UA: UA Flug überbucht, Polizei führt Passagier aus Flugzeug ab

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CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
3.443
4.035
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Das habe ich nicht gesagt. Zu dem Zeitpunkt, als das IDB durchgeführt wurde, wusste niemand, wie sich die Situation entwickelt und das war, von dem Gesichtspunkt her, die logische Wahl. Die anderen drei Passagiere, die ge-IDB-d wurden, haben den Flieger ja auch verlassen.

Tut mir leid - wer so als Unternehmen denkt, ist voellig inkompetent. Natuerlich war klar, dass wenn man die Polizei holen muss, dass der Schuss nach hinten los geht. Wer noch etwas Common Sense hat (und entsprechende Entscheidungsbefugnis), muss wissen, dass der Image Schaden gewaltig sein wird. Geld/ Voucher bieten, bis sich einer findet. Jeder hat seinen Preis.
In dem Moment, wo ich mit reiner Autoritaet oder gar Gewalt einen Kunden von seinem zustehenden und gekauften Produkt/ Dienstleistung abhalten moechte, habe ich als Unternehmen schon verloren. Der daraus entstehende Image-Schaden in den heutigen Social-Media Zeiten ueberschreitet alle anderen Kosten, die man potentiell hat.

Das hat United komplett selbst verbockt. Einschliesslich der Mitarbeiter vor Ort. Wobei die wahrscheinlich noch von Prozessen gegaengelt werden und absolut keine Entscheidungsbefugnis haben.
 

TRacer70

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
779
1
FKB
Nicht schlecht... (y)

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XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
22.099
1.716
fragt sich, ob die Polizei auch ohne Grund eine x-beliebige Person ohne Grund aus dem Flugzeug entfernen darf. Darauf dürften sich die beziehen, die werden nicht sagen "UA hat uns um die Durchsetzungen unserer - anscheinend irgendwo in den Terms and Conditions versteckten - zivilrechtlichen Forderung gerufen und wird setzen die jetzt durch.
 

XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
22.099
1.716
Tut mir leid - wer so als Unternehmen denkt, ist voellig inkompetent. Natuerlich war klar, dass wenn man die Polizei holen muss, dass der Schuss nach hinten los geht. Wer noch etwas Common Sense hat (und entsprechende Entscheidungsbefugnis), muss wissen, dass der Image Schaden gewaltig sein wird. Geld/ Voucher bieten, bis sich einer findet. Jeder hat seinen Preis.
In dem Moment, wo ich mit reiner Autoritaet oder gar Gewalt einen Kunden von seinem zustehenden und gekauften Produkt/ Dienstleistung abhalten moechte, habe ich als Unternehmen schon verloren. Der daraus entstehende Image-Schaden in den heutigen Social-Media Zeiten ueberschreitet alle anderen Kosten, die man potentiell hat.

Das hat United komplett selbst verbockt. Einschliesslich der Mitarbeiter vor Ort. Wobei die wahrscheinlich noch von Prozessen gegaengelt werden und absolut keine Entscheidungsbefugnis haben.

gutgeschrieben
 

singmeister

Erfahrenes Mitglied
16.08.2011
2.408
110
BSL
fragt sich, ob die Polizei auch ohne Grund eine x-beliebige Person ohne Grund aus dem Flugzeug entfernen darf. Darauf dürften sich die beziehen, die werden nicht sagen "UA hat uns um die Durchsetzungen unserer - anscheinend irgendwo in den Terms and Conditions versteckten - zivilrechtlichen Forderung gerufen und wird setzen die jetzt durch.

Wobei man schon fragen darf, seit wann die Polizei dafür zuständig ist, zivile Interessen einer privaten Firma durchzusetzen. Und ein Gesetzesverstoss oder Verstoss gegen Sicherheitsvorschriften lag wohl nicht vor.

Mir wäre es neu, dass die Polizei jetzt irgendwelche AGBs von Firmen durchsetzen muss. Auch in den USA.
 

CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
3.443
4.035
Nochmal: Ab einem gewissen VDB-Wert ist es für die Airline schlicht und ergreifend wirtschaftlicher, ein IDB auszusprechen als die VDB-Kompensation immer weiter zu erhöhen. Das ist ein Vorgang, der täglich passiert, nicht nur bei UA.

