DE: Thomas Cook erwägt Verkauf seiner Airlines (Condor)

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cleverle

Reguläres Mitglied
02.02.2016
26
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DER Touristik Zentraleuropa will den Überbrückungskredit für Condor, und zwar aus diversen Gründen (einziger größerer dt. Ferienflieger auf der Mittelstrecke, Wetlease-Markt gibt nix mehr her, die gesamte Touristik ist auf der Fernstrecke auf DE angewiesen, Rückholung durch Regierung wäre teurer als DE über Wasser zu halten). Weiter unten im Artikel steht dann, dass die TC-Tochter nur knapp 30% des Umsatzes mit eigenen Veranstaltern mache - Rest sind Drittveranstalter und Einzelplatzverkauf.

Die deutschen Verkehrsflughäfen (ADV) sind auch für den Kredit.

(fvw.de)



Na ja, jeder halt hat Angst auf offenen Rechnungen sitzen zu bleiben. Hätte ich offene Rechnungen bei Condor, wäre ich auch dafür. Ich habe aber keine offenen Rechnungen / Buchungen bei Condor (obwohl es günstige Verbindungen für meine Flüge bei DE gegeben hätte. Aber ich habe lieber 80 Euro mehr gezahlt und lebe in der Gewissheit, dass mein Flieger 2020 auch abhebt). Für mich gilt wie für alle Geschäftspartner: Man sollte halt immer auch die Bonität des Unternehmens im Auge behalten, bei dem ich Forderungen habe. Banken wollen bei mir als Kreditnehmer ja auch Sicherheiten sehen... und einen Staatskredit würde es bei mir sicher nicht geben. Ein Kredit an Condor ist verlorenes Geld.
 
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wideroe

Erfahrenes Mitglied
13.01.2011
2.377
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Dein Beitrag geht hier sicher etwas verloren und ich musste ihn auch erst zweimal lesen.
Ich kann deine Bedenken durchaus verstehen.
Thai Airways wird sicherlich fliegen, aber nehmen die dich auch mit?
Ich würde auf alle Fälle mal bei Thai anrufen und nachfragen ob alles soweit in Ordnung ist.

Vielleicht kann man ja mal die Frage hier in den Raum werfen:

Bei Thomas Cook gebuchter Flug mit einer anderen Airline - wenn der Reisende alles bezahlt hat, hat er das ja bei TC.
Kann es passieren, dass das Geld wieder zurückgezogen wird, wegen Insolvenzmasse und so? Oder ist der Drops gelutscht und der Flug ist bezahlt, ohne wenn und aber?

Mich würde das ehrlich gesagt auch beunruhigen....

Aber es geht doch lediglich darum, dass in einem trivialen Reisebüro im Thomas Cook-Branding - das sind doch meisten Franchisenehmer, oder? - ein Flugticket einer Drittairline verkauft worden ist?
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
11.979
6.195
USA Abflüge werden auf Virgin Atlantic und British Airways umgebucht.

Wieviele Passagiere ex USA betrifft das denn? haben BA und Virgin kurzfristig genug Kapazitäten?

Und das ganze gilt nur für Tickets mit Rückflugziel in UK, oder?
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
4.997
2.380
FRA
Hatte die CAA eine Vorwarnung über die kommende Pleite? Die so schnell organisierte Rückholaktion ist schon beeindruckend...
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
4.997
2.380
FRA
Wieviele Passagiere ex USA betrifft das denn? haben BA und Virgin kurzfristig genug Kapazitäten?

Die können wohl auch Umsteigeverbindungen anbieten (die Regierung bezahlt ja diese Flüge), das dürfte machbar sein.

Ex-MCO gibt's eigens gecharterte Flieger.

Und das ganze gilt nur für Tickets mit Rückflugziel in UK, oder?
Ja, die ganze Rückholaktion beschränkt sich auf diese.

Recht seltsam ist, dass laut der Webseite Touristen möglichst zeitnah an ihren ursprünglichen Rückflugtermin nach Hause geflogen werden - aber dürfen sie überhaupt in Hotels bleiben? Hotels bekommen ja kein Geld dafür...
 

Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
4.396
1.326
Hatte die CAA eine Vorwarnung über die kommende Pleite? Die so schnell organisierte Rückholaktion ist schon beeindruckend...

Die Pleite hatte sich über die vergangenen Monate abgezeichnet, die letzten Wochen über wurde es schon sehr deutlich, die letzten Tage war es nahezu klar. Keiner, der sich für die Thematik interessiert, ist hier überrascht worden.
 

