Spekulationen über Airlinepleiten

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vapianojunkie

Erfahrenes Mitglied
15.01.2014
1.041
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MUC
Ich fand folgenden Artikel ganz interessant. Wizzair und Ryanair werden wohl eine ganze Weile auskommen können mit ihren finanziellen Mitteln und bei den anderen steht ja sicher der Staat ein. Sorgen muss man sich denke ich in erster Linie um Norwegian machen.

Wenn viele (teure) Mitarbeiter Freelancer sind und man von denen einfach keine Leistung abruft, ist das auch einfacher als für LH, AF, BA und Co...
 

Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.438
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In einem Artikel habe ich gelesen, dass LH und LX bei etwa 85% der Flugzeuge Besitzer sind und die Gruppe daher einen Vorteil gegenüber Airlines habe, die ihre Flieger geleast haben. Das ist für mich nachvollziehbar.

Dann las ich, dass LH Flugzeuge verkaufen und dann zurückleasen will. Ist das einfach nur Humbug oder steckt da tatsächlich ein Vorteil dahinter?
 

SuperConnie

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
5.018
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Nordpfalz
In einem Artikel habe ich gelesen, dass LH und LX bei etwa 85% der Flugzeuge Besitzer sind und die Gruppe daher einen Vorteil gegenüber Airlines habe, die ihre Flieger geleast haben. Das ist für mich nachvollziehbar.

Dann las ich, dass LH Flugzeuge verkaufen und dann zurückleasen will. Ist das einfach nur Humbug oder steckt da tatsächlich ein Vorteil dahinter?

Du bekommst sofort Liquidität zulasten ggf. recht hoher, den Cash-Flow dann belastenden Leasingraten. (Die Flugzeugmiete könnte Dich mehr kosten als die Abschreibung u.U. günstig gekaufter Maschinen, aber das ist ein Gebiet für Spezialisten.)
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
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LEJ
Wobei das AB dann in den Bankrott getrieben hatte...
AB haben ganz andere Dinge das Genick gebrochen.
1. Ein zu bunter Flugzeugmix
2. Eine zu teure Wartung
3. Unklare Ziele nach außen, LCC oder Legacy-Airline
4. Jedes Ticket 10€ zu billig abgegeben (rechnerisch)
5. Ein Herr Namens Mehdorn, der glaubte, eine Airline ist eine Eisenbahn.
 

Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
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1.307
Genau umgekehrt: Mehdorn hat versucht, die Bahn zu einer Airline zu machen, insbesondere bei den Fahrpreisen.

Mit tatkräftiger Unterstützung eines Herrn Dr. Franz, nachfolgend CEO der Lufthansa, dort irgendwann gesichtswahrend vom Hof verjagt und nachfolgend aus der Geschichte getilgt.
 

Rogerio11

Reguläres Mitglied
23.09.2018
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ZHI
OSLO (awp international) - Die norwegische Regierung will den Fluggesellschaften im Lande mit Kreditgarantien durch die Corona-Krise helfen. Am Donnerstagabend präsentierten der Verkehrsminister und die Wirtschaftsministerin ein Rettungspaket, dass der Airline Norwegian Zugang zu 3 Milliarden norwegischen Kronen (253 Mio Euro) verschafft. SAS bekommt eine Garantie von 1,5 Milliarden Kronen.
Schweden und Dänemark, die beide jeweils rund 15 Prozent an SAS halten, hatten der skandinavischen SAS bereits Staatsgarantien im Wert von zusammen 3 Milliarden schwedischen Kronen (274 Mio Euro) zugesagt.
Die Norweger stellen allerdings Bedingungen: Der Staat leistet 90 Prozent der Garantie, sofern externe Banken, Kreditinstitute oder andere kommerzielle Parteien die restlichen 10 Prozent übernehmen.
Norwegian hatte aufgrund der Corona-Krise 7300 Mitarbeiter in den Zwangsurlaub schicken müssen, SAS 10 000./sh/DP/nas

Quelle: Raiffeisebank/ Schweiz/ Börse
 

flyer09

Erfahrenes Mitglied
04.11.2009
12.030
2.103
Die paar Kröten reichen dann für Norwegian 4 Wochen lang - die Auszahlung von 3 Mrd. NOK an Norwegian kann sich Norwegen dann auch gleich sparen :D
 

