Thailand extra voll oder Expedition Nr. 27

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Nitus

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04.04.2013
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MUC
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…. aber ihr habt doch hoffentlich auch von der Suppe gegessen ?
Sieht sehr sehr lecker aus.

Natürlich! Auch wenn nach der stetigen Reduktion die Suppe vom bemühten Personal immer wieder mit Wasser aufgefüllt wurde, erhielt diese mit der Zeit immer mehr Geschmack und Substanz. Das darin gegarte Gemüse und die darin gegarten Nudeln wurden mit der Zeit immer würziger.
 

Nitus

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04.04.2013
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Tag 29 - Nach chinesischem Frühstück auf in die kleinere Provinzhauptstadt Songkhla

Auch wenn das B2 Hotel relativ einfach wirkte, konnte ich abgesehen von dem sich weiterhin immernoch manchmal meldeden Hustenanfall ganz gut schlafen. Das Bett war zwar für meinen Geschmack etwas hart, das Kissen etwas dünn, die Bettdecke billige Synthetik und die Fenster schlecht schallisoliert, aber die Klimaanlage kühlte leise und effizient.

Nachdem das Hotel kein Frühstück anbot, hatte ich bereits im Vorfeld der Reise recherchiert, wo man in der Umgebung gut frühstücken könnte. Ich konnte ArFr für meine Idee, bei Chockdee Dim Sum zu frühstücken, gewinnen.

Vor dem Restaurant stand eine kleine Menschentraube. Ein Mitarbeiter fragte in recht passablem Englisch, wie viele Personen wir seien, was ich mit zwei beantwortete. Er notierte sich etwas und meinte, dass wir etwas Geduld haben sollten. Als einzige Langnasen, die hier warteten, brauchte man offenbar keine weiteren Angaben von uns. Wenig später wurden wir herangewunken, erhielten einen kleinen Zettel mit handschriftlichen Notizen, eine Blechwanne und die Information, dass wir uns nach dem Aussuchen der gewünschten Dim Sum in das Lokal auf der anderen Straßenseite begeben sollten.

Die verschiedenen in Bambuskörbchen drappierten Dim Sum sahen superlecker aus. Dennoch fragte ich eine Mitarbeiterin, womit die verschiedenen Dim Sum gefüllt seien, um so u.a. Krebsfleisch zu vermeiden.

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Obwohl ich schon reichlich Bambuskörbchen in unsere Blechwanne verbracht hatte, empfahl die Mitarbeiterin noch ein paar Dim Sum in den Edelstahlschälchen aus der Kühlung zu wählen, was ich nach genauerer Erklärung auch tun sollte.

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Anschließend begaben wir uns auf die andere Straßenseite, wo das Lokal von Chockdee Dim Sum viel schöner gestaltet wirkte als das Haupthaus, vor dem man sich die Dim Sum auswählen musste.

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Generell fühlten wir uns eher in China als in Thailand, wozu die chinesischstämmigen Gäste des Restaurants beitrugen, ob sie nun wirklich aus China kamen oder entsprechende Einwanderer aus Thailand oder Malaysia waren.

Dazu wurden wir von einer sehr bemühten älteren Dame bedient, die mich fragte, ob wir die Bak-Kut-Teh-Suppe bestellen wollten. Ihre Frage hatte was Rhetorisches bzw. suggerierte, dass die hier jeder Gast bestellen würde, sodass wir dies natürlich auch taten.

Die ersten Dim Sum, die an unseren Tisch kamen, waren frittierter Tofu, der auch mit der besonderen Sauce dazu mich nicht begeistern konnten.

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Wenig später kam die Bak-Kut-Teh-Suppe an den Tisch. ArFr konnte sich damit nicht anfreunden. Ich hingegen fand die zart geschmorten Schweinerippchenstücke darin zusammen mit der sehr aromatischen Brühe echt lecker. Auch die Pilze, das Gemüse und der Tofu konnten durch offenbar viele Gewürze Geschmack gewinnen, sodass ich gar nicht zu böse war, die Suppe für mich alleine zu haben.

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Parallel zur Suppe wurden die ebenfalls bestellen Pa Thong Go (frittiertes Hefegebäck) serviert. Und wenig später sollten uns die nächsten Dim Sum erreichen.

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Als wir nach dem Verzehr von den später erhaltenen Dim Sum satt waren, bezahlten wir die sehr überschaubare Rechnung und konnten feststellen, dass weiterhin Gäste auf einen freien Platz warteten.

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Wir spazierten zurück zum Hotel, wo wir uns jeder kurz für den Tag vorbereiteten, bevor ich den Yaris von Hat Yai in die deutlich kleinere Provinzhauptstadt Songkhla lenkte. Diese hatte ich auf meiner Reise zwei Jahre zuvor besucht. Ich erklärte ArFr grob die zu erwartenden Sehenswürdigkeiten und wir entschieden uns gemeinsam, mit der Seilbahn und dem Ausblick auf und über Songkhla zu starten. Nichtsdestotrotz sollten wir unterwegs am Stadtstrand halten und die Aussicht genießen.

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Auf der weiteren Fahrt setzte etwas Regen ein. Nachdem unsere Wetter-Apps verrieten, dass dieser nur von kurzer Dauer sein sollte, harrten wir im Auto aus. Dazu gab es neben der Talstation der Seilbahn zahllose Affen und einen Händler, der Obst zur Affenfütterung verkaufte. Dies war durchaus ein interessantes Spektakel, das man sich während dem Warten auf das Ende des Regens ansehen konnte.

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Ca. zehn Minuten begaben wir uns zur Talstation, die etwas verwahrlost wirkte.

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Wir zahlten den überschaubaren Ticketpreis und warteten mit drei jungen malaysischen Touristen auf die Ankunft der Seilbahn, die eher wie ein Fahrstuhl wirkte.

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Oben angekommen begannen wir mit dem Meerblick.

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Auch hier oben gab es einige Affen, von denen einer jedoch ziemlich aggresiv fauchte, sodass wir ihm lieber aus dem Weg gingen. Nichtsdestotrotz konnten wir hier jedoch die Aussicht bei mittlerweile wieder halbwegs aufgeklartem Wetter genießen.

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Der Aussichtspunkt war ziemlich verkommen, was wir leider oder glücklicherweise nicht fotografisch festgehalten hatten. So wechselten wir auf die andere Seite, um auch noch die Aussicht auf die Stadt zu genießen.

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Anschließend nahmen wir den Aufzug bzw. die Seilbahn zurück nach unten.

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Vor der Talstation hatte sich mittlerweile eine fliegende Eishändlerin positioniert, was uns sehr entgegen kam. Für umgerechnet knapp 60 Eurocent gab es erst einen Becher frisches Kokosnusswasser und dann drei Kugeln vorzügliches selbstgemachtes Kokosnusseis mit Erdnüssen serviert in einer Kokosnussschale.

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Anschließend fuhren wir zum nördlichsten Punkt Songkhlas, an welchem sich diverse Denkmäler befanden.

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Ein Stück abseits gab es eine Station, die sich offenbar um die Aufzucht bzw. Pflege von Wasserschildkröten bemüht hat.

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Nitus

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04.04.2013
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Tag 29 - Songkhla

Nachdem wir die verschiedenen Wasserschildkröten ausgiebig beobachtet hatten, spazierten wir weiter und passierten noch eine Gedenkstätte.

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Etwas weiter hörten wir lautes Knallen, das sich als das Abbrennen von Böllern in einem gemauerten Turm herausstellen sollte. Dies schien eine chinesisch-buddhistische Tradition zu sein. ArFr war direkt auf der Suche, wo man in der Umgebung dieses Knallfeuerwerk kaufen könne, konnte aber keine Verkaufsstelle finden. Offenbar brachten die Gläubigen ihre Böller hierher mit.

Alternativ gönnten wir uns ein kühles thailändisches Bier an einem Verkaufsstand mit Sitzmöglichkeiten, bevor wir weiter zum beliebten Samila Beach fuhren.

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Schnell erkannten wir, dass dieser Strand mit zahllosen malaysischen Reisegruppen überrannt war, die allerdings den künstlichen Wasserfall auf der anderen Straßenseite verschmähten.

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Zurück vom Wasserfall stand die nächste Reisegruppe am Schild des Samila Strandes für Fotos bereit.

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Auch gab es hier eine Touristenbahn, wie man sie in ähnlicher Form auch aus deutschen und europäischen Seebädern kennt.

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Wir spazierten erst weiter zum Strand.

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Anschließend schauten wir uns links die Restaurantmeile direkt am Strand an. Allerdings wirkten die meisten Restaurants sehr einfach und heruntergekommen und konnten uns nicht wirklich überzeugen. Tatsächlich fühlte sich hier auch Alles irgendwie wie Touristennepp an, allerdings nicht an Langnasen gerichtet sondern an die Besucher aus dem südlichen Nachbarland.

So spazierten wir in die andere Richtung am Strand entlang. Dort gelangten wir zur örtlichen Meerjungfrau, die ein beliebtes Fotoobjekt war.

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Ein Stück weiter standen die Schilder und Dekorationen weniger im Fokus der Strandbesucher.

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Bei uns machte sich mittlerweile etwas Hunger breit und wir gingen davon aus, in Strandnähe nichts adäquates finden zu können. Ich schaute mir daher die Altstadt von Songkhla bei Google Maps an und fand ein Restaurant mit nordthailändischer Küche, das erstaunlich gut bewertet war. So fuhr ich uns wenig später dorthin.

Ich bestellte uns jeweils eine Portion Khao Soi, die nordthailändische Nudelsuppe mit cremiger curryartiger Brühe, die eigentlich so gar nicht in diese südthailändische Region gehörte, aber auch hier verdammt gut schmeckte.

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Da wir größeren Hunger hatten, sollten es noch jeweils eine Portion frittierte Wurst und frittierter Schweinebauch mit nordthailändischer Chilipaste sein.

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Anschließend schlenderten wir etwas durch die Altstadt von Songkhla.

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Wir entdeckten ein kostenloses Museum, dessen Hintergrund wir irgendwie nicht ganz verstanden.

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Ein Stück weiter fanden wir das "Café Der See" direkt am Ufer mit Blick auf das Wasser, wo es ein kühler Eiskaffee für uns sein sollte.

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In der Nähe des Cafés gab es sehenswerte Wandmalereien.

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Auf dem Rückweg zum Mietwagen kamen wir an einem Tempel vorbei, den wir uns kurz ansahen.

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Von meiner letzten Reise hierher erinnerte ich mich an den riesigen liegenden Buddha in einem Tempel etwas außerhalb von Songkhla. Nach etwas Autofahrt erreichten wir tatsächlich den Wat Phra Non Laem Pho.

Liegende Buddhas strahlen auf mich besonders viel Magie aus, sodass ich sehr erfreut war, diesen schönen Tempel erneut besuchen zu können.

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Die weiteren Skulpturen in der Umgebung konnten für mich da nicht mithalten.

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Der Tempel lag auf einer Insel, die mit Brücken sowohl im Norden als auch im Süden mit dem Festland verbunden war. Google Maps suggerierte, dass es am Westende der Insel einen sehenswerten Aussichtspunkt gäbe. Nachdem ich diesen noch nicht kannte, lenkte ich unseren Yaris dorthin. Vor Ort trafen wir auf drei Thailänder, die hier offenbar den Tag mit Angeln und Picknicken verbrachten. Wir grüßten und einer der Angler zeigte ArFr, der zu Hause einen Angelschein besitzt, seinen Fang. Sicher hätte ArFr gerne gefachsimpelt, aber dazu fehlten ihm und dem Gegenüber die Sprachkenntnisse. Die Aussicht hier war schon nett, zumal wir gen Westen über diese riesige Lagune bzw. diesen riesigen mit dem Meer durch einen schmalen Kanal verbundenen See gen Festland guckten.

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Anschließend fuhren wir zurück zu unserem Hotel in Hat Yai. Bei Google Maps hatte ich ein Restaurant gefunden, das einerseits fußläufig erreichbar war und andererseits erstaunlich gut bewertet war. Erst später sollte ich jedoch herausfinden, dass es eine Neueröffnung war und die guten Bewertungen sehr wenige waren. Man wollte uns direkt eine englischsprachige reduzierte Karte reichen, da fragte ich schon wieder nach der thailändischen Karte.

Es sollten chinesischer Brokkoli mit knusprigem Schweinebauch,

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scharfer Glasnudelsalat mit Hackfleisch,

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"Yum Salmon", scharfer Salat mit rohem Lachs,

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und gebratenes Fischfilet mit Sellerie sein.

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Das Essen war in Ordnung, aber leider auch nicht mehr. Dazu wirkte das Ambiente etwas kühl. Wir wurden satt, wollten aber hier nicht für einen Absacker verweilen.

Schräg gegenüber entdeckten wir einen Roti-Stand. Die äußerst quirlige Roti-Verkäuferin musste zwar noch ein paar Vorbestellungen abarbeiten, konnte uns danach aber unsere Wünsche zu unserer zufriedenheit erfüllen.

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Zurück im Hotel gönnten wir uns auf ArFrs Zimmer noch einen Schlummertrunk, um den Tag gemeinsam zu resümieren, bevor es am Folgetag noch weiter Richtung Süden gehen sollte.
 

Nitus

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04.04.2013
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Tag 30 - Dringende Reisewarnung oder verlassene Orte

Heute sollte es dann entgegen der Warnungen des auswärtigen Amtes weiter Richtung Süden gehen. Tatsächlich riet sowohl vor unserer Abreise als rät auch aktuell das auswärtige Amt von Reisen in die südlichsten thailändischen Provinzen Narathiwat, Yala und Pattani sowie in Teile von Songkhla dringend ab. Sowohl die Stadt Hat Yai, wo wir aktuell übernachteten, als auch die Provinzhauptstadt Songkhla, die wir am Vortag besucht hatten, dürften damit nicht gemeint sein, allerdings alle Reiseziele der folgenden vier Tage und Nächte, denn südlich bzw. südöstlich von Hat Yai und der Stadt Songkhla wird Thailand komplizierter.

Dort ist Thailand dann nicht mehr buddhistisch sondern muslimisch geprägt. Und Separatistengruppen kämpfen dort für die Abspaltung vom thailändischen Staat und für die Ausrufung eines unabhängigen muslimischen Staates. Daher gibt es regelmäßig Auseinandersetzungen zwischen staatlichen Organen und den Separatistengruppen sowie leider auch unschöne Anschläge auf staatliche Einrichtungen. Entsprechend ist dort der Notstand ausgerufen mit entsprechenden Konsequenzen.

Ich hingegen war schon lange neugierig, wie der tiefe Süden Thailands sein würde. ArFr ließ sich von meiner Neugierde anstecken. Wir beide verfolgten die Nachrichten und recherchierten viel. Tatsächlich kam es in den Wochen und Monaten vor unserer Reise zu einigen Anschlägen auf staatliche Einrichtungen. Da hier nie Zivilisten zu Schaden kamen, entschieden wir uns, das Risiko einzugehen und die dringende Warnung des auswärtigen Amtes für uns zu relativieren bzw. zu ignorieren.

Aber erstmal stand die morgendliche Stärkung an. Eigentlich wollte ich heute ein Khanom-Jin-Restaurant (ein Restaurant mit fermentierten Reismehlnudeln mit verschiedenen Currysaucen) besuchen, aber ArFr war von den Dim Sum des Vortages angetan. Daher begaben wir uns erneut auf den kurzen Fußweg zu Chokdee Dim Sum. Trotz unserer heute deutlich früheren Ankunft im Vergleich zum Vortag mussten wir sogar länger warten, bis wir unsere Dim Sum auswählen konnten.

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Die Auswahl verlief heute schneller und wieder erhielten wir einen Platz im großen Restaurant auf der anderen Straßenseite. Die selbe Bedienung wie am Vortag fragte erwartungsvoll, ob wir wieder eine Bak-Kut-Teh-Suppe haben wollten, was ich verneinte, da ArFr da nicht begeistert von war. Direkt wirkte sie enttäuscht und fragte, ob uns diese nicht geschmeckt hätte. Ich erklärte, dass wir heute lieber eine doppelte Portion Pa Thong Go wünschten, die schnell an den Tisch kamen.

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Auch die Dim Sum kamen nach und nach an den Tisch und waren wieder allesamt sehr lecker.

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Zurück im Hotel packten wir unsere Sachen und konnten in der wieder sehr heißen Lobby unsere Kautionen zurück erhalten, wenngleich wir eine Weile warten mussten, bis eine Mitarbeiterin bestätigen konnte, dass wir die Zimmer nicht verwahrlost hinterlassen hatten.

