Thailand März/April 2021: 15 Tage ASQ für 30 Tage Rundreise

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Portugiese

Erfahrenes Mitglied
06.04.2014
460
423
FRA HKT FAO
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In Samoeng, das ich als ersten Stopp ausgewählt hatte, besuchte ich den Frischmarkt....

Respekt, du willst es wissen....
 
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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
5.916
29.124
MUC
Juser*in , möglicherweise existieren außer mir noch andere Vorumsaktivisten , welche sich fragen wo +Ainz wohl abgeblieben ist . Womit mir im Zusammenhang die Frau Pien wieder einfällt , ansässig im Verwaltungsbezirk Chang Rai mit Bezug zur lokalen Waldbevölkerung und den ortsüblichen Methoden des Gelderwerbs . " Police naughty " wäre eine mir erinnerliche Aussage aus jener Zeit . Sie verstehen .

+1 weilt weiterhin in seiner Heimat Ubon Ratchathani, Amphoe Mueang, was aber eine gute Überleitung ist, da ich heute genau dorthin geflogen bin. Details folgen gleich.

Eine Frau Pien ist mir trotz zahlreicher Besuche in Chiang Rai noch nicht begegnet, aber gehöre ich weder zur lokalen Waldbevölkerung noch interessieren mich die ortsüblichen Methoden des Gelderwerbs.

Ich zitiere meine Erfahrung während meines schon etwas zurückliegenden Expat Aufenthalts in Korea (alleine), bei der die japanische Gattin etwa alle 4 Monate Anreiste um nach dem Rechten zu sehen. Trotz der mannigfaltigen lokalen Versuchungen nach 4 Monaten Aushungerns in gewissen Körperregionen flog sie trotzdem 2 Tage nach der Ankunft weiter zur Family nach Japan was erstmal Priorität hatte um nach 1-2 Wochen zurückzukommen und dann ca. 4 Wochen mit mir in Korea und auch Urlaub woanders zu verbringen.

Daher gehe ich davon aus, dass Nitus seinem +1 Zeit lässt sich mit der Family zu treffen, weil er eh nur als 5. Rad am Wagen eher stören würde.

Ein Erfahrungsbericht aus Der Lebenserfahrung flyglobal

Korrekt, bei gemeinsamer Zeit von +1 und seiner Familie fühle ich mich tatsächlich wie das 5. Rad am Wagen. Dazu hat +1 latent immer ein schlechtes Gewissen, weil ich zu kurz kommen könnte bzw. den Unterhaltungen nicht immer komplett folgen kann bzw. zwangsläufig auch eher gelangweilt bin. Um diese Irritationen nicht aufkommen zu lassen, hat es sich eingebürgert, dass wir uns im gemeinsamen Thailandurlaub ein wenig Zeit ohne einander gönnen. Klappt bisher zur beiderseitigen Zufriedenheit.

Frau Pien
Frau Nok

kann deinem Gedankengang jedoch absolut folgen . Vermute dann aber Defizite des Juser*in*s Nitus hinsichtlich Kontaktaufnahme mit der hoffentlich geschätzten Familie . Welches wir hier aber nicht diskutieren möchten weil wir in erster Linie Bildchen gucken wollen .

Die Kontaktaufnahme zur natürlich geschätzten Familie ist erfolgt, was sich direkt in einer temporären Reduktion der Bildchen manifestieren wird.

Bist du bisher im Laufe deiner Reise irgendwo auf Ablehnung gestoßen? Es wurde zu Beginn von Corona ja berichtet, dass die lokale Bevölkerung gegenüber westlichen Ausländern teils Vorbehalte hat, ist da was dran?

Von Ablehnung oder Vorbehalten kann ich nicht sprechen. Ich merke keinen Unterschied, wie der durchschnittliche Thailänder auf mich als Farang reagiert. Ich könnte es ihm jedoch nicht verdenken, denn obwohl die Thailänder sich selbst sehr diszipliniert an die Maskenpflicht im öffentlichen Raum halten, sind es immer wieder Farangs, die man mit heruntergezogener oder ganz ohne Maske sieht. Ob es sinnhaftig oder gar notwendig ist, hier eine Maske zu tragen, ist mir dabei egal. Es ist die Regel, an die sich die lokale Bevölkerung (im Gegensatz zu vielen anderen geltenden Regeln) erstaunlich gut hält. Da gebietet es in meinen Augen der Respekt, als Gast sich genauso an diese Regel zu halten.

Schon am ersten Tag war es die offenbar russische Mutter mit ihren zwei Kindern, die wie selbstverständlich in der Hotellobby keine Masken trugen. Und heute noch in Chiang Mai wollte ein amerikanisches Pärchen ohne Maske zu mir in den Fahrstuhl ("Max. 2 persons are allowed in the elevator" prangte an diesem) steigen. Nachdem sie mich mit Maske sahen, fragten sie "Should we wear masks?" was ich mit "Better safe than sorry." beantwortete.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
5.916
29.124
MUC
Tag 30

Erst heute, am letzten Tag meines Aufenthaltes im Le Méridien Chiang Mai, sollte ich die lokale Interpretation der Eggs Benedict probieren.

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Gestärkt machte ich mich nach dem Checkout mit dem Mietwagen auf den Weg zum Flughafen. Obwohl ich in der Vergangenheit schon öfter dort war, fiel es mir schwer, die Einfahrt zum Mietwagenparkplatz zu finden. Ich irrte über den Bezahlparkplatz, bis ich irgendwann die separate (und nicht ausgeschilderte) Zufahrt zum Mietwagenparkplatz finden konnte, wo ich den Toyota Yaris dem Sixt-Mitarbeiter übergab. Anders als in Europa forderte er mich auf, mit dem Mietvertrag am Sixt-Schalter im Terminalgebäude vorstellig zu werden. Dies tat ich auch, nachdem ich den richtigen Eingang (nur Eingang Nummer Drei erlaubt den Zugang zum Gebäude) gefunden und dort mein Gepäck habe durchleuchten lassen. Der Sixt-Mitarbeiter stempelte und teilte mir mit, dass die Kaution in den nächsten Tagen auf meiner Kreditkarte freigegeben würde.

Ich machte mich auf zum Checkin-Schalter von Nok Air, um für meine Flüge CNX -> DMK und DMK -> UBP einzuchecken. Mein Koffer wurde zwar mit einem Baggage Tag (DMK UBP) inkl. “Connecting Baggage”-Fähnchen versehen, aber ich musste diesen selbst zum Durchleuchten befördern.

