Streik(s) Sammelthread

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Spinnacker

Erfahrenes Mitglied
17.03.2015
318
262
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Wir brauchen eine Rechtslage, in der auch bei uns eine Unternehmensleitung sagen könnte:
wer nicht zur Arbeit erscheint, fliegt, aber raus.
Siehe #192.

Seinerzeit hatten in England die Gewerkschaften so lange gestreikt, bis es die britische Automobilwirtschaft nicht mehr gab.
Das Duell Scargill / Thatcher hat letztere dann für sich entschieden.
Nicht im Stil von "Mutti", #199 a.E..
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.445
9.866
Für den Streik hat wohl fast niemand Verständnis. Die Piloten schaffen es, in unternehmerischer Dimension (bis zu EUR 250.000,- pro Jahr plus großzügigste Altersversorgung) bezahlt zu werden und sich gleichzeitig als kleine Angestellte zu verstehen. Das ist moralisch unterste Schublade und dann bewegt man sich eben auf einem Niveau mit Leuten, die Morddrohungen aussprechen.

Es sollte in der Luftfahrt eine einzige streikberechtigte Gewerkschaft für alle MA geben. Dieses “jeder streikt mal ein bisschen” ist vollkommen einseitig und wird nur noch missbraucht.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Natürlich. Genau wie LH das Geschäftsergebnis auf dem Rücken der Kundschaft optimiert.

Bin mir nur nicht sicher, warum LH-Piloten kundenfreundlicher sein müssen als das Unternehmen, das sie beschäftigt.
Das hat doch mit der Realität gar nichts zu tun. Der arme Kunde sitzt im Flieger, schlürft Champagner, wird dabei aber gefühlt geknechtet, weil es Champagner B statt dem präferierten Champagner A ist.

Jeder, der hier halbwegs mitliest und halbwegs handlungsfähig ist, optimiert seine Flugerlebnisse auf dem Rücken anderer Passagiere. Das ist die Realität.
 

Spinnacker

Erfahrenes Mitglied
17.03.2015
318
262
Das war die Realität in Spanien, unter einem sozialistischen MP:


 
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skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.563
5.777

Du heißt es also gut, wenn Arbeitnehmer, die ihr Recht auf Streik wahrnehmen, entlassen werden? Bei dem ganzen Gefluche, welches du bei den letzten beiden Streiks hier abgeladen hast, kann ich mir den Gedanken nicht verkneifen, dass es dir recht geschehen ist, vom Streik betroffen zu sein. Hoffentlich hast du in deinem Unternehmen keine Personalverantwortung, ansonsten könnte es bei deiner Anti-Arbeitnehmer-Attitüde öfter mal "FCL allein zu Haus" heißen.

Und was deine persönlichen Umstände angeht: So etwas spielt bei einem gesamtumfassenden Ereignis wie einem Streik keine Rolle. Der eine möchte einen Streik untersagen, weil er dringende Termine hat, die nächste will Maskenpflicht bis 2100 wegen vulnerabler Angehöriger, aber solche Themen sind für Einzelschicksale halt zu groß, und daher finden diese richtigerweise keine Beachtung bei der Entscheidung.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Das war die Realität in Spanien, unter einem sozialistischen MP:

Warum nicht direkt am Galgen aufknüpfen? Ach so, dann kann die Arbeitskraft, in der du offensichtlich den einzigen Wert des Menschen siehst, nicht mehr abgeschöpft werden. Dann lieber dem Fluglotsen eine AK in den Nacken drücken und zur Arbeit zwingen, wenn er nicht erschossen werden möchte, oder wie?

Vom Menschenbild einiger Foristen, und welche Maßnahmen sie so gegen "problematische" Arbeitnehmer befürworten, bin ich schon erschrocken.
 
