Meine Freundin hat eine weitere Erhöhung der Kontoführungsgebühren der Sparkasse Fürth erhalten.Mittlerweile die 2. Erhöhung innerhalb von 4 Jahren.
Wir haben mal durchgerechnet: Sie hat das Konto Vario:
Neue Gebühr:
6,00 € + 0,84 € Kartengebühr + 12x 0,10 € Lastschriften, Gutschriften + 3x 0,02 € PushTan = 8,10 €/ monatl.
Sie ist dort seit 30 Jahren Kunde !! Dementsprechend der innere Konflikt alles "Neu" zu machen.
Ich kann Deine Freundin gut verstehen, stehe gerade vor ähnlichem Dilemma. Wobei eine monatliche Kontoführungsgebühr von 8,10 Euro ja noch im erträglichen ist. Bei dem Preis könnte sie auch auf das Mehr.Giro.komfort für monatlich 8,50 Euro Umsteigen was Sie aber sicherlich nicht machen wird wenn, berechtigterweise, die aktuellen 8,10 bereits zu viel sind.
Bin selber, mit mehreren Konten, seit über 30 Jahren Kunde einer Sparkasse. Nach der letzten Preiserhöhung wollen die aber nun knapp 12,00 Euro pro Monat je Konto haben und das sehe ich auch nicht mehr ein. Das wären knapp 144 Euro im Jahr, je Konto, rein an Kontoführungsgebühren. Nachdem ich nun einiges umstrukturiert habe, steht nun auch bei mir der schlussendliche Wechsel an.
Bezüglich Deiner Frage was die Bank machen wird, wenn Deine Freundin der Preiserhöhung nicht zustimmen wird, kann Dir wohl keiner eine richtige Antwort geben. Jedoch hätte die Bank dann rein theoretisch das Recht das Kundenverhältnis, also in diesem Fall das Girokonto mit allem Drum und Dran, zu kündigen. Ob die Bank es allerdings dann auch so machen wird, weiß nur die Bank selber. Persönlich habe ich der letzten Preiserhöhung ebenfalls nicht zugestimmt, wie gesagt knapp 12,00 Euro je Monat je Konto sind dann doch etwas zu happig, wie ich finde. Meiner Sparkasse gefällt dieses aber natürlich so überhaupt nicht und daraufhin haben die mich vor einiger Zeit angeschrieben und mir mitgeteilt, dass ich es wohl bislang vergessen hätte, den neuen Preisen zuzustimmen. Dabei habe ich das gar nicht vergessen, sondern mich ganz bewusst dagegen entschieden. Kündigen wollen die mich aber nicht, die gehen einen anderen Weg. Denn in dem Schreiben hieß es, sofern ich den Service, also das Konto, nach dem 31.10.2022 noch weiter nutzen würde, so würden die einfach von einer Zustimmung ausgehen und von da an die neuen Preise berechnen. Ob dieses Vorgehen überhaupt so rechtens ist, kann ich allerdings nicht sagen. Jedoch war das Schreiben der Tropfen im bereits gut gefüllten Fass, der mich dann dazu überredet hat, dass es wohl Zeit wäre, nach über 30 Jahren, die Bank mal zu wechseln.
Ein Ansprechpartner vor Ort zu haben ist zwar gut und schön, sofern dieser einem dann auch ordnungsgemäß helfen kann, doch ist die Frage, ob man diesen wirklich benötigt. In den letzten Jahren habe ich selber die Filiale lediglich dann aufgesucht, wenn ich eine Scheckeinzahlung hatte. Ja, die Dinger gibt es tatsächlich noch und einige Nutzen die Teile auch noch.
Die Fragen, welche sich Deine Freundin stellen sollte, sind wohl auch:
- Benötigt Sie wirklich eine Filiale vor Ort?
- Reichen nicht eventuell auch einfach genügend Geldautomaten in unmittelbarer Nähe?
- Benötigt Sie wirklich einen Ansprechpartner vor Ort?
- Reichen nicht eventuell auch Ansprechpartner per Telefon zu den üblichen Bankarbeitszeiten?
- Wie oft war Sie wirklich in den letzten Monaten oder Jahren bezüglich eines Beratungsgespräches in der Filiale zu Gast?
- Ist Sie denn ansonsten zufrieden mit Ihrer Sparkassenfiliale? Ein nicht unwichtiger Faktor, wie ich finde.
- Zahlt Sie oft Bargeld ein? Etwas was meist halt auch nur bei den direkten Filialen, beziehungsweise den Geldautomaten der jeweiligen Filiale, möglich ist, zumindest kostenfrei. Wobei einige selbst dafür ja schon Gebühren erheben wie mir zu Ohren gekommen ist.
Ein Kontowechsel ist ja nun kein Hexenwerk, zumal es ja den Wechselservice gibt, wenn man nicht alles selber machen möchte, und irgendwann hat es sich die Bank halt mit einem verscherzt. Diese, oder auch weitere, Fragen kann natürlich nur Deine Freundin ganz für sich selber beantworten. Aber eventuell wäre Sie auch bereit eine andere Bank, ohne direkter Filiale vor Ort, mal auszuprobieren. Sollte dieses nichts für Sie sein, steht einem weiteren Wechsel ja auch nichts im Weg, wie gesagt alles kein Hexenwerk nur eventuell ein wenig nervig.
Tendenziell würde ich somit die
Raiffeisenbank Hochtaunus
sowie die
PSD Nürnberg
in den Raum werfen.
Beide Konten sind so weit kostenfrei, die Raiffeisenbank Hochtaunus sogar bedingungslos womit dieses Konto auch als Zweitkonto laufen könnte. Bei der PSD Nürnberg werden 5,00 Euro im Monat erhoben aber auch nur dann, wenn man es nicht wirklich nutzt und es gibt, sofern man möchte, noch eine echte Kreditkarte dabei. Über die Kreditkarte, es ist eine Mastercard, kann ich allerdings nichts sagen. Bei der PSD Nürnberg wird man sogar als Neukunde direkt nach dem Ident Verfahren, Video und Post Ident sind möglich, telefonisch als Neukunde begrüßt und es wird auch explizit gesagt, zumindest war dieses bei mir so, dass man sich immer bei Fragen an die Bank wenden könne. Der Vorteil beider Banken ist halt das man das gesamte Geldautomatennetz der Volks- und Raiffeisenbanken nutzen kann, womit eine Bargeldversorgung kein Problem darstellt. Bei beiden Banken handelt es sich um Filialbanken, welche halt bundesweit agieren. Eventuell wäre das ja eine Alternative für Deine Freundin und wenn es nur testweise ist.