Vor der Sicherheitskontrolle gab es dann den Hinweis, dass man sich die “AOT Airports”-App herunterladen solle, um dort seine Gesundheitserklärung digital abzugeben. Dies sollte ich auch probieren, scheiterte aber daran, dass sich die Eingabemaske nicht von Thailändisch auf Englisch umstellen ließ, und mir auf Thailändisch zu viele Wörter unbekannt waren. Also stellte ich mich an einem Schalter an, wo es zu meiner Überraschung ausreichten sollte, seinen Namen, Flugnummer, Sitzplatz und Handynummer (ohne jegliche Überprüfung durch die Angestellte) in eine Liste einzutragen.

Hinter der Sicherheitskontrolle fiel es mir dann tatsächlich schwer, die einzige geöffnete PP-Lounge (Coral Lounge) zu finden, da diese wirklich mickrig war. Auf dem Foto sieht man die Rezeption, rechts davon das Buffet und links davon die wenigen Sitzmöglichkeiten. Dennoch konnte ich mich hier mit kostenlosem Wasser versorgen.

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Die Menge an Passagieren, die bereits auf das Boarding warteten, suggerierte mir, dass es voll werden würde. Glücklicherweise hatte ich jedoch einen Platz sehr weit hinten erhalten, sodass hier der Mittelplatz frei blieb. Bemerkenswert ist, dass Nok Air an alle Passagiere eine Art Sitzschutz austeilt, mit dem man seinen Sitz bedecken soll. Umwelttechnisch eine absolute Schweinerei, aber spart man sich so offenbar eine ordentliche regelmäßige Reinigung der Sitze.

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In Bangkok Don Mueang sollte es eine Außenposition werden.

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Nach der Busankunft nahm ich die Treppe zu den “Connecting Flights”, wo ich auf eine Sicherheitskontrolle treffen sollte, wo meine Bordkarte intensiv geprüft wurde und ich auf einer namentlichen Liste abgehakt wurde.

Im Sicherheitsbereich von DMK suchte ich die Miracle Lounge auf, die ich mit +1 schon vor knapp zwei Wochen besucht hatte. Diesmal hatte ich jedoch nur wenige Minuten, in denen ich mich mit etwas warmem Essen und kaltem Wasser stärkte

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Kurz vor dem Boardingbeginn traf ich dann am Gate für den Weiterflug nach Ubon Ratchathani ein, wo eine deutlich neuere Boeing 737-800 auf mich und erneut sehr viele Mitreisende wartete.

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Wieder gab es diese Wegwerfbedeckungen für die Sitze und wieder war der Flug gut gebucht. Diesmal sollte der Mittelplatz nicht frei bleiben.

Nahezu pünktlich erreichten wir UBP, wo man vor der Gepäckausgabe einen Torbogen durchschreiten musste, der die Körpertemperatur prüfte. Mit 36,4°C war ich offenbar im Mittelfeld und konnte mich unbeirrt zum Gepäckband begeben, wo mein Koffer auch ohne Priority-Tag als einer der Ersten ausgeliefert wurde.

Vor dem Ausgang musste man sich manuell registrieren oder einen QR-Code der lokalen “HugUbon”-App vorweisen, um den Sicherheitsbereich verlassen zu können. Glücklicherweise hatte +1 die Anmeldung bei “HugUbon” für mich übernommen und mir den QR-Code zugeschickt, sodass ich ohne weitere Wartezeit den Flughafen verlassen und zum wartenden +1 ins Auto steigen konnte.
 

mbraun

Erfahrenes Mitglied
09.07.2011
2.099
2.983
Von Ablehnung oder Vorbehalten kann ich nicht sprechen. Ich merke keinen Unterschied, wie der durchschnittliche Thailänder auf mich als Farang reagiert.

Ich docke hier mal an mit einer Frage, die sich mir schon die ganze Zeit stellt: Sprichst Du eigentlich Thai? Und wenn ja, denkst Du, dass das Einfluss auf die Reaktion bez. Corona hat?
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Ich docke hier mal an mit einer Frage, die sich mir schon die ganze Zeit stellt: Sprichst Du eigentlich Thai? Und wenn ja, denkst Du, dass das Einfluss auf die Reaktion bez. Corona hat?

Ich würde mir nicht anmaßen wollen, zu behaupten, dass ich fließend Thailändisch sprechen könnte, aber schaffe ich es mittlerweile, Dinge des (Reise-)Alltags sowie einfachere Smalltalks auf Thai zu erledigen bzw. zu halten.

Auch vor Corona war dies sicherlich hilfreich, um einen leichteren Zugang zu den Thailändern zu finden. Ich bin mir aber nicht sicher, ob Thailändischkenntnisse wirklich helfen, um eine ablehnende Reaktion gegenüber den mit Corona "verseuchten" Farangs, abzumildern. Eine eindeutig ablehnende Haltung ist mir bislang aber ohnehin nicht begegnet.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Tag 31

Wie schon angekündigt, sollte sich durch den Familienbesuch die Anzahl der berichtenswerten Aktivitäten sowie die Anzahl der Fotos temporär reduzieren.

Zum Frühstück sollte es heute Kuay Jab sein, eine Nudelsuppe, wie es sie nur hier in der Region rund um Ubon Ratchathani gibt. Das Besondere sind die leicht klebrigen etwas gummiartigen Reismehlnudeln, die zusammen mit Stücken einer hellen Wurst und diversen Gemüsen in reichlich Brühe serviert werden. Gerade diese Nudeln mit ihrer besonderen Konsistenz sind eine Reise nach Ubon wert.

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Der Vormittag verstrich eher ereignislos, bis meine Schwiegereltern, +1 und ich zum Mittagessen in ein Restaurant ca. 20km westlich in Richtung der Grenze zur Provinz Sisaket aufgebrochen sind. Ein besonderes Highlight auf dem Weg war eine 747, die offenbar zur lokalen Universität gehörte und neben der Hauptstraße ihre letzte Ruhestätte gefunden hatte.