Natürlich, danach ist man immer schlauer. Aber wer hätte denn im Vorfeld $10.000 VDB autorisiert, wenn man stattdessen mit $400 IDB auskommt? Niemand hat doch ahnen können, was für eine Welle dieser Vorfall auslöst. Außerdem sind die anderen drei Passagiere doch der Aufforderung, den Flieger wieder zu verlassen, gefolgt.

In dem Moment, wo ich in einer solchen Situation, bei denen erstmal kein Fehlverhalten eines Passagiers (unruly, betrunken,was auch immer) vorliegt, die Polizei rufen muss, ist klar, dass es eine falsche Entscheidung ist, und man was anderes bieten muss. Das hat nix mit 'hinterher ist man immer schlauer' zu tun.

Eigentlich sollten auch die verantwortlichen Controler gefeuert werden. Denn deren Modellrechnung war offensichtlich falsch und unvollstaendig und die haben damit dem Unternehmen einen enormen Schaden verursacht.
 

XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
22.099
1.716
Wobei man schon fragen darf, seit wann die Polizei dafür zuständig ist, zivile Interessen einer privaten Firma durchzusetzen. Und ein Gesetzesverstoss oder Verstoss gegen Sicherheitsvorschriften lag wohl nicht vor.

Mir wäre es neu, dass die Polizei jetzt irgendwelche AGBs von Firmen durchsetzen muss. Auch in den USA.
also ich habe mich auch mal geweigert an der Tanke meinen Ausweis zu zeigen, damit der Kassierer die Unterschrift vergleichen konnte. Grund: ich bin nicht verplfichtet, einem Kassierer meinen Ausweis zu zeigen. Also hat der Typ die Bullen geholt und die haben dann meine Identität festgestellt. Hier kann UA sagen, die hätten die Identität feststellen lassen müssen und deshalb war die Polizei notwendig
 

fhanfi

Erfahrenes Mitglied
20.03.2013
1.909
493
also ich habe mich auch mal geweigert an der Tanke meinen Ausweis zu zeigen, damit der Kassierer die Unterschrift vergleichen konnte. Grund: ich bin nicht verplfichtet, einem Kassierer meinen Ausweis zu zeigen. Also hat der Typ die Bullen geholt und die haben dann meine Identität festgestellt. Hier kann UA sagen, die hätten die Identität feststellen lassen müssen und deshalb war die Polizei notwendig

Nunja, hättest Du mit Mitteln gezhalt, die keiner Personlichen Identifikation bedürfen, dann wäre die Polizei wohl auch nicht gekommen.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.073
3.280
ZRH / MUC / VIE
Das war im Rahmen der Willkommenskultur.

Und Merkel und die Union zahlten und zahlen den Preis, und sie werden ihn weiter zahlen.

In Wählerstimmen.

Und einen ähnlich hohen Preis wird auch United zahlen.

In Buchungszahlen.

Das war mehrmals wegen Überbesetzung im Rahmen defekter einzelner ICE2 oder ICE3, wo nur eine statt 2 Garnituren zum Einsatz kam.

Die Situation im Spätsommer 2015 hatte nichts mit dem Unvermögen der Deutschen Bahn zu tun.
 

Interflug

Erfahrenes Mitglied
14.06.2012
1.987
20
TXL, LHR
Sowas beeinflusst natürlich, ob man seinen Sitz freiwillig hergibt. Bei einem IDB darf die Tätigkeit des Passagiers (die auch niemand so schnell überprüfen kann) aber keine Rolle spielen. Was ist mit dem Anwalt, der einen Klienten vertreten muss? Dem Geschäftsmann, der einen wichtigen Abschluss hat? Dem Ehepaar auf Flitterwochen? Dem Absolventen auf dem Weg zum Vorstellungsgespräch?

IDB, also involuntary denied boarding, kann hier nicht vorliegen, denn der Passagier der aus dem Flugzeug geworfen wurde, war ja bereits geboardet.

800 USD hatten in diesem Fall nicht ausgereicht um Freiwillige zu finden, die auf Ihren Platz an Bord verzichten. Aus meiner Sicht hätte die Airline zuerst deutlicher die Möglichkeiten ausschöpfen sollen Freiwillige zu finden. Ein Gebot von 800 USD war nicht ausreichend. Vielleicht hätten 1000 USD gereicht, oder 1.500 USD, man hätte es jedenfalls noch weiter probieren können.