ArFr und ich berieten uns, welche Route wir zu unserem heutigen Ziel Yala, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz nehmen sollten. Wir entschieden uns, nicht die Route 43, die teilweise entlang des Golfs von Thailand verläuft, zu nehmen. Es sollte die Route 42 landeinwärts sein, an der wir einige Sehenswürdigkeiten entdeckt hatten.

So steuerte ich den Wagen erstmal gen Süden. Tatsächlich hielten wir in einem Ort etwas außerhalb von Hat Yai, wo wir einen Markt entdeckten.

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Eigentlich waren wir auf der Suche nach etwas Obst oder Süßigkeiten, die wir hier jedoch nicht finden sollten.

Da wir an unserem heutigen Ziel Yala nicht zu früh ankommen wollten, suchte ArFr unterwegs nach Sehenswürdigkeiten. In einem etwas größeren Ort fand er einen Tempel, der sehenswert klang. Er lotste mich zum Tempel Wat Na Thawi.

Ich hatte gerade eingeparkt und wir waren auf dem Weg zum Tempel, da hielt eine Thailänderin und fragte interessiert, was wir hier wollten. Ich antwortete auf thailändisch, dass wir Touristen seien und uns diesen Tempel ansehen wollten. Sie fragte, ob wir eine Audienz bei einem Mönch wünschten. Diese könnte sie vermitteln. Tatsächlich sind ArFr und ich keine Anhänger des buddhistischen Glaubens und waren hier ja weniger auf der Suche nach Segen oder Kharmapunkten sondern eher nach Eindrücken. Ich bedankte mich aufrichtig und sagte, dass wir schon klar kommen würden, sodass sie davon fuhr. Wir hingegen schauten uns die überschaubare Tempelanlage an, die gar nicht so sehenswert war, was dann auch vielleicht der Grund für die leichte Irritation der Thailänderin zuvor war.

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Wenig später setzten wir unsere Fahrt fort. Die Straße war hier im Niemandsland erstaunlich gut ausgebaut, wenngleich teilweise noch an dem vierspurigen Ausbau der kaum befahrenen Straße gearbeitet wurde.

Gegen Mittag erreichten wir die Position, an der Google Maps behauptete, dass sich dort die heißen Quellen "Khuan Mak Hot Springs" befinden würden. Wir waren leicht irritiert, da diese nicht ausgeschildert waren. Vor Ort gab es nichts außer einem kleinen benachbarten Dorf. Ich hielt am Straßenrand und beobachtete zwei ältere Damen, die uns wiederum mit Argusaugen beobachteten. Langnasen schienen sich nicht so häufig hierher zu verirren.

Wir folgten Google Maps, wobei ich bei dem Weg von der Hauptstraße schon daran zweifelte, was wir hier mitten im Niemandsland vorfinden würden, aber ArFr war guter Dinge.

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Nach einem Stück fanden wir tatsächlich ein Schild, das von heißen Quellen sprach. Allerdings wirkte das Schild nicht mehr ganz taufrisch.

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Der weitere Weg war gehbar, sah aber auch nicht so richtig vielversprechend aus.

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Zumindest konnten wir schonmal fließende Gewässer in der Nähe ausmachen.

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Kurz darauf erreichten wir wohl den Ort, der das Highlight gewesen war, konnten aber trotz gegenteiliger Beschilderung keien heißen Quellen ausmachen.

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Die Ruhe des Ortes kompensierte ein wenig die Enttäuschung, hier nicht die versprochenen heißen Quellen vorgefunden zu haben. Auf leicht verrottenden Sitzgelegenheiten verharrten wir hier für eine Weile. Ganz übel war es hier ja nicht.

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Auch der Rückweg war eigentlich ein schöner Spaziergang.

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Das nächste Ziel sollte der "Khuan Jedi Hill" ein Aussichtspunkt mit einem "Sky Walk" sein. ArFr gab mir von Google Maps geführt Navigationsanweisungen, die uns irgendwann abseits der Hauptstraße brachten. Das letzte Stück war dann eine längere extrem steile Straße, bei der ich inständig hoffte, dass mir kein Fahrzeug entgegen kommen würde und der kämpfende Motor unseres Yaris nicht absaufen würde. Tatsächlich konnte ich diesen aber wohlbehalten kurz vor dem Ende der Straße kur vor dem Aussichtspunkt abstellen.

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Hier oben waren mal wieder alleine, denn schien dieser Aussichtspunkt wie die heißen Quellen zuvor verlassen.

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Latent vorsichtig wie ich bin, war ich mir nicht sicher, ob ich den Sky Walk mit dessen angerostetem Gitterdraht wirklich betreten wollte. ArFr war da weniger zurückhaltend und war begeistert von der Aussicht.

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Ursprünglich gab es hier wohl mal ein Café, das aber wie der ganze Ort verlassen war.

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Auch die Fahrt zurück hinunter zur Hauptstraße kam uns glücklicherweise niemand entgegen. Ein Stück weiter erreichten wir einen kleinen Ort, welcher von zahlreichen Marktständen gesäumt war. An einem Obststand hielten wir an, um diese supersaftigen kleinen Miniananas zu kaufen, die hier schön gekühlt waren.

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Die beiden sehr jungen Verkäuferinnen mit Kopftuch kicherten die ganze Zeit und wollten wissen, woher wir kämen.

Wenig später begannen die Straßenverengungen und Kontrollen, an die wir uns hier im tiefen Süden bald gewöhnen sollten. Ähnlich wie bei uns Tempo-30-Zonen durch Blumenkübel ein Slalomfahren zur Verlangsamung erzwingen, so wurde hier alle paar Kilometer die Straße mit Stacheldraht und (leeren bzw. womit auch immer gefüllten) Ölfässern in einen Slalomparcour verwandelt. Teilweise waren diese gesäumt von Militär und/oder zumindest von Schießständen. Am Anfang fanden wir dies bedrohlich, gewöhnten uns aber wirklich schnell daran.

Das nächste Ziel sollte der Sai Khao Wasserfall sein.

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Nachdem wir den Ausländerpreis für den Zugang bezahlt hatten, konnte ich den Wagen auf dem Parkplatz abstellen. Kurz vor dem Zugang zum eigentlichen Wasserfallpark musste man dann noch seine Getränke (inkl. Trinkwasser) und sein Essen abgeben, da hier ein Getränke- und Speisenverbot herrschte.

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Der Wasserfallpark wurde von den Einheimischen offenbar gerne zum Baden genutzt.

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Wir hingegen wollten weiter zum eigentlich Wasserfall und nahmen den teilweise gut und teilweise weniger gut ausgebauten Weg dorthin.

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Wir mussten allerdings erkennen, dass der Weg immer schlechter wurde und man so leider nicht bis zum eigentlichen Wasserfall gelangen konnte. So begaben wir uns zurück und erhielten am Ausgang auch unsere Wasserflaschen, nach denen wir uns mittlerweile sehnten, zurück.

Dazu gönnten wir uns bei einer fliegenden Händlerin mal wieder eine Portion Kokosnusseis und stellten dazu fest, dass hier alle Frauen Kopftücher trugen.

Obwohl wir uns mittlerweile in Pattani und damit in einer der drei als mehrheitlich muslimisch bezeichneten Provinzen Thailands befanden, sollte unser nächstes Ziel mal wieder ein buddhistischer Tempel sein. Wat Chang Hai Rat Buranaram lag direkt an einer der wenigen Bahnstrecken Thailands.

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Bevor wir das Tempelgelände erreichen konnten, schlossen sich tatsächlich die Schranken und ein Zug passierte uns, um am Bahnhof unweit des Tempels zu halten.

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Nitus

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Tag 30 - Yala

Nachdem der Zug vorbeigefahren war und die Schranken wieder geöffnet waren, konnten wir das Tempelgelände betreten.

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Auch hier fanden wir einen kleinen Turm, in welchem offenbar Knallkörper abgefackelt wurden. Vor dem Turm gab es einen riesigen Berg von entsprechenden Verpackungen und Resten. Ein Junge im Grundschulalter kletterte auf diesem umher, um in diesem nach nicht abgebrannten Knallern zu suchen. Wann immer er einen kleinen Böller fand, zündete er diesen mit seinem mitgebrachten Feuerzeug an, was man wenig später hören konnte. Ich seufzte, denn er war sich sicher der Verletzungsgefahr nicht bewusst.

Tatsächlich fanden wir hier Verkaufsstände, die außer den üblichen Kerzen, Räucherstäbchen und anderen buddhistischen Utensilien eben auch Knallfeuerwerk verkauften. ArFr überlegte kurz, aber lies es dann doch sein.

Zurück im Auto lotste mich ArFr zurück zur Hauptstraße, wobei dies dank Google Maps Fehlinterpretationen von sehr schmalen Wegen als mögliche Route auch für Autofahrer im Endeffekt zu einem ziemlichen Umweg führte. Dass Google Maps in Thailand mit Vorsicht zu genießen war, hatten wir bereits mehrfach bemerkt.

Nichtsdestotrotz konnten wir erfolgreich einen Höhlentempel etwas außerhalb des Stadtzentrums von Yala erreichen.

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Tatsächlich mussten hier aber noch zahlreiche Stufen erklommen werden.

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Bereits kurz vor der eigentlichen Höhle konnte man die ersten teils historischen Buddhafiguren bewundern.

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Anschließend musste man, wie üblich, seine Schuhe vor dem Betreten des eigentlichen Tempels ausziehen.

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Teilweise war der Boden mit Fledermauskot bedeckt, wenngleich ein Mitarbeiter mit einem Reisigbesen immer wieder fegte. Ich hätte lieber meine Schuhe anbehalten, aber für die wirklich schönen Eindrücke in dieser Höhle nahm ich in Kauf, mit meinen Socken hier ungewollt diverse Keime aufzusammeln.

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Beim Abstieg vom Höhlentempel wollten wir zu einer weiteren ausgeschilderten Höhle abbiegen. Auf den Treppen hatte sich jedoch vor uns eine dünne grüne Schlange breit gemacht. Wir waren unsicher, wie gefährlich diese war. Nachdem wir wenige Schritte hinter uns zwei Thailänder, die im Schatten rasteten, gesehen hatten, gingen wir zurück und ich erzählte auf thailändisch, dass wir eine Schlange gesichtet hätten. Einer der Beiden kam mit uns. Die Schlange war gerade auf ihrem Rückzug in die Bepflanzung neben den Stufen und der freundliche Thailänder meinte irgendwas, das ich als "keine Sorge" interpretierte. So gingen wir die weiteren Stufen hinunter, nur um zu lernen, dass die weitere Tempelhöhle noch im Bau war.

Da es bereits Nachmittag war, wollten wir erst einmal im gebuchten Hotel in der Provinzhauptstadt Yala einchecken. Wir hatten uns dort für das "Ban Tham Resort" entschieden, was man als Höhlenhaus übersetzen könnte. Tatsächlich waren in diesem Hotel, das weder in noch an einer Höhle lag, die Zimmer künstlich so gestaltet, dass sie nach Zimmern in einer Höhle aussahen. Laut der eigenen Facebook-Seite hatte man es damit wohl auch in das staatliche Fernsehen geschafft. Buchbar war das Haus allerdings über keine übliche Plattform, sodass ursprünglich +1 die Buchung per Chat über den LINE-Messenger erledigt hatte. Mit einer Banküberweisung von 2x 650 THB für die beiden Zimmer (also pro Zimmer ca. 18 Euro) von +1s Bankkonto sollte die Buchung garantiert sein.

Tatsächlich hatten wir je ein Höhlenzimmer und ein Cowboyzimmer gebucht. Beim Eintreffen am Hotel konnte man uns wohl anhand der vorab von +1 übermittelten Namen erkennen, denn sonderlich oft schienen sich hier keine Gäste mit ausländischem Namen hin zu verirren. Nachdem unsere Pässe mit einem Handy abfotografiert waren, erhielten wir unsere Zimmerschlüssel und wurden zu den Zimmern geführt. Ich erhielt das Cowboyzimmer im Haupthaus und +1 ein Höhlenzimmer auf der oberen Etage des Nachbargebäudes.

Mein Zimmer war zwar schön gestaltet, bot aber kein Fenster, was ich etwas beklemmend fand. Dafür waren sowohl das Zimmer als auch das Bad geräumig und sauber.

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Nachdem Arfr und ich nach dem Frühstück den Tag über nur etwas Ananas gegessen hatten, waren wir nun leicht hungrig auf der Suche nach Essen. Dazu hätten wir gerne ein Bier genossen. Tatsächlich sollte sich in Yala die Suche nach einem Restaurant mit Alkoholausschank deutlich schwieriger gestalten als erwartet. Ich hatte schließlich einen Nachtmarkt gefunden, der laut Google viel Essen bot und bereits am späten Nachmittag öffnete. Unser Plan war daher, die gut 30 Minuten Fußweg dorthin langsam zu meistern, aber eventuell unterwegs einzukehren, wenn wir eine gute Alternative finden würden.

Auf dem Weg vom Hotel erreichten wir den örtlichen See.

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Am gegenüberliegenden Ufer wurde gepicknicht und es gab zahlreiche Garküchen, wobei diese interessanterweise allesamt nur Spieße mit verarbeiteten Fleischprodukten anboten, die als halal bezeichnet waren. Lecker sahen die leider nicht aus.

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Wir setzten somit unseren Spaziergang fort und erreichten das Regierungs- und Verwaltungsgebiet Yalas, welches in konzentrischen Kreisen um einen Schrein angelegt war. Hier fiel mir dann auch auf, dass die Straßennamen hier teilweise viersprachig angegeben wurden.

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Auch nach einem längeren Fußmarsch fanden wir kein Etablissement, das uns zusagte. Der angesteuerte Nachtmarkt war leider auch enttäuschend, denn gab es hier eher Süßigkeiten und wenig schmackhaft aussehende Speisen. Ein kleines Stück weiter entdeckte ich ein Restaurant, das bei Google Maps ganz gut bewertet war. "Penang Station" klang dazu nach einer abwechslungsreicheren Küche eben von der gleichnamigen malaysischen Insel, die sich gar nicht so weit von uns befand.

Man begrüßte uns nicht wirklich und schien irritiert zu sein, dass zwei Langnasen hier essen wollten. Nachdem wir an einem Tisch Platz genommen hatte, brachte man uns die thailändischsprachige Speisekarte und fragte etwas unfreundlich und fordernd in radebrechendem Englisch, was wir essen wollten. Ich antwortete auf thailändisch, dass man uns bitte einen Moment geben möge. Ich studierte die Speisekarte, die überraschenderweise nur mir gut bekannte thailändische Gerichte bot, wenngleich erwartungsgemäß allesamt ohne Schweinefleisch. Die aufgrund des Restaurantnamens erhofften malaysischen Spezialitäten gab es nicht. So kritzelte ich auf den bereitgestellten Block die Namen einiger mir vertrauten Gerichte, die ich der Speisekarte entnommen hatte. Nach der Übergabe des Zettels an eine Mitarbeiterin nickte diese anerkennend und konnte meine Wünsche allesamt bestätigen.

Eine Weile später konnten wir dann das mit Thaibasilikum gebratene Hähnchenfleisch genießen sowie die kaum genießbare Tom-Yam-Suppe mit Fisch probieren.

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Hatte ich bei der Bestellung erhofft, dass die Tom-Yam-Suppe mit Fischfilet daherkommen würde, hatte man einen mittelgroßen Fisch in Gänze einfach in fünf Streifen geschnitten und in die Suppe geworfen. Dennoch hatten wir etwas von dem Fisch probiert, der aber leider dazu nicht wirklich frisch schmeckte, sodass wir die gesamte Suppe verschmähen sollten.

Auch das mit schwarzem Pfeffer gebratene Rindfleisch gefielt uns nicht wirklich, denn das Fleisch war sehr sehr zäh.

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Der gebratene Wasserspinat hingegen schmeckte richtig lecker, sodass wir doch etwas Zufriedenheit erlangen sollten.