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Das von den Schwiegereltern ausgesuchte Restaurant war sehr gut besucht und bot eine sehr gute lokale nordostthailändische Küche. Neben sonnengetrocknetem Schweinefleisch, das anschließend frittiert wurde (Mitte), wurde im ersten Schritt eine sehr leckere Entensuppe mit eingelegten Limetten und Sellerie (rechts) serviert.

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Kurze Zeit später gesellten sich noch der typische scharfe Entensalat der Region, Larb Phed, (rechts) sowie frittierte Entenschnauzen (links) dazu.

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Diese und noch einige weitere Leckereien sollten dafür sorgen, dass wir uns zufrieden und mehr als satt auf den Rückweg machten, wo wir zu Hause eher unspektakulär den Rest des Tages verbrachten.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Tag 32

Schon vor einigen Monaten hatte ich von +1 erfahren, dass es seiner Tante nicht besonders gut gehen würde. Die Eltern von +1 machten sich offenbar täglich auf den Weg zu ihr, um sie mit Essen zu versorgen, sowie um sich um ihren Haushalt und ihre dringendsten Bedürfnisse zu kümmern. Auch als die Tante für eine Darm-OP im Krankenhaus war, mussten meine Schwiegereltern sie jeden Tag besuchen, um ihre Versorgung sicherzustellen. Offenbar ist in den öffentlichen Krankenhäusern in Thailand keine Rundumversorgung garantiert.

+1 und ich machten uns heute auf den Weg zu jener Tante in die Nachbarstadt Warin Chamrap, um sie mit einer Portion der thailändischen Süßspeise Thapthim Krop zu versorgen, die wir unterwegs in einem sehr beliebten Geschäft für dieses Dessert kauften.

Ich wusste nicht genau, was mich vor Ort im Haus der Tante erwarten würde. Als jemand, der seinen Zivildienst in der Altenpflege absolviert hatte, ist mir der Anblick von pflegebedürftigen Personen nicht fremd. Dennoch war ich erschrocken. Die Tante bestand allein aus Haut und Knochen und hatte ein aufgedunsenes Gesicht. Sie lag seitlich gekrümmt im Bett, wurde von zwei Ventilatoren mit Luftzug versorgt (bei knapp 40°C Lufttemperatur) und hatte den Fernseher laufen. Sie nahm unser Eintreffen zur Kenntnis und erwiderte unsere Begrüßung.

Sie streckte die Hand nach +1 aus und drückte sie mehrfach. Wiederholt äußerte sie “Cheb Thong”, was soviel bedeutet wie “Ich habe Bauchschmerzen.” +1 bot ihr die mitgebrachte Leckerei an, was sie ebenso ablehnte wie das Angebot, ihr etwas von den verschiedenen vorhandenen Speisen aufzuwärmen und ihr zu reichen. Sie wiederholte, dass sie Bauchschmerzen habe, und nichts essen könne.

+1 unterhielt sich ein wenig mit ihr, während ich versuchte, die Gesamtsituation für mich einzuordnen. Meiner Einschätzung nach gehörte die Tante dringendst in ein Krankenhaus eingeliefert. Auf der Rückfahrt äußerte ich +1 gegenüber mein Unverständnis, warum die Tante allein zu Hause offenbar unter Schmerzen vor sich hin vegetierte. +1 erklärte mir, dass die Tante es nicht anders wolle. Ein längerfristiger Aufenthalt in einem öffentlichen thailändischen Krankenhaus, der hier sicherlich geboten wäre, sei kein Vergnügen, denn es gäbe weder Klimaanlage noch irgendwelche Privatsphäre. Nach den bisherigen Krankenhauserfahrungen wäre das keine Option für sie.

Es war mir schon vor dieser Begegnung klar, dass in Thailand, wie in vielen Teilen auf diesem Planeten, keine mit Deutschland vergleichbaren Sozialversicherungen existieren. Es ist die Familie, die hier die Verantwortung übernimmt, die wir in unserer Welt dem Staat bzw. den (Sozial-)Versicherungen übertragen haben. Jene Tante, die zeitlebens partner- und kinderlos blieb, kann sich offenbar auf ihre Schwester und deren Familie verlassen, wenngleich ich von +1 erfahren musste, dass diese langsam an ihre Belastungsgrenze stoßen.

+1 hatte während dieses Thailandaufenthaltes schon mehrere Besuche bei der Tante hinter sich und womöglich deshalb schon eine gewisse Distanz zu der Situation entwickelt, die mir noch fehlte. Ich versuchte mich an die Distanz zu erinnern, die ich während meines o.g. Zivildienstes entwickelt hatte, da ich mich auch hier nicht in der Lage sah, an dem Leid mancher Bewohner etwas grundlegend ändern zu können.

Gegen MIttag sollten wir dann in ein vietnamesisches Restaurant einkehren, das ich bereits seit meinem ersten Besuch in Ubon Ratchathani kannte und mit +1 regelmäßig besucht habe. Wie üblich bestellte +1 die Reiblattrollen zum Selberbasteln. Man erhielt Reisblätter, Salatblätter, Kräuter, junge Bananenstücke, Knoblauch, Chilie sowie zwei Saucen und eine Schale Wasser, um die Reisblätter geschmeidig und formbar zu machen.

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Kurz darauf wurden u.a. die Fleischspieße (etwas rechts der Bildmitte) an den Tisch gebracht, die man in kleine Stücke zerteilt, um sie dann auf die aufgeweichten Reisblätter, auf die man zuvor Salat, Kräuter und Gemüse gelegt hat, zu drappieren. Nachdem man dann noch eine ordentliche Menge Sauce darauf gegeben hat, wickelt man das Ganze ein und genießt es!

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Als wäre dieses Highlight noch nicht genug, haben wir uns noch für Frühlingsrollen mit viel Minze, etwas Fleisch und Pansen (oben links) sowie für Nudeln mit einer Art Kokosnussbolognese (links) entschieden.

Am Nachmittag haben wir uns dann mit einer guten Freundin von +1 getroffen, die uns von ihrem aktuellen Bauprojekt hier vor Ort berichtet hat. +1 hat mir ihr die Baustelle besichtigt, während ich die Zeit für intensive Kommunikation mit der Heimat genutzt habe.

Gegen Abend begaben +1 und ich uns dann wieder zusammen zur Nahrungsaufnahme. Es sollte die lokale Küche Nordostthailands werden. Das Restaurant, das sich übersetzt in etwa “Papayasalat Ladyboy” nannte war laut Google gut bewertet und zauberte eine gute Qualität zum günstigen Preis auf den Tisch, wenngleich die schmächtigen sehr jungen Bedienungen eher echte Schülerinnen als Ladyboys waren.