Rambuster

Guru
09.03.2009
19.551
238
Point Place, Wisconsin
DER Touristik Zentraleuropa will den Überbrückungskredit für Condor, und zwar aus diversen Gründen (einziger größerer dt. Ferienflieger auf der Mittelstrecke, Wetlease-Markt gibt nix mehr her, die gesamte Touristik ist auf der Fernstrecke auf DE angewiesen, Rückholung durch Regierung wäre teurer als DE über Wasser zu halten). Weiter unten im Artikel steht dann, dass die TC-Tochter nur knapp 30% des Umsatzes mit eigenen Veranstaltern mache - Rest sind Drittveranstalter und Einzelplatzverkauf.

Die deutschen Verkehrsflughäfen (ADV) sind auch für den Kredit.

(fvw.de)

Die Frösche sind also gegen Trockenlegung des Sumpfes? ;)
 

SWINE

Erfahrenes Mitglied
06.08.2016
1.281
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Mal eine grundsätzliche Frage:

hier ja immer geschrieben eine Rückholaktion durch den Staat/Bundeswehr wäre teurer, warum sollte der Staat dafür gerade stehen müssen wenn ein Urlauber vermeintlich spart und sich unzuverlässige Vertragspartner aussucht?

Sollen die sich eben selbst einen neuen Flug buchen, wenn es nicht gerade die hinterste Ecke Afrikas ist dann wird man sicher noch Plätze finden wenn vielleicht auch nicht ganz mit dem Ziel und Umwegen.

Ich kann ja auch nicht hergehen wenn mein Bauunternehmer beim Hausbau pfutscht und der Bau nicht bewohnbar ist, kann ich ja auch nicht hergehen und den Staat anpumpen und sagen ich kann da drin nicht wohnen gibt mir ein Haus/Wohnung.

Ja der Vergleich ist heftig aber in der Sache stimmt es doch.
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
4.997
2.380
FRA
warum sollte der Staat dafür gerade stehen müssen wenn ein Urlauber vermeintlich spart und sich unzuverlässige Vertragspartner aussucht?
Ich glaube, es ist in Großbritannien gesetzlich so geregelt. Die dortigen Reisesicherungsscheine ("ATOL") werden von der staatlichen CAA administriert, der Staat kassiert dafür Gebühren und muss dann halt einspringen.

Bei uns in D ist es einfach eine unangenehme Folge der Demokratie. Der gute kleine Bürger ist genauso geneigt, seine Risiken auf die Allgemeinschaft abzuwälzen, wie die bösen großen Konzerne. Sind viele betroffen - und schon tut die Demokratie ihren Wunder, und der Staat springt ein. Etwa indem ein Notkredit gewährt wird (zu Lasten der Gläubiger).
 
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hollaho

Erfahrenes Mitglied
22.10.2016
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Bei uns in D ist es einfach eine unangenehme Folge der Demokratie. Der gute kleine Bürger ist genauso geneigt, seine Risiken auf die Allgemeinschaft abzuwälzen, wie die bösen großen Konzerne. Sind viele betroffen - und schon tut die Demokratie ihren Wunder, und der Staat springt ein. Etwa indem ein Notkredit gewährt wird (zu Lasten der Gläubiger).

Und um dem vorzubeugen, wurde die Versicherungspflicht eingeführt. Mal die limitierte Maximaldeckung außen vor gelassen, ist damit der Schaden für die Pauschaltouris bezahlt. Weitgehend jedenfalls. Und zwar indirekt von den Touris selber, denn natürlich wurden die Versicherungskosten auf die Reisepreise aufgeschlagen. Etwas anderes anzunehmen wäre naiv.

Bleiben noch die Infividualreisenden. Mal sehen, wann da der Sicherungsschein kommt. Noch fliegt Condor. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß das ohne Investor lange gut geht. Da wird es gewaltige Buchungseinbrüche geben, so lange Unsicherheit herrscht. Ein Überbrückungskredit bereinigt die Unsicherheit nicht, der kauft nur etwas Zeit.

Wenn Condor die Grätsche macht und wieder der Kessel hoch kocht, ist die Versicherungslösung für Flugtickets nicht mehr weit weg.
 
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SWINE

Erfahrenes Mitglied
06.08.2016
1.281
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Ich glaube, es ist in Großbritannien gesetzlich so geregelt. Die dortigen Reisesicherungsscheine ("ATOL") werden von der staatlichen CAA administriert, der Staat kassiert dafür Gebühren und muss dann halt einspringen.

Interessant, aber ok wer vorher Geld kassiert kann auch mal welches ausgeben wenn der Fall eintritt und es nötig wird.

