Tipflation in den USA

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digitalfan

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27.08.2009
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MUC
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Ich glaube da irrst Du Dich. Keine bezahlte PTO, keine Krankenversicherung, kein bezahlter Urlaub. Wenn Du in einem Top Restaurant arbeitest mag es funktionieren, ansonsten bist Du working poor…

Ich habe nicht gesagt, dass man dort "besser" (was auch immer das heißen mag) verdiene.

Und zur Bar: ich stand da nicht selten in einer Schlange, in der die Gäste vor mir allesamt 5 oder auch 10 Dollar in das Glas geworfen haben. Selbst wenn die Abfertigung eines Gastes 60 Sekunden dauern sollte (was mir da eher hochgegriffen vorkommt), wären das 300 bis 600 Tip pro Stunde...
 

DFW_SEN

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28.06.2009
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IAH & HAM
Und zur Bar: ich stand da nicht selten in einer Schlange, in der die Gäste vor mir allesamt 5 oder auch 10 Dollar in das Glas geworfen haben. Selbst wenn die Abfertigung eines Gastes 60 Sekunden dauern sollte (was mir da eher hochgegriffen vorkommt), wären das 300 bis 600 Tip pro Stunde...
Und durch wieviel Leute wurde das geteilt? Wieviele Stunden am Tag? Wie sieht es am Montag aus? Valide Aussagen kannst Du ur machen wenn Du das Jahreseinkommen (unter Berücksichtigung von Krankheit / Urlaub) ansetzt, Momentaufnahmen an einem "busy evening" sagen wenig aus.....

Ich kenne einige Leute die in der Gastronomie in Houston gearbeitet haben, viele haben dem Job den Rücke gekehrt und sich etwas anderes gesucht, auch weil die Bezahlung fuer das was gefordert wurde zu gering ist....... Einer meiner Bekannten dort hat ein gut gehendes Restaurant und er hat riesige Probleme Personal zu finden, wie auch in Deutschland haben in der Pandemie dem Beruf den Rücken zugedreht......
 
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digitalfan

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27.08.2009
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MUC
Und durch wieviel Leute wurde das geteilt? Wieviele Stunden am Tag? Wie sieht es am Montag aus? Valide Aussagen kannst Du ur machen wenn Du das Jahreseinkommen (unter Berücksichtigung von Krankheit / Urlaub) ansetzt, Momentaufnahmen an einem "busy evening" sagen wenig aus.....

Das Schöne an diesen Fragen ist, dass sie ziemlich egal sein können :)
 

IAD_Flyer

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Einer meiner Bekannten dort hat ein gut gehendes Restaurant und er hat riesige Probleme Personal zu finden, wie auch in Deutschland haben in der Pandemie dem Beruf den Rücken zugedreht......
… Wenn das Restaurant so gut läuft kann man ja den (potentiellen) Mitarbeitern mehr bezahlen / Benefits geben und mit gutem Beispiel vorangehen.😎
 
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DFW_SEN

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28.06.2009
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IAH & HAM
… Wenn das Restaurant so gut läuft kann man ja den (potentiellen) Mitarbeitern mehr bezahlen / Benefits geben und mit gutem Beispiel vorangehen.😎
Er zahlt eine Krankenversicherung und deutlich mehr als das Minimum Wage.

Das Hauptproblem ist die "Service Erwartung" in den USA, es muss schnell gehen. Sitzen, Bestellung aufgeben, essen zahlen. All das darf nicht mehr als 1 Stunde dauern, sonst verlieren die Gäste ihre Geduld. Zur Hauptstosszeit von 18:30 bis 20:30 braucht er viel Persona (und zum Sunday brunch). Man kann in Houston und vielen anderen Orten in den USA keine Gäste an einen Tisch setzen (selbst wenn er frei ist), sofern nicht sehr prompter Service gewährleistet ist. In diesen 2 Stunden braucht er also deutlich mehr wait staff als ausserhalb der Stosszeiten. Auf der anderen Seite wollen Kellner nur arbeiten, wenn auch wirklich was los ist, da sie nur so genug Tip machen. Egal wie man die Schichten einteilt, fuer viele ist es nur ein 3-4 Stunden Job pro Tag, in dem man nicht genug verdient um sein Leben zu bestreiten. Natürlich gibt es Ausnahmen, Restaurants mit zusätzlich gutem Mittagsgeschäft, aber selbst da sind dann de Arbeitszeiten zerrissen und man hat viel Leerlauf..... Kein Wunder dass sich Leute nach Alternativen umsehen, und sofern sie ws finden dem Kellern den Rücken zudrehen.
 

IAD_Flyer

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Er zahlt eine Krankenversicherung und deutlich mehr als das Minimum Wage.

