Um 11:30 kam unser Taxi (US$ 36), irgendein seltsamer 7-sitziger Suzuki mit einem viel zu kleinen Benzinmotor, der sich an jeder Steigung in einem niedrigen Gang abquälte. Dies, und das ganze hin- und hergeschalte machte die Fahrt nicht besonders angenehm, sehr ruckelig. Kein Vergleich zum Toyota. Gegen 13:00 erreichten wir den neuen Flughafen von Goa.
Und dieser ist eine Fehlkonstruktion sondergleichen. Vor dem Gebäude stauen sich Taxen, welche die Fahrgäste und Koffer ausladen. Im Gebäude selbst ist es leider auch nicht besser – Schlangen vor dem Gepäckscanner,
Schlangen vor dem Check-In, Schlangen überall.
AI hat auch keinen separaten C-Schalter. Erst auf Nachfrage wird man zu Schalter 1 geschickt. Wir also ohne scannen des Gepäcks zum Check-In angestellt. Laut der Dame am Schalter benötigt das Scannen des Gepäcks zwischen 45 und 60 Minuten. Für US$ 1.70 erledigte dies dann ein AI Angestellter innerhalb von 2 Minuten für uns.
Boardingpässe in die Hand gedrückt bekommen
und schon ging es in den 1. Stock zum Domestic Security Check. Und hier wurde es dann ganz schlimm, eine unglaublich lange Schlange erwartete uns und wir durften uns zwischen ‚duftenden’ Menschen anstellen.
Wir fragen uns immer wieso die Leute kein Deo benutzen, sie andere dermaßen mit ihrem Geruch belästigen müssen. Aber nach gut 30 Minuten war es geschafft und wir durften in den 2. Stock, die Abflughalle.
Natürlich hat AI im neuen Flughafen, trotz unzähliger Flüge, keine Lounge – also ein freies Plätzchen gesucht und dort ohne Internet (nein, der neue Flughafen hat kein Wi-Fi) noch eine Stunde gewartet, bis wir mit 30 Minuten Verspätung boarden durften. Nach dem x-ten Gegenkontrolle von Pass und Boardingpass duften wir über Rampen drei Stockwerke nach unten laufen, wo der AI Bus auf uns wartete.
Auf der Fahrt zu unserem Flugzeug kamen wir an diesem Flieger vorbei, eine Finnair A321.
Ich wusste nicht, dass eine A321 den langen Weg von Helsinki nach Goa schafft, LH hat ja schon Probleme mit einer 737 von Pune nach Frankfurt (habe selbst schon eine außerplanmäßige Zwischenlandung in Budapest mitmachen dürfen).
Unser heutiger AI Airbus A321 war ein besonders abgerocktes Exemplar, obwohl es sich um ein neueres Modell handelte (overhead Bedieneinheit). Sitzbezüge und Teppich fleckig und sehr seltsame blaue Armlehnen.
Die C war mit 11/12 bestens besetzt und mit gut 30 Minuten Verspätung kamen wir los. Entweder die Start-/Landebahn in Goa hat extreme Schlaglöcher, oder das Flugzeug neigt sich seinem Ende zu. Meine +1 war jedenfalls sichtlich geschockt von dem Gerüttel und Gerappel. Kaum oben angekommen gab es einen ‚Snack’.
Ich gelobe mich nie wieder über den LH Kurzstreckenfraß zu beschweren, denn schlimmer als diesmal bei AI geht es nicht mehr. In der Mitte sieht man ein mit einer Currypaste gefülltes ‚Croissant’, links daneben ein Marmeladensandwich mit geriebenen Karotten!!!! Dazu noch einen nicht definierbaren Kuchen aus eingedickter Milch. Würg!!! Auf Nachfrage bekam ich wenigstens statt des Tee’s eine Diet Pepsi, obwohl dies die Stewardess schon zu stressen schien.
Nach einer Stunde landeten wir in Mumbai, bekamen diesmal sogar eine Fingerposition. Leider war es wieder wie beim letzten AI Flug, und das Priority Gepäck kam als letztes.
Ich wollte ganz schlau sein und hatte gleich bei Ankunft in der Gepäckausgabe – bevor die anderen kamen – ein Prepaid Taxi zum Hotel organisiert (US$ 3.60).
