UA: UA Flug überbucht, Polizei führt Passagier aus Flugzeug ab

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suedbaden

Erfahrenes Mitglied
28.03.2010
1.119
18
München
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So langsam scheint auch der Aktienmarkt zu reagieren: Der Kurs von UAL gibt vorbörslich in New York um mehr als 5 Prozent nach (Stand kurz vor 6am EDT). Da bin ich mal gespannt, wie sich das entwickelt...
 

marioconi

Erfahrenes Mitglied
10.01.2011
1.351
87
Auch der Polizist wird nicht suspendiert werden. Widersetz dich doch mal den Anweisungen eines US-Cops und schau, was passiert. Das war common practice.

Sicher, Du Experte?!

https://www.axios.com/united-ceo-responds-to-passengers...
United CEO apologizes for "having to re-accommodate" passengers
axios.com

"„Dies ist ein ärgerliches Vorkommnis für uns alle. Ich bedauere, dass wir diese Passagiere wieder von Bord bringen mussten. Unser Team arbeitet mit Hochdruck zusammen mit den offiziellen Stellen daran, herauszufinden, was genau passiert ist.“ Der Flughafenpolizist, der den Mann aus der Maschine zog, wurde mittlerweile vom Dienst suspendiert."
 
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Anonym-36803

Guest
Interessant wird sein, wie der Auswahlprozess im Detail aussah.

Aus United's CoC:
The priority of all other confirmed passengers may be determined based on a passenger’s fare class, itinerary, status of frequent flyer program membership, and the time in which the passenger presents him/herself for check-in without advanced seat assignment.
von: https://www.united.com/web/de-DE/content/contract-of-carriage.aspx#sec25

Ausgeschlossen sind Menschen mit Behinderung und alleinreisende Kinder. Laut Flyertalk sind Statuspassagiere ebenso ausgeschlossen, wobei ich nicht weiß, ob dies nur für eigene oder auch fremde Statuskunden gilt.

Daraus wurde anscheinend automatisch eine Liste der Passagiere erstellt, die den Flug verlassen müssen. In einem der Berichte habe ich auch gelesen (ich meine, auf FT), dass eine Managerin an Bord zu dem Passagier sagte, dass er die geringste Fare hat und deswegen gehen muss.
 
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Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
Allein der Umstand jemanden wegen Status bei der Auswahl "besser" zu behandeln kann dir vor Gericht schon um die Ohren fliegen. Auch, es vom bezahlten Flugpreis abhängig zu machen.

Einzig möglich, ohne Ansehen der Person ein Losentscheid wäre denkbar.
 

Rennip

Erfahrenes Mitglied
28.02.2016
1.454
381
@ #163:

Wenn es, wie ich schon in #142 vermutet habe, ungesetzlich war, den Passagier, aus dem Flugzeug zu entfernen, wie einen Sack Kartoffeln, dann hoffe ich, dass ALLE dafür Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft gezogen werden - und United zahlen muss.

Ein Zivilflugzeug ist doch kein Sklavenschiff.
 
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janetm

Erfahrenes Mitglied
11.02.2012
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1.280
DUS, HAJ, PAD
Mann kann doch nicht 4 Passagiere mit Zahltickets aus dem Flugzeug werfen, die bereits dort sitzen um anschließend 4 Mitarbeiter mitzunehmen?

Da sollte man nicht in die Bedrängnis kommen 4 Passagiere nach irgendwelchen Kriterien auswählen zu müssen. Es sollte klar sein, das in dem Fall die Mitarbeiter nicht mitfliegen.
 
A

Anonym-36803

Guest
Mann kann doch nicht 4 Passagiere mit Zahltickets aus dem Flugzeug werfen, die bereits dort sitzen um anschließend 4 Mitarbeiter mitzunehmen?

Da sollte man nicht in die Bedrängnis kommen 4 Passagiere nach irgendwelchen Kriterien auswählen zu müssen. Es sollte klar sein, das in dem Fall die Mitarbeiter nicht mitfliegen.

Deadheading Crew hat i.d.R. die höchste Priorität, auf jeden Fall vor zahlenden Passagieren.

Vermutlich war die Überlegung: Lieber vier Passagiere auf diesem Flug ausladen als am nächsten Morgen einen ganzen Flug mit 70 Passagieren streichen zu müssen, weil die Crew nicht vor Ort ist.
 

kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
769
Unter TABUM und in BNJ
Mann kann doch nicht 4 Passagiere mit Zahltickets aus dem Flugzeug werfen, die bereits dort sitzen um anschließend 4 Mitarbeiter mitzunehmen?

Hast Du den thread gelesen? Es ging ja nicht um irgendwelche Mitarbeiter auf Urlaub sondern um eine Crew, die dringend mit mußte um einen Flieger zu übernehmen...

Schlecht geplant, kann (auch in Europa) passieren - was hier in Europa (oder zumindest in D) wohl nicht passieren kann ist die Gewaltanwendung durch den Polizisten.
 
