UA: UA Flug überbucht, Polizei führt Passagier aus Flugzeug ab

ANZEIGE
R

ruhei

Guest
Geht so; wer solche Aussagen



zitiert bzw. zu eigen macht, hat die luftpolizeiliche Hoheitsgewalt aus § 12 Abs. 1 und 2 LuftSiG nicht verstanden. Die sich aus ihr ergebenden Befugnisse sind kein Freifahrtschein, sondern berechtigen ausschliesslich zur Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung und Gefahrenabwehr. Nicht zur willkuerlichen Entfernung von Passagieren, die zivilrechtlich einen Transportanspruch haben.
Ich hatte ja explizit die Passagen, die ich als gut zusammengefasst einschätzte zitiert. Dass dieser Artikel, wie die meisten, nicht nur bei SPON, auch Unsinn enthält, ist kein Widerspruch.
 

pimpcoltd

Erfahrenes Mitglied
03.07.2009
3.316
10
Geht so; wer solche Aussagen [...] zitiert bzw. zu eigen macht, hat die luftpolizeiliche Hoheitsgewalt aus § 12 Abs. 1 und 2 LuftSiG nicht verstanden.

Tja, ein selbsternannter "Luftfahrtexperte" ist halt noch kein Luftverkehrsrechtler, was selbst einem Ramschmedium wie dem SPONgo einleuchten sollte. Ich danke aber für den Hinweis auf den Knaben, dann kann ich künftig, wenn hier wieder mal einer juristischen Vollstuss absondert, einfach sagen: "Cord, sei still!" ;)
 

holgor2000

Aktives Mitglied
24.03.2013
172
7
In diesem Statement des CEO sind einige Antworten auf hier gestellte Fragen versteckt: https://twitter.com/MikeDelMoro/status/851577272502976517

1. Dem Passagier sei das boarden verweigert worden. Daraus lässt sich schließen, dass UA der Meinung ist, dass das boarding noch gar nicht stattgefunden/beendet war.

2. Der Passagier sei nach mehrmaliger Aufforderung lauter und streitlustiger geworden. Dies sei der Grund, weshalb man die Security holen musste. Daraus lässt sich schließen, dass UA der Meinung ist, dass der Passagier der Aggressor war und sie ihn deshalb haben entfernen müssen.

Ich übersetze es mal unrein was der CEO eigentlich sagt:
Wir sagen einfach wir hatten noch gar nicht geboardet, daher konnten wir den Passagieren eine Entschädigung anbieten.
Das haben wir dann so oft gemacht bis wir dem Passagier auf die Nerven gegangen sind und er sich hat provozieren lassen und lauter geworden ist. Das haben wir als Grund gebraucht um ihn als Sicherheitsrisiko deklarieren zu dürfen. Dann durften wir von unserem Hausrecht wegen Sicherheit Gebrauch machen und die arme Socke von Polizist musste ausführen. Fertig ;)

Es bleibt also die spannende Frage, was wohl passiert wäre, wenn der Passagier ruhig geblieben wäre und der Crew somit keinen Grund geliefert hätte um die Security zu holen. Leider werden wir das wohl nie erfahren.
 
  • Like
Reaktionen: Mizar

airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.144
14
Das Chicago Department of Aviation sucht noch fähige Mitarbeiter als Aviation Security Officer:

Essential Duties:
Arrests and detains individuals found violating or suspected of violating city, state and federal laws, restraining individuals using handcuffs or other restraining devices

Physical Requirements:
Ability to exert muscle force and use appropriate control holds to apprehend, subdue and restrain individuals
Ability to run and pursue fleeing suspects on foot , and to lift and/ or carry objects weighing up to 50 pounds

https://chicago.taleo.net/careersection/100/jobdetail.ftl?job=99860
 
  • Like
Reaktionen: AroundTheWorld

Muscogee

Gesperrt
02.04.2017
80
0
Aus der Begründung der online-petition:
"His face was slammed against his arm rest, which broke off of the seat."
Ist das wahr?