Das Hauptproblem ist die "Service Erwartung" in den USA, es muss schnell gehen. Sitzen, Bestellung aufgeben, essen zahlen. All das darf nicht mehr als 1 Stunde dauern, sonst verlieren die Gäste ihre Geduld. Zur Hauptstosszeit von 18:30 bis 20:30 braucht er viel Persona (und zum Sunday brunch). Man kann in Houston und vielen anderen Orten in den USA keine Gäste an einen Tisch setzen (selbst wenn er frei ist), sofern nicht sehr prompter Service gewährleistet ist. In diesen 2 Stunden braucht er also deutlich mehr wait staff als ausserhalb der Stosszeiten. Auf der anderen Seite wollen Kellner nur arbeiten, wenn auch wirklich was los ist, da sie nur so genug Tip machen. Egal wie man die Schichten einteilt, fuer viele ist es nur ein 3-4 Stunden Job pro Tag, in dem man nicht genug verdient um sein Leben zu bestreiten. Natürlich gibt es Ausnahmen, Restaurants mit zusätzlich gutem Mittagsgeschäft, aber selbst da sind dann de Arbeitszeiten zerrissen und man hat viel Leerlauf..... Kein Wunder dass sich Leute nach Alternativen umsehen, und sofern sie ws finden dem Kellern den Rücken zudrehen.
Okay, nicht schlecht.
Was für eine Art Restaurant ist es denn? Typisches US Diner Restaurant?
 

DFW_SEN

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28.06.2009
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IAH & HAM
Okay, nicht schlecht.
Was für eine Art Restaurant ist es denn? Typisches US Diner Restaurant?
Es ist "Modern American", mittleres Preissegment. Hauptgerichte so um die 30 -35 USD, Vorspeisen um die 20 USD. Er hat 100 Plätze plus bei gutem Wetter den Patio. Es ist sicherlich nicht mein Lieblingsrestaurant in Houston, aber gut und seit vielen Jahre erfolgreich.
 
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hollaho

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22.10.2016
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Damit wird es m.E. noch etwas perfider - Harris möchte übrigens das gleiche (was Trump wütend gemacht hat).
No tax on tips ist nebenbei bemerkt auch nix anderes als das bewußte Erzeugen einer eklatanten Steuerlücke - bloß diesmal zumindest nicht für die Reichen. Wobei ich keine Zweifel habe, daß Restaurantbesitzer das mißbrauchen werden, um ihre Angestellten wo irgend möglich noch schlechter zu bezahlen. Der Kunde ist ja für die Bezahlung zuständig und es spart sogar noch Steuern. :D
Und die Steuern müssen dann entweder woanders eingenommen werden oder man muß eben den sozialen und infrastrukturellen Kahlschlag verstärken. Das klingt gut für die USA, wenn das beide Parteien jetzt so wollen. Nun ja, Wahlversprechen...
 

Airsicknessbag

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11.01.2010
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Damit wird es m.E. noch etwas perfider - Harris möchte übrigens das gleiche (was Trump wütend gemacht hat).

Dann muss sie einfach nur eine noch schnuckeligere Miss American Pie mit noch größeren Brüsten, tieferem Ausschnitt und auffälligerem Kreuzkettchen besorgen, und schon hört sowieso niemand mehr hin, ob es da irgendeine politische Message gab :LOL:
 
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herbert60

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18.02.2019
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Oberfranken
Warum arbeiten in den USA überhaupt noch so viele Leute in der so schlecht bezahlten Gastronomie?
Hier in DE haben die Wirte Probleme, Mitarbeiter zu finden, besonders wenn sie nur Mindestlohn bezahlen.
 

DFW_SEN

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28.06.2009
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Warum arbeiten in den USA überhaupt noch so viele Leute in der so schlecht bezahlten Gastronomie?
Hier in DE haben die Wirte Probleme, Mitarbeiter zu finden, besonders wenn sie nur Mindestlohn bezahlen.
In den USA haben Restaurants massive Probleme Personal zu finden. Wie kommst Du auf die Idee dass das anders wäre? Nur ist in den USA aufgrund der deutlich höheren dichte an Restaurants auch der Bedarf größer
 

longhaulgiant

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22.02.2015
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Wie sagte letztens mein Schwager über persische Restaurants in LA: mittlerweile lagern sie selber da die Küchenarbeit auch nur noch an Mexikaner aus. Was so viel bedeutet wie: absolut mieseste Bezahlung, die nur (illegale) Migranten annehmen, die nichts besseres finden, um sich irgendwie über Wasser zu halten.
 

herbert60

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18.02.2019
2.436
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Oberfranken
In den USA haben Restaurants massive Probleme Personal zu finden. Wie kommst Du auf die Idee dass das anders wäre? Nur ist in den USA aufgrund der deutlich höheren dichte an Restaurants auch der Bedarf größer
Hier wird immer geschrieben, dass die Mitarbeiter in den USA schnell zum Gast kommen und sich intensiv um ihn kümmern. Deshalb bin ich davon ausgegangen, dass es kein Problem ist, Mitarbeiter zu finden. Illegale Einwanderer, die zu niedrigen Löhnen arbeiten, können es eigentlich kaum sein, denn die würden vermutlich auffliegen. Weiß jemand mit USA Erfahrung mehr?
 