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marioconi

Erfahrenes Mitglied
10.01.2011
1.351
87
Um die Ohren fliegen könnte UA auch die Tatsache, dass man nicht alle Möglichkeiten vor dieser Aktion ausgeschöpft hat. Z.B., warum man nicht die Höchstsumme von 1350 Dollar angeboten hatte. Das US-Verkehrsministerium hat bereits eine Untersuchung des Vorfalls angekündigt.
 

kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
769
Unter TABUM und in BNJ
Noch mal hervor zu heben die rechtliche Bewertung durch einen Anwalt im posting 163 von Luftikus:

Lawyer here. This myth that passengers don't have rights needs to go away, ASAP. You are dead wrong when saying that United legally kicked him off the plane.

First of all, it's airline spin to call this an overbooking. The statutory provision granting them the ability to deny boarding is about "OVERSALES", specifically defines as booking more reserved confirmed seats than there are available. This is not what happened. They did not overbook the flight; they had a fully booked flight, and not only did everyone already have a reserved confirmed seat, they were all sitting in them. The law allowing them to denying boarding in the event of an oversale does not apply.

Even if it did apply, the law is unambiguously clear that airlines have to give preference to everyone with reserved confirmed seats when choosing to involuntarily deny boarding. They have to always choose the solution that will affect the least amount of reserved confirmed seats. This rule is straightforward, and United makes very clear in their own contract of carriage that employees of their own or of other carriers may be denied boarding without compensation because they do not have reserved confirmed seats. On its face, it's clear that what they did was illegal-- they gave preference to their employees over people who had reserved confirmed seats, in violation of 14 CFR 250.2a.

Furthermore, even if you try and twist this into a legal application of 250.2a and say that United had the right to deny him boarding in the event of an overbooking; they did NOT have the right to kick him off the plane. Their contract of carriage highlights there is a complete difference in rights after you've boarded and sat on the plane, and Rule 21 goes over the specific scenarios where you could get kicked off. NONE of them apply here. He did absolutely nothing wrong and shouldn't have been targeted. He's going to leave with a hefty settlement after this fiasco.
 

marioconi

Erfahrenes Mitglied
10.01.2011
1.351
87
Das Ganze nimmt nun auch noch politische ausmaße an:
Man filmed being dragged off United flight causes outrage in China - CNN.com

"A public relations disaster for United Airlines is transforming into an international incident in one of its most important markets.
Video of a passenger being dragged off a Chicago-Louisville flight, bloodying his nose and leaving him dazed in the process, has gone viral online in China, attracting tens of thousands of outraged posts.
The man, who has not yet been identified, was overheard saying he was being profiled for being Chinese, a passenger told CNN, before police officers forcibly removed him from his seat on the overbooked flight.
The incident, which unfolded on Sunday, was the number one trending topic Tuesday on Weibo, China's answer to Twitter, attracting more than

Many commenters called for a boycott of United, accusing the airline of discriminating against the passenger because he is Chinese.
"It's straight up discrimination," one widely shared post said, while another commenter said they would never "fly with United again in my lifetime."
Joe Wong, a Chinese-born comedian who has performed multiple times on the "Late Show with David Letterman," said on Weibo "many Chinese people feel they've been subject to discrimination."
"They stay silent because they fear losing face," he said. "That's why the Western mainstream media and public don't take discrimination against Asians seriously."
China is the second largest aviation market in the world and a key focus for United, which claims it "operates more nonstop US-China flights, and to more cities in China, than any other airline."

Soviel zum Thema: "welcher Image-Schaden"?! Der Vorwurf der Diskriminierung ist natürlich harter Tobak und kann, auch wenn nicht berechtigt, lange an der Airline haften bleiben!
 
Zuletzt bearbeitet:

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-2
Deadheading Crew hat i.d.R. die höchste Priorität, auf jeden Fall vor zahlenden Passagieren.

Vermutlich war die Überlegung: Lieber vier Passagiere auf diesem Flug ausladen als am nächsten Morgen einen ganzen Flug mit 70 Passagieren streichen zu müssen, weil die Crew nicht vor Ort ist.

Bist du da ganz sicher?

Dann muss aber die eigene Firmenrichtlinie hier nämlich auch bei den Mitarbeitern entsprechend differenzieren. MA ist dann nicht gleich MA.

Ich kann mich da noch an ein selbst erlebtes Ereignis erinnern.

Business Kabine war damals mit 4 Reihen abgetrennt. Nach Boarding Completed betraten nach ca. 10 Minuten noch 2 Streifenhörnchen das Flugzeug und setzten sich auf 4B und 4E während vorne fleißig Papiere getauscht wurden. Das führte damals dann auch zu einigen Diskussionen, wie ich aus Reihe 2 mitbekommen konnte.
 
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Anonym-36803

Guest
Um die Ohren fliegen könnte UA auch die Tatsache, dass man nicht alle Möglichkeiten vor dieser Aktion ausgeschöpft hat. Z.B., warum man nicht die Höchstsumme von 1350 Dollar angeboten hatte. Das US-Verkehrsministerium hat bereits eine Untersuchung des Vorfalls angekündigt.