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on_tour

Erfahrenes Mitglied
01.08.2010
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1.307
Betreff Krankenhaus: Familienbetreuung im Krankenhaus ist NORMAL, selbst im Bumrungrad zieht oft die Familie mit ein und im Zimmer gibt es eine riesige Bank, die dann als Bett dienen kann
 
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Andinett

Erfahrenes Mitglied
17.02.2013
765
204
DUS
Tag 32

Es war mir schon vor dieser Begegnung klar, dass in Thailand, wie in vielen Teilen auf diesem Planeten, keine mit Deutschland vergleichbaren Sozialversicherungen existieren. Es ist die Familie, die hier die Verantwortung übernimmt, die wir in unserer Welt dem Staat bzw. den (Sozial-)Versicherungen übertragen haben. Jene Tante, die zeitlebens partner- und kinderlos blieb, kann sich offenbar auf ihre Schwester und deren Familie verlassen, wenngleich ich von +1 erfahren musste, dass diese langsam an ihre Belastungsgrenze stoßen.

Das erinnert mich stark an meinen letzten Besuch in Tansania. (+.5 war für Ihr Praktisches Jahr in Moshi im Universitätskrankenhaus).

Dort verkaufen die Familien Ihre Autos oder Moppeds um die Angehörigen im Krankenhaus zu versorgen bzw. den Krankenhausaufenthalt zu bezahlen.
Und wenn man sich die Eco Stationen dort anschaut (im Vergleich zur ersten Klasse) dann merkt man auf erschreckende Art, auf welch hohem Niveau wir klagen.....und wie gut uns doch geht.
 

globetrotter11

Erfahrenes Mitglied
07.10.2015
15.166
11.290
CPT / DTM
Ich würde mir nicht anmaßen wollen, zu behaupten, dass ich fließend Thailändisch sprechen könnte, aber schaffe ich es mittlerweile, Dinge des (Reise-)Alltags sowie einfachere Smalltalks auf Thai zu erledigen bzw. zu halten.

Kompliment und Respekt! :resp:

Ich habe mich einmal, mit Hilfe von thailändischen Bekannten, an dieser Sprache versucht.....:eek:

Ganz abgesehen von der Schrift, an den verschiedenen (ich glaube 8 unterschiedlichen Betonungen) für die gleiche Silbe haben mich verzweifeln lassen....:stop:

Ich kann mich noch an den Satz : "mei mei mei mei mei mei" erinnern. Übersetzt: Wenn es morgen regnet, wird der Reis billiger.... Wahnsinnig komplizierte Sprache...
 
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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
5.916
29.124
MUC
Kompliment und Respekt! :resp:

Ich habe mich einmal, mit Hilfe von thailändischen Bekannten, an dieser Sprache versucht.....:eek:

Ganz abgesehen von der Schrift, an den verschiedenen (ich glaube 8 unterschiedlichen Betonungen) für die gleiche Silbe haben mich verzweifeln lassen....:stop:

Ich kann mich noch an den Satz : "mei mei mei mei mei mei" erinnern. Übersetzt: Wenn es morgen regnet, wird der Reis billiger.... Wahnsinnig komplizierte Sprache...

Nein, die Sprache ist in meinen Augen sogar eher leicht zu erlernen, da die Grammatik sehr simpel ist und viele Wörter sich aus der Zusammensetzung anderer Wörter ergeben. Mit einem kleinen Grundwortschatz kann man dann recht schnell viel mehr Wörter und Zusammenhänge verstehen.

Die Hauptschwierigkeiten hast Du genannt, Schrift und Betonung. Die Schrift allerdings besteht nur aus ca. 60 Buchstaben und einer Handvoll Betonungszeichen und hat dafür aber keine Groß-/Kleinschreibung. Das hat man in überschaubarer Zeit gelernt. Dennoch finde ich es interessant, wie man sich vom Analphabet der thailändischen Sprache zu jemandem, der diese halbwegs flüssig lesen kann, entwickelt. Das Lesen unseres lateinischen Alphabets kommt mir vor, dass ich dies schon immer wie selbstverständlich durch bloßes Angucken wahrnehmen konnte. Das thailändische Alphabet sah für mich zu Beginn absolut unverständlich aus. Dann kam die Phase, in der ich mit viel Konzentration Buchstabe für Buchstabe entziffert habe und langsam das jeweilige Wort erkannt habe. Heute kann ich durch bewusstes Lesen relativ schnell Buchstabe für Buchstabe entziffern und damit lesen. Der Entwicklungsschritt, dass ich durch bloßes Draufgucken auf einen ganzen Satz, diesen schon wahrnehme, wie ich es mit der lateinischen Schrift kann, fehlt mir immernoch. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich mit meinem fortgeschrittenen Lebensalter diese Leistung jemals schaffen werde, da ich mit dem Erlernen der thailändischen Schrift einfach zu spät begonnen habe, auch wenn man mir nachsagt, dass meine thailändische Handschrift aussehen würde wie von einem thailändischen Vorschulkind.

Die zweite Schwierigkeit ist tatsächlich die Betonung, auch wenn es nur fünf Tonhöhen sind. Bis heute betone ich das von Dir zitierte "Mai", das nach meiner Kenntniss u.a. für Nicht, neu und Seide stehen kann, oftmals genauso falsch wie viele andere Wörter, die sich halt nur durch die Betonung ändern wie "Ma", das Hund, Pferd oder kommen bedeuten kann, oder "Pu", was sowohl ein Krebs als auch ein Opa sein kann. Aus dem Zusammenhang versteht man mich aber meist, ebenso wie ich das Thailändische meist verstehe.

Wenn ich aber in der Summer bedenke, wie wenig Aufwand ich wirklich in das reine Studium gesteckt habe, und wie viel Thai ich alleine durch praktische Anwendung gelernt habe, zeigt es mir, dass es wahrlich eine gut erlernbare Sprache ist. Ich kann nur jeden ermuntern, der sich nur halbwegs für Thailand interessiert, sich auch ein wenig mit der Sprache zu beschäftigen. Es ist sehr interessant und deutlich weniger schwierig, als man vielleicht denken mag.
 