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Da ich doch etwas Bier und Gemütlichkeit vermisste, kam ich auf die Idee, bei Google Maps in Yala nach einer Bar zu suchen. Tatsächlich gab es zwei Ergebnisse, die Beide nach einer richtigen Bar mit Alkoholausschank und sogar Live-Musik aussahen. Ich zeigte ArFr meine Fundstücke, wobei wir uns einig waren, dass die "Clove"-Bar uns besser gefiel. Auch wenn es dorthin nur ca. zwanzig Minuten zu Fuß wären, probierte ArFr mit der Grab-App einen Fahrer zu finden. Tatsächlich hatte er Glück und wenig später saßen wir in einem Wagen zum "Clove". Unser Fahrer schien dann auch noch einen Mitarbeiter der Bar zu kennen, denn grüßte er diesen bei unserer Ankunft.

In der Bar war noch sehr wenig los, aber konnten wir endlich ein kühles Bier erhalten.

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Den Abend über spielten verschiedene Live-Bands, die uns aber allesamt wirklich gut gefielen.

Gut gefiel uns auch, dass wir hier auch etwas würzige Substanz zum Bier bestellen konnten. Knuspriger Schweinebauch, der mit Knoblauch und Chili gebraten wurde, passte ganz hervorragend zu unseren Bieren.

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Neben der Live-Musik wurde hier dann auf verschiedenen Monitoren auch Fußball gezeigt, denn spielte heute Thailand gegen Vietnam, was die Thailänder am Ende leider verlieren sollten.

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Vor allem aufgrund der wirklich guten handgemachten Musik, die in der Kombination von Geige mit E-Gitarren ungewöhnlich aber im Endeffekt sehr gut war, fühlten wir uns hier richtig wohl und verbrachten entsprechend viel Zeit.

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So brauchten wir irgendwann eine weitere Bierbegleitung. Ich bestellte "Gai Betong", also Hähnchen nach Betong-Art, der zweitgrößten Stadt der Provinz Yala und südlichsten Stadt Thailands, in welche wir am Folgetag reisen wollten. Leider war das gut gegarte Hähnchen aufgrund der Unmengen an Sojasauce zu salzig, was aber zu Bier dennoch oder deswegen ganz gut passte.

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Kurz vor Mitternacht realisierte ich, dass wir noch irgendwie zurück zum Hotel kommen müssten. Ich konnte ArFr überzeugen, nun zu zahlen, und uns auf den Rückweg zu machen. ArFr war guter Dinge, für die Rückreise zum Hotel ein Grab zu finden. Aber auch nach Minuten zeigte die Grab-App auf seinem Handy, dass ein Fahrer gesucht würde. Während Uber und Bolt in Thailand nur in einigen wenigen Städten verfügbar sind, ist Grab prinzipiell landesweit verfügbar. Das gilt allerdings nur, solange auch in den kleineren Städten noch Fahrer freiwillig aktiv sind. Gerade hier im beschaulichen Yala hatte wohl niemand die Muße, nachts noch auf Fahrgäste zu warten.

Google Maps schätzte für den Fußweg zurück ca. 35 Minuten. Nachdem dies in meinen Augen alternativlos war, machten wir uns eben auf diesen Weg. Für eine Provinzhauptstadt war Yala gegen Mitternacht erstaunlich ruhig und verschlafen. Meine größte Sorge bei längeren (nächtlichen) Fußwegen in Thailand sind abgerichtete Wachhunde, die nicht richtig festgebunden bzw. eingesperrt sind. Glücklicherweise blieben uns diese erspart und wir konnten unbehelligt die ca. 2,5 Kilometer zurück zum Hotel zurück legen.

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Nitus

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04.04.2013
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Tag 31 - Weiter Richtung Süden oder Stausee & Höhle südlich von Yala

Bierseelig, wie ich war, fiel in der letzten Nacht trotz fensterlosem Zimmer und eher einfachen Bettwaren das Schlafen dennoch leicht. Da auch dieses Hotel kein Frühstück anbot, machten ArFr und ich uns auf den Weg zur ersten Mahlzeit des Tages.

Über Google Maps hatten wir wieder ein Dim-Sum-Restaurant ausgewählt. Anders als in Hat Yai war hier in Yala bei dem gewählten Restaurant jedoch relativ wenig los. Dazu trugen alle Frauen inkl. der Angestellten Kopftücher. Somit würde es wohl kein Schweinefleisch geben. Die Dim Sum sollten wir aus einem Kühlschrank auswählen, der auch nicht übermäßig gefüllt wirkte.

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Zusätzlich zu den Dim Sum wurden wenige gebratene Gerichte angeboten. Gebratenes Thai-Basilikum gäbe es wahlweise mit Hähnchen- oder Rindfleisch, wobei Hähnchen aus war. Somit wurde es eben Rindfleisch mit Thai-Basilikum, wobei uns die mittlerweile gedämpften Dim Sum zuerst erreichten.

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Geschmacklich waren die Dim Sum in Ordnung, spielten aber qualitativ in einer ganz anderen Liga als das Essen die beiden Frühstücke zuvor.

Gestärkt fuhr ich uns zurück zum Hotel, wo wir unsere Sachen packten und erstaunlich zügig auschecken konnten.

Wir verließen Yala in südlicher Richtung, wobei ich an der Ortsausgangsstraße den Wagen nochmal mit E20 volltanken ließ.

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ArFr übernahm mit Hilfe von Google Maps wieder die Navigation. Gute 20 Kilometer südlich der Provinzhauptstadt Yala bogen wir von der Hauptstraße 410 ab, um zum Bang Lang Stausee zu gelangen. An der steilen Auffahrt kurz vor dem Ziel gab es einen Kontrollposten, der jedoch offenbar überrascht war, dass ich anhielt, denn winkte er direkt, dass ich weiterfahren sollte. Oben angekommen gab es einen Parkplatz und viel Aussicht ohne andere Besucher.

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Von hier hatte man auch einen direkten Blick auf das Wasserkraftwerk.

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Wir schauten uns vor Ort um, wo offenbar ein Teil einer Turbine ausgestellt war.

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Auch gab es das obligatorische Schild, das den Ort benannte.

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Überraschend fanden wir, dass sich hier an diesem wenig besuchten Aussichtspunkt am Ende der Straße zwei Ladestationen für E-Autos befanden.

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Bei unserer von Neugierde getriebenen genaueren Inspektion staunten wir, dass hier deutsche Kabel verbaut waren.

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Auf dem Weg zur Aussicht in die andere Richtung wich ich einem Tausendfüßler aus.

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Der Ausblick in die Richtung, die wir von der Provinzhauptstadt Yala gekommen waren, wirkte u.a. dank dem Fluss Pattani auch sehr sehenswert.

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Von hier oben konnte man die zahlreichen am Straßenrand parkenden Autos erkennen, die dort aufgrund eines Schulfestes, das wir auf unserer Fahrt passiert hatten, abgestellt gewesen sein dürften.

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Nach noch einem letzten Blick auf den Stausee ging es ein Stück die Strecke zurück, die wir gekommen waren.

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Als nächsten Stopp hatten wir die Höhle Tham Kra Chaeng ausgewählt. Über mehr oder weniger schmale Nebenstraßen gelangten wir an den Ort, an dem Google die Höhle verortete. Vor Ort war jedoch mal wieder weder ein Hinweisschild noch sonst ein Hinweis auf diese Sehenswürdigkeit zu finden. Ich parkte wild am Straßenrand.

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Tatsächlich gab es aber eine schmale Straße zur Höhle, die wir wohl doch hätten fahren können, wenngleich wir dieses kurze Stück nun zu Fuß gingen.

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Auch dieser Ort wirkte überraschend verlassen.

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Bei genauerer Betrachtung fiel uns auf, dass der Weg durch die erste Höhle offenbar unterspült und damit weggebrochen war.

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Wir durchquerten die erste Höhle.

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Und blickten zurück.

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Hinter der Höhle gelangten wir entlang des Flusses zu einem verwaisten und verwahrlosten Campingplatz. Zu unserer Überraschung kam uns hier ein älterer Thailänder entgegen, den ich freundlich grüßte, was er mindestens ebenso freundlich erwiderte. Ein wenig fragten wir uns, woher er käme. Dennoch setzten wir unsere Erkundung fort und gelangten damit zu einer weiteren Höhle, die zwar sehr interessant aussah, die wir aber ohne Führer und Taschenlampen nicht weiter betreten wollten, zumal der Einstieg etwas abenteuerlich wirkte.

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So kehrten wir zurück und konnten in der ersten Höhle einen Vater mit seinem kleinen Kind beobachten, die im Fluss in der Höhle Zeit verbrachten. Wir winkten und liefen langsam zurück zu unserem Auto.

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Wir setzten unsere Fahrt weiter Richtung Norden fort, um zurück zur Hauptstraße 410 zu kommen. Die Nebenstraßen hier schienen jedoch durch Unwetter relativ stark in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein. Viele Straßen bzw. deren Unterbau schienen unterspült worden zu sein, sodass es mehrfach einspurig und eng wurde. Auf dieser Strecke endete unsere Fahrt dann jedoch vor einem Stück Straße, das komplett fehlte. Man hatte eine kleine Brücke für zweirädrige Fahrzeuge installiert, aber mit unserem Auto hatten wir keine andere Wahl als umzukehren.

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ArFr suchte eine alternative Route, die uns mit etwas Umweg erfolgreich zurück zur Hauptstraße 410 bringen sollte. Nebenstraßen gab es hier glücklicherweise genug, zumal die Landschaften und Ortschaften entlang des Weges durchaus sehenswert waren.
 

Nitus

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04.04.2013
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Tag 31 - Wasserfall, beste Nudelsuppe und Skywalk

Unser nächstes Ziel sollte der Than To Wasserfall im Bang Lang Nationalpark sein. Bedingt durch den unfreiwilligen Umweg kamen wir ein Stück südlich des Wasserfallparks zurück auf die Hauptstraße 410. So mussten wir etwas zurück in Richtung der Provinzhauptstadt Yala fahren, statt uns weiter dem eigentlichen Ziel des Tages, der Stadt Betong kurz vor der Grenze mit Malaysia, zu nähern.

Von der Hauptstraße ging eine kleine Straße zum Park ab, auf der wir wenig später an einer Schranke anhalten mussten, um den Eintrittspreis für ausländische Besucher zu entrichten. Anschließend ging es noch ein Stück weiter, bevor ich unseren Wagen auf dem großen Parkplatz abstellte.

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Ein Schild suggerierte, dass es neun "Etagen" des Wasserfalls gäbe, die allesamt mit verschiedenen Namen versehen waren.

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Leicht verwitterte Schilder erklärten dazu, wie man sich hier zu verhalten habe.

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Direkt hinter dem Schild schien ein Picknickplatz zu sein, denn hier wimmelte es von Locals, die hier offenbar ihr Mittagessen zu sich nahmen. Wir hingegen machten uns auf den Weg zu den Wasserfällen, wo es deutlich menschenleerer wurde. Der Weg war stellenweise sehr gut, aber musste man auch teilweise über einzelne Steine und Felsen klettern, die von Wasser umspült waren.

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Wir trafen auf ein paar Einheimische, die sich augenscheinlich in der Idylle wohl fühlten.

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Es ging aber noch weiter nach oben.

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Wir erklommen die nächsten Stufen und pausierten auf einer Art Aussichtsbalkon.

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Wir blickten zurück und wollten aber tatsächlich noch weiter nach oben.

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Der weitere Weg wurde jedoch deutlich naturbelassener. Der umgestürzte Baum schreckte uns nicht ab, aber dahinter schien der Weg schon länger nicht mehr genutzt worden zu sein, denn hatte sich die Natur diesen offenbar zurück geholt.

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Nachdem insbesondere mir der Schweiß in Strömen lief, denn zusätzlich zur Hitze war die Luft in Wasserfällenähe sehr feucht. Dazu hatte ich das Gefühl, von verschiedensten Insekten attaktiert zu werden. So entschieden wir uns, heute mal nicht Indiana Jones zu spielen, und kehrten zum Auto zurück.

So langsam stellte sich bei uns etwas Hunger ein. Seitdem wir jedoch die Hauptstadt verlassen hatten, waren uns wenig Optionen für ein Mittagessen aufgefallen. Bei meiner Reiseplanung hatte ich im Vorfeld in einem kleinen Dorf entlang der Strecke nach Betong gleich zwei Nudelsuppenrestaurants entdeckt, die ihre Nudeln offenbar selbst machen würden und sehr gut bewertet waren. Beide sollten laut Google Maps jedoch um 14:30 schließen.

Wir sollten es aber schaffen, gegen 14:20 bei Jeh Gyo Than To einzutreffen. Man wollte sich wohl schon so langsam auf den Feierabend vorbereiten und staunte über die ungewöhnlichen und späten Gäste. Man wollte sich gerade bemühen, auf Englisch unsere Wünsche zu klären, da bestellte ich auf thailändisch zwei Nudelsuppen mit Allem. Die Dame fragte, ob wir die selbstgemachten oder andere Nudeln haben wollten. Ich antwortete natürlich, dass wir die selbstgemachten Nudeln wünschten.

Aber nicht nur die eigentlichen Nudeln waren hier selbstgemacht, sondern auch die Gyoza bzw. Teigtaschen als Suppeneinlage wurden hier frisch gemacht. Man nahm entsprechend vorbereitete Nudelplatten und füllte sie mit einer Hackfleischmischung, direkt bevor man die gekonnt verschlossenen Nudeltaschen in die kochende Brühe gab.

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Insbesondere ArFr befand, dass das eine der besten Nudelsuppen war, die er bisher in Thailand gegessen hätte. Die Brühe war sehr schmackhaft und nicht zu salzig. Die Nudeln hatten eine perfekte Konsistenz und es schwamm nichts in der Suppe, was nicht schmeckte.

Beim Zahlen ließ ich daher nicht unerwähnt, dass es uns sehr gut geschmeckt hätte. Die Dame lächelte und wies erneut darauf hin, dass sie Nudeln selbst gemacht hätte. Ich sagte, dass das super sei und verabschiedete mich.

Verwunderlich fand ich gleich mehrere Aspekte hier. Einerseits war es sehr überraschend, hier in der eher bevölkerungsarmen Region überhaupt so liebevoll gemachtes Essen zu bekommen. Andererseits war ich überrascht, dass hier Schweinefleisch die Hauptzutat war. Tatsächlich wirkte Yala abseits der Hauptstadt sehr muslimisch, denn nach dem Verlassen der Hauptstadt hatten wir keine buddhistischen Tempel und kaum Frauen ohne Kopftuch gesehen. Aber gerade hier in diesem Dorf schienen sich offenbar viele chinesischstämmige Thailänder niedergelassen zu haben. Tatsächlich gibt es im tiefen Süden Thailands ähnlich wie in Malaysia sehr viele frühe Einwanderer aus China.

Gestärkt setzten wir unsere Fahrt zur nächsten geplanten Sehenswürdigkeit fort, allerdings war die Einfahrt zum "Rainbow Spray Waterfall" abgesperrt, denn wäre dieser gem. des nur auf thailändisch verfassten Hinweisschildes ledliglich am Wochenende geöffnet, was wir bedauerten.

So steuerten wir die nächste geplante Station an, den Skywalk Aiyerweng. Hierzu mussten wir irgendwann die Hauptstraße 410 verlassen und schlängelten uns über die Nebenstraße 3040 stetig nach oben. Irgendwann ging es dann rechts ab noch steiler bergauf die Zufahrt zum Skywalk hinauf.

Gegenüber von einem großen Parkplatz wurden wir herangewunken und gebeten, neben den geschlossenen Verkaufsständen zu parken. Der etwas ruppige Mann zeigte auf ein Schild, das eine Parkgebühr sowie eine Gebühr pro Person für den Transfer vom Parkplatz zum Skywalk auflistete. Wir waren uns erst nicht sicher, ob das ein Scam war und man nicht selbst hätte bis zum Skywalk fahren können, aber nachdem der Pickup bereits mit acht Asiaten auf dessen Sitzbänken gefüllt war, zahlten wir und setzten uns dazu.

Wir grüßten die Mitreisenden, kamen aber nicht ins Gespräch. Sechs der acht Personen unterhielten sich auf einer mir nicht bekannten Sprache. Der Pickup fuhr zügig den noch längeren steilen Weg direkt bis zum Skywalk, der hier deutlich monströser wirkte als der am Vortag besuchte Skywalk.

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Der Ausblick war aber auch ohne Besuch des Skywalks schon sehr nett.

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Wir prüften, was der Besuch des Skywalks kosten würde. Pro Person 200 THB zzgl. 30 THB für Einwegschutzsocken (also ca. 6,50 Euro) erschien uns für thailändische Verhältnisse extrem teuer. Die sechs vermutlichen Malaysier nahmen daher auch Abstand von einem Besuch. Der männliche Teil des (wie sich kurz darauf herausstellte) thailändischen Paares, das mit uns zusammen hierher gefahren war, hingegen löste sein Ticket. ArFr und ich waren uns dann aber auch einig, dass wir nun schomal hier waren und für deutsche Verhältnisse das nicht wirklich teuer war.