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Spinnacker

Erfahrenes Mitglied
17.03.2015
318
262
Du heißt es also gut, wenn Arbeitnehmer, die ihr Recht auf Streik wahrnehmen, entlassen werden? Bei dem ganzen Gefluche, welches du bei den letzten beiden Streiks hier abgeladen hast, kann ich mir den Gedanken nicht verkneifen, dass es dir recht geschehen ist, vom Streik betroffen zu sein. Hoffentlich hast du in deinem Unternehmen keine Personalverantwortung, ansonsten könnte es bei deiner Anti-Arbeitnehmer-Attitüde öfter mal "FCL allein zu Haus" heißen.

Und was deine persönlichen Umstände angeht: So etwas spielt bei einem gesamtumfassenden Ereignis wie einem Streik keine Rolle. Der eine möchte einen Streik untersagen, weil er dringende Termine hat, die nächste will Maskenpflicht bis 2100 wegen vulnerabler Angehöriger, aber solche Themen sind für Einzelschicksale halt zu groß, und daher finden diese richtigerweise keine Beachtung bei der Entscheidung.
Na ja zur Waffengleichheit scheint die Möglichkeit ,neues Personal einzustellen ,in der heutigen Zeit vllt. gehören zu müssen.
Bei solch maßlosen Forderungen eines Teils der Belegschaft.
Wo stünde das Unternehmen eigentlich heute ohne die aus Steuergeldern bereit gestellte Hilfe des Staates?
Bzw. in wessen Eigentum??
Nach einer Abwicklung im Rahmen eines Insolvenzverfahrens?
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
4.978
2.324
FRA
Es sollte in der Luftfahrt eine einzige streikberechtigte Gewerkschaft für alle MA geben.
Und Gewerkschaftsfunktionäre würden somit über Gehälter entscheiden? Willkommen im Sozialismus :sick:

Warum dann nicht gleich eine Behörde gründen, die einfach alle Gehälter gerecht festlegt? :rolleyes:

Übrigens, Flugkapitäne werden auch in Ländern ohne Streik-/Gewerkschaftsrechte sehr gut bezahlt. Es ist also eine völlig falsche Darstellung, dass Lufthansa-Flugkapitäne sich unanständig hohe Gehälter durch Streiks erpressen.
 

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.563
5.777
Wo stünde das Unternehmen eigentlich heute ohne die aus Steuergeldern bereit gestellte Hilfe des Staates?
Bzw. in wessen Eigentum??
Nach einer Abwicklung im Rahmen eines Insolvenzverfahrens?

Ernsthaft, wir reiten auf der Staatshilfe herum? Die ist erstens längst zurückgezahlt, und zweitens ist das doch schon arges Tagesschau-Instagram-"Niveau", daraus den Piloten einen Strick drehen zu wollen.
 

bcs13

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22.11.2010
741
759
Ernsthaft, wir reiten auf der Staatshilfe herum? Die ist erstens längst zurückgezahlt, und zweitens ist das doch schon arges Tagesschau-Instagram-"Niveau", daraus den Piloten einen Strick drehen zu wollen.
Ganz so einfach ist das doch nicht. Die Staatshilfe ist zwar zurück gezahlt, aber der Staat ist auch noch beteiligt. Daraus wird den Piloten ja auch kein Strick gedreht. Aber etwas Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem eigenen Unternehmen, den zahlenden Kunden und nicht zuletzt dem Staat, der ihre Jobs ja letztendlich auch gerettet hat, wäre nicht schlecht. Ich bin ja ein Freund der Tarifautonomie. Aber wir haben leider mittlerweile viel zu viele Spartengewerkschaften, die sich nur noch für Partikularinteressen einsetzen. Wenn man z.B. einmal große Gewerkschaften wie die IG Metall nimmt (die ich absolut nicht glorifizieren möchte), dann ist denen immer bewußt, daß man die Kuh nur einmal schlachten kann. Und die wissen auch, daß ein kleines Unternehmen im Zweifel nicht so finanzstark ist wie z.B. Mercedes und berücksichtigen das bei den Tarifabschlüssen. Wenn aber eine kleine gut organisierte Minderheit an den Schaltstellen eines Unternehmens ohne Rücksicht auf die sonstigen Stakeholder nur die eigenen Interessen durchsetzen will - und das in einem für mich auch noch nicht zu rechtfertigenden Maße - dann muß man sich nicht wundern, wenn der Gesetzgeber irgendwann einmal richtig einschreitet. Und das ewige Gejammere, daß Herr Spohr so fies ist, kann ich von den Angestellten auch nicht mehr hören. Und noch etwas: ich kann auch nicht verstehen, daß einige sich hier aufregen, daß LH die Forderungen von VC veröffentlich hat. Das ist doch kein Geheimnis und wer damit Probleme hat sieht aus meiner Sicht ein, daß die Forderungen in ihrer Gesamtheit schlichtweg eine Unverschämtheit sind und sich zumindest vor der Allgemeinheit nicht rechtfertigen lassen.
 
