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September 2023: Über AMS, USM und HKT nach SGN: Tag 6 (Teil 2)
Am HKT angekommen, stiegen wir in einen richtigen Bus. Erwartungsgemäß waren auf dem Vorfeld deutlich größere Flieger als am USM zu sehen.

Während Rauchverbotsdurchsagen auf Thailändisch, Englisch, Russisch und Chinesisch nahezu in Dauerschleife liefen, warten wir kurz auf unser Gepäck.
An Sandbox-Aufstellern vorbei ging es nach draußen. Ich sah bereits von weitem ein Novotel Schild mit meinem Namen. Das Schild wurde uns in die Hand gedrückt und eine Dame schoss ein Foto von uns. Eventuell als „Beweis“ für erbrachte Arbeit?

Nun wurden wir an einem Grab Pick-Up vorbei zu unserem Fahrer geführt. Der Herr wirkte nett und sprach nicht viel Englisch. Wir sollten ihn während unseres Phuket-Aufenthaltes noch öfter sehen.

Auf den ersten Metern der Fahrt sahen wir draußen viel grün, bald wurde es städtischer und der Verkehr nahm deutlich zu. Es war zwar ein wenig Stau und frühe Rush Hour, viele Stopps waren allerdings schlicht langen Ampelphasen geschuldet.


Lange hatten wir überlegt, welches Accor-Hotel es werden soll. Erst bestand die Tendenz, uns ein MGallery, Pullman o.ä. mit guter Ausstattung zu gönnen. Ich klickte etwas durch die durchaus günstigen Angebote und fand häufig entweder abgelegene Lagen oder Lagen im vollen Touri-Trubel vor. Auf weitere Nächte in einem ausschließlichen Touristenviertel oder in einem abgelegenen Hotelkomplex hatten wir schon bei Buchung keine Lust.
Mit Hilfe des Forums und @Nitus 's Kommentar entstand die Idee, einfach in Phuket Town zu nächtigen, ohne Strand, schöne Poollandschaft und weiteres Blingbling. Die Reviews für das nahe an der Altstadt gelegene Novotel Phuket City Phokeethra lasen sich leider alles andere als berauschend. Dank Voyageur Karte war der Platin-Status ohnehin bereits verlängert, also prüfte ich einige Alternativen via Hotels.com; dort habe ich noch Rewards-Nächte zum Einlösen. Nach kurzem Scrollen dachte ich mir jedoch, was soll bei 53 Euro pro Nacht im Novotel schon schiefgehen? Lange Aufenthalte auf dem Zimmer waren ohnehin nicht geplant. Auf Koh Samui hatten wir mehr als das doppelte für eine Nacht im Mercure bezahlt.

Im Novotel Phuket City Phokeethra wurden wir sehr freundlich empfangen, der britische Manager kam zur Begrüßung. Wir erhielten einen Willkommenstee und ein kühles Tuch sowie ein paar Tipps und Infos zur Umgebung. Neben einem Getränkegutschein gab es ein Upgrade auf eine Executive Suite samt einer Entschuldigung für das Fehlen eine Lounge. Auf dem Zimmer stünde stattdessen eine Kleinigkeit bereit.
Das Hotel wirkte von außen und innen leicht abgewohnt. Einige Verschönerungsmaßnahmen waren zwar sichtbar, der Substanz sah man ihre Jahre dennoch deutlich an.

Mit dem verglasten Aufzug ging es in den 16. Stock.

Die erhaltene Suite war äußerst geräumig.





Negativ aufgefallen sind uns neben der gealterten Substanz nur Kleinigkeiten: Kapselmaschine ohne Kapseln, 2x Gratis-Laundry ohne Wäschebeutel. Insgesamt waren wir mehr als happy mit dem Zimmer.

Hier noch die als „Lounge-Ersatz“ angekündigte Kleinigkeit. Entsprach einer typischen Willkommensaufmerksamkeit, auch in Accor-Hotels mit Lounge.

Von den Fenstern aus gab es etwas Meerblick.

Nachdem das Gepäck geliefert war, begannen wir eine schnelle Erkundungstour.
Roof Top Bar mit zwei Terrassen. Für die letzten Meter dorthin, gilt es ein paar Treppenstufen zu erklimmen.




Gym und Pool.




Auch hier wirkte alles nicht mehr ganz frisch. Die Bar hatte zumindest im Innenbereich eine gewisse Patina. Der Außenbereich um die Poolanlage schaute einfach trostlos aus.
Im Anschluss an die Hotel-Erkundungstour brachen wir in Richtung Altstadt auf.
Der 10-minütige Fußmarsch führte uns nicht durch die allerschönste Gegend. Manche Gebäude waren in keinem guten Zustand, manches war nicht wirklich sauber oder roch leicht unangenehm. Egal. Wir waren aber froh, wieder in einer Stadt mit echtem Leben zu sein. Teile der Architektur, insbesondere einige schmale Häuser mit kommerziell genutztem Erdgeschoss erinnerten uns an Vietnam.



Auch die Müllentsorgung sah aus wie in Vietnam.

Wir kamen der Altstadt bereits deutlich näher als wir in einer Seitenstraße Aufbauten sahen, die mich an Zeremonien vor Häusern Verstorbener in Vietnam erinnerten. Ich lag aber weitgehend falsch.

Die Suchmaschine half und wir lernten, dass tatsächlich zumindest etwas Spirituelles im Gang war. Wir waren zufällig zum Por Tor bzw. Hungry Ghost Festival angereist. Laut Suchmaschine ein Fest der ethnischen Chinesen, die sowohl ihren eigenen Vorfahren Speisen, Blumen und Kerzen opfern als auch Opfergaben für Geister ohne Verwandte erbringen. Dem Glauben nach wären diese für einen Monat aus der Hölle befreit. Zentrum der Feierlichkeiten sei der Por Tor Kong Shrine an dem insbesondere rote Kuchen in Schildkrötenform geopfert würden. Die Schildgröße stünde für Stärke und wäre ein Symbol für Langlebigkeit, Rot bedeute Glück.
Wir schauten uns das Ganze näher an.



Am nächsten Kreisverkehr wurde nun sehr deutlich auf das Fest hingewiesen.

Wenig später erreichten wir die historische Altstadt. Laut Suchmaschine und discoverthailand.de war Phuket ein Handelszentrum, in dem sich neben Engländern, Franzosen und Holländern vor allem chinesische und portugiesische Kaufleute niederließen. Daher sei die Altstadt durch sino-portugiesischen Stil geprägt und ähnele Penang.

Kern der Altstadt ist die Thalang Road




Wir waren mit Abstand nicht die einzigen Touristen. Ganz offensichtlich waren Touren unterwegs, die mit Fortschreiten der Abenddämmerung bald verschwanden. Es wurde zwar nicht einsam, viel los war aber nicht mehr.
Vorteil der plötzlich ruhigeren Altstadt war, dass wir uns nicht um einen Tisch im anvisierten Restaurant sorgen mussten.
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