Nach einem hervorragenden Frühstück mit Chili-Spiegeleiern, Fruchtsalat, Nutella-Crêpes und Sweet-Lime-Juice ging es für 3 Stunden an den Strand.
Der Vorteil von Goa ist, dass es nicht besonders heiß ist, immer eine kühlende Briese weht – hier halte sogar ich es ein paar Stunden auf der Strandliege und den Wellen des Ozeans aus.
Bevor wir uns zu einer Sightseeing-Tour aufmachten gab es für meine +1 als späten Lunch noch ein Fisch-Tartar.
Auf dem Programm stand heute die Besichtigung des Fort Tiracol, am Nordende Goas (per Taxi ca. 1 Stunde; US$ 25).
Die Fahrt führt durch viele Touristenorte Nordgoas, mit Restaurants, Geschäften, Bars, viele mit Reklame in russischer Schrift.
Landschaftlich ist der Norden Goas sehr eindrucksvoll,
man darf aber nicht näher hinsehen: überall Dreck & Müll. Wie kann man einen so schönen Ort so dermaßen vor die Hunde gehen lassen?
Nach einer Stunde Fahrt erreichten wir den Fluss Tiracol, welchen wir per Autofähre überqueren mussten. Die Fähre hatte aber gerade erst abgelegt und so mussten wir etwas warten, Zeit um die hübscheren Bewohner zu knipsen.
Ich würde die Fähre als archaisch bezeichnen, langsam, laut – die meisten Funktionen, wie die Rampe, noch mit manuellem Antrieb.
Auf der anderen Flussseite angekommen fuhren wir nochmals 10 Minuten und erreichten dann auf dem Berg das Fort.
Fort Tiracol wurde im 17. Jahrhundert vom regierenden Maharadscha errichtet, dann von den Portugiesen übernommen und weiter ausgebaut. Erst 1961 ging es an Indien über. Es wurde dann zum Hotel umgebaut und bis 2013 als solches von einer Deutschen betrieben.
Heute kann man es kostenlos besichtigen.
Im Inneren des Forts liegt die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit (später Church of St, Anthony), welche aber nicht öffentlich zugänglich ist.
Der Kirche gegenüber steht eine Jesusstatue.
Auch eine Jesusgrippe mit einem überdimensionalen Jesus-Baby haben wir entdeckt.
Von der ehemaligen Befestigungsmauer hat man einen schönen Blick über die Küste der Arabischen See.
Eine Hotelbetreibergesellschaft wollte das Fort und das Land erwerben, es zu einem Luxushotel mit angeschlossenem Golfplatz umbauen – scheiterte aber am Protest der Einwohner, da diese Angst vor Wasserknappheit haben.
Nach ca. 20 Minuten Besichtigung ging es mit unserem schicken Suzuki-Taxi wieder zurück ins Hotel, so dass wir von der Fähre aus den Sonnenuntergang bewundern konnten.
Auch in die entgegengesetzte Richtung hatte man einen sehr schönen Blick.
Kurz vor dem Hotel lag eine Baby-Katze am Straßenrand und weinte. Wir hatten erfahren, dass am Morgen von Hotelgästen bereits 2 kleine Katzen aufgelesen und an die Dame des Hotel-Spa’s gegeben wurden.
Da wir keine kleine Katze sterben lassen können, wurde sie von meiner +1 aufgelesen und mit ins Hotel genommen.
Dort versorgte man uns mit Milch, einem Strohhalm und einem kleinen Karton. Und schon begann die Fütterungsaktion mittels Strohhalm.
Zum Glück wohnt ein ehemaliger Mitschüler meiner +1 nur 5 km von unserem Hotel entfernt. Dieser erklärte sich sofort bereit sich ab Morgen der Katze anzunehmen.
Zum Abendessen ging es heute ins Jardin d’Ulysse, TA #1 für Morjim; zu Fuß 15 Minuten am Strand entlang.
Das Restaurant ist seht nett gemacht und hübsch beleuchtet.
Hier begegnete uns auch der Hund wieder, welchen ich gestern am Strand abgelichtet und hier gepostet habe – er gehört der Frau des Eigentümers und wurde als Baby in einem Karton vor dem Restaurant abgestellt.
Das Essen soll angeblich französisch sein, wovon wir allerdings nichts mitbekommen haben.
Als Vorspeise gab es Ananas-Frischkäse Pakoras
und Spinat-Käse-Pistazien Momos; Teigtaschen, ursprünglich aus Tibet und Nepal.
Während die Pakoras ganz okay waren, schmeckten die Momos exzellent.
Meine +1 wollte ein internationales Hauptgericht, bloß nichts indisches. Somit bestellte sie Garlic Tiger Prawns in einer scharfen Knoblauchsauce mit Kartoffeln.
Die Prawns waren leider überkocht, damit zu hart. und auch viel zu klein für Tiger Prawns.
Ich bestellte ein Hühnchen Curry mit indischem Brot, ganz lecker ab viel zu viel.
Die 3 Restaurant-Hund hatten jedenfalls heute einen sehr guten Abend.
Zum Abschluss eine Erdbeer-Tiramisu,
die allerdings mit Tiramisu ungefähr so viel zu tun hatte wie Indien mit Rumpsteak. Es handelte sich eher um eine dünne Milchcremesuppe mit Klümpchen und Erdbeeren, unter welche ein paar Stücke Butterkekse gezogen wurden, bevor man das ganze mit ca. einem halben Zentimeter Kakaopulver beerdigte.
Nummer #1 in TA für Morjim? Wie schlecht muss dann erst der Rest sein? Bezahlt habe ich US$ 35 und habe das Restaurant mit dem guten Gewissen verlassen 3 Hunde gesättigt zu haben.
Trotzdem war der Abend sehr nett, auch weil sich der Eigentümer, gebürtig in Goa und später in Thun lebend, zu uns setzte und ein bisschen über Nord-Goa und dessen Niedergang erzählte. Laut ihm sind das Problem der Müll (den wir ja schon zur genüge gesehen haben) und dessen nichtvorhandene Beseitigung – obwohl es eine Müllverbrennungsanlage gibt – sowie die Art der Touristen, welche diesen Ort vor allem wegen dem laxen Umgang mit Drogen auswählten. Er erklärte uns, dass die Nigerianer für Kokain und die Russen für synthetische Drogen zuständig sind.
Zum Abschluss brachte und sein Neffe noch per Auto zum Hotel zurück, eine sehr nette Geste.
Hier holten wir unsere Katze, welche schon schlief, an der Rezeption ab und begaben uns wieder in unser Zelt wo wir nun gezwungenermaßen Techno Sound aus einer Disco lauschen.
+1 und +0,25 schlafen trotz der lauten Musik und ich sitze auf der Veranda, versuche mit schlechtem Internet diesen Bericht zu schreiben und posten.
Euch einen schönen Abend, mit wenig lauter Musik