Spekulationen über Airlinepleiten

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alxms

Erfahrenes Mitglied
23.10.2016
504
303
HAM / MUC / MOW
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Niemand sagt, dass niedrigfrequente Flüge in die osteuropäischen Länder keine Daseinsberechtigung haben (die sind übrigens oft auch alles andere als billig!), es geht doch mehr darum, ob 10x am Tag Barcelona/Mailand/London zu Schleuderpreisen notwendig sind. Und ob Strecken wie Bremen-Tampere, die sich nur über den Preis füllen lassen, unbedingt anzubieten sind, oder sich der tatsächliche Bedarf an realpreisigen Tickets (wahrscheinlich <1 Pax pro Tag) nicht auch über Hubs abdecken lässt.
 

red_travels

Megaposter
16.09.2016
23.818
12.981
www.red-travels.com
Ich behaupte nicht, dass LCCs ausschließlich Sinnlosrotationen anbieten, wie travellersolo richtig schreibt, ist Wizz nach Osteuropa gut aufgestellt. Allerdings ist man trotzdem ein Stück vom kompletten Gegenteil meiner Aussage entfernt. Wäre die Nachfrage permanent hoch, würde sich MoL nicht sofort nach Auslaufen der Förderungen ganz schnell wieder von Provinzflughäfen zurückziehen. Da werden definitiv Flüge angeboten, für die es eigentlich keinen Bedarf gibt.

MOL nimmt aber auch recht viele bzw. hat in der Vergangenheit recht viele Routen zwischen zwei Provinzen aufgenommen, die wenig gemein hatten. Ich vermute mal, dass die wenigsten von EMA nach HHN wollen würden.
Aber man sieht auch in FRA ganz gut, dass sich das Förderungsprogramm nur bedingt gelohnt hat, so hat Wizz Air den Abzug aus FRA bereits verkündet, obwohl die Routen eine stets gute Auslastung hatten. Es muss also nicht unbedingt Provinz-Provinz sein, es kann auch Metropole-Metropole sein, wenn man die Billigflieger dauerhaft halten will, muss man auch in FRA dauerhaft das Modell ändern.
 
E

els

Guest
Bei den ganzen Spekulationen bitte nicht vergessen, dass selbst die Leasinggeber von z.B. Norwegian im Moment kein Interesse daran haben, sich die Flugzeuge im Falle nicht gezahlter Leasing-Raten zu holen. Die ganzen Flugzeuge stehen dann im Moment einfach nur beim Leasinggeber rum und verursachen dort Wartungskosten. Es wird sich zur Zeit wohl kaum eine andere Airline mit Bedarf finden.
 

tisch

Erfahrenes Mitglied
15.11.2017
630
126
Niemand sagt, dass niedrigfrequente Flüge in die osteuropäischen Länder keine Daseinsberechtigung haben (die sind übrigens oft auch alles andere als billig!), es geht doch mehr darum, ob 10x am Tag Barcelona/Mailand/London zu Schleuderpreisen notwendig sind. Und ob Strecken wie Bremen-Tampere, die sich nur über den Preis füllen lassen, unbedingt anzubieten sind, oder sich der tatsächliche Bedarf an realpreisigen Tickets (wahrscheinlich <1 Pax pro Tag) nicht auch über Hubs abdecken lässt.

Ich hab in der Region um Tampere gewohnt und es war für mich immer der beste Weg um aus Niedersachsen dahin zu kommen. War jetzt auch nicht unbedingt eine Strecke mit niedrigem Yield. Hab meist mehr als 70€ mit Gepäck bezahlt.

Durch die hohen Preise bleiben halt bei LH 20-30% leer die bei FR mit 10€ Tickets gefüllt werden. Real kommt doch auch FR fast immer über 60€ pro Pax im Schnitt. FR selber versucht ja auch möglichst rentable Strecken zu finden. Wenn 10x London, Barcelona, Mailand nicht rentabel ist würden sie es nicht anbieten.

