Streik LH Flugbegleiter ab Juli 19 möglich

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ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
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Vor allem als was? Den kann man doch nicht mehr auf Kundschaft loslassen.

Und schon gar nicht in den Aufsichtsrat, wo er ebenfalls Schaden anrichten kann...

Stelle mir gerade vor, wie er auf jedem Flug als Purser den Kunden in Endlosschleife mitteilt, wie schlecht LH ist. :sick:
 
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F

feb

Guest
I beg to differ.
Über die Kündigung entscheidet das Gericht.
Das hat nichts in den Verhandlungen zu suchen.

Das ist unrichtig. Wenn sich die Streitparteien eines Kündigungsrechtsstreits außergerichtlich einigen, wird hierdurch dem Gericht das Verfahren entzogen (es kann also nicht etwa sagen "was kümmert mich die Einigung, ich entscheide trotzdem"). Daher sind auch die einer außergerichtlichen Einigung vorangehenden Verhandlungen selbstverständlich möglich und üblich.
 
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Rambuster

Guru
09.03.2009
19.557
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Point Place, Wisconsin
Das ist unrichtig. Wenn sich die Streitparteien eines Kündigungsrechtsstreits außergerichtlich einigen, wird hierdurch dem Gericht das Verfahren entzogen (es kann also nicht etwa sagen "was kümmert mich die Einigung, ich entscheide trotzdem"). Daher sind auch die einer außergerichtlichen Einigung vorangehenden Verhandlungen selbstverständlich möglich und üblich.

Aber warum sollte LH das machen?
Vermutlich bestehen gute Chancen, dass die fristlose hält.
 
F

feb

Guest
In der Sache bleibt es Erpressung, auch wenn es als "Verhandlungsargument" verpackt wird.

Nun, eine "Erpressung" ist strafbar, § 253 StGB, wenn du es lesen möchtest. Was meinst du, schläft die Polizei und die Staatsanwaltschaft oder warten die nur auf deine Strafanzeige?
 
F

feb

Guest
Aber warum sollte LH das machen?
Vermutlich bestehen gute Chancen, dass die fristlose hält.

Zu den Prozessaussichten vermag ich nichts zu sagen; mehr als die Existenz eines Kündigungsrechtsstreits ist mir nicht bekannt.

Vor Arbeitsgericht vertrete ich überwiegend Arbeitgeber, von daher ist mir gut bekannt, dass ein Kündigungsrechtsstreit für den Arbeitgeber meist ein "uphill battle" ist.
 
Moderiert:

Rambuster

Guru
09.03.2009
19.557
303
Point Place, Wisconsin
Zu den Prozessaussichten vermag ich nichts zu sagen; mehr als die Existenz eines Kündigungsrechtsstreits ist mir nicht bekannt.

Vor Arbeitsgericht vertreten ich überwiegend Arbeitgeber, von daher ist mir gut bekannt, dass ein Kündigungsrechtsstreit für den Arbeitgeber meist ein "uphill battle" ist.

Natürlich, fristlose Kündigungen habe ich auch noch nie durchbekommen - trotz haarsträubenden Verfehlungen.
Das endete immer im Vergleich mit Abfindungen.
Trotzdem würde ich mir wünschen, dass LH erfolgreich ist. Ansonsten sitzt der noch im Aufsichtsrat. Da würde ich mich jedesmal schwarz ärgern.
 

Herr Bierwurst

Erfahrenes Mitglied
27.03.2011
1.292
29
In Bezug auf Streiks wird ja immer wieder von einem „hohen Gut“ gesprochen. Hier ist mal ein schönes Beispiel dafür, wie dieses „hohe Gut“ missbraucht wird. Ich finde, dass man in einer postindustriellen Gesellschaft das Streikrecht einmal im Interesse der Allgemeinheit überarbeiten sollte. Vielleicht wird es dann auch wieder ein hohes Gut, und nicht eine Spielweise Einzelner zu deren persönlichem Vorteil, oder der Gewerkschaften, die sich damit positionieren wollen.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
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9.904
BRU
Das ist unrichtig. Wenn sich die Streitparteien eines Kündigungsrechtsstreits außergerichtlich einigen, wird hierdurch dem Gericht das Verfahren entzogen (es kann also nicht etwa sagen "was kümmert mich die Einigung, ich entscheide trotzdem"). Daher sind auch die einer außergerichtlichen Einigung vorangehenden Verhandlungen selbstverständlich möglich und üblich.