Wir kauften Tickets und Socken. Entgegen der vermutlich ursprünglichen Planung musste man nicht seine Schuhe ausziehen und in einem der zahllosen Schließfächer einschließen, sondern sollte die Socken mit der gummierten Sohle lediglich über seine Schuhe ziehen, was wir entsprechend taten.

Bei den hier augenscheinlich erwarteten Touristenmassen hätte man zur Aussichtsplattform wohl die Treppe nehmen sollen / müssen. Der eher kleine Fahrstuhl war laut Aufschrift nur für mobilitätseingeschränkte Personen gedacht. Da mit uns ja nur ein weiterer Besucher anwesend war, sparten wir uns unsere Kräfte und fuhren mit dem Lift zur Aussicht.

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Die automatischen Zugangskontrollen, die offenbar den Zufluss zum Ausleger regeln sollten, waren außer Betrieb. Wir spazierten in der prallen Sonne umher.

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So richtig effektvoll war der Glasboden am Ende des Auslegers nicht. Dazu wirkte die Absperrung rund um einen Teil des Glasbodens nicht sonderlich vertrauenserweckend.

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Die Aussicht von hier war aber wirklich sehenswert.

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Man konnte Teile des riesigen Bang Lang Staudammes sehen.

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Wir fuhren noch auf die höchste Etage und die genossen auch die Aussicht von dort.

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Auf dem Weg zurück nach unten erkannten wir, dass es auch einen kostenfreien kleinen Aussichtsturm, den die drei malaysischen Paare wohl besucht hatten.

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Zurück am Boden mussten wir noch ein paar Minuten warten, bis sich der Pickup mit uns und wieder den selben acht Asiaten in Bewegung setzte, um uns zurück zum Parkplatz zu bringen.
 

Nitus

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04.04.2013
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Tag 31 - Ankunft in Betong

Eine knappe Stunde Autofahrt sollte es nun dauern, bis wir vor den Toren der Stadt Betong das nächste Ziel erreichen sollten. Der buddhistische Tempel Wat Chan Thada Pracharam war der erste buddhistische Tempel, den wir bewusst seit Stunden wahrgenommen hatten. Auch hier schienen wir mal wieder die einzigen Besucher zu sein.

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In der relativ neu anmutenden Halle schien es einen liegenden Buddha zu geben, sodass ich direkt mal zu diesem musste.

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Überraschend fand ich, dass die Spendendosen hier nicht nur in thailändischer und englischer Sprache beschriftet waren sondern auch mit chinesischen Schriftzeichen.

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Als ArFr und ich am Fußende des Buddhas standen und den Buddha weiterhin bewunderten, kam eine Mitarbeiterin auf uns zu und sprach uns in einer Sprache an, die ich nicht verstand. Es klang zwar ein wenig wie Mandarin, hatte aber irgendwie eine etwas andere Betonung und Sprachmelodie. Ich antwortete auf Thai, dass ich sie nicht verstehen würde. Da sie offenbar die thailändische Sprache nicht verstand, antwortete sie weiter in der für mich unverständlichen Sprache. Schließlich öffnete sie eine Klappe des Unterbaus am Fußende des Buddhas und zog zwei Bänkchen heraus, auf denen man augenscheinlich zum Beten knien könnte. Ich antwortete in thailändischer Sprache, dass wir nicht beten wollten, und bedankte mich sehr für ihre Bemühungen. Es waren dann aber wohl eher unsere Gesten, die genau dies erfolgreich zum Ausdruck bringen sollten. Ich lächelte und bedankte mich mit einem Wai.

Eine Viertelstunde später sollten wir dann nach einem Kontrollposten, der diesmal tatsächlich zahlreiche Autos anhielt und kontrollierte, aber der nicht an Langnasen interessiert war, die Stadt Betong erreichen. Bedingt durch einige Ampeln und etwas Verkehr ging es nur schleppend voran.

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Es sollte aber dennoch nur wenige Minuten dauern, bis wir auf der anderen Seite des Stadthügels das vorab gebuchte Grandview Landmark Hotel Betong erreichten. Ich parkte im ausgeschilderten Parkbereich im Innenhof des Hotels. Beim Check-in konnte man uns allein aufgrund unseres Erscheinungsbildes meiner Buchung der zwei Zimmer zuordnen. Die erhaltenen Zimmer lagen gegenüber. Von den beiden Zimmerkarten wählte ArFr zufällig die des Zimmers nach vorne raus zur belebten Straße. So erhielt ich glücklicherweise das vermutlich ruhigere Zimmer mit Blick auf den Parkplatz.

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Designtechnisch irritierte mich die Lampe oberhalb der Toilette ein wenig, denn so richtig passte die für mich nicht hierher.

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Nach kurzem Frischmachen brachen ArFr und ich auch direkt wieder auf, aber nun zu Fuß. Unweit des Hotels gab es einen Markt, der sich jedoch als mehrtägiges Food-Festival herausstellte.

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Von einer Bühne schallte unglaublich laut eine leicht unangenehme Frauenstimme, die immer wieder irgendwelche Süßigkeitenpakete für angebliche Spottpreise für umgerechnet weniger als einen Euro anbot. War wohl die südthailändische Version von Aale-Dieter.

Hinter den Ständen konnten wir dann überdimensionale Betong-Hühner begutachten, vor denen ein aktuell nicht beleuchtetes Schild stand, auf dem in thailändischen Lettern übersetzt "Stadt Betong - frohes neues Jahr" stand.

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Ein Stück weiter mussten wir uns entscheiden, ob wir für den Weg ins Stadtzentrum auf der anderen Seite des Hügels den örtlichen Tunnel nehmen oder eben lieber den Hügel erklimmen wollten. Wir entschieden uns für den Hügel. Nachdem wir diesen bezwungen hatten, genossen wir die Aussicht.

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Vor bzw. hinter dem Betong City Museum konnten wir über Stufen langsam hinunter auf die andere Seite gelangen. Dort schauten wir direkt auf den Tunnel, der uns diesen Weg mit wahrscheinlich weniger Strapazen aber auch ohne Aussicht ermöglicht hätte.

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So langsam sehnten wir uns nach einem kühlen Bier. Da kam es uns gerade recht, dass sich wenige Meter von der Tunneleinfahrt die Bar "The Tunnel" befand. Wir kehrten ein. Wie man von außen erkennen konnte, befand sich die Bar im ersten Obergeschoss. Auf Straßenebene gab es aber Deko, die mir gefiel.

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Wir erhielten einen Platz mit direktem Blick auf den Tunnel und das Treiben auf der Straße davor. Getränketechnisch entdeckte ich ein mir bis dato unbekanntes thailändisches Craft-Bier (Sud Siam) in der Karte, wovon wir dann auch zwei 0,33l-Flaschen bestellen sollten. Wie in Thailand nicht unüblich wurde am Tisch nur eine der beiden Flaschen geöffnet und auf zwei Gläser verteilt. Die zweite Flasche wurde in einem kleinen Eiskübel kalt gestellt.

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Wer genau hinschaut, dürfte erkennen, dass das Bier bereits am 30.10.23 produziert worden war und somit Anfang 2025 das MHD überschritten war. Das Bier schmeckte aber trotzdem. Dazu inspizierte ich die Flasche genauer, um mehr über das Bier herauszufinden.

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Hier wurde zwar auch Essen angeboten, aber klang die Karte uninspiriert bei eher hohen Preisen. Außerdem hatte ich im Vorfeld bereits Restaurants mit guter Küche in Betong recherchiert. So brachen wir irgendwann gegen 19 Uhr auf und passierten kurz darauf den zentralen Uhrenturm Betongs.

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Daneben befand sich der größe Briefkasten der Welt.

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Wenige Schritte weiter erreichten wir das avisierte Ta Yern Restaurant. Nachdem das Bier bestellt und serviert worden war, wählte ich in der Karte diverse Gerichte. Leider sollte ich jedoch bei der Bestellung erfahren, dass eine der von uns gewünschten Spezialitäten des Hauses, der geschmorte Schweinebauch, schon ausverkauft war. Aber die Karte bot genug Alternativen, aus denen ich wählte.

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Es sollten (im Uhrzeigersinn von 12 Uhr beginnend) Fisch mit Cashew-Nüssen, dünne Pilze mit Garnelen, paniert frittierte Garnelen, Betong-Hähnchen und gedämpfte Brötchen nach chinesischer Art (Mantou) statt Reis werden.

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Das Essen war wirklich gut und hier schmeckte das in Sojasauce servierte Betong-Hähnchen auch richtig gut, nachdem es einen Abend zuvor in der Bar in Yala viel zu salzig war. Wir waren zufrieden und irgendwann auch satt.

Nichtsdestotrotz spazierten wir noch entlang der vielen fliegenden Händler, die im Zentrum von Betong verschiedene Speisen anboten. So wurde es mal wieder ein Roti mit Ei und Banane für ArFr und einer nur mit Ei für mich.

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Auf dem Rückweg zum Hotel hielten wir nochmal an der Bar "The Tunnel", um die spätere ausreichende Bettschwere sicherzustellen. Tatsächlich konnten wir die selben Plätze wie bei unserem Besuch zuvor mit Blick auf das Treiben rund um die Tunneleinfahrt einnehmen. Eine Stunde später sollten wir dann aber auch schon auf dem Weg durch den Tunnel zurück zum Hotel sein.

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Nitus

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04.04.2013
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Tag 32 - Heiße Quellen & Kommunistentunnel

Auch unser aktuelles Hotel bot kein Frühstück an. ArFr hatte sich wieder Dim Sum zum Frühstück gewünscht und ich hatte mit dem Tai See Hee ein entsprechendes und gut bewertetes Restaurant in der Nähe der Bar vom Vorabend gefunden. So begaben wir uns dorthin.

Man schaute etwas überrascht, dass zwei Langnasen hierher zum Frühstück kamen, aber ich fragte direkt auf thailändisch nach einem Tisch für zwei Personen, den wir in einer Ecke des nach außen halboffenen Restaurants erhalten sollten. Wir bestellten zwei schwarze Kaffees. Anschließend bat man uns nach vorne zu kommen, um uns die gewünschten Dim Sum auszusuchen. ArFr blieb am Platz und vertraute mir.

Während ich zahlreiche Körbchen auswählte wurde ich darauf hingewiesen, dass die Spezialität des Hauses eine gefüllte Riesendampfnudel sei. Ich fragte, woraus die Füllung bestehen würde. Schweinefleisch war die Antwort, sodass ich ein Exemplar bestellte.

Jene Riesendampfnudel kam dann auch als Erstes an den Tisch. Der Anschnitt verriet, dass neben Schweinefleisch mindestens gekochte Eier und Pilze zum sehr schmackhaften Inneren gehörten.

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Wenige Minuten später kam dann auch die ersten Dim Sum an den Tisch.

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Und kurz darauf war der Tisch voll.

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In Summe hatte ich vielleicht etwas zu viel bestellt, aber so waren wir gut gestärkt für den anstehenden Tag.

Als erstes Ziel des Tages hatten wir den angeblich südlichsten Punkt Thailands angepeilt. Auch wenn sich das Staatsgebiet Thailands noch ein paar Kilometer weiter südlich erstreckte, hatte man sich offenbar entschieden, hier offiziell etwas zu schummeln.

Wie wir beim Anblick von Google Maps bereits befürchtet hatten, lag der angeblich südlichste Punkt Thailands mit seinen Schildern und Statuen hinter der Ausreisekontrolle. Auf eine Ausreise hatten wir allerdings keine Lust, zumal wir nicht wussten, ob wir den Wagen dahin hätten mitnehmen können. Tatsächlich benötigen thailändische Autos für den Grenzübertritt nach Malaysia ein zusätzliches Kennzeichen mit lateinischen Buchstaben.

So hielten wir das Grenzgebäude auf thailändischer Seite fotografisch fest und kehrten um.

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Wir überlegten noch kurz, ob wir den südlichsten Punkt Thailands, den man über asphaltierte Straßen noch erreichen könnte, als Alternative besuchen sollten. Die Satellitenansicht von Google Maps suggerierte allerdings, dass es dort nichts Besonderes gäbe. So verwarfen wir diese Idee auch recht schnell wieder.

Unser nächstes Ziel sollten die heißen Quellen von Betong sein, die gute zehn Kilometer nördlich der Innenstadt von Betong lagen. Aus dem Süden kommend bot sich da die ausgeschilderte Umgehungsstraße an, auf die wir nach einer Weile trafen. Wir wunderten uns, dass diese vierspurig ausgebaute Straße unbefahren war, denn weder kam uns ein Auto entgegen noch nahmen wir vor oder hinter uns Autoverkehr wahr.

Nach einiger Zeit fanden wir dann auch die Erklärung: Die Straße war auf einmal gesperrt. Eine Rückkehr und Fahrt durch die Innenstadt hätte einiges an zusätzlicher Zeit gekostet. Nachdem man an der Absperrung aber vorbei fahren konnte, entschieden wir uns für die thailändische Lösung: Wenn man die Absperrung noch passieren kann, dann ist gar nicht richtig abgesperrt. So fuhren wir die Straße weiter. Und tatsächlich war unsere Fahrbahn auch in Ordnung. Die baulich getrennte Gegenfahrbahn hingegen war ein kleines Stückchen weiter total weggebrochen. In die Gegenrichtung konnte man wirklich nicht fahren. Wir allerdings konnten problemlos nördlich der Stadt auf die Hauptstraße gelangen.

Irgendwann ging es von der Hauptstraße links ab und nach einem Stückchen auf der Nebenstraße erreichten wir den Ort mit den heißen Quellen. Wir parkten an einem offenbar verlassenen Mineralbad.

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Zu Fuß passierten wir ein auf den ersten Blick verlassenes Thermalresort.

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Neugierig gingen wir zur Eingangstür, an welcher ein Zettel hing. Auf diesem stand eine Telefonnummer, die man anrufen sollte, wenn man Einchecken oder ein Zimmer buchen wolle. Das Resort war gar nicht klein, sodass ich mich fragte, wie sich das anfühlen müsste, in so einer großen Anlage der einzige Gast bei selbst tagsüber nicht besetzter Rezeption zu sein.

Wir spazierten weiter in Richtung der öffentlichen heißen Quellen, wobei hier nicht ganz klar war, ob man dafür irgendwo hätte Eintritt bezahlen müssen. Immerhin kam man aber von verschiedenen Seiten zu den Quellen, die jedoch auch irgendwie unspektakulär wirkten, wengleich eine Gruppe hier betete.

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Etwas enttäuscht von diesem Ort kehrten wir zurück zu unserem Mietwagen. Tatsächlich konnten wir nun wahrnehmen, dass auch das Mineralbad offenbar nicht geschlossen war, denn konnten wir am Empfang eine Mitarbeiterin erkennen. So richtig blühte dieser Ort aber dennoch nicht.

Von hier war es nur noch eine kurze Autofahrt zur nächsten Station, die wir für diesen Tag geplant hatten. Wir wollten den Piyamit Tunnel besuchen. Wie wir lernten, hatten sich Ende der 1970er-Jahre hier Malaya Kommunisten verschanzt und diese Tunnelanlage als u.a. Versteck und Schutz gebaut.

Ein Tor hieß uns im Piyamit 1 Dort willkommen.

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Nachdem wir am Straßenrand geparkt hatten, gingen wir die kleine Steigung hinauf zum Kassenhäuschen und Eingang.

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Wir zahlten den Eintritt von 80 THB, der hier nur moderat teurer war als die 50 THB, die Einheimische hier zahlen mussten. Anschließend ging es ein paar Stunfen nach unten, um anschließend überdacht wieder zahllose Treppen nach oben nehmen zu müssen.

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Entlang des Weges gab es immer wieder was zu sehen.

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Neben dem Eingang in die Tunnelanlage befand sich u.a. ein chinesischer Schrein.

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Ebenso gab es ein Museum, das uns der Mitarbeiter, der hier nochmal die Tickets prüfte, vor dem Tunnelbesuch empfahl.

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Auch wenn hier einiges über die Geschichte der Malaya Kommunisten und die Tunnelanlage in Erfahrung zu bringen war, konnten wir den Zusammenhang zu manchen Exponaten nicht so ganz nachvollziehen.