In den restlichen Fällen ist das einfach nur bullshit.

Tja ich werde Condor nicht mehr ausprobieren können, bis zum 3.11. werden sie nicht mehr durchhalten aber ein 34,XX Euro Ticket kann ich verkraften.
Paradox ist nur das ich für Skymiles Meilenticket 10000 Meilen und rund 42,50 für S&G bezahlen musste, ok da sind ja jetzt zwei Flughäfen beteiligt.

Aber hey wenn andere Geld durch einen Gratis Rückflug geschenkt bekommen will ich jetzt auch Geld sehen, rein aus Prinzip.
 

Asia

Erfahrenes Mitglied
19.08.2017
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Mal eine grundsätzliche Frage:

hier ja immer geschrieben eine Rückholaktion durch den Staat/Bundeswehr wäre teurer, warum sollte der Staat dafür gerade stehen müssen wenn ein Urlauber vermeintlich spart und sich unzuverlässige Vertragspartner aussucht?
Weil seit den 90 gern trotz Inflation und Umsatzsteigerungen die Versicherungssumme für die Sicherungsscheine nicht angehoben wurde? Weil die Grünen im März dazu schon einen Antrag gestellt haben der nicht berücksichtigt wurde. Wer hat wo gespart? Meine 2 Wochen Griechenland, die ich schon im Februar gebucht habe, hätten über 4.600 € gekostet, 5 Sterne Hotels bekomme ich anderswo preiswerter.
 
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kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
769
Unter TABUM und in BNJ
Aber hey wenn andere Geld durch einen Gratis Rückflug geschenkt bekommen will ich jetzt auch Geld sehen, rein aus Prinzip.

Ich kann Deiner Aussage nicht ganz folgen. Wer bekommt einen Gratis Rückflug geschenkt?

Meinst Du die Pauschaltouristen, die ein Paket bei der TC Gruppe gebucht haben und zum Zeitpunkt der Insolvenz ihres Reiseveranstalters bereits am Urlaubsort waren? Das wäre recht leicht erklärt und kein „Gratis-Flug“ denn anders als oben beschrieben bei den Hotels bekommen die Airlines die Flüge knapp VOR dem Abflug (bzw. je nach Vertrag auch wenige Stunden/Tage nach Abflug) des Hinfluges komplett bezahlt. Da ist also retour nix gratis.

Anders sieht das eben bei Passagieren, die noch in Deutschland und noch nicht los geflogen sind. Da ist es eben idR noch nicht bezahlt und deshalb werden solche Passagiere dann spätestens am CKI abgewiesen.
 

tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.707
140
Aber es geht doch lediglich darum, dass in einem trivialen Reisebüro im Thomas Cook-Branding - das sind doch meisten Franchisenehmer, oder? - ein Flugticket einer Drittairline verkauft worden ist?
Wer hat denn überhaupt abgebucht, das Reisebüro, Thomas Cook oder die Airline selbst?
 

spocky83

Erfahrenes Mitglied
21.12.2014
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1.172
MUC, BSL
Ich glaube du nimmst die (sicherlich nicht so ganz ernst gemeinte) Aussage des Users Swine ein wenig zu wörtlich.

Dennoch ist das Thema "Freiflug" nicht komplett aus der Luft gegriffen wenn man argumentiert, dass eine Airlinepleite (und es geht ja um eine denkbare Condor-Insolvenz) ein Risiko ist, dass der Kunde eingeht. Sollte Condor den Betrieb einstellen und der Staat den Rücktransport der gestrandeten Passagiere übernehmen, dann entsteht da schon eine gewisse Schieflage zwischen denjenigen, die "nur" nicht mehr nach Hause kommen und denjenigen, die gar nicht erst los kommen. Erstere bekommen ja ihre Leistung (zumindest irgendwie), während die abgewiesenen noch-nicht-Urlauber in die Röhre schauen, da der Staat ja garantiert keine Rückerstattungen für geplatzte Buchungen übernehmen wird.

Sogesehen ist die Argumentation (wenn auch aus humoristischen Gründen absichtlich zynisch) nicht so weit hergeholt: die Kohle für die (Teil)leistung ist bei beiden futsch und eine weitere hypothetische Buchung kostet beide Geld. Nur kriegt der eine Urlauber das eben durch eine staatlich bezahlte Leistung, einen "Freiflug", zurück und der andere nicht.
 

Soulman1980

Neues Mitglied
23.09.2019
4
0
Wer hat denn überhaupt abgebucht, das Reisebüro, Thomas Cook oder die Airline selbst?