Egal ob es wahr ist - es schnürt mir die Kehle zu, wenn ich in diesem Thread lese, daß manche erwägen, dem betr. Pax auch nur eine Mitschuld anzuhängen. Der Mann hat nichts, aber auch gar nichts getan. Hingegen haben ein paar Knallchargen von UA, allen voran der Pilot, der das ganze nicht verhindert hat, sich angemaßt, das wirtschaftliche Interesse ihres Ladens über das zu stellen, was uns Menschen von Raubtieren unterscheidet (oder unterscheiden sollte).

Selbstverständlich hätte man diese Crew die 300 Meilen kurzerhand mit dem Auto transportieren müssen. Und selbst wenn dies nicht gelungen wäre (natürlich wäre es gelungen) hätte man eher den Flug wegen der dann fehlenden Crew ausfallen lassen müssen als einen völlig unschuldigen Pax aus dem Flugzeug zu schleifen.

Menschen, die hier meinen, der von ihnen vergötterte Pilot dürfe in seinem Flugzeug alles anordnen und jeden nach Belieben zum Sicherheitsrisiko erklären, machen mir Angst.
Ich meine das nicht ironisch, rhetorisch oder sonst irgendwie verdreht, sondern so wie ich es sage. Solche Menschen sind erfahrungsgemäß auch bei anderen Gelegenheiten bereit, sich auf die Seite der Gewalt zu schlagen und die Schwachen einfach nur genervt als Störenfriede zu betrachten.
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
14.411
12.641
IAH & HAM
Würde ich so nicht sehen. Die Notwendigkeit auf ner US-Umsteigeverbindung auf LH Ticket mit UA fliegen zu müssen, war für mich einer der der Gründe, schon vor geraumer Zeit von *A zu OW zu wechseln.

Naja in 3 Tagen ist das ganze wieder vergessen und dann wird auch wider fleißige UA gebucht....

... und am bequemsten fliegt man Domestic mit Southwest :)

Ich finde ein UA domestic Sitz deutlich bequemer als Southwest....
 

Mizar

Erfahrenes Mitglied
11.11.2012
809
0
Nach 2 Tagen! sind die immer noch eine der Headlines auf CNN, gerade ein Diskussionsbeitrag gelaufen.
Und das alles hätte man mit ein paar lumpigen Hunderter mehr vermeiden können, wie dumm muss man sein.

Naja in 3 Tagen ist das ganze wieder vergessen und dann wird auch wider fleißige UA gebucht....

Das Airlinebusiness ist recht tight, 1% weniger ist ziemlich schmerzhaft (für mich sind die z.B. jetzt auf der Blacklist, für meine Firma auch, und privat habe ich einige ähnliche Meinungen vernommen).
Es werden hoffentlich genügend Leute mit den Füßen abstimmen, mal sehen wieviele, ein Exempel hätte sicher positive Auswirkungen in einer Marktwirtschaft.
 
Zuletzt bearbeitet:

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.550
4.102
also ich habe mich auch mal geweigert an der Tanke meinen Ausweis zu zeigen, damit der Kassierer die Unterschrift vergleichen konnte. Grund: ich bin nicht verplfichtet, einem Kassierer meinen Ausweis zu zeigen. Also hat der Typ die Bullen geholt und die haben dann meine Identität festgestellt. Hier kann UA sagen, die hätten die Identität feststellen lassen müssen und deshalb war die Polizei notwendig

Und warum hast du gewartet auf die Polizei? Grund: dich kann auch kein Kassierer irgendwo festhalten. Wenn du schon auf Bambule aus bist, dann doch auch anstaendig und konsequent.
 
  • Like
Reaktionen: Fare_IT

hippo72

Erfahrenes Mitglied
11.03.2009
11.877
4.643
Paralleluniversum
aber man weiß, dass der Polizist erstmal suspendiert ist.

Ist das nicht eher "standard" bei so einem Vorfall?