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Schließlich betraten wir die Tunnelanlage bei Eingang 3.

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Erwartungsgemäß waren die Tunnel nicht für einen gut 1,90 Meter großen Farang gemacht. Entsprechend konnte ich hier nur gebückt gehen.

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Wir erkundeten fast die komplette Tunnelanlage, wenngleich mir das mit gekrümmtem Rücken nicht so richtig leicht fiel. Einzelne Seitenabschnitte waren dazu unbeleuchtet. Nachdem wir dann auf einige Fledermäuse getroffen waren, suchten wir dann doch endlich einen Ausgang, was mein Rücken sehr erlösend fand.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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28.547
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Tag 32 - Winterblumengarten

Das Verlassen der Tunnelanlage fühlte sich ein wenig befreiend an. Wir folgten der Beschilderung, um zu einem weiteren Highlight zu gelangen, dem Millenium Tree, einem sehr alten Baum, wo man Stamm und Wurzeln kaum auseinander halten konnte.

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Auch den weiteren Weg zurück zum Ausgang gab es etwas zu sehen.

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Bevor wir die Anlage endgültig verlassen sollten, wollten wir uns im örtlichen Café noch einen Eiskaffee (ich) bzw. einen thailändischen Eistee (ArFr) gönnen. Neben dem Genuss unserer Getränke war es durchaus amüsant zu beobachten, wie manche malaysischen Touristen sich hier benahmen. Hatte man bei der Bestellung der Getränke schon arge Probleme, auf Englisch mit der Mitarbeiterin zu kommunizieren, so wurde es zum Ende bizarr. Man wollte die Getränke wohl an den Platz gebracht haben, was hier aber nicht vorgesehen war. Die Mitarbeiterin sagte erstaunlich resolut "No! pickup here!", was der gute Mann offenbar nicht (richtig) verstand. Als dann die zahlreichen Getränke für ihn und seine Begleiter zubereitet waren, musste man die zubereiteten Getränke mehrfach in englischer Sprache ausrufen, bis er diese endlich abholte.

Wir hingegen gönnten uns noch einen Toilettenstopp mit Aussicht, bevor es weiter gehen sollte.

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Auf dem Weg zum Auto nahmen wir noch einen schön gestalteten Garten mit Heiligenfiguren wahr.

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Nach einigen Minuten Autofahrt über kurvige Straßen, die mal wieder stellenweise aufgrund von Unterspülung oder sonstiger Zerstörung nur einspurig waren, parkte ich dann auch schon am nächsten Ziel ein, dem "Winter Flowers Garden", der sich nur wenige Hundert Meter von der thailändisch-malaysischen Grenze entfernt befand.

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Wir schienen kurz nach einer kleinen Gruppe angekommen zu sein. Nachdem wir unsere Eintrittskarten gekauft hatten, wurden wir kollektiv zu einem Vehikel gelotst, in das wir einsteigen sollten.

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Kurz nach unserem Zustieg setzte sich dieser offene Bus in Bewegung.

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Wir erlebten auf der kurzen Fahrt einige schöne Aussichten, die wir zu Fuß aber wenig später besser genießen können sollten.

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Nachdem das Vehikel bei der Steigung zum oberen Blumengarten beinahe abgesoffen wäre, fragten wir uns umso mehr, warum wir den überschaubaren Weg nicht zu Fuß gelaufen waren. Oben stiegen wir wie die anderen Gäste aus, um den Blumengarten zu bewundern.

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Schrittweise gelangten wir zurück nach unten, wo der Garten mit bewegten Elementen gestaltet war.

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Hier am Fischteich gab es Fischfutter zu kaufen, sodass ArFr direkt zuschlug und den gierigen Fischen wenig später Essen gönnte.

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Dabei genossen wir die schön gestaltete Umgebung.

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Wir schauten uns auch noch in den örtlichen Gewächshäusern um.

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Anschließend spazierten wir langsam zurück zu unserem Mietwagen.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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Tag 32 - Zuchtfisch und Wasserfall

Trotz des üppigen Frühstücks meldete sich bei ArFr und mir so langsam der Hunger. Da war es gut, dass ich bei der Reiseplanung vorab bereits ein gut bewertetes Restaurant wenige Minuten entfernt von dem Garten bei Google Maps markiert hatte. Tatsächlich war es erstaunlich, dass es hier in der abgeschiedenen Gegend überhaupt ein Restaurant gab. Die Zuwegung war jedoch auf den letzten Metern abenteuerlich, sodass ich hoffte, dass mir niemand entgegen kommen würde. Glücklicherweise tat dies niemand, sodass wir am bei Google Maps auf englisch als "Smart Farmer Restaurant" bezeichneten Restaurant eintreffen konnten.

Vor Ort realisierten wir, dass es sich hier nicht nur um ein Restaurant sondern auch eine Fischzucht handelte.

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Im Restaurant gab es die Speisekarte mit den üblichen sorgenvollen Blicken, die die Frage unausgesprochen ausdrückten, wie man denn kommunizieren solle.

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Ich sagte "Bepp Nüng Krapp", was soviel bedeutet wie "noch einen Moment bitte". Die Mitarbeiterin wurde direkt lockerer und erklärte auf thailändisch, dass man einen ganzen Fisch für 500 THB bestellen könne, diesen zweiteilen und nach zwei verschiedenen Arten zubereiten lassen könne.

Dem offenbar aus der eigenen Fischzucht stammenden "Pla Nin" bzw. "Tilapia Fish" war ich in Thailand bislang nicht bewusst begegnet. Ich fragte daher nach, wie es um die Gräten bestellt sei. Nachdem die mittlerweile sehr freundliche Bedienung erklärte, dass der Fisch wenig und nur große Gräten hätte, beriet ich mich mit ArFr, welche zwei Zubereitungsarten wir denn wählen sollten. Wir entschieden uns für frittiert mit einer Sauce aus Limetten, Chili und Knoblauch sowie für die in Sojasauce gegarte und mit Ingwer servierte Variate.

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Als Beilage hatten wir neben gedämpftem Reis noch gebratenen thailändischen Spinat, der hier sinngemäß "bitteres Gemüse" heißt, bestellt.

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Der Fisch war in beiden Zubereitungsarten sehr lecker. Das Fleisch ließ sich tatsächlich gut von den Gräten separieren. Dennoch dürften wir wahrscheinlich deutlich mehr übrig gelassen haben, als wir das im Beisein von +1 getan hätten.

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Nach dem Essen fragten ArFr und ich uns, was wir noch unternehmen könnten, da wir das geplante Programm für den Tag bereits abgespult hatten. Wir entschieden uns, zum Inthason Wasserfall zu fahren, den wir eigentlich schon auf der Fahrt von den heißen Quellen zum Piyamit Tunnel passiert aber offenbar nicht entdeckt hatten.

Am Wasserfall gab es keinen richtigen Parkplatz, sodass man abseits der Straße auf dem Waldboden neben dem Wasserfall parken musste, was aber auch zwei andere Fahrzeuge taten. Generell schien der Ort aber auch sehr verfallen zu sein.

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Der Blick auf den Wasserfall war aber lohnenswert.

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Wir spazierten noch etwas umher, um die Umgebung zu erkunden, mussten aber feststellen, dass der Ort relativ verschlafen war.

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Nichtsdestotrotz picknickte hier eine Familie. Und auf einer Sitzbank nahe des eigentlichen Wasserfalls saß ein Thailänder, der hier einsam mit seiner Gitarre musizierte. Als wir an ihm vorbei gingen, lächelte er uns zu und ich zeigte ihm einen Daumen hoch, wenngleich ich mich fragte, warum er hier einsam musizierte.

Von hier fuhren wir dann zurück zum Hotel, wo wir uns auf unseren Zimmern etwas ausruhen sollten. Erst gegen frühen Abend brachen wir gemeinsam zu Fuß auf. Nicht nur nachdem "The Tunnel" heute geschlossen war, wählten wir eine andere Bar, in der es einige Biere sein sollten.

Nachdem in dieser Bar die Speisekarte mal wieder eher teuer und vor allem langweilig war, entschieden wir, wie am Vorabend zu zahlen, um außerhalb zu essen. Beim Verlassen der Bar machten sich aber gerade zwei Live-Musiker bereit und wirkten enttäuscht, dass wir die Bar verließen. Wir sagten zu, später zurück zu kommen.

Erstmal wollten wir aber auf dem überschaubaren Nachtmarkt von Betong etwas zu Essen finden. Gegen 20:30 waren viele Stände aber bereits ausverkauft und packten zusammen. So landeten wir bei einer Garküche, die Pad Thai anbot und hinter der wir Sitzplätze finden konnten.

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Das Pad Thai war dann auch leider kein Highlight aber wenigstens kostengünstig.

Nachdem wir gegessen hatten gingen wir wie versprochen zurück zu der Bar und lauschten der Live-Musik bei noch etwas Bier. Leider war jedoch die Musikdarbietung eher mittelmäßig und endete auch relativ schnell. Dennoch verbrachten wir hier noch etwas Zeit und klönten mal wieder ausgiebig.

Zurück zum Hotel ging es dann irgendwann wieder durch den Tunnel und anschließend vorbei an den beleuchteten Betong-Hühnern.

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Rüdig

Reguläres Mitglied
24.11.2019
63
62
Tag 32 - Winterblumengarten

Das Verlassen der Tunnelanlage fühlte sich ein wenig befreiend an. Wir folgten der Beschilderung, um zu einem weiteren Highlight zu gelangen, dem Millenium Tree, einem sehr alten Baum, wo man Stamm und Wurzeln kaum auseinander halten konnte.
Einfach klasse... ganz herzlichen Dank für Deine Arbeit hier!
 
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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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Tag 33 - Von Betong über einen Freizeitpark auf dem Weg nach Pattani

Zum Frühstück schlug ich ArFr heute mal eine Alternative zu Dim Sum vor. Bei Google Maps war mir schon bei der Reiseplanung das Restaurant "Betong Chicken Rice" positiv aufgefallen, das täglich von 6:00 bis 14:30 geöffnet hatte. ArFr vertraute meiner Wahl mal wieder, sodass ich uns dorthin fuhr.

Auch um kurz vor 9 Uhr herrschte hier Betrieb.

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Dennoch kam meine Bestellung von zwei Portionen "Khao Man Ruam Mittr" relativ schnell an den Tisch. Dabei handelte es sich übirgens um fettigen Reis mit "allen Freunden", was wiederum Betong-Hähnchen, knusprigen Schweinebauch und mit einer speziellen Gewürzmischung gegartes dadurch "rotes" Schweinefleisch bedeutete.

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Auch wenn das Essen heute von der Portion etwas kleiner ausfiel als die Tage zuvor, so sollte uns dies als erste Stärkung des Tages vorerst reichen. So fuhr ich uns zurück zum Hotel, wo wir uns nochmal etwas frisch machten und unsere Sachen packten. Beim Check-Out mussten wir mal wieder warten, bis das Zimmermädchen, das über ein Funkgerät als "Mae Baan" ( = Mutter des Hauses / Hausmutter) addressiert wurde, bestätigt hatte, dass wir unsere Zimmer nicht verwüstet bzw. nichts gestohlen hatten.

Es standen uns nun gute drei Stunden Autofahrt bevor, um von der südlichsten Stadt Thailands Betong zur Provinzhauptstadt Pattani ca. 150 Kilometer nördlich direkt am Golf von Thailand zu gelangen. Der größte Teil der Strecke führte uns dann genau auf dem Weg zurück, den wir zwei Tage zuvor hierher gekommen waren.

Einige kleinere Sehenswürdigkeiten hatten wir auf der Hinfahrt ausgelassen, sodass wir diese nun mitnehmen konnten. So hielten wir nach einer guten halben Stunde Fahrt bereits an der Tae Pu Su Brücke. Beinahe hätten wir diese schmale von Nachbargrundstücken verdeckte Brücke übersehen.

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ArFr überquerte überraschend zügig das Ufer. Mir behagte es nicht, wie sehr die Brücke wackelte, schaffte es dennoch aber auch irgendwann an das andere Ufer.

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Hier hielten wir kurz inne. Nachdem es aber rechtsrheinisch bzw. rechtspattanisch nicht wirklich etwas zu sehen oder erkunden gab, wollten wir auch direkt wieder zurück. ArFr ging voraus und musste einem entgegenkommenden Motorroller auf der schmalen und wackeligen Brücke ausweichen, was ich gerne vermeiden wollte. So wartete ich an Land, als ich in der Ferne ein weiteres Zweirad auf mich zukommen sah.

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Tatsächlich schien die Brücke auch eher für Zweiräder als Fußgänger gebaut worden zu sein.

Der nächste Stopp galt einem erneuten Besuch des Nudelsuppenrestaurants, das uns auf der Hinfahrt so gut gefallen hatte. Die Inhaberin und ihre Tochter erkannten uns direkt wieder und fragten, ob es wieder die Nudelsuppe sein dürfte, was wir bestätigten.

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Die Suppe schmeckte auch gegen 11 Uhr vormittags wirklich sehr gut.

Ein paar Minuten weiter Richtung Norden hielten wir erneut, denn sehnten wir uns nach einem Eiskaffee bzw. -tee, der hier dazu mit wundervoller Aussicht auf den Stausee angeboten wurde, den wir auf dem Hinweg von anderer Stelle schon ausgiebig bewundert hatten.

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Anschließend machten wir ordentlich Kilometer. In der Provinzhauptstadt Yala, in der wir drei Nächte zuvor übernachtet hatten, staute sich der Verkehr etwas. Nach zwei Ampeln war dies aber überstanden. Am Ortsausgang ließ ich dann nochmal unseren Yaris mit E20 volltanken. E20 ist übrigens Benzin mit einer Beimischung von 20% Bio-Ethanol, was hier mit Abstand der günstigste Treibstoff ist, der allerdings nur an den größeren Tankstellen verfügbar ist.

So richtig vorbereitet hatte ich mich auf die Fahrt nach Pattani nicht. ArFr übernahm daher die Suche nach möglichen Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke. Da wir auf einer ziemlich neuen vierspurigen Straße durch Niemandsland unterwegs waren, glaubte ich nicht, dass er etwas finden könnte. Tatsächlich behauptete er, einen Freizeitpark gefunden zu haben, der nicht sonderlich weit abseits der Strecke lag. Mit Hilfe von Google Maps lotste er mich dann irgendwann von der Schnellstraße runter und ich zweifelte, da nirgends auch nur ein Schild zu sehen war, das auf einen Freizeitpark hinwies.

Tatsächlich passierten wir ein abgezäuntes Gelände über eine mit Schlaglöchern gesegnete Straße und kamen so auf einen riesigen Parkplatz mit nicht weniger Schlaglöchern, auf dem allerdings kein halbes Dutzend Autos parkte. Ich war skeptisch.

Nichtsdestotrotz hatten wir erfolgreich den Suan Bai Jai Ni erreicht, einen offensichtlich für Schulkinder vorgesehenen Freizeitpark, der heute an einem Wochentag eben kaum besucht war.

Am Eingang zahlten wir die umgerechnet ca. 30 Eurocent Eintritt pro Person und konnten so den Park betreten.

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Die verschiedenen Highlights des Parks wurden auch direkt ausgeschildert.

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Wir passierten den Teil, der den Mini-Zoo darstellte.

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Anschließend erreichten wir den Mini-Skywalk. Nachdem der Boden des Skywalks allerdings nur aus einem Drahtgeflecht bestand, war ich bei meinem Faranggewicht sehr skeptisch, ob dieses angerostete dünne Metall ortsüblicher Qualität mich sicher tragen könnte und spazierte lieber auf festem Boden weiter. ArFr war da weniger ängstlich.

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Das Highlight des Parks schienen dann die verschiedenen Wasserrutschen zu sein, die sich auf dem örtlichen See bzw. Tümpel befanden.

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So mussten wir natürlich auch die festgemachten Floße neben den Wasserrutschen erkunden.

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Tatsächlich war das Alles schön gestaltet und gut in Schuss, aber dennoch nicht wirklich was für uns. Dennoch wollten wir uns am Kiosk auf dem See Eistees gönnen. Die junge Mitarbeiterin wirkte, als wollte sie sich vor uns verstecken. Die zwei bestellten Eistee bereitete sie aber ebenso zu wie sie uns für diese und die beiden aus der Eistruhe entnommenen Eis abkassierte. Ich stellte jedoch fest, dass der Eistee viel zu süß und die gewählte Eiswaffel deutlich zu lätschig war. Kostete hier aber Alles kein Geld.

