Also dein Beispiel war AB und insgesamt dürfte für die große Mehrheit der getätigten Buchungen deutsches oder europäisches Recht gelten...
Richtig, nämlich der Jakarta-Trip. Der wird spätestens hinter AUH von EY und nicht als AB-Codeshare geflogen, weshalb Dein Vertragspartner insoweit EY ist. Viel Spaß beim Abgleich des Montrealer Übereinkommens mit der Scharia.
Naja, keiner kann hier Zahlen nennen, aber ich glaube nicht, dass eine Mehrheit einfach "ok" sagt und nach Hause geht, wenn man ohne Grund den Urlaub storniert bekommt... So oft kommt es dann aber auch nicht vor, dass eine akzeptable Ersatzbeförderung verweigert wird...
Die Fälle gehen in die Millionen, weshalb sich längst eine ganze Rechtsindustrie um die VO 261/04 herum gebildet hat. Ein Blick in den hiesigen Fluggastrechte-Thread wird Dir einen Eindruck geben, wie groß die Not der meisten ist, an eine akzeptable Ersatzbeförderung zu kommen, wenn die Airline sich stur stellt, und wie häufig das vorkommt. Bei vollgültigen Tickets, wohlgemerkt.
Aber vor dem Hinflug stornieren ist ja auch eine völlig andere Situation, als die, die du in den Raum geworfen hast. Solange eine solche Stornierung recht kurzfristig nach der Buchung erfolgt, kann ich das bei einem eindeutig getricksten Ticket gut verstehen (es ist nicht ganz fair, weil die Fluggesellschaften oft kein Entgegenkommen zeigen, wenn der Kunde mal n Fehler macht) und es entsteht niemandem ein Schaden.
Ich habe ausdrücklich von beiden Szenarien gesprochen. Beim Storno vor Abflug möchte ich sehen, wer sich hier zum aktuellen Preis einmal CGK und retour in C auf die Kreditkarte legt, um sich dann irgendwo zwischen dem Saatwinkler Damm und der Sheikh-Zayed-Moschee schadlos zu halten. Beim Storno nach dem Hinflug ändert sich die Situation nur insoweit, als ahnungslose Reisende ohne Plan B sich den Rückflug ohnehin kaufen müssen und deshalb einen unmittelbaren Anlass haben, Schadensersatz zu fordern. Das Procedere bleibt aber bei Fernflügen mit ausländischen Airlines gleich.
Wenn die Fluggesellschaft dich nach Australien befördert und dir dann den Rückflug verweigert, weil das Ticket ja getrickst war, dann interessiert das getrickste Ticket niemanden. Da kannste einen wunderbaren Shitstorm in den sozialen Netzwerken auslösen und traditionelle Medien dürfte das auch interessieren. Abgesehen davon, dass die Reiseblogs eine enorm hohe Reichweite unter Studenten haben, die nicht heute, aber in ein paar Jahren mehr Geld für ihre Reisen ausgeben werden.
Meiner Meinung nach eine Illusion, denn die Scheißstürmer-Klientel will man ja gerade loswerden, wenn man sich entschließt, einen "Deal" einfach mal platzen zu lassen. Welches Interesse hat EY an einem Haufen Party-Backpacker in der Biz? Gar keinen. Und die Zukunft? Du magst es anders halten, aber ich treffe meine Kaufentscheidungen heute und nicht nach dem, was man mir als Student vor zehn Jahren mal geboten hat oder nicht. Selbst wenn mir heute eine Airline ein getrickstes Ticket storniert, buche ich wieder bei denen. In meinen Augen können die nämlich nur gewinnen, indem sie mich fliegen lassen. Alles andere sichere ich durch Meilen ab, wenn mir die Stornogefahr hoch scheint.