DE: Thomas Cook erwägt Verkauf seiner Airlines (Condor)

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cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
4.997
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FRA
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In den Augen des Alteigentümers bzw. jetzigen Hauptgläubigers von Condor

Warum ist TC plötzlich zum Gläubiger von Condor geworden? Wie viel EUR schuldet Condor an TC?

Der Gewinnabführungsvertrag (falls es ihn gab) dürfte aufgelöst worden sein - Condor ist dazu, glaube ich, unabhängig vom Schutzschirmverfahren berechtigt bei einer Pleite von TC.

Wegen des Schutzschirmverfahrens darf TC nicht mehr in die Unternehmensführung von Condor eingreifen. Aber warum sollen dadurch irgendwelche Verbindlichkeiten entstehen?
 

frogger321

Erfahrenes Mitglied
09.06.2010
2.654
756
In den Augen des Alteigentümers bzw. jetzigen Hauptgläubigers von Condor ist es ja schon ein Witz, dass Condor auf die wohl zustehende Stornierun der Beförderungsleistung verzichtet... durch die Durchführung der Beförderungen werden ja auch Kosten von mehreren Mio € entstehen..
Echt? Das Vertrauen der Passagiere und Urlauber zu stärken ist ein Witz? Unglaublich deine Sichtweise [emoji36][emoji36][emoji36][emoji2959][emoji35][emoji2959]

Laut Bild.de werden nächste Woche die Bücher geöffnet für potentielle Investoren...
 

airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.144
14
Laut Bild.de werden nächste Woche die Bücher geöffnet für potentielle Investoren...

Das "Bücher öffnen" für potentielle Investoren kann man sich im Falle von Condor fast sparen. Was soll da schon groß drinstehen. Jeder weiß das die meisten Flugzeuge geleast sind, die 767/757 Flotte ist steinalt. Sollte von den jüngeren A321 welche im Eigentum stehen sind es maximal 3 Stück, und auch da dürften Finanzierungen hinterstehen. Wie hoch das Eigentkapital ist ist auch ziemlich egal, so hoch wird es nicht sein und die künftige operative Performance lässt sich angesichts wegfallender TC-Kontingente kaum aus den historischen Büchern herauslesen. Da kann nur jeder potentielle Investor sein eigenen Zukunftsmodell basteln und hoffen das die Zahlen einigermaßen realistisch sind. Allenfalls lassen sich aus den historischen Zahlen die groben Kostenstrukturen (Piloten/Crewgehälter + Pensionslasten) herausfiltern.

Jeder Investor muss wissen das er, sofern er ernsthaft langfristig weitermachen will, ein überfälliges Neubeschaffungsprogramm von rd. 30 Langstreckenflugzeugen stemmen muss, das sind grob rd. € 6 Mrd. Egal ob er die Flugzeuge least oder finanziert, er muss die Bonität dafür darstellen. Einige der Strecken ließen sich auch mit dem unsäglichen 321 "XL irgendwas" bewerkstelligen, der ist etwas günstiger.
 
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Asia

Erfahrenes Mitglied
19.08.2017
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Codor scheint ein gutes Geschäftsmodell gefunden zu haben, die Kunden über Neckermann, Bucher ect nicht mitzunehmen und sich den gleichen Platz dann nochmal bezahlen zu lassen, weil die Leute direkt buchen. Würde ich nicht machen, habe ich aber gerade im Bekanntenkreis erlebt. Ich wünsche ihnen, dass sie zurück kommen, meine Erfahrungen mit AB lassen mich sehr skeptisch sein, ich würde es nicht wagen.
Ich glaube auch nicht, dass ein Investor die ganzen bezahlten Tickts übernimmt und "kostenlos" abfliegt. Das wird eher scheibchenweise aufgeteilt.
 

airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.144
14
Mehrere deutsche Reiseveranstalter schließen für den Fall der Fälle einen Einstieg bei Condor nicht aus.

ICh kann nicht erkennen wie Resieveranstalter wiel alltours oder Schauinsland so etwas stemmen könnten, vor allem mit Blick auf die Flottenerneuerung von rd. 30 Boeing 757/767. Und nur eine Rolle als Minderheitsgesellschafter ist eher negativ zu bewerten, deren Interessen sind eher auf das Europageschäft fokussiert während die Langstrecke m.E. eines der Hauptassets son Condor ist.
 

juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
19.390
16.971
FRA
ICh kann nicht erkennen wie Resieveranstalter wiel alltours oder Schauinsland so etwas stemmen könnten, vor allem mit Blick auf die Flottenerneuerung von rd. 30 Boeing 757/767. Und nur eine Rolle als Minderheitsgesellschafter ist eher negativ zu bewerten, deren Interessen sind eher auf das Europageschäft fokussiert während die Langstrecke m.E. eines der Hauptassets son Condor ist.