Abgebucht hat Thomas Cook, also nicht das örtliche Reisebüro.
Ich habe gerade mit der Airline telefoniert. Die sagen auch es ist alles in Ordnung, der Flug ist bezahlt und ich kann mitfliegen. Darauf muss ich mich jetzt wohl verlassen.
 

OneMoreTime

Erfahrenes Mitglied
23.04.2019
3.388
5
Bei uns in D ist es einfach eine unangenehme Folge der Demokratie. Der gute kleine Bürger ist genauso geneigt, seine Risiken auf die Allgemeinschaft abzuwälzen, wie die bösen großen Konzerne. Sind viele betroffen - und schon tut die Demokratie ihren Wunder, und der Staat springt ein.

In Deutschland ist das ja auch über die Sicherungsscheine für Pauschalreisen geregelt - aber die Versicherungssumme ist eben insgesamt zu niedrig - diese wurde aber vom Staat festgelegt - irgendwie logisch das der Staat dann einspringen muss wenn eine obligatorische Versicherung nicht ausreichend ist - die Versicherungssumme aber vom Staat festgelegt wurde.
 

paradox

Erfahrenes Mitglied
01.08.2017
376
122
- diese wurde aber vom Staat festgelegt - irgendwie logisch das der Staat dann einspringen muss wenn eine obligatorische Versicherung nicht ausreichend ist - die Versicherungssumme aber vom Staat festgelegt wurde.

Niemand hätte TC daran gehindet eine auskömmliche Deckungssume zu vereinbaren.

Aber das Problem an Untergrenzen ist eben, dass Sparbrötchen sich an diesen ausrichten. --> Mindestlohn.
 

paradox

Erfahrenes Mitglied
01.08.2017
376
122
Niemand hat die Regierung daran gehindert ausreichende Deckungssummen verpflichtend einzuführen.

Das ist zweifelsfrei richtig. Und jede Grenze führt dazu, dass sich der Markt daran ausrichtet --> Untergrenze. Aber welche Grenze ist richtig? Und passt eine Grenze für alle am Markt tätigen Unternehmen?

Schöner wäre doch, wenn eine Firma damit wirbt, eine höchst auskömmliche Deckungsgrenze zu haben. Dann kann der Kunde entscheiden, ob er dort bucht oder lieber einer Firma das Geld anvertraut, die mit einer niedrigeren Deckungssumme "wirbt".
 

OneMoreTime

Erfahrenes Mitglied
23.04.2019
3.388
5
Das ist zweifelsfrei richtig. Und jede Grenze führt dazu, dass sich der Markt daran ausrichtet --> Untergrenze. Aber welche Grenze ist richtig? Und passt eine Grenze für alle am Markt tätigen Unternehmen?

Schöner wäre doch, wenn eine Firma damit wirbt, eine höchst auskömmliche Deckungsgrenze zu haben. Dann kann der Kunde entscheiden, ob er dort bucht oder lieber einer Firma das Geld anvertraut, die mit einer niedrigeren Deckungssumme "wirbt".

Es ist gesetzlich geregelt und hier liegt klar der Ball im Spielfeld der Verwaltung:

Aufgrund Artikel 17 Abs. 1 der Richtlinie (EU) 2015/2302 vom 25. November 2015 über „Pauschalreisen und verbundene Reiseleistungen“ hatten alle EU-Mitgliedstaaten sicherzustellen, dass in ihrem Hoheitsgebiet niedergelassene Reiseveranstalter Sicherheit für die Erstattung aller von Reisenden oder in deren Namen geleisteten Zahlungen leisten, sofern die betreffenden Leistungen infolge der Insolvenz des Reiseveranstalters nicht erbracht werden. Abzusichern ist der Anspruch des Reisenden auf Erstattung des im Voraus gezahlten Reisepreises.[SUP][1][/SUP] Diese Voraussetzungen sind in § 651t BGB geregelt, wo der Reisesicherungsschein „Kundengeldabsicherungsvertrag“ genannt wird.
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
23.605
9.534
irdisch
Die Allgemeinheit kann nicht automatisch die Arschkarte übernehmen, weil sich Firmen ausreichenden Risikoschutz sparen wollen. Die Reisebranche wird sich nach dieser Pleite grundsätzlich ändern müssen. Wenn man noch einmal die Kunden so hängen lässt, ist die Pauschalreise tot.

TC, das war ja ein “Markenprodukt” und “nicht billig” und funktioniert doch nicht. Könnte eine Wetterscheide für Europas Reisemarkt werden.