Wir setzten unseren Rundgang fort und erreichten den Bahnhof der Parkbahn, die man gegen Aufpreis hätte fahren können, wobei ich gar nicht gewusst hätte, wie ich mich hätte da rein setzen und erst recht später wieder rauskommen sollen.

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Wir fanden dann auch die Steuerungseinheit.

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Ich versuchte, die verschiedenen Beschriftungen zu lesen bzw. zu verstehen. Zum Einen machte die Bezeichnung des auch mit "Stop" bezeichneten Knopfs als "Brake Chuk Chörn" (Notbremse) Sinn, ebenso wie die des kleineren gelben Knopfs rechts daneben, dessen Beschriftung auf thailändisch keinen Sinn direkten Sinn ergab, außer dass es die phonetische Umschreibung des englischen Wortes "Reset" in thailändischen Lettern war.

Wir spazierten weiter zum Ausgang des Parks und resümierten, dass es ein liebevoll gestalteter kleiner Park für den örtlichen Nachwuchs war.

Das nächste Ziel, das ArFr als Freilichtmuseum ankündigte, stellte sich jedoch als eine geschlossene Moschee oder ähnliches Gebäude heraus, sodass wir dieses verschmähen sollten.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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Tag 33 - Strand vor & Isarn-Küche in Pattani

Bei der Reiseplanung hatte mich in Pattani die äußerst lange Landzunge nordöstlich der Provinzhauptstadt Pattani fasziniert. Ich konnte ArFr überzeugen, diese zu erkunden. Wir wählten einen dortigen Strand als unser erstes Ziel. Tatsächlich zog sich jedoch die Fahrt dorthin, da eine Verbindung vom Festland auf die Landzunge erst relativ weit östlich möglich war. Wir passierten einsame Landschaften, um dann jedoch einige muslimisch geprägte Dörfer zu durchqueren, um schließlich zu dem gewählten Strand zu gelangen.

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Bereits auf der Fahrt hatten wir immer wieder tolle Blicke auf das Meer. Am avisierten Ziel parkten wir am Straßenrand und spazierten zum Strand.

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Hier lag leider viel Unrat herum, wenngleich der viele Sand in Kombination mit der Menschenleere auch irgendwie idyllisch wirkte.

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Wir spazierten etwas gen Nordwesten. Skurril fanden wir wenig später eine Treppe, von der wir uns nicht ganz sicher waren, ob sie ein Sprungturm, Fotomotiv (für Selfies?) oder ein Kunstwerk sein sollte.

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Generell fand ich die Gegend schon reizvoll, wenngleich viele der eher einfachen Unterkünfte verlassen bzw. aufgegeben wirkten.

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Es schien allerdings auch einfache Unterkünfte zu geben, die noch bewirtschaftet wurden. Tatsächlich wirkte die Gegend auf mich wie eine Möglichkeit, abseits der ausgetretenen touristischen Pfade etwas ursprünglicheren Strandurlaub in Thailand verbringen zu können. Leider fehlten in der Umgebung jedoch Einkaufs- und Verpflegungsmöglichkeiten, um mir dies richtig schmackhaft zu machen.

ArFr wollte eigentlich nicht weiter fahren und eher Richtung Hotel in der Hauptstadt aufbrechen. Ich hingegen wollte gerne noch zum äußersten Punkt der Landzunge fahren. Da die Fahrt dorthin nur noch eine knappe Viertelstunde dauern sollte, konnte ich mich glücklicherweise durchsetzen.

Je weiter wir zum Kap am Ende der Landzunge fuhren, desto unbesiedelter und noch ursprünglicher wurde es. Am Ende der Straße gab es einen riesigen Parkplatz. In der Nähe lagen unzählige Fischerboote.

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Dazu konnte man von hier auf die Hauptstadt Pattani blicken, wo irgendwo unser Hotel für die anstehende Nacht sein müsste.

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Der Strand hier war jedoch weniger schön als am ersten Stopp.

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Auf dem Weg vorbei an den zahlreichen Fischerbooten wurde uns insbesondere von einem Fischer zugewunken. Wir sollten zu ihm kommen, wenngleich wir mal wieder verbal nicht kommunizieren konnten. Auch er sprach kaum Thai und erst recht kein Englisch. Er forderte seine Frau jedoch auf, ein Foto von ihm mit ArFr und mir zu machen. Langnasen verirrten sich wohl nur äußerst selten hierher. Nachdem es nach unzähligen Anläufen mit dem Foto wohl endlich geklappt hatte, ärgerte ich mich fast, nicht auch nach einem Foto mit meinem Handy gefragt zu haben.

Wir spazierten noch etwas umher und fanden kurz vor der Golden Hour den Anblick der zahllosen Fischerboote so schön, dass wir noch etwas weiter liefen, um noch einen besseren Blick auf diese zu bekommen.

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Dazu war die Landzunge hier so schmal, dass man hier vom südlichen Ufer auf das Meer jenseits des nördlichen Ufers blicken konnte.

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Auf dem Weg zurück zum Auto beobachteten wir einige grasende Schaafe, von denen uns auf dem Weg hierher schon viele aufgefallen waren.

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Die Landschaften waren hier übrigens extrem vielfältig.

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Noch bevor wir losfahren konnten, nahmen wir eine Gruppe junger Motorrollerfahrer wahr, von denen einige in unsere Richtung winkten und riefen. Wir waren uns nicht sicher, ob man uns freundlich gesinnt war, aber wir erwiderten das Winken und "Hello" rufen einfach mal. Tatsächlich sorgte das dafür, dass die örtliche Dorfjugend kollektiv mit ihren Rollern zu uns fuhr und erkennbar freundlich war. Ich nahm ein Foto mit ArFr umringt von den Jungs auf, die offiziell auch in Thailand möglicherweise noch keinen Motoroller hätten fahren dürfen.

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Die Kommunikation war auch wieder etwas schwierig, aber irgendwie hatten die Jungs Spaß, ein paar Worte Englisch mit zwei alten Langnasen auszutauschen.

Wenig später begaben wir uns dann auf den Rückweg, wobei wir zeitweise langsam unterwegs waren, um für keine Wildschäden zu sorgen.

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Auch die Aussichten von der Fahrt waren weiterhin schön, wenngleich man den Sandverwehungen öfters ausweichen musste.

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Trotz Fahrt ohne weitere Stopps erreichten wir das vorab gebuchte Pattanipirom Boutique Hotel erst knapp eine Stunde später während der Dämmerung.

Die freundliche Mitarbeiterin checkte uns schnell ein und fragte noch, wann wir am Folgetag auschecken wollten. Anschließend wurden wir zu unseren Zimmern geführt, die ich durchaus als Zimmer eines Boutique-Hotels durchgehen ließ.

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Nach kurzem Frischmachen wollten ArFr und ich uns auf den Weg zum Abendessen machen. Bei der Hotelbuchung hatte ich dummerweise nicht bedacht, dass das Pattanipirom Hotel außerhalb des Stadtzentrums lag und die Restaurantalternativen hier nicht so manigfaltig waren. Im Zentrum hatte ich einige gut bewertete Restaurants vorab recherchiert, aber da es durchaus ein Bier zum Essen sein sollte und ich in Thailand auch ungerne bei Dunkelheit Auto fahre, versteiften wir uns auf die fußläufigen Alternativen.

ArFr hatte glücklicherweise ein Bar-Restaurant gefunden, das in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar sein sollte. Auf dem Weg dorthin kamen wir jedoch an einem Restaurant vorbei, vor dem uns zwei Mitarbeiterinnen versuchten, von ihrem Etablissement zu überzeugen. Ich fragte, was man für Essen anbieten würde, worauf man mit "Aharn tam sang" antwortete. Wörtlich bedeutet dies "Essen nach Wunsch / Bestellung", was üblicherweise die Standardgerichte der thailändischen Küche verspricht. Ich fragte noch, ob man Bier ausschenken würde, was in dieser mehrheitlich muslimischen Provinz keine Selbstverständlichkeit war. Nachdem diese Frage zu unserer Zurfriedenheit ausfiel, nahmen wir im Garten des Restaurants Platz.

Beim Lesen der Speisekarte erkannte ich, dass man eigentlich ein Restaurant mit nordostthailändischer Küche war. Nachdem ArFr diese ebenso wie ich ganz gerne mag, bestellte ich entsprechend, was uns den Respekt der Bedienung und Inhaberin einbrachte. Nachdem ArFr sich erinnerte, dass nordostthailändische Küche sehr scharf ist, schlug er vor, ein Omelette zum Neutralisieren zu bestellen. In der thailändischsprachigen Karte war dieses jedoch nicht auffindbar. Aber nicht unüblich werden in thailändischen Restaurants auch Wünsche außerhalb der Karte erfüllt.

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Nach dem Essen kam ich mit der Inhaberin ins Gespräch. Sie wollte wissen, was wir in Pattani machen würden und warum ich thailändisch sprechen könne. Ich versuchte dies im Rahmen meiner Thailändischkenntnisse zu beantworten. Aufgrund des nordostthailändischen Essens (und der nordostthailändischen Herkunft von +1) wollte ich von ihr anschließend wissen, aus welcher Provinz sie käme. Sie antwortete Yasothon. Ähnlich wie Thailänder das üblicherweise bei gemeinsamer Herkunft tun, juchzte ich, dass +1 aus Ubon Ratchathani käme, einer Nachbarprovinz von Yasothon. Sie war entsprechend begeistert.

Dank des Bierausschanks in diesem einfachen Restaurant und dessen großzügiger Nutzung unsererseits überschätzte ich meine Thailändischkenntnisse ein wenig und fragte, wie man denn von Pattani die ca. 1.600 Kilometer nach Yasothon meistern würde. Darauf folgte ein Monolog, den ich erwartungsgemäß nicht vollständig verstehen konnte. Ich meine verstanden zu haben, dass der Geheimtipp ein Minibus-Service sei, der von Hat Yai nach Ubon Ratchathani in irgendwas zwischen 24 und 36 Stunden fahren würde, aber auch nur 800 THB kosten würde. Ich fragte, ob von Hat Yai dann nicht gleich ein Flug nach Ubon mit Umstieg in Bangkok die bessere Alternative sei. Darauf erwiderte sie, dass dies aber mindestens 2.400 THB kosten würde. Ich verkannte mal wieder, dass die Inhaberin (oder Angestellte?) eines einfachen Restaurants in Thailand wahrscheinlich etwas weniger verdienen würde als ein deutscher Ingenieur.

Irgendwann zahlten wir dann satt und zufrieden. Auf dem Rückweg zum Hotel passierten wir eine "Karaokebar", die (wie nicht unüblich bei einer "Karaokebar" in Thailand) eher wie ein Bordell für Einheimische wirkte. Der vermeintliche Zuhälter saß grimmig neben seinen eher unglücklich aussehenden Damen vor der einfach zusammengezimmerten Bretterbude. ArFr, der dem weiblichen Geschlecht deutlich mehr abgewinnen kann als ich, fand dies fast schlimmer als ich.

Den weiteren Rückweg mussten wir aufpassen, denn so ganz sicher war der Bürgersteig hier nicht.

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Dennoch sollten wir es sicher zurück zum Hotel schaffen.
 
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sawadeekrap

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05.03.2013
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522
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Solch eine Treppe am Strand hab ich in Malaysia, Forest City auch schon gesehen.
Ist bei Instagrammern und Hochzeitspaaren sehr beliebt.
Die zu fotografierende Person steigt die Treppe hoch. Von unten nimmt der Fotograf die Treppe, Person und Himmel in den Focus.
Das entstandene Bild nennt sich dann "stairway to heaven".
 

Nitus

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04.04.2013
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Tag 34 - Von Pattani zurück nach Bangkok

Auch das Pattanipirom Hotel bot kein Frühstück an. Zum Glück hatten wir über das Handy herausgefunden, dass es in der Nachbarschaft ein gut bewertetes Dim-Sum-Restaurant geben würde. Auf dem Weg dorthin trafen wir die Rezeptionsmitarbeiterin, die gerade mit ihrem Motorroller eintraf. Sie fragte, ob wir frühstücken wollten. Nachdem wir dies bestätigt hatten, zeigte sie in die Richtung, in der wir das Restaurant vermutet hatten, und sagte, dass es dort ein Restaurant geben würde.

Tatsächlich war das Dim-Sum-Restaurant, auf das wir uns schon freuten, geschlossen. Auch in der Nachbarschaft gab es keine Alternativen, sodass wir hungrig zurück kehrten. Wir hatten beschlossen, erstmal auszuchecken und auf der Weiterfahrt unterwegs zu frühstücken, denn stand um 14:40 unser Flug vom ca. zwei Autostunden entfernten Flughafen Hat Yai nach Bangkok an und wollten wir aus Zeitgründen unnötige Hin-und-her-Fahrten vermeiden.

Wir packten die letzten Sachen und wollten auschecken, aber die Rezeption war nicht besetzt. Zum Glück sah uns die Mitarbeiterin, die offenbar nebenher auch noch das Café nebenan betreiben musste. Nachdem unsere Zimmer überprüft worden waren, erhielten wir die am Vorabend hinterlegte Kaution zurück und machten uns auf den Weg.

Ich hatte ArFr den Link zu einem alternativen Dim-Sum-Restaurant in der Innenstadt von Pattani geschickt, wohin er uns mit Google Maps leiten ließ. Die Fahrt führte einmal quer durch die Stadt Pattani und über den Campus der örtlichen Universität. Ich parkte entlang der Hauptstraße, von der uns nur noch wenige Schritte vom Restaurant trennen sollten. Wir passierten den Uhrenturm von Pattani.

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Leider war das angesteuerte Restaurant jedoch ebenfalls geschlossen. Wir waren so langsam etwas genervt. Nachdem Google Maps uns nicht half, spazierten wir die Hauptstraße entlang, um hier etwas für unsere erste Mahlzeit des Tages zu finden.

Tatsächlich entdeckten wir ein paar Hundert Meter von unserem Parkplatz entfernt in die entgegengesetzte Richtung eine Garküche. Ich las als Erstes (ganz oben auf den weißen Schildern mit schwarzer Schrift) "Guay Jab", was hier eine Nudelsuppe mit kräftiger Brühe und gerollten Nudeln bedeuten würde. Ich fragte ArFr, ob eine Nudelsuppe in Ordnung sei, und bestellte mit seiner Zustimmung zwei davon.

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Bereits die größere Menge Blutpudding verleidete ArFr die Freude an der Suppe. Nachdem er dann noch einige Innereien in der Suppe entdeckte, die er nicht identifizieren konnte, aß er wenig und war nicht ganz zufrieden.

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Mit 18 Jahren mehr Thailanderfahrung habe ich mich nach längerer Gewöhnung mittlerweile an sowohl Blutpudding als auch unidentifizierbare Fleischstücke gewöhnt und meine Suppe aufgegessen.

Mit noch knapp vier Stunden Zeit bis zur vereinbarten Rückgabe unseres Mietwagens wollten wir auf dem Weg von Pattani nach Hat Yai von der Hauptstraße nochmal Richtung Strand und Meer abbiegen. ArFr gab mir wieder Anweisungen und so erreichten wir dann auch interessante Landschaften. Von einer Brücke hatten wir Ausblick auf ein am Wasser gebautes Dorf.

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Nachdem wir ein Dorf durchfahren hatten, gelangten wir dann auch zum Strand, der hier wirklich sehr wenig touristisch und eher für die Einheimischen wirkte.

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Nachdem wir etwas umher spaziert waren, fuhren wir noch etwas umher, bevor wir uns dann zurück zur Hauptstraße begaben.

Ein Stück weiter verlief die Hauptstraße nach Hat Yai direkt am Strand. Da wir gut in der Zeit lagen, legten wir noch eine Pause für einen letzten Strandbesuch ein. An einem Café direkt am Meer bestellten wir jeweils einen Eiskaffee und -tee, auf die wir jedoch eine Viertelstunde warten mussten, da vor uns eine größere Gruppe eine umfangreichere Bestellung aufgegeben hatte.

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Nachdem wir noch ein letztes Mal haben voll tanken lassen, dürften wir irgendwann um kurz nach 12 Uhr bei Sixt kurz vor dem Flughafengelände eingetroffen sein. Die Mitarbeiterin prüfte den Wagen oberflächlich auf Neuschäden und fuhr uns dann mit diesem zum Terminalgebäude.

