UFO fordert 8% für Lufthansa-Flugbegleiter

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Anonym-36803

Guest
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Kapitulieren um jeden Preis also?

Ist wohl wie, wenn Mutti den Griechen sagt, wir halten Euch auf alle Fälle im Euro - jetzt müsst Ihr Euch aber anstrengen. :doh:

Ich habe nicht gesagt, dass LH auf die Forderungen von UFO (komplett) eingehen soll (ich persönlich verstehe auch nicht, warum die FB (weiter?) mit 55 gehen dürfen sollen), aber der Konflikt ist nunmal da und kann nur durch Gespräche und v.a. Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten beendet werden.
 
F

feb

Guest
Die Verhinderung der Streiks sollte doch die höchste Priorität für den Vorstand haben, nicht? Gerade während der Ferienzeit. Verunsicherte Kunden, weniger Buchungen, übermäßig belastete Mitarbeiter in den Callcentern und am Boden, Ausgaben für Umbuchungen usw. - ich wüsste nichts, was da wichtiger sein könnte.

Kapitulieren um jeden Preis also?

Ich stimme JR zu und eine Kapitulation der LH um jeden Preis hatte er wohl nicht im Auge.

Was mich komplett nervt ist - und ich kenne Tarifverhandlungen als Beteiligter (auf der Arbeitgeberseite:D) - diese grenzdebile Aufschieberitis. Auf AG- Seite wird meist auf Zeit gespielt, indem auf Tarifforderungen der anderen Vertragspartei nicht oder jedenfalls erst nach Ablauf der Friedenspflicht geantwortet wird. Als ob der Zeitablauf alleine ein besseres Ergebnis für den Arbeitgeber bringt:doh:
 

hyrule

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04.12.2011
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ZRH
Die LH Stewardessen posten bei Instagram immer "I love my job". Warum wollen die dann überhaupt für mehr Gehalt streiken?:D
 

murks86

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08.12.2013
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FRA
Das Problem ist halt wirklich, dass die Lufthansa nunmal auf einer Vielzahl von Strecken in Konkurrenz zu anderen Airlines steht, die schwangere FAs rauswerfen, von Beginn an schlechter bezahlen und sich wahrscheinlich auch kaum in gleichem Umfang an deren Altersvorsorge beteiligen. Um auf solchen Strecken dauerhaft konkurrenzfaehig zu bleiben, muessen entweder die Kosten sinken oder die Gewinne (durch z.B. hoehere Ticketpreise) steigen. Wie soll das gehen, wenn man Piloten, FAs, den Technikern (und anderen Gruppen) mehr zahlt, aber gleichzeitig die Ticketpreise nicht beliebig nach oben schrauben kann, da die Leute dann abwandern? Die einzige realistische Moeglichkeit ist das Senken der Personalkosten. Klar findet das niemand der betroffenen Arbeitnehmer gut, aber letztlich kann LH in diesem Punkt kaum nachgeben (es kann allenfalls noch um die Fragen gehen wieviel weniger gezahlt wird), wenn der langfristige Fortbestand des Unternehmens gesichert werden soll. Die einzige Alternative waere in meinen Augen noch eine massive Beschraenkung der Landerechte entsprechender Carrier, die nicht die gleichen Sozialstandards haben und deshalb bei ansonsten gleichen Betriebskosten fuer Flugzeuge nahezu automatisch guenstiger sind. Wobei das natuerlich auch wieder Gegenreaktionen der entsprechenden Laender nach sich ziehen wuerde.

Ansonsten besteht natuerlich noch die Moeglichkeit ein absolutes Premiumprodukt mit entsprechenden Preisen anzubieten (Vorteil waere dann eben aus FRA oder MUC der Non-Stop-Flug). Es ist allerdings auch fraglich, ob das vermehrt angenommen wuerde. Viele Geschaeftsreisende duerfen ja ggf. Business fliegen, dann aber eben die guenstigste Option (sofern das Routing nicht voellig Irre ist). Ausser Privatreisenden und ein paar Geschaeftsfliegern mit freier Flugwahl koennte diese Angebote also kaum jemand wahrnehmen. Fraglich also, ob das ausreichen wuerde (ich vermute mal eher nein). Solange die Leute also in der Mehrheit ausschliesslich nach Preis buchen und dabei auf Sozialstandards schei**n, ist die einzige realistische Option selbst billiger zu werden und da sind die Personalkosten nunmal ein grosser Block.

Das solche Verhandlungen ohne Streiks ablaufen ist ausserhalb von kleineren Unternehmen, wo der Geschaeftsfuehrer den Mitarbeitern persoenlich klarmachen kann, wie's aussieht, nahezu ausgeschlossen. Ganz egal wer da die Verhandlungen fuehrt. Zur Wahrung des Status quo ist nahezu jeder streikwillig, insb. wenn die Pleite nicht unmittelbar sondern nur langfristig droht.

Es macht in meinen Augen auch mehr Sinn diese Sache notfalls jetzt mit Piloten und FAs endgueltig zu klaeren. Ein Burgfrieden und dasselbe Theater in zwei Jahren wieder macht keinen Sinn. Dann lieber jetzt fuer eine langfristige Loesung kaempfen (mit allen unmittelbaren und unangenehmen Konsequenzen).
 