UA hat aber vermutlich öfters Planungsprobleme beim Creweinsatz.
Für meinen domestic Flug von HNL aufs Festland wurde ich 48h vor Abflug umgesetzt von 1A auf 4K - ohne Benachrichtigung. 1AB sind nun geblockt und waren auf dem Hinflug mit einem Vorhang als Crewrest versehen. Meine Buchung besteht schon seit einigen Monaten. Warum fällt UA erst 2 Tage vor Abflug auf, dass bei 8 Stunden Flugzeit ein Crewrest notwendig ist? Dass ich gerne am Fenster sitze ist zweitrangig.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Menschen, die hier meinen, der von ihnen vergötterte Pilot dürfe in seinem Flugzeug alles anordnen und jeden nach Belieben zum Sicherheitsrisiko erklären, machen mir Angst.

Und mir machen Menschen Angst, die mit pauschalen Urteilen andere "ab"urteilen.

Ich meine das nicht ironisch, rhetorisch oder sonst irgendwie verdreht, sondern so wie ich es sage.

Deine Aussage ist doch klar und unmißverständlich gewesen.

Solche Menschen sind erfahrungsgemäß auch bei anderen Gelegenheiten bereit, sich auf die Seite der Gewalt zu schlagen und die Schwachen einfach nur genervt als Störenfriede zu betrachten.

Die Unterstellung ist eine Unverschämtheit imho.


Ich persönlich gehöre zu den Menschen, die bei Erwähnung des Artikel 20 Absatz
4 GG nicht "nachschlagen" müssen, was damit gemeint sein könnte. Und ich teile ein
grundsätzliches Mißtrauen gegenüber vermeintlichen Autoritätspersonen. Gleichzeitig
akzeptiere ich dass es bestimmte Tätigkeiten und Positionen gibt, in denen Führung und
Basisdemokratie eben nicht zusammengehen und richte mich danach, sofern es keine
Gefahr für Leib und Leben darstellt (Verweis auf den Brand der SQ in SIN sei gestattet). Das ist kein Widerspruch - mehr eine Frage des Timings.

Das bedeutet aber nicht, dass ich diese nicht hinterfrage und mein Recht (nach)fordere.

Sie bedeutet lediglich, dass ein von mir ausgesprochener Satz "Sie hören von mir" (seltenst!)
im Gegensatz zu vielen Anderen keine leere Hülse darstellt. Gleichzeitig breche ich mir keinen aus der Krone, meine Position zu korrigieren wenn ich merke das ich "falsch" liege.

Ich bin bei Dir, wenn Du sagst dass der Kapitän des UA Fluges auf ganzer Linie versagt hat -
und ich gehe sogar soweit, dass dieser nicht ins Cockpit eines Linienflugzeugs gehört.

In der Sache noch ein Gedanke der mir im Gespräch mit Kollegen über diese Sache gekommen
ist: Es wird, sofern es eine juristische Aufarbeitung gibt, sehr spannend sein WER den mißhandelten
Passagier im Flugzeug mehrfach angesprochen und zum Verlassen aufgefordert hat. Denn die
Mißachtung der Anweisung der Crew kann ja nur stattgefunden haben, sofern die Crew (also Cockpit
oder F/A`s) selbst die Aufforderung ausgesprochen haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: kingair9

ETOPS

Erfahrenes Mitglied
25.12.2013
2.886
385
airside
Hier taucht übrigens eine weitere Geschichte zu einem (wesentlich harmloseren) Vorfall auf:
United passenger threatened with handcuffs to make room for 'higher-priority' traveler - LA Times


Wird sicher nicht der letzte Artikel dieser Art sein. Momentan ist ein günstiger Zeitpunkt, solche Storys zu vermarkten.