Das bestreitet doch niemand. Nur sollten doch bitte derartige persönlichen Streitigkeiten nicht zur Bedingung eines Schlichtungsverfahrens in einem Tarifkonflikt gemacht werden.
 

TrickMcDave

Erfahrenes Mitglied
16.07.2015
4.205
3.185
ZRH
Nun, eine "Erpressung" ist strafbar, § 253 StGB, wenn du es lesen möchtest. Was meinst du, schläft die Polizei und die Staatsanwaltschaft oder warten die nur auf deine Strafanzeige?
Der Herr Kollege möchte von seinem hohen Ross heruntersteigen und die umgangssprachliche Nutzung von Tatbeständen nicht mit Gold aufwiegen.
Wenn wir im Anwaltsvielfliegertreff wären, dann wäre die Wortwahl auch eine andere.
 
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feb

Guest
Der Herr Kollege möchte von seinem hohen Ross heruntersteigen und die umgangssprachliche Nutzung von Tatbeständen nicht mit Gold aufwiegen.
Wenn wir im Anwaltsvielfliegertreff wären, dann wäre die Wortwahl auch eine andere.

Ich nehme zur Kenntnis, dass du die hier mitlesenden Foristen trotz deines juristischen Hintergrundes mit "Umgangssprache" bedienen möchtest. Auch gut.

Ich versuche meine Expertise dort einzubringen, wo Foristen sich die Köpfe heißreden und im Strafrecht herumschwadronieren.
 
F

feb

Guest
Das bestreitet doch niemand. Nur sollten doch bitte derartige persönlichen Streitigkeiten nicht zur Bedingung eines Schlichtungsverfahrens in einem Tarifkonflikt gemacht werden.

Ich sehe schon, dass ich mich beliebt mache, aber: Wenn ein Arbeitgeber einen Gewerkschaftler im zeitlichen oder sachlichen Zusammenhang mit einer Tarifauseinandersetzung hinauswirft, ist das ja gerade KEINE persönliche Streitigkeit mehr.
 
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feb

Guest
In Bezug auf Streiks wird ja immer wieder von einem „hohen Gut“ gesprochen. Hier ist mal ein schönes Beispiel dafür, wie dieses „hohe Gut“ missbraucht wird. Ich finde, dass man in einer postindustriellen Gesellschaft das Streikrecht einmal im Interesse der Allgemeinheit überarbeiten sollte. Vielleicht wird es dann auch wieder ein hohes Gut, und nicht eine Spielweise Einzelner zu deren persönlichem Vorteil, oder der Gewerkschaften, die sich damit positionieren wollen.

Wenn die UFO das Streikrecht mißbrauchen würde, wäre die LH vor dem Arbeitsgericht erfolgreich.
 
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feb

Guest
Kurz etwas persönliches...

Wenn ich im Arbeitsrecht unterwegs bin, dann in 9 von 10 Fällen im Auftrag eines Arbeitgebers. Ich bin also wahrlich kein "Arbeitnehmeranwalt" oder gar "Gewerkschaftsvertreter".

Wenn ich hier mein Wissen und Meinung einbringe, ergreife ich in 9 von 10 Fällen Partei für die Arbeitnehmer und deren Vertreter, weil mich der schäbige Umgang der LH mit den Leuten, die das Gesicht der Airline ausmachen, anwidert.
 

Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
4.421
1.405
Wenn die UFO das Streikrecht mißbrauchen würde, wäre die LH vor dem Arbeitsgericht erfolgreich.

Ich bin ja kein Anwalt, aber wäre nicht richtiger zu sagen, dass LH vor dem Arbeitsgericht erfolgreich(er) wäre, wenn der UFO der Missbrauch des Streikrechts NACHGEWIESEN werden könnte?
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
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Farewell City
@Feb: Ich danke Dir für die plakative und differenzierten Darlegung Deiner Einstellung zum Gebahren der Lufthansa AG - und dem gefühlten Zwiespalt zur sonstigen persönlichen Orientierung / Zugehörigkeitsgefühl zu den beteiligten Gruppen. Es geht mir genauso. Gleichzeitig bin ich (wiedereinmal) baff wie einig man sich hier ist, wer die Bösen und wer die Guten sind. Da ist ein Vorstand der mit übelsten Mafia Methoden Mitbestimmung aushebeln will - und die Leute hier scheinen sich nur um ihren nächsten Feeder Flug nach FRA zu sorgen ;-)
 

InsideMUC

Kostenfaktor
06.11.2009
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Fluchhafen
Wenn ich im Arbeitsrecht unterwegs bin, dann in 9 von 10 Fällen im Auftrag eines Arbeitgebers. Ich bin also wahrlich kein "Arbeitnehmeranwalt" oder gar "Gewerkschaftsvertreter".