Was ich nicht wusste ist, dass man innerhalb von 5 Minuten am Taxistand sein muss. Da unser Gepäck jedoch als letztes kam musste ich wieder zurück zum Taxischalter und mir ein neues Taxi zuweisen lassen.
Gepäck auf dem Dach verfrachtet und weiter ging es. Der Taxifahrer war ‚begeistert’. Angeblich hätte er 6 Stunden gewartet, um dann eine so kurze Fuhre zu erhalten.
Da ich keine Lust habe von 17:00 bis zum Abflug um 03:00 irgendwo rumzusitzen, habe ich uns ein Zimmer im Hyatt Regency direkt am Internationalen Terminal über die Hyatt Website zu US$ 131 gebucht.
Nach ca. 15 Minuten Fahrt erreichten wir das Hotel,
der Verkehr war heute relativ ruhig. Schnell eingecheckt und zuerst zu Fuß ins Hilton, um unser eingelagertes Gepäck abzuholen.
Das Hyatt, obwohl auch schon etwas älter, wirkt wesentlich frischer als Hilton und ITC Maratha.
Auch das Standardzimmer im 4. Stock ist ganz nett,
Mit einem schön großen Badezimmer,
nichts zu meckern zu dem Preis – bis auf das kostenpflichtige Internet. Ich wurde darauf hingewiesen, dass es ab dem 01.02. kostenfrei ist – aber was bringt mir das heute?
Nachdem wir unsere Koffer umgepackt hatten ging es zum Abendessen ins gegenüberliegende ITC Maratha, wo ich schon vor 2 Wochen für 20:00 einen Tisch im ‚Peshawri’ reserviert hatte.
Ein Aufenthalt in Mumbai ohne einen Besuch im Peshawri – das geht einfach nicht. Und später gibt es eh nur aufgewärmtes Flugzeugessen.
Wir wurden mit ‚nice to see you again’ begrüßt – sehr aufmerksam nach 2 Wochen – und an einem netten Zweiertisch platziert. Das Restaurant muss eine wahre Goldgrube sein, denn es immer voll besetzt, egal ob Wochentag oder Wochenende. Ich war bisher bestimmt 20 Mal dort und habe es noch nie leer oder auch nur halbleer erlebt – ein Wunder bei Preisen die bis zu 10x die normalen Preise reflektieren.
Wir bestellten das hervorragende ‚Dal Bukhara’, mein Lieblingsgericht ‚Murgh Malai Kebab’
und diesmal ‚Barrah Kebab’ (Stücke vom Lamm sowie Lammkoteletts, mariniert in einer Mischung aus Joghurt und Malzessig plus Gewürzmischung).
Dazu mein Lieblingsbrot, ‚Pudina Paratha’, sowie Butter-Garlic Naan für meine +1.
Zum Abschluss dann noch ‚Kulfi’, eine Art Eiscreme aus eingedickter Milch, mit Mandel- und Pistazienstücken, übergossen mit einem köstlichen Rosensirup. (war so lecker, dass ich vergessen habe ein Foto zu machen, Sorry!)
Insgesamt belief sich die Rechnung inkl. zweier Softdrinks und Trinkgeld auf US$ 130. Ja, das ist sehr teuer für Indien, aber nicht überteuert für das Gebotene.
Im Garten des ITC Maratha fand eine große Party statt, wir dachten zuerst eine Hochzeit. Aber, nein, es war der 1. Geburtstag irgendeines Kleinkindes. Da fiel uns irgendwie nichts mehr ein, Karusselle, Hüpfburgen, Musik...
Zurück ins Hotel, noch etwas ausruhen.
Ich weis, viele können es nicht verstehen, aber Indien ist für mich eines der attraktivsten Reiseländer der Welt. Es ist spannend, abwechslungsreich, bietet kulturell aber auch entspannungstechnisch sehr viel. Dazu die rege Betriebsamkeit, das für uns teilweise seltsame Verhalten der Menschen. Und das Essen, wenn man nicht gerade in Touristenorten wie Agonda ist.
Auch meine +1 zeigt gute Ansätze: während sie anfangs die gereichten Pickles als ‚Seife’ bezeichnete, beobachtete ich seit gestern, dass sie ihr Omelette mit reichlich Pickles zu sich nimmt. Auch den ‚Refresher’ (Gewürze mit Zucker) nach dem Essen nimmt sie nun ab und an.