Der Check-in für unseren Thai Airways Flug nach Bangkok hatte so früh noch nicht geöffnet. Wir schauten uns daher etwas im Flughafengebäude um. Als wir gute zwei Stunden vor der geplanten Abflugzeit zurück an den zuvor schon benannten Check-in-Schaltern von Thai Airways eintrafen, nahmen wir zwei Koffer wahr, die herrenlos in vorderster Reihe vor dem "Economy Plus"-Check-in standen. Eine Mitarbeiterin öffnete gerade die Absperrungen, um den Check-in zum Leben zu erwecken. Ich fragte etwas naiv, wo wir uns als *A Gold einreihen sollten. Sie zeigte auf den "Economy Plus"-Check-in und führte uns zu unserer Überraschung an den abgestellten Koffern vorbei. Dort warteten wir, wenngleich wir wahrnahmen, dass das ältere thailändische Paar, das zu den Koffern gehörte, sich nun hinter uns stellte. Deutsche legen Handtücher auf Sonnenliegen, Thailänder stellen Koffer an den noch nicht geöffneten Check-in.

Wir wurden direkt an den Schalter gewunken. Sowohl ArFrs als auch mein Koffer erhielten ein Priority-Label, wenngleich die Boardinggruppe vom statuslosen ArFr laut Bordkarte 3 blieb. Dafür hatte ich diesmal daran gedacht, zu fragen, ob nicht Plätze am Notausgang für uns verfügbar seien. Meiner Beobachtung nach blockt Thai Airways diese Plätze und gibt diese erst am Vor-Ort-Check-in frei. Zu unserer Freude sollten wir Fenster- und Mittelplatz am Notausgang erhalten können.

Überraschend fanden wir dann, dass wir jeder einen Verzehrgutschein i.H.v. 150 THB erhielten, da Thai Airways in Hat Yai keine Lounge anbieten würde. Zwar waren die drei Einlöseoptionen alle noch im öffentlichen Bereich vor der Sicherheitskontrolle, aber fanden wir das eine echt nette Geste.

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So entschieden wir uns für ein spätes Mittagessen bei Black Canyon Coffee, für das ich eine Portion mit Thai-Basilikum gebratenem Hähnchenhackfleisch wählte.

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Dank nicht vorhandener Warteschlange an den Sicherheitskontrollen waren wir dann auch zwanzig Minuten später schon im Sicherheitsbereich in der örtlichen Coral Lounge, zu der ich uns mit dem Priority Pass meiner Amex Platinum Einlass gewähren lassen konnte.

Mir gefielen die abgepackten Kekse und ArFr fand Gefallen an den Waffeln.

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Wir schauten neugierig noch nach den warmen Optionen, waren dafür aber bereits zu satt.

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Dafür bedienten wir uns noch an den verschieden Nusssnacks.

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Der Kühlschrank hätte neben kaltem Bier auch interessante Desserts bereit gehalten.

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Pünktlich zur angegebenen Boardingzeit fanden wir uns dann an Gate 6 ein.

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Wenige Minuten später startete dann auch das Boarding. Etwas merkwürdig fand ich das Schild, dass uns hinter dem Boardinggate erwartete und nach Bangkok zeigte.

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An der Fluggastbrücke stand eine A320 mit dem Taufnamen "Ubon Ratchathani" bereit, mit welcher ich diesen Thailandaufenthalt bereits geflogen war, zumal mir ein Flugzeug mit dem Namen der Heimatstadt von +1 davon ab ein gutes Gefühl gab.

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Froh war ich an Bord über den zusätzlichen Platz am Notausgang.

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Leider blieb jedoch der Gangplatz neben mir nicht frei. Ein Herr in seinen Dreißigern nahm neben mir Platz und erwiderte meinen Gruß nicht, da er offenbar noch mit seiner thailändischen Flamme telefonierte und ihr noch Belanglosigkeiten mitteilen musste wie, dass er am Flughafen einen "Double Cheeseburger" gegessen hätte. Ich fand sowohl den Fakt, in Thailand einen "Double Cheeseburger" zu essen irritierrend, aber noch viel mehr, dass gerade dies etwas war, dass man kurz vor Abflug noch telefonisch mitteilen musste.

Meine nicht vorhandene Sympathie für den Herrn steigerte sich im Reiseflug nicht, als er anfing einzuschlafen, mit seinem linken Ellbogen offenbar unbewusst Körperkontakt suchte. Als seine Schulter sich dann an meine anschmiegte und der Kopf zur Seite in meine Richtung fiel, musste ich dann mal dezent in seine Richtung ein Signal geben, dass das nun zuviel war.

Auch der Bordsnack konnte mich auf diesem Flug nicht wirklich positiver stimmen, denn das mit Süßkartoffel gefüllte Gebäck war zu süß und stärkehaltig.

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In Bangkok erhielten wir glücklicherweise eine Parkposition direkt an einer Fluggastbrücke. Allerdings dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, bis das Gepäck endlich auf dem Gepäckband landete. Wenigstens schafft Thai Airways es zuverlässig, Priority-Gepäck als Erstes auszuliefern. So konnten ArFr und ich uns irgendwann gemeinsam auf zum Airport Train machen. In Makkasan stiegen wir Beide in die U-Bahn um. ArFr verabschiedete sich an der Haltestelle Silom, wohingegen ich noch eine Haltestelle weiter bis nach Sam Yan fuhr.

Dort lief ich den bekannten Fußweg von der MRT-Haltestelle bis zum Le Méridien. Ich checkte gerade ein und erklärte, dass +1 etwas später nachkommen würde, da tauchte er auch direkt auf. Es hatte sich also ausgezahlt, ihn über meine Reise von Hat Yai zum Le Méridien in Bangkok recht genau auf dem Laufenden zu halten.

Wir erhielten wieder ein Zimmer auf einer der höchsten Etagen.

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Den Abend maximierten wir die Happy Hour in der Hotellounge auf der 24. und damit obersten Etage.

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Fee44

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22.04.2022
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"dass das ältere thailändische Paar, das zu den Koffern gehörte, sich nun hinter uns stellte. Deutsche legen Handtücher auf Sonnenliegen, Thailänder stellen Koffer an den noch nicht geöffneten Check-in."
Ich hätte ja Angst, dass mein Koffer "einkassiert" und in die Luft gesprengt wird. :ROFLMAO:
 
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Nitus

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04.04.2013
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Tag 35 - Sterneküche in Bangkok 1/2

Nach dem Ausflug in den tiefen Süden fühlte sich die erste Nacht in einem hochwertigen Bett wieder sehr gut an, sodass ich gut geschlafen hatte. Am Morgen realisierte ich nochmal richtig, dass dies wohl unser erster Aufenthalt im Le Méridien Bangkok war, bei dem wir ein Zimmer mit Ausblick Richtung Norden erhalten hatten, was mal eine willkommene Abwechslung war, zumal ich den Blick auf den Tempel Wat Hua Lamphong sehr mag.

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Auch wenn wir erst gegen 9:15 im Frühstücksrestaurant auftauchten, hatten wir Glück, trotz vieler Gäste einen ruhigen Platz an der Seite an den erhöhten Tischen zu erhalten.

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+1 orderte mal wieder Kokosnüsse, die für Statusgäste kostenfrei waren, wohingegen normalsterbliche Gäste dafür extra zahlen mussten.

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+1 hatte wieder verschiedene Termine, sodass wir uns getrennt voneinander aufmachten. So spazierte ich später zur BTS-Station Sala Daeng in Silom. Hier war leider die Rolltreppe nach oben außer Betrieb, wobei man wenigstens einen Blick in das Innenleben der Rolltreppentechnik bekommen konnte.

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Die BTS verkehrte unabhängig davon gewöhnlich.

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Etwas außerhalb des touristischen Zentrums suchte ich erstmal einen Friseur auf, nachdem meine Haare während der längeren Reise außer Form geraten waren.

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Nachdem die beiden Friseure und die eine Friseurin bereits Kunden hatten, musste ich fast eine halbe Stunde warten, bis ich an der Reihe war. Tatsächlich nahm man sich hier viel Zeit, was etwas später auch durchaus in einem akuraten Schnitt meiner Haare resultierte.

Am Nachmittag trafen +1 und ich uns wieder am Hotel, von wo wir wenig später mit der U-Bahn Richtung Chinatown aufbrachen, denn hatte ich für den frühen Abend einen Tisch im Potong reserviert.

Das Potong ist ein relativ gehyptes Restaurant. Die Inhaberin und Chefköchin "Chef Pam" ist in Thailand keine Unbekannte. Sie wurde letztes Jahr zur besten Köchin Asiens gekürt und hatte sich bereits 2023 ihren ersten Michelin-Stern erkocht und wurde vom Guide Michelin mit dem "Opening of the Year Award" ausgezeichnet. Dies sicherlich u.a. auch dadurch, dass sie das historische Gebäude der ehemaligen Apotheke ihrer Familie (Ende des 19. Jahrhunderts aus Südchina nach Thailand ausgewandert) in ein stilvolles Restaurant mit starkem Bezug zur traditionellen chinesischen Medizin bzw. den Kräutern und Zutaten dieser verwandelt hat. Dazu ist sie als Jurorin diverser Fernsehsendung in Thailand bekannt.

Entsprechend schwer ist es, hier einen Tisch zu bekommen. Mit fast genau vier Monaten Vorlauf wurden Plätze im Reservierungssystem freigegeben, die allerdings für die meisten Tage auch binnen weniger Stunden wieder ausgebucht waren. Ich hatte Glück, und konnte uns Mitte September letzten Jahres dann zwei Plätze für heute sichern. Dafür musste pro Person eine nicht erstattbare Anzahlung von ca. 28 Euro gezahlt werden. Entsprechend gespannt war ich auf den heutigen Abend.

Von der MRT-Haltestelle Wat Mangkon ließen wir uns von Google Maps zu Fuß quer durch Chinatown leiten.

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An einem Stand entdeckte +1 neben zahllosen Umschlägen für die (Geld)Geschenke zum chinesischen Neujahr chinesisch-thailändische Kalender, für die er sich interessierte.

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Gute zwanzig Minuten vor der reservierten Zeit trafen wir dann am schmalen Gebäude des Potong in einer Seitenstraße ein.

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Die Nachbarschaft schien bodenständig geblieben zu sein.

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Am Empfang wurde unsere Reservierung geprüft, um anschließend in den Begrüßungsraum im Erdgeschoss geführt zu werden.

Hier gab es mehrere Sitzbänke an illumierten kleinen Tischchen, in denen verschiedene Erinnerungsstücke ausgestellt wurden, die an die gut 100-jährige Geschichte des Gebäudes und der darin befindlichen chinesischen Apotheke erinnern sollten.

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Wir erhielten ein Heftchen mit zahlreichen Erklärungen zum Gebäude und dem Restaurant. Dazu sollten wir einen QR-Code scannen, um eine App zu installieren, mit der man später irgendwas scannen sollte, um weitere Hintergrundinformationen zu erhalten. Leider fehlten dazu ein paar genauere Erläuterungen.

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Wenig später wurde aber der erste Welcome-Drink serviert, ein selbst fermentierter Kombucha, der mit vor unseren Augen gefriergetrockneten Blüten verziert wurde.

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Tatsächlich schien hier, wo vermutlich früher der eigentliche Verkaufsraum der Apotheke war, nun die Kombucha-Bar zu sein.

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Auch schauten wir uns den Inhalt des Glaskasten in unserem Tischchen genauer an. Das Herstellungs- und Ablaufdatum der "Phor Khun Ae Por" Medizin suggerierte, dass diese immernoch erhältlich sei.

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Ca. zehn Minuten nach unserer Ankunft wurden wir gefragt, ob wir für den eigentlichen Willkommenstrunk nun in die Roof-Top-Bar wechseln wollten. Hierzu wurden wir zu einem extrem kleinen Fahrstuhl geführt, der offenbar zur Vermeidung von klaustrophobischen Attacken gläsern war. Dazu war die breite Front offen, sodass man aufpassen musste, nicht mit den Händen oder seitlich hinauszuragen, denn dann blieb der Fahrstuhl sofort stehen. Da die Auffahrt relativ langsam erfolgte, konnte man in Ruhe durch die Glaswände Eindrücke von allen Etagen dieses historischen und liebevoll renovierten Hauses gewinnen. Dabei konnten wir Chef Pam in der Küche sehen, wie sie ihre Küchenbrigade für den Abend einschwor bzw. briefte.

Auf der obersten Etage wurden wir freundlichst begrüßt und erhielten bequeme Plätze.

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Man fragte, ob wir in Thailand leben würden, und war überrascht, dass wir Touristen seien. Tatsächlich schien das Potong aufgrund der sehr langen Vorlauffristen für Reservierungen wohl eher von Einheimischen als Touristen frequentiert zu sein.

Als Nächstes stand zur Wahl, ob wir den alkoholischen oder nicht-alkoholischen kostenlosen Begrüßungstrunk haben wollten, wobei wir uns für erstere Variante entschieden. Dies sollte ein thailändischer Chenin Blanc aus dem Khao Yai Nationalpark sein.

Einerseits bin ich nicht der Weißweintyp andererseits war dieser (gut gekühlte) Tropfen leider nicht nur sehr trocken sondern auch recht säurelastig. Nichtsdestotrotz genossen wir den thailändischen Wein bei schönen Aussichten auf u.a. das Mahanakorn-Gebäude und das Pullman G Hotel, das Anfang Dezember 2005 damals noch als Sofitel Silom meine überhaupt erste Unterkunft in Thailand war.

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Dazu wurde uns ein Gruß aus der Küche serviert, die als "Charcuterie", also Aufschnitt, vorgestellet wurde. Die Bällchen enthielten Schinken und die Mürbeteigbecher chinesische Süßwurst. Die weiteren Zutaten sind leider aufgrund mangelnder Notizen und der mittlerweile vergangenen Zeit nicht wirklich in Erinnerung geblieben, wenngleich Beides sehr gut schmeckte.

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Man sagte, dass wir uns melden sollten, wenn wir bereit für unser Abendessen seien. Gute zehn Minuten später passierten wir dann die Bar, um auf den kleinen Fahrstuhl zu warten.

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Wir wurden zu einem Platz in dem leicht dunklen Raum des Restaurants gebracht und direkt gefragt, ob wir stilles oder sprudelndes Wasser wünschten. Die Wahl des Letzteren resultierte in einer Flasche San Pellegrino, was mich nicht glücklich machte. Wasser, um die halbe Welt zu schiffen, wirkt auf mich so sinnlos, außer dass man halt mit dem importierten Wasser einer bekannten europäischen Marke mehr verlangen kann als mit selbst gefiltertem und gesprudeltem Wasser, was mir im Endeffekt lieber gewesen wäre.

Wir hatten gerade die Getränkekarte und zahlreiche weitere Informationen wie den Link zur Speisekarte erhalten, da wurden uns drei Karten überreicht, mit denen man wohl wählen konnte, ob man zu den Gängen detaillierte Erklärungen zu den Hintergründen des Essens oder zum Gebäude wünscht oder einfach nur kurz wissen wolle, was serviert würde. Man vergaß allerdings zu erklären, was man mit den Karten genau machen sollte. Ich legte die Karte nach oben, die für allein die Erklärungen des Essens (ohne Hintergründe) stehen sollte. Tatsächlich finde ich in Fine-Dining-Restaurants die langen Erklärugen, die das Personal jeden Abend unzählige Mal aufsagen muss, teilweise anstrengend, zumal die genauen Details da auch oft untergehen, wenn man im nicht deutsch- oder englischsprachigen Ausland ist und das Personal wie man selbst nicht alle Feinheiten der Gourmetküche auf Englisch perfekt beherrscht.

Ich hatte noch nichtmal die Speisekarte studieren und auch nicht die Getränkekarte durcharbeiten können, da wurde schon der erste Gang serviert. Neben dem eigentlichen Essen wurden die Zutaten serviert, aus denen die Brühe gekocht wurde.

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Erst hatte ich gedacht, dass das schwarz-grün gestreifte Ding links von der Brühe ein Utensil wäre, um die Suppe damit zu schlürfen, aber handelte es sich um ein sensationell leckeres knuspriges Gebäck, das u.a. von der Knusprigkeit ein wenig an ein Croissant erinnerte, und mit "schwarzem Hähnchen" gefüllt war. Die Brühe war unheimlich aromatisch und harmonierte.