Sehe ich auch so. In dem Zusammenhang ist auch das Interesse von Indigo Partners zu sehen, die ja mit WIZZ in der Kurz und Mittelstrecke schon unterwegs sind in Europa,
allerdings wie es scheint einen "Transatlantik EU-USA Plan" (siehe Interesse an WOW Air) in der Schublade haben.. und da wäre Condor ein wahrlich wertvolles "Asset" mit der jahrelangen Erfahrung auf zuverlässigem Transatlantik-Betrieb. (y)
 

Nordi

Erfahrenes Mitglied
18.09.2012
1.472
0
HAM
So wie ich den Bericht lese, will keiner der Reiseveranstalter bei Condor einsteigen. Das klingt allgemein eher so, dass bevor alle Stricke reißen, man zumindest mal darüber nachdenkt.
 

Langstrecke

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31.08.2013
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LEJ

Diese Betriebsrenten sollten eigentlich vom Unternehmen abgetrennt und unantastbar als Rückstellungen verbucht sein und zusätzlich rückversichert sein. So sollte es eigentlich laufen. Ob eine vorläufige Einstellung der Zahlungen so einfach möglich ist, wage ich zu bezweifeln.

Oder ist das ein Sturm im Wasserglas.
 
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Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
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Farewell City
https://m.spiegel.de/wirtschaft/con...ngeboten-konkurrenz-ist-erbost-a-1290026.html

Und jetzt das Staatsgeld verwenden für Dumping. Fadenscheinige Begründung, dass man die Aktion nicht mehr abblasen könne.

Immer dasselbe, wenn der Staat eingreift.
Holzmann lässt Grüßen!

Das ist doch alles unter den Lufthanseaten bei DE und im LAC abgesprochen - dass Theater muss sein, damit die im BMWI nicht ganz so doof da stehen muessen.

Alles nach Plan - glaub mir.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Diese Betriebsrenten sollten eigentlich vom Unternehmen abgetrennt und unantastbar als Rückstellungen verbucht sein und zusätzlich rückversichert sein. So sollte es eigentlich laufen. Ob eine vorläufige Einstellung der Zahlungen so einfach möglich ist, wage ich zu bezweifeln.

Nun - die Pensionskassenrückversicherung springt ein - - aber das dauert. Im Zuge der Insolvenz darf kein Gläubiger bevorteilt werden, deswegen ist dass Vorgehen aktuell absolut nachvollziehbar.

Nur: Der "gemeine" Deutsche kuemmert sich um die Krisen"vorsorge" im Zuge der "Nachsorge"...das ist doof.
 

globetrotter11

Erfahrenes Mitglied
07.10.2015
14.752
10.808
CPT / DTM
Schutzverfahren verhindert, dass Geld an Thomas Cook abfließt
Das Unternehmen teilt auf Anfrage mit: "Die Betriebsrenten werden bis auf Weiteres in regulärer Höhe bezahlt, eine Auszahlung kann sich im Rahmen des aktuellen Schutzschirmverfahrens der Condor Flugdienst GmbH jedoch zeitlich etwas verzögern."
Wie lange? Das könne man derzeit nicht seriös sagen, erklärt eine Condor-Sprecherin auf Nachfrage. Das Schutzverfahren, das hier angewandt wird, ist eine Sonderform im Insolvenzrecht. In diesem Fall schützt es zum Beispiel davor, dass sich Thomas Cook bei den 380 Millionen Euro bedient, die das Land Hessen und der Bund der Konzerntochter Condor als Überbrückungskredit gewährt haben.
Die Ansprüche der Ruheständler schützt das Verfahren aber nicht, besser gesagt: noch nicht. Das zuständige Frankfurter Amtsgericht stellt klar, "dass Personen mit Anspruch auf Betriebsrente zurzeit nicht bessergestellt werden dürfen als andere Gläubiger des Unternehmens". Das bedeute, "dass diese im Rahmen des vorläufigen Schutzschirmverfahrens nicht bevorzugt werden dürfen".

Quelle: Hessenschau https://www.hessenschau.de/wirtscha...riebsrente-mehr,condor-betriebsrente-100.html

Bis zur Eröffnung des Schutzschirmverfahrens, mit dem der Ferienflieger sich retten will, werden keine Betriebsrenten ausgezahlt. Danach kommt im Notfall der Pensionssicherungsverein für die Zahlungen auf.
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
9.752
7.952
LEJ

tarantula

Erfahrenes Mitglied
02.02.2011
2.459
1.877
Löhne
Scheinbar gibts keine Buchungsrückgänge bei Condor

"Thomas Cook war zwar unser größter Einzelkunde, stand aber nur für weniger als 20 Prozent unserer Plätze"

"Die anderen Veranstalter haben zusätzliche Plätze gebucht."

https://www.aero.de/news-32699/Condor-fuellt-Flugzeuge-trotz-Thomas-Cook-Pleite.html

Das glaubt doch kein Mensch, zumindest die "Privatbucher" dürften fast vollständig bei etwas längerfristigen Buchungen ausfallen.

Und welcher Veranstalter bucht Kontingente für Sommer 2020/Herbst 2021?