Wenn ich hier mein Wissen und Meinung einbringe, ergreife ich in 9 von 10 Fällen Partei für die Arbeitnehmer und deren Vertreter, weil mich der schäbige Umgang der LH mit den Leuten, die das Gesicht der Airline ausmachen, anwidert.

Und der Baublies, der die Gewerkschaft und deren Mitglieder, sowie die Kunden für seinen persönlichen Disput mit LH missbraucht, widert dich nicht an?!
 

Mulder_110

Erfahrenes Mitglied
04.05.2012
2.208
520
Eben auch in der Tagesschau , dass Streiks vom 24.12.bis 26.12 nicht drohen von Seiten UFO.
Warum wohl??
Da werden auch die UFO Funktionäre und Mitglieder besseres vorhaben.

Für mich also weiterhin kein LH buchen.

Hat sich mittlerweile zwar erledigt, aber diese Logik verstehe ich nicht. Jede Menge arme LH-FB müssen über die Weihnachtstage arbeiten und dürfen nicht mit ihren Liebsten feiern. Was gibts also besseres als streiken vom 24.-26.12.? So einfach kommt man sonst nie zu Urlaub.
 
J

jsm1955

Guest
Schon x mal gesagt: Das Arbeitsrecht genügt in zahlreichen Aspekten nicht mehr den Anforderungen an eine Arbeitswelt nach 1870 und ist insbesondere bezüglich Streikrecht in höchstem Maße gesellschaftlich ungerecht.
Aber es ist auch eine heilige Kuh und weder mit Steuererhöhungen noch mit Verboten mal eben so einfach anpassbar. Also fasst kein Politiker es an.
Das ändert nichts an der moralischen Einschätzung des Handelns bestimmter Kleinstgruppen von AN und Gewerkschaften.
 

Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
4.421
1.405
Hat sich mittlerweile zwar erledigt, aber diese Logik verstehe ich nicht. Jede Menge arme LH-FB müssen über die Weihnachtstage arbeiten und dürfen nicht mit ihren Liebsten feiern. Was gibts also besseres als streiken vom 24.-26.12.? So einfach kommt man sonst nie zu Urlaub.

Da fallen mir schon einige Gründe ein.

Der erste ist Planbarkeit. Wenn man Weihnachten streikt, werden die Einsatzpläne für die Zeit danach neu gestrickt. Das hieße auch Ungewissheit darüber, wo man Silvester verbringt. Da der Flugplan zwischen den Jahren extrem ausgedünnt ist und es entsprechend lange Layovers gibt, die sich die FBs mühsam zusammenrequestet haben, mag das keiner riskieren. Sonst drohen statt fünf Tagen über Silvester an der Copacabana fünf Tage in Offenbach. Und die Freiflugtickets für F&F, die es für die Feiertagsumläufe von der bösen Firma gibt, wären für den Lokus. Zudem macht man die Pläne nicht nur für sich selbst kaputt, sondern auch die der Piloten. Die Auswirkung auf deren Stimmung kann man sich ausmalen. Keine gute Idee.

Der zweite ist, den Rest der Belegschaft nicht noch mehr gegen sich aufzubringen. Denn Streik der einen bedeutet massive Meharbeit und Stress für die anderen an den Feiertagen. Die Stimmung am Boden ist, so weiß sich aus Gesprächen, schon mehr als angespannt gegen UFO. Ein Streik an Weihnachten würde sie endgültig kippen lassen, respektive würde die Wut der anderen offen ausbrechen lassen.

Dann wären da noch Eindruck und Stimmung in der Gesellschaft. Ein Streik zur Weihnachtszeit, in der Leute zu ihren Familien wollen oder von ihren Familien nach Hause oder in den Weihnachtsurlaub starten oder oder oder unterminiert den Rückhalt in der Bevölkerung, so diese überhaupt vorhanden ist. Das wissen auch die irrlichternden UFOs.

Und zu guter letzt schlichtweg Eigennutz der Funktionäre. Dass sie den über alles stellen, beweisen sie ja kontinuierlich. Ein Baublies und ein Behrens, die fliegen ja überhaupt nicht. Die wollen Weihnachten auch lieber unter dem Weihnachtsbaum sitzen und Feuerzangenbowle trinken, statt im Regen vorm Flughafen zu demonstrieren und in Mikrofone zu sprechen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Und der Baublies (...)