Das einzige was wirklich unrentabel ist, ist Eurowings. Low Cost Feeling zu Mainline Preisen. Wer braucht das?
 
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Holstenritter

Reguläres Mitglied
29.06.2016
82
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Hamburg
[...] Da werden definitiv Flüge angeboten, für die es eigentlich keinen Bedarf gibt.

Dies ist allerdings genauso auch bei den Netzwerk-Carriern der Fall.
Strecken mit 20+ Relationen pro Tag haben immer wieder schwach ausgelastete Flüge dazwischen.
Durch das Hub-Prinzip wird am Ende auch mehr geflogen, als für die Bedarfsbefriedigung unbedingt nötig.
Dazu kommen bspw. dann noch Umwege für Reisende durch den Hub.
Ebenfalls zu bedenken ist die längere Reisezeit bei Umstiegen.
Unterwegs ist der Mensch oft noch "umweltschädlicher", als am Ziel, wo er sich ggf. nachhaltig(er) selber versorgen kann.

Diese "Diskussion" ist daher in meinen Augen sinnbefreit.

Ich hoffe, dass sämtliche Fluglinien eine Unterstützung erfahren, die es ihnen ermöglicht, die Corona-Zeit zu überstehen.
Das gleiche hoffe ich übirgens auch für sämtliche weitere stark betroffene Betriebe.
Jetzt ist eine gute Zeit um solidarisch zu sein.
Es ist nicht die Zeit, um darüber zu sinnieren, welche Fluglinie nun weswegen "besser" als die andere ist.
Wenn wir (bzw. unsere Politik) so bescheuert sind, Lohndumping und Steurflucht zu ermöglichen, dann sollten wir das denen vorwerfen, die es ermöglichen.
 
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fhanfi

Erfahrenes Mitglied
20.03.2013
1.747
397
Das mag für ein Kleinunternehmen und viele Mittelständler so sein, nicht für LH. Die sind riesengroß, sind bis zum Ausbruch der Finanzkrise profitabel geflogen und haben eine Nettoverschuldungsquote von nur +/-50%. LHG hat eine Nettoliquidität von 3.5 Mrd. € laut letztem Zwischenbericht. Nettoliquidität, also sind da kurzfristige Verbindlichkeiten bereits abgezogen. Zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten gehören natürlich auch kurzfristige Finanzverbindlichkeiten aus fuel hedging.

--> Das macht mich auch skeptisch gegenüber der "Theorie", dass fuel hedging zum Stolperstein der LHG werden könnte. Das und der Umsatzeinbruch wird ihnen den Gewinn verhageln. Das ist noch ein gutes Stück von der im Threadtitel genannten Airlinepleite entfernt.
immer noch so?....sry der musste jetzt sein
 

zyx

Erfahrenes Mitglied
11.04.2019
299
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immer noch so?....sry der musste jetzt sein
Ziemlich kleines Karo.

Ich habe im Thread bereits deutlich gemacht, dass ich falsch lag und habe meine Meinung revidiert. Meine Beiträge sind im Gegensatz zu manchen anderen noch in Gänze ohne Edits oder Löschungen da.
 
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B.Obachter

Reguläres Mitglied
27.01.2019
66
27
Unser DY Flug in der nächsten Woche HAM - OSL wurde gerade gestrichen. Passt. Wir wollten nach der Absage des Biathlon Weltcups ohnehin zuhause bleiben.
 

kingair9

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18.03.2009
22.381
769
Unter TABUM und in BNJ
Unser DY Flug in der nächsten Woche HAM - OSL wurde gerade gestrichen. Passt. Wir wollten nach der Absage des Biathlon Weltcups ohnehin zuhause bleiben.

Hier geht es um potentielle Airline Pleiten. Dein Flug wurde gestrichen, weil Norwegen die Grenzen geschlossen hat. Daraus einen Zusammenhang mit der Liquidität bei DY zu konstruieren, ist haarsträubend.