Die 380 Millionen sind in einigen Monaten verbraucht. Wenn sich bis dahin kein weißer Ritter findet, dann ist Schluss mit Condor.
 
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airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.144
14
Das glaubt doch kein Mensch, zumindest die "Privatbucher" dürften fast vollständig bei etwas längerfristigen Buchungen ausfallen.

Das Condor TATL Geschäft hat bei Privatbuchern eine Besonderheit: Ein nicht zu unterschätzender Teil der Flüge von Flughäfen wie MSP,BWI,PIT und vielen anderen wird von Amerikanern/Kanadiern (oft mit europäischen Wurzeln) gebucht mit Start in Amerika und Rückflug aus Europa. Da Condor in der Langstrecke hauptsächlich FRA und MUC anfliegt und ein großer Teil dieser Gäste ein anderes europäisches Endziel hat ist der Verbund mit LH seit Jahren wichtig. Auf der Condor-US Buchungsseite wird für den Normalamerikaner auch kaum ersichtlich, das Condor nicht irgendwie mit LH verbandelt ist.

Bei der Buchung für für beide Flüge ein Kranich angezeigt, einmal in Gelb und einmal in Blau, viele Anschlußflüge sind stets mit LH, hier ein Beispiel:

Condor MIN.PNG

Ob Jack-US/CAN-Normalreisender überhaupt was von der Condor-Krise mitbekommt sei dahingestellt. Ob es ihn juckt ist die zweite Frage, schließlich ist fast jede US-Airline mal Pleite gewesen und das Fliegen ist fast immer weitergegangen dank Chapter 11.
 
Zuletzt bearbeitet:

flyer09

Erfahrenes Mitglied
04.11.2009
12.033
2.108
Ja, auf den ganzen US/CA-Strecken (Whitehorse/Anchorage mal ausgeschlossen, da dürfte Dertour mit der größte Kunde sein) sind hauptsächlich Nordamerikaner gebucht, die Condor via FRA nutzen, da DE (mit Anschluss auf SK, OU, LH, LO, LG, LX, OK, ...) besonders im Sommer aus MSP, MSY, YYZ, YUL, YHZ usw. heraus günstiger als *A, Skyteam bzw. Oneworld sind.

Auf meinem zu 95% ausgebuchten MSY-FRA im Juni 2018 waren als Beispiel höchstens 20-30 Lokalpax nach FRA gebucht, höchstens 10 Deutsche, dagegen 80% Amis mit Anschlüssen vor allem nach Kroatien (ZAG, DBV, SPU, ich denke > 20 Pax...), aber auch nach WAW, CPH, HEL, ARN, ZRH, GVA, MUC, TXL, HAM und MXP/LIN/BCN/MAD/FCO. Dazu ein paar Vereinzelte Niederländer/Franzosen und Belgier mit Connex nach BRU, AMS, LYS, NCE und CDG.

Bei dem Pricing, welches DE verfolgt, wundert mich das ganze gar nicht. Das ist ähnlich zu WOW Air damals, wo auch größtenteils nur Amis mitflogen und die sich über die günstigen Umsteiger aus der USA (und die Kanadier aus YYZ/YUL) heraus Richtung Europa gefreut hat.

Bei den typischen 750-850€ für FRA-MSY-FRA im Sommer buchen deutsche Touristen notfalls auch einen Umsteiger via ATL, CLT, NYC, wenn man damit 200€ p.P. (bzw. bei 4 Personen dann 800€) sparen kann.

Wenn allerdings Amis von MSY nach Kroatien wollen und die DE/OU-Kombi von MSY nach DBV/SPU $1000 kostet, während alles andere 1300 oder $1400 im Hochsommer kostet, bucht der Ami die DE/OU-Kombi...

Wie ich aus Gesprächen (rund um mir zwischen Amis) mitbekommen habe, sind auch viele aus Baton Rouge bzw. Lafayette nach MSY angereist, um von dort aus mit DE via FRA in den Europa-Urlaub zu fliegen.

Bei WOW Air war es ja damals ähnlich, dass deren Kundengruppe auch gerne eine Anreise von 200-300mi akzeptiert hat, auch wenn natürlich Baton Rouge bzw. Lafayette um die Ecke von New Orleans liegt :)
 

abvvgold

Erfahrenes Mitglied
28.06.2016
986
145
DUS
Was hindert in einer solchen Situation eigentlich den Einstieg eines Distressed Debt-Funds oder klassischen Risikokapitalgebers?
Bei dem Zinssatz, den die BReg bei AirBerlin eingeheimst hat (150M Kredit, 25M Zinsen - das sind ja 12+%) müssten sich doch alle die Finger lecken.
Gerade wegen § 209 InsO.

In wieweit wäre der vorl. Insolvenzverwalter denn verpflichtet, hier einen DDF-Kredit mit zB 8% ggü. einem BRD-Kredit zu 12% zu bevorzugen?
Cash ist Cash, ob das nun vom Olaf kommt oder nicht...