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tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
4.505
4.116
DTM
Übrigens, Flugkapitäne werden auch in Ländern ohne Streik-/Gewerkschaftsrechte sehr gut bezahlt. Es ist also eine völlig falsche Darstellung, dass Lufthansa-Flugkapitäne sich unanständig hohe Gehälter durch Streiks erpressen.
Lufthansa ist ein Major Carrier und dementsprechend sind dort die Vergütungen und Arbeitsmodelle, auch abseits des Cockpits, sehr gut.
Die Vereinigung Cockpit (VC) ist keine reine Pilotengewerkschaft, sondern ein Berufsverband der Verkehrsflugzeugführer und Flugingenieure in Deutschland. Die Tarifkommission des LH-Konzerns nimmt sicherlich den gewichtigsten Teil ein. Es gibt aber auch diverse Arbeitsgruppen und nicht nur die reine Tarifsparte. Dort tummeln sich Mitglieder aus den unterschiedlichsten Flugbetrieben. Da passiert in den Arbeitsgruppen auch viel gutes, was man schätzen sollte. Lufthansa-Piloten sind die größte Gruppierung innerhalb der VC.
Ohne die VC stünden die LH-Piloten ganz sicher nicht so gut da, wie es heute der Fall ist.
Wald-und-Wiesen-Flugbetriebe haben meist keine Arbeitnehmervertretung (Betriebsrat) und ich möchte nur kurz daran erinnern, dass es Zeiten gab, wo beim Jobinterview einer Air Berlin/DBA die Frage gestellt wurde, ob man Mitglied der VC sei (dass dies keine berechtigte Frage ist, möchte ich nicht diskutieren). Es gibt in D noch Flugbetriebe mit weitaus schlechteren Konditionen als bei LH. Lufthansa stellt weiterhin das Nonplusultra dar und so groß auch die Aufregung über die Streikmaßnahmen sein werden, diese Vormachtstellung wird so bleiben und die Menschen werden weiterhin fleißig LH-Flüge buchen.
Kleine Anekdote zum "elitären" Denken bei LH:
Es gab mal einen Flugschüler in Bremen, der ist nahezu jeden Tag voller Stolz durchs Bremer Terminal gelaufen, um seinen gelben Ausweis zu präsentieren. Im Flugfunk hört man bis heute immer noch ab und an: "DIE Lufthansa...." (als Callsign). Für mich ist das eine kleine Belustigung. Sollen sie ruhig weiter Golf spielen und es sich bei zigtausenden EUR gut gehen lassen. Ich kenne einige auch persönlich und manche (nicht alle!) leben definitiv in einem Paralleluniversum.
 

bcs13

Erfahrenes Mitglied
22.11.2010
741
759
Und Gewerkschaftsfunktionäre würden somit über Gehälter entscheiden? Willkommen im Sozialismus :sick:
Sorry, das ist doch Unfug. Natürlich entscheiden auch ansonsten bei Unternehmen, die nur eine Gewerkschaft haben, wie das bei uns in Deutschland weit überwiegend der fall ist, nicht die Gewerkschaftsfunktionäre über das Gehalt. Sondern dieses wird in Tarifverhandlungen ausgehandelt und dann gegebenenfalls noch einmal den Mitgliedern zur Zustimmung vorgelegt. So läuft das. Und das ist deutlich besser, als wenn die kleine streikbereite Minderheit so am längeren Hebel sitzt, daß das Unternehmen am Ende nachgeben muß, um nicht Konkurs zu gehen.
 