Ich fühle mich sonst im Leben auch eher auf Seiten der Arbeitgeber / Management - wie so oft hier fühle ich mich fast gezwungen eine Gegenposition ob der geäußerten Meinungen einzunehmen.

Ich versuche es mal möglichst nüchtern - aber mit Wertung ;-)

Da ist ein Mitarbeiter der den Kopf aus Masse streckt - ohne Allüren (soweit ich das beurteilen vermag aus der Distanz) - und sich engagiert.

Dabei ist er zunächst über Jahre sehr unaufällig - fast eine Art "hidden champion" und sehr beliebt - bis an irgendeinem Punkt sein Name plötzlich sehr präsent wird. Er wird zum "Gesicht" des Widerstands in einer Firma die einerseits Milliarden verdient, andererseits aber alle maßgeblichen Lohngruppen im Haus sich ungerecht / unangemessen beteiligt fühlen (Piloten / Flugbegleiter).

Er steht für seine Position ein - auch als der Arbeitgeber (!) persönlich wird: Zunächst ganz allgemein indem er einfach beschliesst dass die Gewerkschaft kein Tarifpartner mehr sei, dieser dann auch das Recht als Tarifpartner streitig machen will, parallel andere Gewerkschaften (die jahrzehntelang ein Nogo warenim Konzern VERDI eg) hofiert und beteiligen will und so die eigene Belegschaft zu spalten versucht.

Die UFO fühlt sich nun komplett veräppelt - parallel eröffnet der Konzern ein schön orchestriertes Sperrfeuer auf alle Beteiligten. Dabei wird es richtig persönlich - vorallem zu Lasten des N Baublies. Der beweist aber Stehvermögen, lässt sich in keinem mir bekannten Statement zu irgendetwas herab sondern hält Kurs. Der Mann verdient Bewunderung dafür dass er daran nicht zerbricht (noch nicht).

Und die interessierte Öffenlichkeit hat nichts besseres zu tun, als in das perfide Spiel der Lufthansa AG auf deren Seite einzusteigen: In dem sie "den Baublies" als Ursache allen Übels in den Mittelpunkt rückt.

Das ist so widerwärtig - dass ich es kaum fassen kann.

Ich dachte schon während der Pilotenstreiks wäre der absolute Meinungs-Boden erreicht worden - aber das hier hier macht mich echt sprachlos.

Mal so am Rande: Hätte der achsotolle Vorstand und sein Carstään mal auf Baublies & Co gehört, wäre Ihnen die Eskapade um Eurowings erspart geblieben ;-)

Und was die Einschätzung der Foren-Mitbrüder zum Thema "kein Streik an Weihnachten" angeht:

Auf die "normale" (und imho naheliegenste) Idee eines "aus menschlichen Erwägungen" wird auf eine Streikmaßnahme zu den Festtagen verzichtet scheint man nicht kommen zu wollen. Das würde ja eine Grau Schattierung in der so einfachen Welt "wir-gegen-die" bedeuten.
 

Couponschneider

Gesperrt
07.08.2019
177
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Wenn ich im Arbeitsrecht unterwegs bin, dann in 9 von 10 Fällen im Auftrag eines Arbeitgebers. Ich bin also wahrlich kein "Arbeitnehmeranwalt" oder gar "Gewerkschaftsvertreter".

Wenn ich hier mein Wissen und Meinung einbringe, ergreife ich in 9 von 10 Fällen Partei für die Arbeitnehmer und deren Vertreter, weil mich der schäbige Umgang der LH mit den Leuten, die das Gesicht der Airline ausmachen, anwidert.
Wenn ich im Arbeitsrecht unterwegs bin, dann nehme ich mir einen Anwalt.
Denn meine Verärgerung ist einer Lösung nur selten zuträglich.
Ein guter Anwalt wahrt daher auch immer eine gewisse Distanz auch zu meiner Sache, d.h. zu der, die er vertritt. Er gleicht aus und behält den Blick für die widerstreitenden Interessen. Deshalb ist er nach deutschem Recht ein "Organ der Rechtspflege" und nicht wie im anglo-amerikanischen Raum nur ein Mietmaul.

Ein Anwalt, der Wut und Polemik gegenüber dem Gegner ("schäbiger Umgang, der ihn anwidert") auch nur verspürt (und noch nicht einmal verbal unter Kontrolle kriegt), hat seinen Beruf verfehlt und ist der geborene Verlierer vor Gericht.

Engagement für die Sache hat nichts mit Emotion zu tun.
 
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