United hat doch $800 (Munoz schreibt in seinem Statement sogar von $1000) angeboten. Wie hoch soll es denn für einen 1h-Flug noch gehen? Irgendwann wird es für die Fluggesellschaft wirtschaftlicher, statt die VDB-Kompensation weiter zu erhöhen einfach ein IDB durchzuführen. Bei IDB greifen dann die Vorgaben der FAA, und das sind 400% der vom Kunden gezahlen Fare. Wenn der Passagier bspw. $100 gezahlt hat, kostet das IDB dann $400.

Unterschied ist, dass die VDB-Kompensation ein UA-Voucher ist, und die IDB-Kompensation in cash ausbezahlt wird.
 
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marioconi

Erfahrenes Mitglied
10.01.2011
1.351
87
United hat doch $800 (Munoz schreibt in seinem Statement sogar von $1000) angeboten. Wie hoch soll es denn für einen 1h-Flug noch gehen? Irgendwann wird es für die Fluggesellschaft wirtschaftlicher, statt die VDB-Kompensation weiter zu erhöhen einfach ein IDB durchzuführen..

Und Du denkst, dass der wirtschaftliche Schaden nun geringer ist, als wenn man die max. mögliche Entschädigung i.H.v. 1350$ angeboten hätte?! Aha.
Ausserdem geht es darum, dass UA nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft hatte bevor man zu dieser Maßnahme griff und nicht, ob die 1350$ für einen 1h Flug angemessen sind. Das wird ein Gericht nämlich herzlich wenig interessieren!
 
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Anonym-36803

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Many commenters called for a boycott of United, accusing the airline of discriminating against the passenger because he is Chinese.

War ja klar, dass hier gleich wieder die Rassismuskeule geschwungen wird. Es gibt nicht den geringsten Beweis, dass es sich dabei um Rassismus handelt.
 
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marioconi

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10.01.2011
1.351
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War ja klar, dass hier gleich wieder die Rassismuskeule geschwungen wird. Es gibt nicht den geringsten Beweis, dass es sich dabei um Rassismus handelt.

Natürlich gibt es den nicht und natürlich hatte das auch nix mit Rassismus zu tun. Aber diese Vorwürfe, ob haltbar oder nicht, haften an einem Unternehmen länger, als der eigentliche Vorfall!
 

Seemann

Erfahrenes Mitglied
23.03.2010
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MUC
Es ist immer nur von "Crew" die Rede.
Welche Rolle hat eigentlich der Verantwortliche, der Chef ganz vorne in der Sache gespielt. Er ist doch letztlich die Instanz, der entscheiden muss, wer mitfliegt und wer nicht.
Seemann
 
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Anonym-36803

Guest
Bist du da ganz sicher?

Von Wikipedia:

Da bei einem Fehlen von Besatzungen am Zielort evtl. hohe Folgekosten oder Flugplanverwerfungen entstehen können, genießen dead-head fliegende Besatzungen eine hohe Beförderungspriorität.
siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Dead-Head-Flug

Und Du denkst, dass der wirtschaftliche Schaden nun geringer ist, als wenn man die max. mögliche Entschädigung i.H.v. 1350$ angeboten hätte?! Aha.
Das habe ich nicht gesagt. Zu dem Zeitpunkt, als das IDB durchgeführt wurde, wusste niemand, wie sich die Situation entwickelt und das war, von dem Gesichtspunkt her, die logische Wahl. Die anderen drei Passagiere, die ge-IDB-d wurden, haben den Flieger ja auch verlassen.

Ausserdem geht es darum, dass UA nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft hatte bevor man zu dieser Maßnahme griff und nicht, ob die 1350$ für einen 1h Flug angemessen sind. Das wird ein Gericht nämlich herzlich wenig interessieren!
Die $1350 scheinen mir übrigens die maximale IDB-Kompensation zu sein, und keine Obergrenze für ein VDB.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.441
8.383
United hat doch $800 (Munoz schreibt in seinem Statement sogar von $1000) angeboten. Wie hoch soll es denn für einen 1h-Flug noch gehen? Irgendwann wird es für die Fluggesellschaft wirtschaftlicher, statt die VDB-Kompensation weiter zu erhöhen einfach ein IDB durchzuführen. Bei IDB greifen dann die Vorgaben der FAA, und das sind 400% der vom Kunden gezahlen Fare. Wenn der Passagier bspw. $100 gezahlt hat, kostet das IDB dann $400.

Unterschied ist, dass die VDB-Kompensation ein UA-Voucher ist, und die IDB-Kompensation in cash ausbezahlt wird.

Deine Rechnung ist ja nett aber greift nicht. Seit Luftikus' Beitrag wissen wir, dass hier weder VDB noch IDB legal angewendet werden konnten. Ergo wäre es nur auf freiwilliger Basis gegangen - völlig unabhängig von firmeninternen Höchstgrenzen und Hausrecht.

Meine Einschätzung: UA wird hier in mehrfacher Hinsicht bluten - und zwar kräftig. Und das ist auch absolut gerechtfertigt. So geht man einfach nicht mit Menschen um. Selbst wenn die Security nicht so gehandelt hätte.
 
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