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cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
4.978
2.324
FRA
Und das ist deutlich besser, als wenn die kleine streikbereite Minderheit so am längeren Hebel sitzt,
Ich persönlich finde es völlig normal, dass eine kleine, weit überdurchschnittlich gebildete und fähige Minderheit in einem Unternehmen einen viel längeren Hebel hat, als wenig gebildete Leute, die den Großteil der Angestellten ausmachen.

Sondern dieses wird in Tarifverhandlungen ausgehandelt
Ausgehandelt zwischen Gewerkschaftsfunktionären und der Geschäftsleitung. Also bekämen Piloten bestenfalls nur das, was die Gewerkschaftsfunktionäre für sie verlangen.
 

ichbinswieder

Erfahrenes Mitglied
18.11.2010
2.230
303
Als letztens die Hafenmitarbeiter gestreikt haben, sagte dort einer die Wahrheit, war im TV zu sehen. "Wir streiken, weil wir damit Deutschland bei der Versorgung still legen können und so zeigen, ohne uns geht nichts" Jo, schaue her Bürger, Pech für euch. Wir sitzen am längeren Hebel.
 

bcs13

Erfahrenes Mitglied
22.11.2010
741
759
Ich persönlich finde es völlig normal, dass eine kleine, weit überdurchschnittlich gebildete und fähige Minderheit in einem Unternehmen einen viel längeren Hebel hat, als wenig gebildete Leute, die den Großteil der Angestellten ausmachen.


Ausgehandelt zwischen Gewerkschaftsfunktionären und der Geschäftsleitung. Also bekämen Piloten bestenfalls nur das, was die Gewerkschaftsfunktionäre für sie verlangen.
Den Glauben, daß Piloten "weit überdurchschnittlich gebildet" sind hast Du wahrscheinlich exklusiv. Aber Dein Ansatz ist bestechend (und erinnert mich ein wenig an das alte preußische Dreiklassenwahlrecht): je nach Bildungsstufe hat man mehr Rechte und wenn man eine besondere Befähigung nachweist, kann man für sich verlangen, was man möchte. Demnächst bilden diez. B. die Anästhesisten an Krankenhäusern eine eigene Gewerkschaft und verlangen endlich mal eine Anhebung ihrer Mickergehälter. Und als ausgewiesen gebildete Schicht (die haben sogar richtig was studiert!) hätten sie ja dann auch jedes Recht, den Rest des Krankenhauses als Geiseln zu nehmen.

Und Dein Verständnis der Tarifpolitik in Deutschland scheint mir sehr rudimentär und vorurteilsbelastet zu sein. Wie glaubst Du denn, daß in den vergangenen Jahrzehnten in diesem Land Tarifverhandlungen geführt wurden? Herr Bsirske oder wer auch immer trinkt abends ein Glas Rotwein, denkt sich eine Forderung aus und geht damit zu seinen Verhandlungspartnern auf der anderen Seite des Tisches. Und danach muß jeder nehmen, was der sich so ausgedacht hat. Echt witzig.
 

Uncle Sam

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03.10.2020
3.190
6.069
Es sollte in der Luftfahrt eine einzige streikberechtigte Gewerkschaft für alle MA geben

Und was würde das bringen? Dann streikt die Gewerkschaft heute für die Piloten, morgen für die Kabine, übermorgen für die Bodentruppen und nächste Woche für die Technik

Aber interessant zu sehen, dass der Sozialismus gerade hier noch nicht gänzlich verpönt ist
 
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thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.445
9.866
Und was würde das bringen? Dann streikt die Gewerkschaft heute für die Piloten, morgen für die Kabine, übermorgen für die Bodentruppen und nächste Woche für die Technik

Aber interessant zu sehen, dass der Sozialismus gerade hier noch nicht gänzlich verpönt ist
Wer kommt auf den Unsinn, dass mehrere Gewerkschaften für dieselbe Branche Kapitalismus und eine Gewerkschaft für dieselbe Branche Sozialismus wären?