Mulder_110

Erfahrenes Mitglied
04.05.2012
2.168
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Ich bleibe bei dem, was ich vor ein paar Tagen oben schon geschrieben habe: Für Lufthansa wird die Luft jetzt richtig dünn werden in den nächsten Wochen. Was Trump gemacht hat, ist nur der Anfang. Der weltweite Flugverkehr kann jetzt für den Rest des Jahres komplett zum Erliegen kommen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Lufthansa pleite geht, sehe ich mittlerweile bei fast 100 %. Selbstverständlich werden sie nicht wirklich pleite gehen, weil too big to fail, es wird also Staatshilfen geben.

Ich denke, wir sind uns alle einig, dass das ja auch absolut angemessen ist. Deutschland braucht eine starke nationale Airline. Bei aller Häme hat niemand etwas davon, wenn Lufthansa vom Markt verschwindet, und wir demnächst alle nur noch mit dem Scheich nach Osten und den Skandinaviern nach Westen fliegen können.

Tja, das da oben hab ich vor etwas mehr als einer Woche geschrieben, und jetzt gilt es denke ich als sicher: Ohne Staatshilfen wird LH hier nicht durchkommen. Die in einem anderen thread diskutierte Option, insolvent zu gehen um so die alten Luxus-Verträge los zu werden und „clean“ neu durchzustarten wenn die Sache vorbei ist, halte ich gar nicht für so unwahrscheinlich.
 

red_travels

Megaposter
16.09.2016
23.818
12.984
www.red-travels.com
Tja, das da oben hab ich vor etwas mehr als einer Woche geschrieben, und jetzt gilt es denke ich als sicher: Ohne Staatshilfen wird LH hier nicht durchkommen. Die in einem anderen thread diskutierte Option, insolvent zu gehen um so die alten Luxus-Verträge los zu werden und „clean“ neu durchzustarten wenn die Sache vorbei ist, halte ich gar nicht für so unwahrscheinlich.

Lufthansa hat 4,3 Mrd. auf den Konten.


"Die Lufthansa hat aktuell noch 4,3 Milliarden Euro liquide Mittel zur Verfügung, hinzu kommen 800 Millionen Euro an offenen Kreditlinien, also insgesamt mehr als fünf Milliarden Euro", rechnet Patrick Schuchter vor, Portfoliomanager der genossenschaftlichen Fondsgesellschaft Union Investment. https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/coronavirus-lufthansa-bilanz-100.html

das wird sicherlich nicht über Monate dauern.
 

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.298
793
Und alleine 8,172 Mrd. € Personalkosten im Geschäftsjahr 2017 (https://investor-relations.lufthans...s-reden/LH-BPK-2018-Charts-Spohr-Svensson.pdf). Kurzarbeit ist da natürlich ein gutes Stichwort.

Stichwort Geschäftsjahr... ich zweifel daran, dass es über ein Jahr anhalten wird.

Macht rund 700 Mio im Monat.

Schickst Du alles nicht notwendige fliegende Personal in 0% Kurzarbeit = 0 Tage arbeiten und zu Hause bleiben, kostet das LH ab diesem Moment 0€ und der Staat zahlt 60, respektive 67% (verh. + Kinder) des Gehaltes.

Selbst wenn ein MA nur auf 80% Kurzarbeit (4 Tage arbeiten, 1 zu Hause) geschickt wird, fallen für LH prompt nur noch 32% der Gehaltskosten an, da der Staat 60% bezuschusst in dieser Geschichte. LH muss "nur" 80% der Differenz von 40% (= 32%) zum vollen Gehalt zahlen.

So senkt man die Personalkosten erst einmal drastisch runter UND muss niemanden betriebsbedingt kündigen.

Von den 4,2MRD kann man daher schon etwas länger zehren. Wie Spohr sagte: Wie lange wir durchhalten, dass wissen wir nicht, sicher ist jedoch: länger als viele andere Airlines, allein schon weil LH 85% der Flugzeuge selbst besitzt und dafür keine Leasingkosten anfallen.