Andinett

Erfahrenes Mitglied
17.02.2013
765
204
DUS
Es gibt auf You Tube einige nette Tutorials.."Thai lernen". Ist natürlich nur für die Touri Basics, aber schindet schon beachtlichen Eindruck. Und sagt der Gruppe von Thais, das man den Farrang nur bedingt verarschen kann, weil er alles versteht.
Nach dem zweiten Chang hatten wir ne Menge Spaß......(Und die Thais können nun auch Arschloch und Idiot akzentfrei sprechen:D)
 
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on_tour

Erfahrenes Mitglied
01.08.2010
8.671
1.307
.... Die Schrift allerdings besteht nur aus ca. 60 Buchstaben und einer Handvoll Betonungszeichen und hat dafür aber keine Groß-/Kleinschreibung. Das hat man in überschaubarer Zeit gelernt. ...
...

hier liegt wohl die Betonung auf: NUR 60 Buchstaben und so nen paar kleine Betonungszeichen ;)
achja, und das auf 5 Ebenen geschrieben mit impliziten Vokalen, die dann garnicht erst geschrieben werden. Und die, die geschrieben werden, werden umgangssprachlich gleich nochmals modifiziert.

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Heute kann ich durch bewusstes Lesen relativ schnell Buchstabe für Buchstabe entziffern und damit lesen. Der Entwicklungsschritt, dass ich durch bloßes Draufgucken auf einen ganzen Satz, diesen schon wahrnehme, wie ich es mit der lateinischen Schrift kann, fehlt mir immernoch.
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nach meiner Beobachtung lesen Thais auch nicht so, frage mal +1. Da das am meisten fehlende Zeichen in der Thai Schrift das Blank/Leerzeichen ist und der ganze Satz als Bandwurm geschrieben wird, geht das nur über eine Analyse vergleichbar Deiner Vorgehensweise. Die "Ganzwortmethode" klappt nicht so einfach in Thai, da lernt man Buchstaben (hat man in D vor 60 Jahren auch noch gemacht) man freut sich, wenn man gängige Silben erkennen kann.

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Wenn ich aber in der Summer bedenke, wie wenig Aufwand ich wirklich in das reine Studium gesteckt habe, und wie viel Thai ich alleine durch praktische Anwendung gelernt habe, zeigt es mir, dass es wahrlich eine gut erlernbare Sprache ist. Ich kann nur jeden ermuntern, der sich nur halbwegs für Thailand interessiert, sich auch ein wenig mit der Sprache zu beschäftigen. Es ist sehr interessant und deutlich weniger schwierig, als man vielleicht denken mag.

Du hast schon recht, Basics sind hilfreich, so dass es Sinn macht den Versuch zu starten, (dass es eine "wahrlich eine gut erlernbare Sprache ist" würde ich nicht teilen aber ok, wenn man ein Gefühl für diese Art Sprache (wie es wohl bei Dir ist) und vielleicht auch einen dauerhaften Bezug hat, kann das recht weit gehen. Ich gehöre leider nicht dazu. Ich habe das vor fast zwanzig Jahren mal versucht, aber es schneller vergessen, als ich es gelernt habe. :sick:
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
hier liegt wohl die Betonung auf: NUR 60 Buchstaben und so nen paar kleine Betonungszeichen ;)
achja, und das auf 5 Ebenen geschrieben mit impliziten Vokalen, die dann garnicht erst geschrieben werden. Und die, die geschrieben werden, werden umgangssprachlich gleich nochmals modifiziert.

Das stimmt schon, aber ob der jeweilige Vokal vor, hinter, über oder unter dem Konsonanten geschrieben wird, ist ja durch den jeweiligen Vokal festgelegt. Dass teilweise Vokale ausgelassen und Konsonanten am Ende einer Silbe ihre Bedeutung ändern, sind dann ebensolche Besonderheiten, die man lernen muss. Aber das ist ja bei jeder Sprache so. Im Deutschen oder Englischen ist ja auch der Zusammenhang zwischen geschriebener und gesprochener Sprache nicht ohne Regeln mit einigen Sonderregeln bzw. Ausnahmen.

Im Vergleich zum Chinesischen z.B. finde ich Thai aber wirklich leicht. Denn beherrscht man die ca. 60 (bzw. eigentlich reichen die 30 geläufigsten) Buchstaben und die paar Sonderregeln, ist das Kapitel Lesen und Schreiben erstmal abgeschlossen. Im Chinesischen ist es ja schier endlos und ein Zusammenhang zwischen Schriftzeichen und Aussprache ist nur mit viel Disziplin zu erlernen.

nach meiner Beobachtung lesen Thais auch nicht so, frage mal +1. Da das am meisten fehlende Zeichen in der Thai Schrift das Blank/Leerzeichen ist und der ganze Satz als Bandwurm geschrieben wird, geht das nur über eine Analyse vergleichbar Deiner Vorgehensweise. Die "Ganzwortmethode" klappt nicht so einfach in Thai, da lernt man Buchstaben (hat man in D vor 60 Jahren auch noch gemacht) man freut sich, wenn man gängige Silben erkennen kann.

Stimmt, die mangelnde Nutzung von Leerzeichen macht das Lesen wirklich nicht leichter. Insbesondere in der Kombination mit der Auslassung von Vokalen ist das viel Rätselraten.

Du hast schon recht, Basics sind hilfreich, so dass es Sinn macht den Versuch zu starten, (dass es eine "wahrlich eine gut erlernbare Sprache ist" würde ich nicht teilen aber ok, wenn man ein Gefühl für diese Art Sprache (wie es wohl bei Dir ist) und vielleicht auch einen dauerhaften Bezug hat, kann das recht weit gehen. Ich gehöre leider nicht dazu. Ich habe das vor fast zwanzig Jahren mal versucht, aber es schneller vergessen, als ich es gelernt habe. :sick:

Wahrscheinlich hast Du recht, dass mein Bezug und der quasi tägliche Umgang mit der Sprache mir diese leichter erscheinen lässt, als sie ist. Aber dennoch habe ich das Gefühl, dass man sich deutlich weniger mit grammatikalischen Regeln beschäftigen muss, die mir beim Erlernen anderer Fremdsprachen die Freude ein wenig getrübt haben. Für mich ist es auf jeden Fall interessant zu sehen, dass eine Sprache auch ganz anderen Konzepten und Regeln folgen kann als die typische Sprache europäischen Ursprungs.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
5.916
29.124
MUC
Tag 33

Da +1 sich wieder ein wenig um seine Eltern und die Tante kümmern musste, verbrachte ich meine Zeit ein wenig allein für mich. Zum Mittagessen ging ich in die neue “Y Square Food Mall”, die jedoch nur eher einfaches Essen bot und hauptsächlich von Schülern frequentiert wurde, die hier offenbar ihre Hausaufgaben erledigten bzw. sich mit Freunden trafen. Ich entschied mich für eine Portion “Pad Si Eeuw”, mit Sojasauce und Ei gebratene Reisbandnudeln.