Und wie schon geschrieben: Es ist für den Großteil der Branchen/Unternehmen bewährte und gelebte Praxis. Da wird auch nicht pro Büro oder Stockwerk gestreikt.
 

tripleseven777

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27.06.2016
4.505
4.116
DTM
War da nicht mal etwas, dass man die Machtstellung von Spartengewerkschaften erheblich einschränken wollte?
Ist schon einige Jahre her und war definitiv vor "Corona".
Glaube das war 2017 mit dem Tarifeinheitsgesetz. Das Thema war dann irgendwann durch und man hat nichts mehr darüber gehört.
 

Spinnacker

Erfahrenes Mitglied
17.03.2015
318
262
Den Glauben, daß Piloten "weit überdurchschnittlich gebildet" sind hast Du wahrscheinlich exklusiv. Aber Dein Ansatz ist bestechend (und erinnert mich ein wenig an das alte preußische Dreiklassenwahlrecht): je nach Bildungsstufe hat man mehr Rechte und wenn man eine besondere Befähigung nachweist, kann man für sich verlangen, was man möchte. Demnächst bilden diez. B. die Anästhesisten an Krankenhäusern eine eigene Gewerkschaft und verlangen endlich mal eine Anhebung ihrer Mickergehälter. Und als ausgewiesen gebildete Schicht (die haben sogar richtig was studiert!) hätten sie ja dann auch jedes Recht, den Rest des Krankenhauses als Geiseln zu nehmen.

Und Dein Verständnis der Tarifpolitik in Deutschland scheint mir sehr rudimentär und vorurteilsbelastet zu sein. Wie glaubst Du denn, daß in den vergangenen Jahrzehnten in diesem Land Tarifverhandlungen geführt wurden? Herr Bsirske oder wer auch immer trinkt abends ein Glas Rotwein, denkt sich eine Forderung aus und geht damit zu seinen Verhandlungspartnern auf der anderen Seite des Tisches. Und danach muß jeder nehmen, was der sich so ausgedacht hat. Echt witzig.
Nö, aber d. Anästhesist fragt vor der Betäubung nach dem Beruf:

"ach, Pilot sind Sie. Wissen Sie was, dann streike ich heute mal."=;
 
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bcs13

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22.11.2010
741
759
Und was würde das bringen? Dann streikt die Gewerkschaft heute für die Piloten, morgen für die Kabine, übermorgen für die Bodentruppen und nächste Woche für die Technik

Aber interessant zu sehen, dass der Sozialismus gerade hier noch nicht gänzlich verpönt ist
So ist das eben nicht.Bei dem Prinzip "ein Betrieb - eine Gewerkschaft" verhandelt die Gewerkschaft mit dem Arbeitgeber eben für alle Beschäftigten und nicht für jede Partikularsparte einzeln. Deswegen sind zum Beispiel auch die Büroangestellten der BASF im Zweifel in der IGBCE und hängen an deren Tarifverträgen. Mit Sozialismus hat das nun wirklich nichts zu tun.
 
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cockpitvisit

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04.12.2009
4.978
2.324
FRA
Wer kommt auf den Unsinn, dass mehrere Gewerkschaften für dieselbe Branche Kapitalismus und eine Gewerkschaft für dieselbe Branche Sozialismus wären?
Ist zwar strenggenommen nicht Sozialismus (die Produktionsmittel gehören nach wie vor nicht den Werktätigen). Aber wenn alle in derselben Gewerkschaft sind, schaltet das den Wettbewerb zwischen Mitarbeitern und Berufsgruppen innerhalb des Unternehmens aus. Und das ist nicht gut.

