Da heute die Erkundung der wenigen Sehenswürdigkeiten von Vientiane auf dem Tagesprogramm standen, entschlossen wir uns zuerst ein ausgiebiges Frühstück im Hotel einzunehmen.
Der Frühstücksraum im 2. OG ist sehr nett, entspricht dem kolonialen Stil des Gebäudes.
Die Auswahl war jedoch mehr als dürftig, Reis, Morning Glory, industrielle Fruchtsäfte und etwas Wurst/Käse sowie Marmelade/Nutella.
Zusätzlich kann man jedoch Eierspeisen und auch Pho Suppe bestellen
Laut meiner +1 war dies die schlechteste Pho ihres Lebens, mit Tomaten! Ich habe ihr das ungesehen abgenommen, da meine Eggs Benedict (genauer gesagt war es ein Egg Benedict) auch furchtbar waren: statt Hollondaise war einfach eine Scheiblette darübergelegt. Vielen Dank auch!
Egal, abgehakt – und los ging es. Vorbei an der Nationalbibliothek
und dem Präsidentenpalast
in Richtung Ho Pra Keo Tempel (Eintritt US$ 0.60/Person).
Der Tempel (heute ein Museum) wurde im 16. Jahrhundert erbaut, jedoch 2 Mal zerstört. Das aktuelle Gebäude wurde in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts von den Franzosen wieder aufgebaut.
Im Innenraum darf man eigentlich nicht fotografieren...
Weiter ging es am Busbahnhof vorbei. Dort gab es viele Stände, an welchen Wurzeln und Hölzer verkauft werden. Was die Laoten damit anfangen, ob es als traditionelle Medizin verwendet wird, ich weis es nicht.
Wenn man durch die Straßen läuft findet man viele Kolonialgebäude, meist Ministerien, Banken oder andere Bürogebäude.
(‚state owned company’, mehr stand nicht am Schild)
und
(Asian Development Bank)
Überhaupt bekommt man in Vientiane den Eindruck, dass die Wirtschaft des Landes auf Hilfsprogrammen beruht. Die Uferpromenade ist von den Koreanern gesponsert, die Busse von den Japanern, ‚Australian Aid’ sieht man überall, die Franzosen restaurieren die Tempel etc. Dabei scheint auch einiges für die Bevölkerung, oder wenigstens einen kleinen Teil davon, abzufallen
Aber wir sind ja als Touristen hier.
Und dann haben wir endlich die breite Prachtstraße gefunden, die Avenue Lane Xang
Erinnert etwas an die Champs-Elysees mit dem Kreisel um den Triumphbogen am Ende. Hier heißt er ‚Patuxai Gate’, wurde 1957 – 1968 erbaut
und hat eine sehr schöne Decke.
Für US$ 0.40/Person darf man auf die Aussichtplattform steigen. Auf dem Weg dorthin gibt es dann im Inneren unzählige Verkaufsstände, die alles verschandeln. Sicher verdient ein Minister hier auch gutes Geld daran.
Von der obersten Aussichtsplattform hat man einen guten Ausblick nach Norden
und nach Süden in Richtung Präsidentenpalast und Mekong.
Auf dem Rückweg hatte meine +1 Durst und wir kehrten im Bistro des Institut Francais ein, laut einem Freund ein absoluter Geheimtip für französisches Essen und hausgemachte Eiscreme (das Longan Sorbet war wirklich sehr geschmackvoll).
Weiter in Richtung Mekong Park und Fluss. Auf den Straßen, selbst auf der Prachtstraße, sieht man sehr viele Straßenstände. Die Crepesstände sind wohl noch von den Kolonialherren übriggeblieben.
Auch Boule wird an jeder Ecke gespielt.
Und ‚Chanel’ und ‚LV’ trägt hier jede Frau, sogar die meisten Taschen auf den Dächern der Taxen und Busse haben die berühmten LV Quadrate. Was diese Labels hier ein Geld verdienen müssen... ;-)
Auf halbem Weg zwischen Triumphbogen und Mekong liegt der Tempel ‚Wat Si Saket’ (Eintritt US$ 0.60/Person), welcher 1818 erbaut wurde und der einzige noch original erhaltene Tempel in Vientiane ist.
Auch hier darf man im Inneren nicht fotografieren. Also musste ich warten bis der Wächter für ein Telefongespräch den Tempel verlies.
Im Mekong Park, in welchem von einer ausländischen Organisation ein Fitnessplatz aufgebaut wurde, bieten viele ältere Damen Maniküre und Pediküre an... Bestimmt superhygienisch.
Vom Damm aus hat man einen schönen Blick über den Mekong nach Thailand
und den westlichen Verlauf der Uferpromenade.
Und dann rief, wie üblich, der Magen meiner +1. In der Nähe des Hotels liegt das französische Cafe ‚Le Banneton’, welches wir schon aus Luang Prabang kannten.
Der ‚Salade de Canard’ war leider nur durchschnittlich, die Ente viel zu trocken. Dafür war der Maracuja-Shake sehr gut.
Auf dem Rückweg hatte ich dann endlich Gelegenheit das Hotel von außen aufzunehmen.
Auch im Inneren habe ich noch einige schöne Details entdeckt:
Am Abend entschieden wir uns noch einmal französische Küche in Laos zu probieren, immerhin wird Laos dafür hochgelobt. Nach Rating in Tripadvisor und Nähe zum Hotel wählten wir das ‚L’Adresse’ aus, ließen einen Tisch auf der Terrasse reservieren.
Im Vergleich zu gestern waren die Preise deutlich höher. Die Vorspeisen reichten von US$ 8 bis 30, Hauptgerichte von US$ 13 bis 40. Alternativ wurde ein Abendmenü für US$ 20/Person, bestehend aus Vorspeise, Hauptgericht und Dessert angeboten. Dies erschien uns ein faires Angebot und so entschieden wir uns für einen Cappuccino vom Blumenkohl mit Chorizo-Stick
(wirklich sehr lecker),
einer Fischtapa-Vorspeise (Makrele) mit kleinem Salat
(das Highlight des gesamten Essens),
und als Hauptgericht ‚Shepard-Pie’ mit Kartoffelpüree auf Rindfleisch-Jus
(nicht meines, aber meiner +1 hat es geschmeckt)
sowie ein gebratenes Fischfilet auf Grünem-Papaya-Sauerkraut mit Senf- und Koriandersamen
(für meinen Geschmack war der Fisch etwas zu stark auf der Haut angebraten, das Sauerkraut von der grünen Papaya jedoch ein absoluter Traum).
Zum Abschluss zwei kleine Desserts, hausgemachtes Vanilleeis für meine +1, Crepes mit Schokoladensauce für mich.
Inklusive einem Kir Vin Blanc und Coke Light kam das Essen auf knapp US$ 48. Zwar wesentlich teurer als das Essen am gestrigen Abend, jedoch ist europäische Küche in Asien meistens teuer, und für das Gebotene absolut als günstig anzusehen.
Mein Fazit zu Vientiane: so langweilig und furchtbar, wie mir einige erzählt haben, ist es wirklich nicht – es mag aber auch daran liegen, dass es mich sehr an Kiev im Sommer erinnert hat. Es gibt ein paar Sehenswürdigkeiten (in 3 Stunden hatten wir sie abgeklappert) und gutes Essen – die Preise (Hotel, Taxi, Nudelsuppe) sind aber höher als vergleichbare Leistungen in BKK. Ein Tag in Vientiane reicht aber wirklich völlig aus.