Nachdem wir den ersten Gang sehr zufrieden verzehrt hatten, hatte ich endlich Zeit, mir eine Übersicht über das Getränkeangebot zu verschaffen. Aufgrund der 375% Steuer auf Wein in Thailand und des Chenin Blancs, der uns nicht so richtig gefallen hatte, schlossen wir die kostspielige Weinbegleitung aus. Stattdessen entschieden wir uns für thailändisches Craft Beer.

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Wir erhielten vorgekühlte Becher, in die das gewählte Raven IPA eingefüllt wurde. Nachdem der Inhalt der 0,33l-Flaschen nicht komplett in die Becher passte, wollte man die Flaschen von unserem Tisch entfernen und neben den Wein- und Wasserflaschen der anderen Tische an einem zentralen Ort aufbewahren. Nicht nur, weil ich ein Foto für die Bier-App, in der ich alle probierten Biere mit Bewertung erfasse (und dort einen Wettbewerb mit meiner Schwerster habe, wer mehr Biersorten probiert), bat ich jedoch darum, uns die Flaschen auf dem Tisch zu lassen.

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Anschließend studierte ich endlich die Speisekarte, die ich eigentlich schon vorab vor dem Besuch für sehr interessant befunden hatte, und machte einen Screensaver davon.

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Wenige Minuten später kam dann auch schon der zweite Gang an den Tisch. Guay Jab sollte es sein. Dies ist eigentlich jene Nudelsuppe, die ich am Tag zuvor mit ArFr zum Frühstück hatte, und die aus gerollten Nudeln in einer Suppe mit chinesischer Fünf-Gewürz-Mischung besteht. Die Variante hier bestand aus drei gerollten Nudeln, die mit Stücken von Schweinezunge gefüllt waren, und sich in einer sehr feinen super aromatischen Brühe befanden. Verfeinert wurde das Ganze dann mit einem Klecks Kaviar.

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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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Tag 35 - Sterneküche in Bangkok 2/2

Die "Nudelsuppe" war wirklich sehr gelungen.

Als wenige Minuten später das Besteck für den nächsten Gang gebracht wurde, war ich schon sehr gespannt, was nun kommen würde.

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Tatsächlich sollte es Jakobsmuschel mit Sataysauce und einer Brioche sein.

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Ich war etwas irritiert, wie jetzt das Besteck zu dem Gang passen sollte, und fragte nach. Man sollte Sauce auf Briochestücke streichen. Fand ich recht ausgefallen, probierte dies und fand es gar nicht schlecht, zumal die Sataysauce unglaublich aromatisch und cremig war. Die Jakobsmuschel passte dazu und selten so gutes Brioche gegessen.

Bevor der nächste Gang serviert wurde, wurde uns eine Art Lunchbox mit den Zutaten, aus denen dieser bestehen würde, präsentiert. An diesem war kurz zusammengefasst die Geschichte eben dieses Gerichtes, Pad Thai, angebracht. Tatsächlich wusste ich schon, dass Pad Thai eigentlich kein traditionelles thailändisches Gericht war, sondern auf Anordnung entwickelt wurde, aber die genauen Details lernte ich erst jetzt.

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Die erhaltene Interpretation von Pad Thai bestand aus einer Garnele in einem knusprigen Mantel (aus Tofu?), worauf nach dem Servieren ein Nudelblatt gelegt wurde, das wie die thailändische Flagge aussah.

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Dazu gereicht wurde eine Garnelenbrühe, die im Gegensatz zu der Garnele mit Tofu und Nudel sehr intensiv schmeckte.

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Zehn Minuten später kam dann auch schon der nächste Gang an den Tisch, wobei es sich um ein Stück "Marble Goby" handelte, was das Internet mit "Marmorgrundel" übersetzt. +1 fragte auf thailändisch nach, was das genau wäre, sodass unsere Bedienung sowohl die englisch- als auch thailändischsprachige Erklärung abspulen musste. Leider konnte ich nicht ganz verstehen, wie "Beurre Blanc" übersetzt bzw. erklärt wurde, wenngleich die weiße Butter hier noch komplexere Aromen und eine leichte Schärfe hatte, was uns in Zusammenhang mit der sehr knusprigen Haut des Fisches extrem gefiel.

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Mittlerweile war es Zeit, auch das weitere thailändische Pale Ale der Getränkekarte zu probieren. Und diesmal blieb die Flasche auch ohne Nachfrage am Tisch.

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Kurz darauf wurde uns der erste Entengang serviert.

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Nachdem dieses interessante Objekt auf den Tisch gestellt war, wurde der Schnabel geöffnet und der Deckel mit einer Brühe befüllt, die einen sehr komplexen Geschmack haben sollte.

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Was das Stückchen im Unterteil des Schnabels war, war abseits des Stückchens Entenhaut unklar, schmeckte uns aber.

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Für den Hauptgang sollten wir uns einige Minuten später für ein Paar Stäbchen entscheiden.

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Nachdem die verschiedenen Arten erklärt waren, entschied ich mich für die moderne Variante mit leicht geriffelten Enden für vermeintlich leichteres Packen. +1 wählte natürlich eine traditionellere Variante.

Der Hauptgang, der zu teilen war, bestand aus einer gegrillten Entenbrust mit zwei Stückchen Entenhackbraten daneben. Aus dem hölzernen halbkreisförmigen Kästchen wurden dann noch die Beilagen herausgedreht.

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Dazu wurden würziger Reis im Tontopf und drei Saucen gereicht.

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Die Entenbrust war perfekt zubereitet, wenngleich uns insbesondere die Stücke Hackbraten besonders gut schmeckten. Reis, Beilagen und Saucen waren auch allesamt nach unserem Geschmack, zumal die Menge uns langsam satt werden ließ.

Eine Weile später folgte das erste Dessert, das auf einem Eisblock festgefroren war.

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Mit einem gefalteten Tuch sollte man den Eisblock anfassen, um so an das Sorbet aus u.a. Passionsfrucht und einer mir bis dato unbekannten Frucht zu kommen, was lecker und erfrischend schmeckte. Allerdings war es nicht ganz Unseres, das Sorbet mit dem Mund von dem Eisblock zu ziehen.

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Das eigentliche Dessert sollte dann das Gebäude des Potong widerspiegeln. Woraus es bestand, hatten wir nicht ganz mitgeschnitten, aber es schmeckte super lecker.

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Kurz darauf kamen die Petit Fours an den Tisch, die uns allesamt richtig gut gefielen.

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Zum Abschluss durften wir uns jeder einen Glückskeks aussuchen, indem wir uns für jeweils eine Schublade entschieden.

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Meine Wahl bot eine schöne Weisheit.

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Im Umschlag steckte dann noch ein leckerer Keks.

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Anschließend zahlte ich die Rechnung und für den Weg nur eine Etage nach unten konnten wir nun eine Treppe statt dem engen Fahrstuhl nehmen.

Vor dem Potong hielt ich die diversen Auszeichnungen des Restaurants fest.

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Wir resümierten, dass wir das Essen wirklich sehr gut fanden, aber das Gesamtkunstwerk irgendwie für überbewertet hielten. Man schien sich viel Mühe gegeben zu haben, die Geschichte des Hauses und Verbindung des Menüs mit diesem in verschiedenen Medien zu transportieren, allerdings nahm man sich nicht genug Zeit, den Gästen dies komplett zu erklären. Außerdem wurden einem zu viele Zettel und Informationen gegeben, sodass man irgendwie überfordert war. Der größte Kritikpunkt ist dann die Schnelligkeit, mit der die verschiedenen Gänge nacheinander (ohne jegliche Rückfrage) serviert wurden. Das wirkte zeitweise wie Akkordessen. Trotz der zwei Welcome-Drinks und mehrfachen Location-Wechseln waren es kaum mehr als zwei Stunden zwischen Ankunft und Verlassen des Potongs.

+1 war dazu enttäuscht, dass Chef Pam sich nicht auch nur einmal hatte blicken lassen. Mir fehlte etwas die Authentizität trotz der tollen Geschichte des Gebäudes und der Familie von Chef Pam. Irgendwie fühlte es sich ein bisschen wie Massenabfertigung an. Ein ganz bisschen hatte ich das tatsächlich ob des Hypes und der Wartezeiten von mehreren Monaten auf einen Tisch schon befürchtet. In Summe war es dennoch eine tolle Erfahrung.

Wir spazierten noch ein wenig durch Chinatown, wenngleich wir feststellen sollten, dass am Abend Touristenmassen aus aller Herren Länder hierher strömten, sodass es uns zu voll und unangenehm wuselig war.

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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Tag 36 - Seafood-Völlerei

An unserem vorletzten Morgen in Bangkok und Thailand ließen wir es sehr ruhig angehen und trafen erst kurz vor 10 Uhr im Frühstücksrestaurant ein. Bevor mich zu Hause wieder meine Low-Carb-Ernährung des Alltags erwartet, musste ich noch einmal richtig sündigen.

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Auch heute standen wieder einige Einkäufe und Erledigungen an. Gegen Nachmittag gönnte ich mir eine Tom-Yam-Nudelsuppe.

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Später verbrachte ich mal wieder Zeit am Pool, wo es zeitweise ziemlich voll war. Kurz vor dem Sonnenuntergang wurde es dann ruhiger.

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Pünktlich zur Happy Hour besuchten +1 und ich wieder die Lounge, wenngleich wir hier heute nicht zu sehr maximieren wollten, aber die Aussicht genossen.

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Ebenso wie ich froh war, für den Vorabend bereits Monate zuvor Plätze im Potong ergattert zu haben, so freute sich +1, sich vor einigen Wochen Plätze bei Kod Talay The Riverfront Seafood Buffet gesichert zu haben.

Mit 4,9 Sternen bei Google Maps war Kod Talay sogar noch 0,1 Sterne besser bewertet als das Potong, wenngleich es so ein ganz anderes Restaurant war. Ich war etwas skeptisch, da Meeresfrüchte nicht so ganz Meins sind, aber +1 versicherte, dass es auch Fisch und andere Speisen geben würde. +1, sein Bruder und deren Tante freuten sich wohl schon sehr auf den dortigen Besuch.

Gegen 19 Uhr traf dann mein Schwager zusammen mit der Tante am Le Méridien ein, um uns mit seinem Auto abzuholen. An diesem Samstagabend war der Verkehr in Bangkoks Innenstadt überraschend flüssig. Wir parkten auf einem größeren Parkplatz etwas abseits des Restaurants, was sich aber als gute Idee herausstellte, da der Parkplatz des Kod Talay überfüllt war.

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Übervoll wirkte auch das Restaurant und der Wartebereich davor.

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+1 hatte den Tisch für 20 Uhr reserviert. Bei unserem Eintreffen ca. eine Viertelstunde vor der Zeit war jedoch noch kein Zutritt möglich. Wir sollten noch warten, erhielten aber merkwürdigerweise keine Wartenummer. In der Zwischenzeit wurden einzelne Wartenummern aufgerufen und wir übten uns in Geduld.

Ich warf schon einen Blick auf das, was uns wahrscheinlich erwartete.

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Dazu starrte ich auf den Monitor, wo die nächsten Wartenummern aufgerufen wurden, wenngleich wir ja weiterhin keine hatten.

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Einige Minuten später wurden dann alle Gäste mit Reservierung für 20 Uhr gebeten, nach vorne zu kommen.

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Zahllose Gäste setzten sich auf einmal in Bewegung. Glücklicherweise war +1 relativ weit vorne und konnte mit als Erster zu dem Schalter gelangen, an welchem er die 599 THB pro Person zahlen musste. Im Gegenzug erhielt er vier Armbändchen, wie man sie von All-Inclusive-Hotels kennt, die wir sogleich anlegten.

Anschließend wurde uns ein Tisch relativ abseits zugewiesen, der nicht direkt an einem der Aquarien lag, was uns nicht erfreute. Ich war dazu ob der vielen Menschen etwas genervt, zumal ich das Ambiente eher ungemütlich fand. Ich wollte mir daher erstmal eine Übersicht über das Speisenangebot schaffen und machte mich auf zum Büffet.

Tatsächlich gab es hier einige Optionen abseits der frischen Meeresfrüchte, wenngleich ich mich fragte, ob das ein guter Deal wäre, wenn ich für die 599 THB mich nur an den zubereiteten Speisen bediente.

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Wie von +1 angekündigt gab es tatsächlich auch Fisch. Dieser war aber schon zubereitet und sah für meinen Geschmack etwas lieblos aus.

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Das Highlight waren hier sicher die verschiedenen frischen oder gefrorenen Meeresfrüchte.

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Als ich zurück zu unserem Tisch ging, stutzte ich, denn an diesem saßen nun mir gänzlich unbekannte Personen. +1 kam wenig später in meine Richtung und sagte, dass sie den Tisch gewechselt hätten. Er brachte mich dorthin, wo die Tante und mein Schwager schon voller Vorfreude diverse Krustentiere grillten.

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Sie hatten auch schon Nachschub organisiert.

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Ich hingegen befand, dass ich besser in der Lounge maximiert hätte und die Drei hätte alleine losziehen lassen sollen. Es war nicht mein Essen und es war mir viel zu eng, voll und wuselig. Dann kamen noch Kleinigkeiten dazu, wie dass der Tisch und insbesondere mein Sitzplatz dreckig waren. Dann war es auch noch eine Herausforderung, sauberes Besteck zu finden, da Gabeln gerade aus waren.

Um meine Laune zu verbessern, bestellte ich Bier. Softdrinks waren im Preis von 599 THB inklusive, Bier musste erwartungsgemäß extra bezahlt werden. Die fair bepreisten Flaschen Bier mussten bei der Bedienung per Vorkasse bezahlt werden und kamen wenig später schön kalt an den Tisch. Allerdings gab es keine Gläser sondern Plastikbecher dazu.

Ich hatte etwas Fisch und Garnelen gegessen, was ich geschmacklich in Ordnung fand. +1 meinte, dass es am Büffet auch eine Sashimi-Station gäbe. Ich machte mich dorthin auf, musste aber lernen, dass es gute zehn Minuten Wartezeit brauchte, bis man an der Reihe war. Und man durfte pro Person und Runde nur max. 100 Gramm Sashimi bekommen. Ich wählte Lachs und Thunfisch.

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Der Lachs war okay, aber der Thunfisch war noch gefroren. Aus hygienischer Sicht beruhigend, aber schmeckt Thunfisch aufgetaut doch besser. Ich wartete daher mit dem Verzehr der weiteren Stücke etwas. Irgendwie sollte es nicht gelingen, mich von diesem Restaurant zu überzeugen, wobei die Lage direkt am Chao Phraya eigentlich sehr gut war.

Irgendwann wurde es etwas ruhiger im Restaurant und auch der Tisch neben uns blieb nach dessen Reinigung erstmal frei.

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Ich schaute auf die Aquarien und beobachtete, wie an anderen Tischen Gäste Garnelen und Krebse daraus fischten, diese dann in einem Metalleimerchen mit der Zange töteten, um sie danach direkt zu grillen.

So wollte es auch das junge deutsche Paar tun, die den Tisch neben uns erhielten. Die beiden jungen Männer taten sich jedoch schwer, den Krebs zu töten, der so auf der heißen Grillplatte einen wahrscheinlich sehr unangenehmen Todeskampf über sich ergehen lassen musste und unangenehm zappelte.

Wir kamen dennoch ins Gespräch und die Beiden erklärten, dass sie erst vor drei Tagen nach Bangkok ausgewandert seien. Ich fragte, woher sie das Kod Talay kennen würden. Sie erwähnten, dass es bei TikTok viele Videos darüber geben würde, sie neugierig gewesen seien und in der Nähe wohnen würden.

Tatsächlich hätte ich einige Fragen mehr zu ihrer Auswanderung und ihren Plänen in Thailand gehabt, wollte aber nicht zu neugierig wirken. Dazu waren meine drei Mitstreiter mittlerweile satt. Die Tante probierte noch etwas Kuchen vom Büffet, den sie jedoch für sehr schlecht befand.

Anschließend verabschiedeten wir uns von den beiden Deutschen und verließen das Restaurant, dessen Wartebereich mittlerweile leer war.

Wir wollten uns noch auf das ein oder andere Getränk mit ArFr treffen. +1 hatte dafür mit Jack's Bar eine einfache Bar direkt am Fluss allein basierend auf Informationen von Google Maps ausgewählt.

Die Aussicht war sensationell. Es machte Spaß, dem Treiben auf dem Fluss zuzuschauen.

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In der einfachen Hütte war es dann auch gemütlich, sodass wir bis zur Schließung der Bar gegen Mitternacht Zeit hier verbrachten.

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