Zudem der Zwang zur selben Gewerkschaft eine Einschränkung der grundgesetzlichen Vereinigungsfreiheit wäre. War das nicht der Grund, warum überhaupt Spartengewerkschaften erlaubt wurden?
Beitrag automatisch zusammengeführt:

So ist das eben nicht.Bei dem Prinzip "ein Betrieb - eine Gewerkschaft" verhandelt die Gewerkschaft mit dem Arbeitgeber eben für alle Beschäftigten und nicht für jede Partikularsparte einzeln.
Und wie wird sichergestellt, dass die Interessen der beruflichen Minderheiten von dieser Gewerkschaft ausreichend vertreten werden? Gewerkschaften sind (sofern ich weiß) demokratisch organisiert, Entscheidungen sind also Mehrheitsentscheidungen.

Um bei Deinem Beispiel BASF zu bleiben: was zwingt die Gewerkschaft dazu, für IT-Spezialisten deutlich bessere Gehälter auszuhandeln als für Arbeiter?
 

bcs13

Erfahrenes Mitglied
22.11.2010
741
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300x250
Ist zwar strenggenommen nicht Sozialismus (die Produktionsmittel gehören nach wie vor nicht den Werktätigen). Aber wenn alle in derselben Gewerkschaft sind, schaltet das den Wettbewerb zwischen Mitarbeitern und Berufsgruppen innerhalb des Unternehmens aus. Und das ist nicht gut.

Zudem der Zwang zur selben Gewerkschaft eine Einschränkung der grundgesetzlichen Vereinigungsfreiheit wäre. War das nicht der Grund, warum überhaupt Spartengewerkschaften erlaubt wurden?
Beitrag automatisch zusammengeführt:


Und wie wird sichergestellt, dass die Interessen der beruflichen Minderheiten von dieser Gewerkschaft ausreichend vertreten werden? Gewerkschaften sind (sofern ich weiß) demokratisch organisiert, Entscheidungen sind also Mehrheitsentscheidungen.

Um bei Deinem Beispiel BASF zu bleiben: was zwingt die Gewerkschaft dazu, für IT-Spezialisten deutlich bessere Gehälter auszuhandeln als für Arbeiter?
"Ist zwar strenggenommen nicht Sozialismus (die Produktionsmittel gehören nach wie vor nicht den Werktätigen). Aber wenn alle in derselben Gewerkschaft sind, schaltet das den Wettbewerb zwischen Mitarbeitern und Berufsgruppen innerhalb des Unternehmens aus. Und das ist nicht gut."

Das ist aber ein Prinzip unserer sozialen Marktwirtschaft und hat zum einen zu einem nicht unerheblichen wirtschaftlichen Wohlstand für Viele geführt sondern auch den sozialen Frieden - meistens - gefördert. Wozu "Wettbewerb zwischen Mitarbeitern und Berufsgruppen" führt sieht man ja hervorragend an der Deutschen Bahn. Chaos.

Und wie wird sichergestellt, dass die Interessen der beruflichen Minderheiten von dieser Gewerkschaft ausreichend vertreten werden? Gewerkschaften sind (sofern ich weiß) demokratisch organisiert, Entscheidungen sind also Mehrheitsentscheidungen.

Um bei Deinem Beispiel BASF zu bleiben: was zwingt die Gewerkschaft dazu, für IT-Spezialisten deutlich bessere Gehälter auszuhandeln als für Arbeiter?

Ja, so ist das in der Demokratie. Mehrheitsentscheidungen sind nun einmal zurespektieren. Sonst gilt das Recht des Stärkeren. Das ist zwar immer schön, wenn man der Stärkere ist, aber ansonsten eher nicht. Und für unterschiedliche Berufe/Berufsgruppen gibt es unterschiedliche Tarifgruppen. Deswegen verdient der Arbeiter auf dem Bauhof der Stadt ja auch nicht so viel wie der Kämmerer, obwohl wahrscheinlich beide von Verdi vertreten werden. Und wer ein solcher Spezialist ist, der da nicht drunter fällt, der wird AT, also außertariflich, bezahlt.