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Gegen Abend sollte es dann aber ein gemeinsames Abendessen mit +1 und seiner Schwester geben. Meine Schwägerin schlug den Besuch eines Restaurants vor, bei dem man selbst Fleisch und Meeresfrüchte an seinem Tisch grillt. In die Tischmitte wurde ein Tongefäß mit heftig glühenden Kohlen eingelassen und ein Grillrost darüber gelegt. Rund um die Grillfläche gab es eine Vertiefung, in welche Brühe gefüllt wurde, sodass man dort Gemüse und Nudeln als Beilage für das Grillgut zubereiten konnte.

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dplane

Erfahrenes Mitglied
04.01.2017
1.722
1.254
Mookata/Mu Kratha, gerne auch in der all you can eat Variante, ist ja in Thailand oder auch Malaysia allgegenwärtig.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
5.916
29.124
MUC
Tag 34

Heute sollte mein thailändisches Frühstück aus “Kai K(r)atha” bestehen, “gegrillten” Eiern mit lokaler Wurst und Kräutern.

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+1 musste sich erneut um Eltern und Tante kümmern, sodass ich mich allein auf den Fußweg zur lokalen Einwanderungsbehörde machte, die zu meiner Überraschung bei Google mit sehr positiven 4,4* bewertet wird. Dabei passierte ich das “Ubon Ratchathani Cultural Center”.

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Tatsächlich war man hier bei der “Ubon Ratchathani Immigration” sehr freundlich und hilfsbereit und erklärte mir, dass ich meinen visumfreien Aufenthalt von 45 Tagen um 30 Tage verlängern könne. Ich müsse jedoch Kopien von der Bildseite und dem Einreisestempel aus meinem Reisepass sowie der bereits gestempelten Ausreisekarte sowie ein Passfoto von mir beibringen. Zusätzlich wäre noch eine Kopie des Hausregisters und der thailändischen Identitätskarte, der mich beherbergenden Person notwendig.

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Nachdem ich +1 die Informationen über die benötigten Dokumente getextet hatte, machte ich mich auf den Fußweg zu einem Kaffeeladen im japanischen Stil, das mir +1 die Tage schon gezeigt hatte. Dort entschied ich mich für einen geeisten Cappuccino und einen “gerollten Käsekuchen”, was mir beides sehr gut gefallen sollte.

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Neben dem Verzehr der genannten Dinge war ich hier einerseits für die kühle Klimatisierung (nach meinem Fußmarsch bei knapp 40°C) und das gut funktionierende WLAN dankbar. Dazu gefiel mir die liebevolle Gestaltung des Cafés und dessen Umgebung im japanischen Stil. Die anderen Kunden schienen tatsächlich auch eher wegen der Raum- und Gartengestaltung hier gewesen zu sein als für Speis und Trank, da man sich sehr intensiv mit Fotografieren beschäftigte und halbvolle Getränke beim Verlassen des Cafés zurückließ.

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+1 war weiterhin unterwegs und bei mir setzte so langsam das Verlangen nach pikanter Nahrung ein, sodass ich das Café verließ und mich auf den kurzen Fußweg zum örtlichen Tesco-Lotus-Supermarkt machte, in dessen eher unterdurchschnittlichem Foodcourt ich eine eher schlechte Portion “Rad Nah Muh” (Nudeln in Sauce mit Schweinefleisch) aß.

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Wenig später holte +1 mich am Supermarkt ab. Nachdem wir gemeinsam seine Einkäufe nach Hause gebracht hatten, fuhr er mich zu einem Fotoladen, wo ich meine Passfotos anfertigen lassen konnte. Fotofix-Automaten scheinen hier unbekannt zu sein.

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Anschließend begaben wir uns gemeinsam zur lokalen Einwanderungsbehörde, wo man mich direkt wiedererkannte. Wir überreichten meinen Pass und die Kopien, die +1 während meiner Fotosessions neben dem Fotoladen hatte anfertigen lassen. Ich musste noch ein Antragsformular ausfüllen sowie einige Belehrungen sowie alle meine mitgebrachten Kopien unterschreiben. Nach ungefähr einer halben Stunde und Zahlung von 1.900 THB (gut 50 Euro) hatte ich dann einen Stempel mit zahlreichen Vermerken im Pass, der mir einen legalen Aufenthalt in Thailand bis zum 13.05.2021 zusagt, also exakt 30 Tage länger als der bisherige Stempel.

Später begaben wir uns ins “Central Ubon Ratchathani”, um uns im modernsten Einkaufszentrum der Stadt etwas abzukühlen, was wir durch den Verzehr eines Eisbechers in der lokalen “Swensen’s”-Filiale noch unterstützten.

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Nachdem +1 von Freunden einiges über das Neubaugebiet “The River” gehört hatte, war er so interessiert, dass er einen Besichtigungstermin eines Musterhauses ausmachte. Tatsächlich handelt es sich bei derartigen Neubaugebieten um abgeschlossene “gated communities”, also eine Art Wohnsiedlung, die durch Mauern und Zäune sowie eigener Security vom Rest der Stadt gesichert ist. So musste +1 auch seinen thailändischen Personalausweis vorzeigen und es wurde unser Autokennzeichen notiert, bevor wir die Verkaufsberaterin im “Sales Office” treffen konnten.

Sie nahm zahlreiche Daten von +1 auf und erklärte uns anhand eines Prospektes die verschiedenen Bauabschnitte des Projektes. Verfügbar wären aktuell das Haus Modell “Thames” mit ca. 166 qm Wohnfläche und das Haus Modell “Mediterranean” mit ca. 186qm Wohnfläche. Uns wurde jeweils ein Musterhaus der beiden Modelle gezeigt, zu denen wir mit einem Golfwagen gefahren wurden. Mir gefiel das “Kleinere” deutlich besser, da es in meinen Augen sinnvoller geschnitten war und zwei kleine nutzbare Balkone hatte, wo bei dem “Thames” der angedeutete Balkon offenbar nur als Dekoration diente.