Aber dem, was die gute Frau Underwood sagt, kann ich auch nur uneingeschränkt zustimmen:

" (...) Julia Underwood, a business professor at Azusa Pacific University, said United’s actions in both the dragged-off-the-plane episode and with Fearns reflect a coldhearted mindset utterly devoid of compassion for customers.“They’re so locked into their policies, there’s no room for empathy,” she said.
As a result, Underwood said, situations that should be manageable spiral out of control and result in unnecessarily messy PR disasters.
“What United and all companies need to do is to train and empower workers to deal with specific issues as they arise,” she said. “Don’t just follow whatever is written in your policies.”(...)"
 

pimpcoltd

Erfahrenes Mitglied
03.07.2009
3.316
10
Jetzt sind es also die dummen, unflexiblen, herzlosen Mitarbeiter vor Ort? Ja, wir alle wissen, dass das Frontpersonal der Airlines und ihre Gehilfen nicht das Zeug zum Wirtschaftslenker haben und in aller Regel nicht über das hinausgehen, was die Unternehmen ihnen vorschreiben. Aber genau das will das Management, und deshalb liegt das Problem nicht beim Handling-Äffchen, sondern bei denen, die für die Abläufe verantwortlich zeichnen. Der Fisch stinkt vom Kopf und heißt Oscar, Carsten etc.
 

pimpcoltd

Erfahrenes Mitglied
03.07.2009
3.316
10
Nichts anderes sagt der zitierte Ausschnitt. Nicht die MA (vor Ort) machen die policies, die sie zu befolgen haben.

Der zitierte Ausschnitt sagt:

“What United and all companies need to do is to train and empower workers to deal with specific issues as they arise,” she said. “Don’t just follow whatever is written in your policies.”(...)"

Kein Wort davon, dass die "policies" das Problem sind. Die Airlines fahren riesige Gewinne mit den Überbuchungen ein – fair enough –, aber feilschen um $20, wenn die Rechnung nicht aufgeht. Und dann lässt UA auch noch Gewalt anwenden.
 

pimpcoltd

Erfahrenes Mitglied
03.07.2009
3.316
10
Doch. Da steht nämlich "empower". Und momentan sind die MA genau das offenbar nicht.

Da haben wir wohl unterschiedliche Englischkenntnisse, wenn es um Ausbildung und Befähigung geht. Es ist vielleicht wünschenswert, aber tatsächlich reichlich sinnlos, Mitarbeiter zu Entscheidungen zu befähigen, die man ihnen bisher aus nicht ganz falschen Gründen vorenthalten hat. Das Problem liegt da, wo die Unternehmensführung den Konflikt hervorruft und ihn nicht auf einfachste Weise (cash, anderweitiger Transport) beseitigt. Verantwortung sollen die übernehmen, die dafür eingestellt wurden.

Im übrigen spricht die Dame gerade nicht davon, die Mitarbeiter vor Ort zu flexiblen Entscheidungen zu ermächtigen, sondern sie möchte, dass diese Mitarbeiter von den Vorgaben abweichen. – Falscher Ansatz. Die Vorgaben müssen geändert werden.
 
Zuletzt bearbeitet:

AroundTheWorld

Erfahrene Nachgeburt
08.09.2009
3.958
111
Da haben wir wohl unterschiedliche Englischkenntnisse, wenn es um Ausbildung und Befähigung geht. Es ist vielleicht wünschenswert, aber tatsächlich reichlich sinnlos, Mitarbeiter zu Entscheidungen zu befähigen, die man ihnen bisher aus nicht ganz falschen Gründen vorenthalten hat. Das Problem liegt da, wo die Unternehmensführung den Konflikt hervorruft und ihn nicht auf einfachste Weise (cash, anderweitiger Transport) beseitigt. Verantwortung sollen die übernehmen, die dafür eingestellt wurden.

Im übrigen spricht die Dame gerade nicht davon, die Mitarbeiter vor Ort zu flexiblen Entscheidungen zu ermächtigen, sondern sie möchte, dass diese Mitarbeiter von den Vorgaben abweichen. – Falscher Ansatz. Die Vorgaben müssen geändert werden.

Du hast den Absatz komplett nicht verstanden. Ob es an Deinen Englischkenntnissen liegt oder an etwas anderem, who knows.
 
  • Like
Reaktionen: usarage