(nicht, dass man DY nicht im Auge behalten sollte - bewahre)
 
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alex09

Erfahrenes Mitglied
09.12.2010
2.104
1.409
https://www.ft.com/content/30a3a26e-674f-11ea-800d-da70cff6e4d3

The airline industry is warning that it must shed jobs and obtain state support to survive the coronavirus crisis, as a respected aviation consultancy predicted that most of the world’s carriers could go broke by May.

United Airlines in the US and Air New Zealand have told staff that they will begin redundancy processes, as travel restrictions force carriers to slash capacity and ground tens of thousands of aircraft.*
(...)

Australia’s Transport Workers Union wrote to Australia’s prime minister, Scott Morrison, on Monday urging the government to subsidise airlines and aviation companies, warning that large-scale lay-offs or business collapses would hamper economic recovery.*
 

BRo

Aktives Mitglied
20.04.2012
157
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LSGL
https://www.ft.com/content/30a3a26e-674f-11ea-800d-da70cff6e4d3

The airline industry is warning that it must shed jobs and obtain state support to survive the coronavirus crisis, as a respected aviation consultancy predicted that most of the world’s carriers could go broke by May.

United Airlines in the US and Air New Zealand have told staff that they will begin redundancy processes, as travel restrictions force carriers to slash capacity and ground tens of thousands of aircraft.*
(...)

Australia’s Transport Workers Union wrote to Australia’s prime minister, Scott Morrison, on Monday urging the government to subsidise airlines and aviation companies, warning that large-scale lay-offs or business collapses would hamper economic recovery.*

Hier gibt es eine Analyse und ggf die Quelle ohne Paywall: https://centreforaviation.com/analy...y-most-world-airlines-will-be-bankrupt-517512

Ich weiss nicht wie es Euch gerade geht, aber ich werde das nächste Mal, wenn ich wieder als Passagier in einem Flugzeug sitzen kann wohl nie in meinem Leben vergessen. Hoffen wir mal, dass wir dann immer noch in Europa ein diverses Angebot an verschiedenen auch privaten Fluggesellschaften haben werden.
 
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traindriver

Erfahrenes Mitglied
10.08.2019
419
206

flyer09

Erfahrenes Mitglied
04.11.2009
12.030
2.103
Die gewünschte Konsolidierung setzt ein: Am Ende bleibt nur FR in Europa übrig. =;
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.311
9.124
BRU
Bei laufenden Kosten von wieviel Milliarden pro Monat?

Wobei FR eventuell davon profitieren könnte, dass viele Flugbegleiter, Piloten usw. ja gar nicht bei FR fest angestellt sind, sondern über irgendwelche "Leiharbeiter"-Firmen, Ich-AGs oder ähnliches. Und man die somit vermutlich deutlich schneller "loswerden" kann als das eine Airline wie LH, BA oder AF können wird.

Insofern glaube ich nicht, dass FR zu den ersten Pleite-Kandidaten gehören wird....
 

Rampenkasper

Aktives Mitglied
20.06.2019
152
142
MUC
Ryanair wird auch auf lange Zeit gerechnet davon profitieren, dass es nach der Marktbereinigung ein Überangebot von Fachpersonal (Crew etc.) geben wird, so dass man schön die Konditionen drücken kann.
 

nacho.gll

Erfahrenes Mitglied
10.03.2017
678
575
Leoben, AUT
Ich glaube, dass FR recht gut dasteht. Die meisten Piloten sind scheinselbstständig. Wenn die nicht fliegen kosten die nichts. Die Flugbegleiter haben nur ein geringes Fixum und kosten nur, wenn sie in der Luft sind und zuätzlich sind sie über Crewlink angestellt und können so leicht entlassen werden. Die meisten Flugzeuge sind im Eigentum und brauchen keine Leasingraten, haben aber natürlich laufende Wartungs- und Abschreibungskosten.