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Der aufgerufene Preis von 4,6 Mio. THB (aktuell ca. 125.000 Euro) lag deutlich unter dem, was ich (mit Preisen aus Bangkok im Hinterkopf) erwartet hätte. Dennoch beabsichtige ich nicht, mir kurzfristig Immobilieneigentum in Thailand ans Bein zu binden, zumal unser Lebensmittelpunkt die nächsten Jahre auch weiterhin in Deutschland liegen soll.

Zusätzlich überzeugte mich die Bauqualität (erwartungsgemäß) nicht wirklich. Die Außenwände waren keine 15cm dick bzw. eher dünn. Die Fenster bestanden aus Einfachverglasung und eine richtige Dichtigkeit zwischen Fenster und Rahmen war nicht vorhanden. Außentüren bestanden aus Holz bzw. Pressspahn und waren in einfachste Türrahmen eingebaut. Wärme- und Schallisolation waren quasi kaum vorhanden.

Und auch die Lage, dicht an dicht mit den Nachbarn in einer uniformierten Wohnsiedlung gefiel mir auch nicht wirklich. Nichtsdestotrotz war eine solche Besichtigung durchaus interessant.
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Zum Abschluss des Abends steuerte +1 ein etwas außerhalb am Moon-Fluß gelegenes Restaurant an, das ihm eine gute Freundin empfohlen hatte. Tatsächlich war es hier sehr angenehm und die Preise waren (typisch für den Nordosten Thailands) sehr günstig.

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Nitus

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04.04.2013
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Tag 35

Der Tag startete eher unspektakulär. Zum Mittagessen sollte es dann eine scharfe Nudelsuppe mit Allerlei vom Schwein geben, die gut mundete, aber tatsächlich ein klein wenig zu scharf war.

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Der weitere Tagesverlauf war auch eher zäh, bis +1 und ich zum lokalen Jahrmarkt aufbrachen. Nach Zahlung von 20 THB pro Person (ca. 0,55 Euro) erhielten wir Zugang zu verschiedensten Verkaufsständen und Fahrgeschäften. Am Stand des thailändischen roten Kreuzes erwarben wir dann jeder fünf Lose zu je 20 THB. Pro Los durfte man dann eine Plastikkapsel aus einem Behälter ziehen, was in meinem Fall durch den Losverkäufer mit Mikro Beachtung fand. Die gezogenen Kapseln überreichte man einer Mitarbeiterin, die diese öffnete und einem anschließend die Gewinne überreichte, die sich aus den Nummern ergaben, die auf den in den Kapseln enthaltenen Zettelchen gedruckt waren. In meinem Fall sollten dies eine Zahnbürste, eine Packung Spülmittel, ein Plastiktrinkbecher und zwei Packungen frittierte Schweinehaut (Gebb Muh) sein.

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Anschließend flanierten wir weiter über den Jahrmarkt und begutachteten die zahllosen Verkaufsstände und Fahrgeschäfte. Ein richtiges Oktoberfest oder eine Rheinkirmes war das hier aber definitiv nicht.

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Später machten wir uns auf zu einem Restaurant, zu dem auch meine Schwägerin und Schwiegereltern erscheinen sollten, da ich Alle zu einem letzten gemeinsamen Abendessen eingeladen hatte. Morgen soll es ja für +1 und mich weiter gehen. Gemeinsam verspeisten wir viele lokale Spezialitäten. Den Anfang sollten nordostthailändische Wurst (Saigrok Isarn) und Gemüsesalat mit fermentiertem Fisch machen.

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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Tag 36 (1/2)

In der Nacht wütete ein Gewitter mit Blitzen, Donner und Starkregen, was mich wach werden ließ. Nur mühsam konnte ich wieder einschlafen, bevor heute die Nacht ohnehin früh vorbei war. Nachdem ich meinen Koffer gepackt hatte, gab es noch ein schnelles Frühstück, bevor uns meine Schwiegereltern zum Flughafen von Ubon Ratchathani fuhren.

Um Zugang zum Flughafengebäude zu erhalten, musste man wahlweise einen QR-Code scannen oder sich manuell in eine Liste eintragen. +1 entschied sich für den QR-Code, der für uns Beide ausreichen sollte. So richtig kontrolliert das hier aber ja ohnehin niemand.

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Am Schalter von Thai Smile konnten wir ohne Wartezeit für unseren Flug nach BKK einchecken. Mein Koffer mit seinem Gewicht von 22,7 kg wurde ohne Murren akzeptiert. Der Koffer von +1 sollte es jedoch auf 26,3 kg bringen, was der Mitarbeiterin bei 20 kg Freigepäck zu viel war. 4 kg zu je 60 THB (ca. 1,60 €) musste +1 nachlösen, was bei einem Flugpreis von 900 THB (knapp 25 €) zu verschmerzen war.

Noch vor der Sicherheitskontrolle tranken wir einen Kaffee und verfolgten über die Flightradar-App die Ankunft der Maschine aus BKK. Die Sicherheitskontrolle war schnell absolviert und so machten wir uns auf zu Gate 5. Auch wenn UBP zwei Fluggastbrücken sein Eigen nennt, erfolgte das Boarding nach einem kleinen Fußmarsch über das Vorfeld über eine Treppe, da nahezu zeitgleich mit unserem Flug auch Flüge von ThaiVietJet, ThaiLionAir und NokAir erfolgten.

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Im Flugzeug stellten wir erfreut fest, dass wir Plätze am Notausgang erhalten hatten. Ob dies unserem A3 *G geschuldet war, der bei WE ja eigentlich wertlos sein sollte, aber den ich dennoch auf unseren Tickets (auf TG-Stock) eingetragen hatte, oder ob die Check-in-Mitarbeiterin Sorge um meine Beinfreiheit als großgewachsenem Farang hatte, keine Ahnung. Recht pünktlich erfolgte das Pushback und anschließend ein Taxiing über die Startbahn, wo die Maschine am Ende eine 180-Grad-Drehung ausführte, bevor es in die Luft ging. Zu unserer Überraschung wurde sogar eine warme Mahlzeit serviert, die jedoch entsprechend einfach und wenig schmackhaft ausfiel.