Welche Kosten wären denn entstanden wenn die vier Crew Mitglieder nicht rechtzeitig geflogen wären, sicherlich deutlich mehr als 4 x 800 USD?

Zwischen 3.200 USD (in Fluggutscheinen) und den Kosten für den abgesagten Flug (weil die vier Crew Mitglieder nicht rechtzeitig in Louisville eingetroffen wären) ist aus meiner Sicht jedenfalls noch jede Menge Luft.
 

deralex2985

Erfahrenes Mitglied
09.12.2011
1.640
782
also ich habe mich auch mal geweigert an der Tanke meinen Ausweis zu zeigen, damit der Kassierer die Unterschrift vergleichen konnte. Grund: ich bin nicht verplfichtet, einem Kassierer meinen Ausweis zu zeigen. Also hat der Typ die Bullen geholt und die haben dann meine Identität festgestellt. Hier kann UA sagen, die hätten die Identität feststellen lassen müssen und deshalb war die Polizei notwendig

Wäre noch schön gewesen, wenn du für den Einsatz gezahlt hättest...Mann,Mann,Mann
 
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nomad_

Aktives Mitglied
18.02.2016
142
36
Wobei man schon fragen darf, seit wann die Polizei dafür zuständig ist, zivile Interessen einer privaten Firma durchzusetzen. Und ein Gesetzesverstoss oder Verstoss gegen Sicherheitsvorschriften lag wohl nicht vor.

Mir wäre es neu, dass die Polizei jetzt irgendwelche AGBs von Firmen durchsetzen muss. Auch in den USA.

Ist es nicht eher so, dass die Polizei gerufen wurde, um UAs Hausrecht durchzusetzen? Der Passagier wurde des Flugzeugs verwiesen und wollte nicht gehen. Unabhängig von den zivilrechtlichen Fragen (Vertragserfüllung, AGB, etc.) steht damit ja erst mal die Abwehr von Hausfriedensbruch im Raum. Und da ist die Polizei dann schon zuständig?

Disclaimer: ich bin allerdings kein Anwalt und wie sich das Hausrecht in US-amerikanischen Flugzeugen darstellt, weiss ich natürlich auch nicht.... Aber in D darf ja z.B. ein Gastwirt - soweit ich weiss - auch einen Gast aus dem Haus schaffen lassen, wenn er ihn dort nicht mehr haben möchte. Welche zivilrechtlichen Ansprüche sich danach noch ergeben, bleibt dann auch erst mal dahingestellt...

nomad.
 

kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
769
Unter TABUM und in BNJ
Wobei man schon fragen darf, seit wann die Polizei dafür zuständig ist, zivile Interessen einer privaten Firma durchzusetzen. Und ein Gesetzesverstoss oder Verstoss gegen Sicherheitsvorschriften lag wohl nicht vor.

Mir wäre es neu, dass die Polizei jetzt irgendwelche AGBs von Firmen durchsetzen muss. Auch in den USA.

Es wurde weiter oben schon mal die Frage gestellt, mit welcher Aufgabenstellung bzw. welchem Briefing die Polizei da hinein geschickt wurde.

Wenn es um "wir brauchen den Platz" ging wäre es imho nicht Aufgabe der Polizei gewesen.

Wenn die Polizei aber gesagt bekommt "da ist ein unruly passenger, der raus muß" dann wäre das ein doppelter clusterfuck von UA gewesen - die Polizei (gerade an einem Flughafen) wäre dann aber ihre Aufgabe zur Sicherstellung der Sicherheit im Luftverkehr nachgekommen.

Man weiß es eben nicht...
 

fhanfi

Erfahrenes Mitglied
20.03.2013
1.909
493
Es wurde weiter oben schon mal die Frage gestellt, mit welcher Aufgabenstellung bzw. welchem Briefing die Polizei da hinein geschickt wurde.

Wenn es um "wir brauchen den Platz" ging wäre es imho nicht Aufgabe der Polizei gewesen.

Wenn die Polizei aber gesagt bekommt "da ist ein unruly passenger, der raus muß" dann wäre das ein doppelter clusterfuck von UA gewesen - die Polizei (gerade an einem Flughafen) wäre dann aber ihre Aufgabe zur Sicherstellung der Sicherheit im Luftverkehr nachgekommen.