Neben den Klassikern unter den Pleitegeiern, Norwegian, Croatian und Alitalia ist mein Tipp: Austrian. Die haben ja letztes Jahr schon rote Zahlen geschrieben, in 3 Tagen wird die Bilanz präsentiert. Ich rechne weniger mit einer Betriebseinstellung sondern eher mit "mach die Swissair". Da könnten sie alle Altlasten entsorgen und die Neuverhandlung der Arbeitsverträge wäre dann nach dem Motto: Wenn ihr bei uns nicht wollt, könnt ihr euch ja bei FR, OE oder W6 bewerben.
 

Mulder_110

Erfahrenes Mitglied
04.05.2012
2.168
503
Ich glaube, dass FR recht gut dasteht. Die meisten Piloten sind scheinselbstständig. Wenn die nicht fliegen kosten die nichts. Die Flugbegleiter haben nur ein geringes Fixum und kosten nur, wenn sie in der Luft sind und zuätzlich sind sie über Crewlink angestellt und können so leicht entlassen werden. Die meisten Flugzeuge sind im Eigentum und brauchen keine Leasingraten, haben aber natürlich laufende Wartungs- und Abschreibungskosten.

Neben den Klassikern unter den Pleitegeiern, Norwegian, Croatian und Alitalia ist mein Tipp: Austrian. Die haben ja letztes Jahr schon rote Zahlen geschrieben, in 3 Tagen wird die Bilanz präsentiert. Ich rechne weniger mit einer Betriebseinstellung sondern eher mit "mach die Swissair". Da könnten sie alle Altlasten entsorgen und die Neuverhandlung der Arbeitsverträge wäre dann nach dem Motto: Wenn ihr bei uns nicht wollt, könnt ihr euch ja bei FR, OE oder W6 bewerben.

Stimmt. Ich hatte vergessen, dass FR ja dieses grenzwertige Modell mit der Scheinselbständigkeit hat...
 

Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
4.385
1.306
Neben den Klassikern unter den Pleitegeiern, Norwegian, Croatian und Alitalia ist mein Tipp: Austrian. Die haben ja letztes Jahr schon rote Zahlen geschrieben, in 3 Tagen wird die Bilanz präsentiert. Ich rechne weniger mit einer Betriebseinstellung sondern eher mit "mach die Swissair". Da könnten sie alle Altlasten entsorgen und die Neuverhandlung der Arbeitsverträge wäre dann nach dem Motto: Wenn ihr bei uns nicht wollt, könnt ihr euch ja bei FR, OE oder W6 bewerben.
Swissair hat damals den Betrieb eingestellt.

Deine Variante hat OS mit dem Betriebsübergang zu Tyrolean und retour bereits - mäßig erfolgreich - hinter sich.

Ich kann mir gleichwohl vorstellen, dass LH Group OS opfert, um die Gruppe als Ganzes zu retten. Ja, OS ist ein Pleitekandidat.
 

red_travels

Megaposter
16.09.2016
23.818
12.981
www.red-travels.com
Swissair hat damals den Betrieb eingestellt.

Deine Variante hat OS mit dem Betriebsübergang zu Tyrolean und retour bereits - mäßig erfolgreich - hinter sich.

Ich kann mir gleichwohl vorstellen, dass LH Group OS opfert, um die Gruppe als Ganzes zu retten. Ja, OS ist ein Pleitekandidat.

Ist der Verlust bei OS wirklich höher als bei Wings?
 

DerSenator

Erfahrenes Mitglied
08.01.2017
7.094
5.189
MUC/INN
OS wird vom österreichischen Staat getragen werden, genauso wie CH bei der SWISS einspringt und der deutsche Staat für die LH. Wir haben nicht 9/11 sondern ein globales riesiges Problem. Hier wird nichts geopfert oder sonst was, sondern alles runtergefahren und danach mit Staatshilfe wieder alles hochgefahren. Dauert dann eine Weile aber 2021 oder 2022 haben wir wieder Normalbetrieb.