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Am Flughafen Suvarnabhumi war das Inlandsterminal gut gefüllt. Offenbar nutzten doch viele Thailänder den anstehenden Feiertag am Dienstag in Kombination mit dem Montag als Brückentag für eine Kurzreise. Nichtsdestotrotz erfolgte die Kofferausgabe recht zügig, sodass wir kurz darauf auf den vorbestellten und von einer guten Freundin empfohlenen Fahrer treffen konnten, in dessen VW Caravelle wir es uns gemütlich machen konnten.

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Mit nur je einer kurzen Kaffee- und Pinkelpause erreichten wir nach gut 2,5 Stunden das Marriott Rayong, obwohl es unterwegs teilweise heftigst geregnet hatte und wir zwei schwere Autounfälle passieren mussten. Im Hotel angekommen konnte man schon auf den ersten Blick erkennen, dass dies aufgrund des o.g. Feiertages sehr gut gebucht war. Dennoch erfolgte der (Early-)Check-in ohne Wartezeit. Nachdem ich mit den bisherigen Bonvoy-Aufenthalten während dieser Thailandreise meinen Platinum requalifizieren und sogar den Titanium erreichen konnte, hatte ich nun 10 SNA auf meinem Konto, von dem ich zwei erfolgreich für ein Upgrade auf eine Suite einsetzen konnte, welches mir bereits vor fünf Tagen in der App bestätigt wurde. Genau eine solche Suite sollten wir nun auf der neunten von insgesamt elf Etagen bei leider weiterhin bewölktem Wetter beziehen.

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Vom breiten Balkon hatten wir eine schöne Aussicht auf die Umgebung bis hin zur Insel Koh Samed, auf die es in zwei Tagen gehen soll.

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Unseren Hunger wollten wir im Hotelrestaurant stillen, da aber einerseits die Preise hoch und andererseits die Speisekarte sehr einfallslos war, machten wir uns von Google Maps geführt auf einen Spaziergang, um in einem einfachen Restaurant direkt am Meer ein spätes Mittagessen zu genießen.

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Noch während wir dort verweilten, sollte die Sonne die Wolken zur Seite schieben und das Wetter sehr schön werden lassen.

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Für den Rückweg bot man uns den kostenlosen restauranteigenen “Taxiservice” an, den wir auch direkt nutzten. So ganz sicher war ich mir nicht, ob dieses wackelige Vehikel meinem Kampfgewicht standhalten würde, aber sind wir so tatsächlich unversehrt zurück ins Hotel gekommen.

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Nitus

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04.04.2013
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Tag 36 (2/2)

Zurück auf dem Zimmer sah die Aussicht im prallen Sonnenschein nun deutlich freundlicher aus. Da der Pool aus der Ferne betrachtet relativ leer aussah, suchten wir uns dort ein schattiges Plätzchen.

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Tatsächlich wimmelte es hier jedoch von thailändischen Familien. Es war jedoch nicht uninteressant, diesen beim Spielen und Herumtollen zuzusehen. Gegen Abend spazierten wir ein wenig am Strand entlang, wobei wir eine Strandbar fanden, wo wir den Abend gemütlich unter freiem Himmel ausklingen lassen konnten.

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Nitus

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04.04.2013
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Tag 37

Auch heute beim Frühstück war es sehr voll. +1 realisierte, dass heute nicht nur ein Brückentag sei, sondern es aktuell in Thailand Schulferien gäbe. Dies dürfte erklären, warum das Resort sehr gut mit thailändischen Familien ausgelastet ist. Um nicht im überfüllten Restaurant eng an eng sitzen zu müssen, wählten wir einen luftigen Platz im Außenbereich. Als Bonvoy-Mitglied bekamen wir eine kleine Speise- und Getränkekarte, aus der wir uns zusätzlich zum Büffet etwas bestellen konnten. +1 entschied sich für den Passionsfrucht-Americano und das Omelett mit Krebsfleisch.

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Den Vormittag entspannten wir, bis wir gegen Mittag den Fahrer des gestern besuchten Restaurants anriefen, um uns mit seinem wackeligen Vehikel am Hotel abzuholen. Am Platz mit direktem Meerblick sollte es neben Garnelen mit Glasnudeln, Jakobsmuscheln mit verschiedenen Gewürzen und einen frittierten Fisch mit jungem Mangosalat geben.

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Wir aßen langsam und genossen die Zeit, bis wir uns gegen späten Nachmittag zum Hotel zurück bringen ließen. Dort entschieden wir uns für einen ausgiebigen Strandspaziergang. Am flachen Sandstrand wechselten sich menschenleere Abschnitte inklusive verwaister und verfallender Bar-, Restaurant- und Hotelanlagen ab mit einigen wenigen sehr belebten Hotelanlagen, die offenbar insbesondere durch junge Familien und Studenten gut ausgelastet waren. In Summe empfanden wir die ca. 6 km Spaziergang aber als erstaunlich einsam.

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Wir legten uns noch ein wenig an den Kleineren der beiden Hotelpools.

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Parallel lasen wir im Internet, dass die Corona-Fallzahlen in Thailand aktuell ansteigen. Insbesondere die knapp 50 Fälle in Bangkok, die aus dem Nachtleben kommen sollen, sorgten dafür, dass dort bis zum 19. April eine Sperrstunde schon um 21 Uhr gelten soll sowie der Alkoholausschank in Bars und Restaurant untersagt ist. Wir haben uns bisher weiterhin nicht entschieden, ob wir meine bereits verlängerte Aufenthaltserlaubnis wirklich nutzen sollten, und werden wohl wirklich erst kurz vor dem anstehenden Rückflug nächste Woche entscheiden, ob wir umbuchen, oder ob wir wie geplant nach Hause fliegen werden.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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....Nachhause fliegen.....
Dierekt in den Lock Down...:cautious:
Genau deswegen tendieren wir auch eher zum Bleiben. Allerdings würde ich noch ein wenig die Entwicklung der Fallzahlen beobachten wollen. Mit einem richtigen Lockdown macht Urlaub hier auch nicht so viel Spaß. Die Steigerung der Fallzahlen und vor allem die Verbreitung in viele andere Provinzen außerhalb Bangkoks verheißt in meinen Augen nichts Gutes.
 
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