Man weiß es eben nicht...

aber man weiß, dass der Polizist erstmal suspendiert ist.
 

pimpcoltd

Erfahrenes Mitglied
03.07.2009
3.316
10
Es spielt letztlich überhaupt keine Rolle, was UA nach nationalem Recht durfte: Vielleicht endet nach dem Recht des Staates Illinois das Recht des Passagiers, sich an Bord und auf dem gebuchten und bezahlten Sitzplatz aufzuhalten, durch einfache Erklärung der Airline – ungeachtet des vertraglichen Anspruchs des Passagiers, dort bis zur Ankunft am Zielort zu verweilen. Aber selbst wenn es so wäre, zeugt es von einem zutiefst verdorbenen Denken der Airline, wenn sie den Platz gewaltsam räumen lässt, obwohl sie selbst die Ursache für das Problem geschaffen hat und es offensichtlich friedlichere Lösungen gab.
 

endeavour78

Erfahrenes Mitglied
17.05.2012
361
2
MUC
Die 1.600 USD kommen wohl von diesem Augenzeugenbericht auf Reddit (Bild vom Boardingpass des Fluges UA3411 ist auch enthalten: http://i.imgur.com/l28fuOy.jpg).

In dem verlinkten Thread steht auch, dass die Angebote von United in Fluggutscheinen, gestückelt zu je 50$ ausgezahlt werden sollten, von denen dann auch nur je einer pro Flug eingesetzt werden können soll. Da werden die angeblich von United großzügig angebotenen 1000$ für viele Passagiere schnell wertlos.
 

singmeister

Erfahrenes Mitglied
16.08.2011
2.408
110
BSL
In dem verlinkten Thread steht auch, dass die Angebote von United in Fluggutscheinen, gestückelt zu je 50$ ausgezahlt werden sollten, von denen dann auch nur je einer pro Flug eingesetzt werden können soll. Da werden die angeblich von United großzügig angebotenen 1000$ für viele Passagiere schnell wertlos.

Das wäre ja noch besser, Stückelung 50$. Als nächstes werden die Kompensationen in 1 cent Stücken ausgezahlt, zur Abholung versteht sich.
 

Interflug

Erfahrenes Mitglied
14.06.2012
1.987
20
TXL, LHR
Was für ein Schwachsinn.


Über den Sinn und Unsinn von Online Petitionen kann man wirklich streiten.

Ich war auf die Petition in einem Artikel von "The Guardian" aufmerksam geworden.
https://www.theguardian.com/world/2...-boss-oliver-munoz-says-passenger-belligerent

Hier wird der CEO von UA zitiert, der den Passagier der sich weigerte auszusteigen als "disruptive und belligerent" bezeichnet.

Und es gibt wohl Zeitgenossen unter uns, die sich von dem CEO von UA eine Entschuldigung gewünscht hatten,
anstelle eines Vorwurfs. Daraufhin ist wohl diese Petition ins Leben gerufen worden.

Um 12:33 hatten 2930 unterzeichnet, jetzt gegen 16:34 sind es 11.872 Unterschriften.

Ich hatte die Petition komentarlos gepostet, ohne zu werten, damit sich jeder selbst ein Bild dazu macht. Es scheint jedoch,
dass dieser Vorfall hohe Wellen schlägt und uns noch ein paar Tage beschäftigen wird.
 
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CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
3.443
4.035
Was für ein Schwachsinn.

Aus Sicht der Kunden/ Oeffentlichkeit - einverstanden, das geht die nichts an.

Als Aktionaer/ Teilhaber - ja bitte! Er ist der Verantwortliche dafuer, dass United derartige Prozesse/ Ablaeufe eingefuehrt hat, die die Mitarbeiter vor Ort der Entscheidungsbefugnis beraubt haben und zu derartigen Ereignissen fuehren. Ist ja nicht das erste mal.

Ob der heutige Kursverlust dauerhaft ist, wird sich zeigen (wohl eher nicht) - aber ein Imageschaden ist entstanden und auch wird das ganze einen erheblichen finanziellen Schaden nach sich ziehen.
Und das Management traegt dafuer die Verantwortung und sollte die Konsequenzen des eigenen Handelns (im Guten und im Schlechten) spueren.