SleepOverGreenland

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09.03.2009
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FRA/QKL
No tax on tips ist nebenbei bemerkt auch nix anderes als das bewußte Erzeugen einer eklatanten Steuerlücke
Solange die Leistung freiwillig ist müssen in Deutschland auch keine Steuern und sonstigen Abgaben bezahlt werden.


Es verbleibt nur die Frage wie freiwillig eine Leistung ist die eigentlich Landestypischer Standard ist.
 

Schweinskopf

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08.04.2020
229
232
No tax on tips ist nebenbei bemerkt auch nix anderes als das bewußte Erzeugen einer eklatanten Steuerlücke - bloß diesmal zumindest nicht für die Reichen. Wobei ich keine Zweifel habe, daß Restaurantbesitzer das mißbrauchen werden, um ihre Angestellten wo irgend möglich noch schlechter zu bezahlen. Der Kunde ist ja für die Bezahlung zuständig und es spart sogar noch Steuern. :D
Und die Steuern müssen dann entweder woanders eingenommen werden oder man muß eben den sozialen und infrastrukturellen Kahlschlag verstärken. Das klingt gut für die USA, wenn das beide Parteien jetzt so wollen. Nun ja, Wahlversprechen...

Es gibt sogut wie keine Steuerluecke da die Betreffenden schon jetzt mit dem Tip kaum ueber dem taxable income liegen.
 

Biohazard

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29.10.2016
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LEJ
Aber wenn ich sage, mein Lokal bietet Italienische Küche oder Italienische Pizza, dann verlangen ich dass die Tradition und das Made in Italy eingehalten wird
Scheinbar ist da nicht so viel mit "Tradition". ;)


Und sorry für OT.
 

KevinHD

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05.07.2012
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FFM
Tip war und ist für mich immer noch eine Anerkennung für eine Leistung über das normale Maß hinaus.
Seit Anfang der 1980er Jahre war ich mindestens 50 mal in den USA, in Summe mindestens 3 Jahre und seitdem kennt der Service vor allem in den letzten 10 Jahren und nochmals besonders seit Corona nur eine Richtung: abwärts.
Gleichzeitig ist die Tiperei auch gerade vor allem seit Coronazeit stellenweise ins Absurde gestiegen. Zum Beispiel tipbox bei McDonald's oder Tip bei der Pizzeria vom Straßenstand.
Viele Mindestlöhne in den USA steigen im Gleichschritt mit der faktischen Inflation. Meine Bezahlung steigt seit Jahren unter der Inflationsrate.
Ich sehe daher absolut keine logische Begründung dafür den Irrsinn mitzumachen. Da kann das deutsche Gutmenschentum noch so engagiert argumentieren.
 

LH88

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08.09.2014
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Tip war und ist für mich immer noch eine Anerkennung für eine Leistung über das normale Maß hinaus.
Seit Anfang der 1980er Jahre war ich mindestens 50 mal in den USA, in Summe mindestens 3 Jahre und seitdem kennt der Service vor allem in den letzten 10 Jahren und nochmals besonders seit Corona nur eine Richtung: abwärts.
Gleichzeitig ist die Tiperei auch gerade vor allem seit Coronazeit stellenweise ins Absurde gestiegen. Zum Beispiel tipbox bei McDonald's oder Tip bei der Pizzeria vom Straßenstand.
Viele Mindestlöhne in den USA steigen im Gleichschritt mit der faktischen Inflation. Meine Bezahlung steigt seit Jahren unter der Inflationsrate.
Ich sehe daher absolut keine logische Begründung dafür den Irrsinn mitzumachen. Da kann das deutsche Gutmenschentum noch so engagiert argumentieren.
In erster Linie sind es die Amerikaner die tippen, was das jetzt mit deutschen Gutmenschentum zu tun hat weisst auch nur du.
Wenn man im Ausland nicht in Addiletten und einer Dose Bier in der Hand wahrgenommen werden möchte dann ist man ein Gutmensch?:doh:

Was das ganze jetzt auch noch mit deiner Bezahlung zu tun hat? So frustriert? Oder willst du sagen, wenn dein Gehalt auch entsprechend gestiegen wäre würdest auch angemessen tippen - und dich auf die Seite der Gutmenschen stellen?

Keine Sorge alle haben verstanden das du tippen Scheisse findest, schon alleine weil so ein Kellner in den USA mehr verdient als du? Die Tipbox bei McD oder bei der 2Go Pizza gab es auch schon vor Corona. Neu sind nur diese Angaben in Kartenterminals.