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pmeye

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Die einzig langfristige Lösung die ich sähe, wäre das Abschneiden der alten Zöpfe. Aber das ist sicherlich im Rahmen des aktuellen Unternehmens nicht möglich. Bliebe die vollständige Ver-"Wing"ung.
Aber auch das schützt am Ende nicht vor streikenden Lotzen und Sikos.

Oder es gibt eine flächendeckende Einkommenssteigerung plus Inflation. Dann bliebe aber immer noch der Wettbewerb aus der Wüste.
 
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peter42

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Das Problem ist halt wirklich, dass die Lufthansa nunmal auf einer Vielzahl von Strecken in Konkurrenz zu anderen Airlines steht, die schwangere FAs rauswerfen, von Beginn an schlechter bezahlen und sich wahrscheinlich auch kaum in gleichem Umfang an deren Altersvorsorge beteiligen. Um auf solchen Strecken dauerhaft konkurrenzfaehig zu bleiben, muessen entweder die Kosten sinken oder die Gewinne (durch z.B. hoehere Ticketpreise) steigen. Wie soll das gehen, wenn man Piloten, FAs, den Technikern (und anderen Gruppen) mehr zahlt, aber gleichzeitig die Ticketpreise nicht beliebig nach oben schrauben kann, da die Leute dann abwandern? Die einzige realistische Moeglichkeit ist das Senken der Personalkosten. Klar findet das niemand der betroffenen Arbeitnehmer gut, aber letztlich kann LH in diesem Punkt kaum nachgeben (es kann allenfalls noch um die Fragen gehen wieviel weniger gezahlt wird), wenn der langfristige Fortbestand des Unternehmens gesichert werden soll. Die einzige Alternative waere in meinen Augen noch eine massive Beschraenkung der Landerechte entsprechender Carrier, die nicht die gleichen Sozialstandards haben und deshalb bei ansonsten gleichen Betriebskosten fuer Flugzeuge nahezu automatisch guenstiger sind. Wobei das natuerlich auch wieder Gegenreaktionen der entsprechenden Laender nach sich ziehen wuerde.

Ansonsten besteht natuerlich noch die Moeglichkeit ein absolutes Premiumprodukt mit entsprechenden Preisen anzubieten (Vorteil waere dann eben aus FRA oder MUC der Non-Stop-Flug). Es ist allerdings auch fraglich, ob das vermehrt angenommen wuerde. Viele Geschaeftsreisende duerfen ja ggf. Business fliegen, dann aber eben die guenstigste Option (sofern das Routing nicht voellig Irre ist). Ausser Privatreisenden und ein paar Geschaeftsfliegern mit freier Flugwahl koennte diese Angebote also kaum jemand wahrnehmen. Fraglich also, ob das ausreichen wuerde (ich vermute mal eher nein). Solange die Leute also in der Mehrheit ausschliesslich nach Preis buchen und dabei auf Sozialstandards schei**n, ist die einzige realistische Option selbst billiger zu werden und da sind die Personalkosten nunmal ein grosser Block.

Das solche Verhandlungen ohne Streiks ablaufen ist ausserhalb von kleineren Unternehmen, wo der Geschaeftsfuehrer den Mitarbeitern persoenlich klarmachen kann, wie's aussieht, nahezu ausgeschlossen. Ganz egal wer da die Verhandlungen fuehrt. Zur Wahrung des Status quo ist nahezu jeder streikwillig, insb. wenn die Pleite nicht unmittelbar sondern nur langfristig droht.

Es macht in meinen Augen auch mehr Sinn diese Sache notfalls jetzt mit Piloten und FAs endgueltig zu klaeren. Ein Burgfrieden und dasselbe Theater in zwei Jahren wieder macht keinen Sinn. Dann lieber jetzt fuer eine langfristige Loesung kaempfen (mit allen unmittelbaren und unangenehmen Konsequenzen).
In aller Regel laufen Tarifverhandlungen ohne oder maximal mit kurzzeitigen Wanstreiks ab, wenn beide Seiten gewillt sind über ihren Schatten zu springen.
 
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pmeye

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Wobei der Schatten "Rente mit 55" doch ungewöhnlich lang ist.
 

braker1967

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21.12.2010
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Oder der Schatten sich an gültiges Recht (Nachwirkung) zu halten :)

Das ist leider nicht richtig! Diese Betriebsvereinbarung hat keine Nachwirkung, weil es eine freiwillige Betriebsvereinbarung ist und keine erzwingbare wie zum Beispiel eine BV Arbeitszeit. Die erzwingbaren BVs haben eine Nachwirkung!
Google mal nach dem Urteil des BAG 3 AZR 384/07 vom 09.12.2008
 
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peter42

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Das ist leider nicht richtig! Diese Betriebsvereinbarung hat keine Nachwirkung, weil es eine freiwillige Betriebsvereinbarung ist und keine erzwingbare wie zum Beispiel eine BV Arbeitszeit. Die erzwingbaren BVs haben eine Nachwirkung!
Google mal nach dem Urteil des BAG 3 AZR 384/07 vom 09.12.2008

Im ersten Überflug ist das Urteil ziemlich mehrdeutig und bezieht sich auf einen sehr speziellen Fall.
 
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pmeye

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Oder der Schatten sich an gültiges Recht (Nachwirkung) zu halten :)
Wenn es gültiges Recht ist, hat es im Tarifstreit nichts verloren. Wenn nicht, eigentlich auch nicht. Oder sollen jetzt Gerichte durch Gewerkschaften entlastet werden, indem diese die Rechtslage per Arbeitskampf erzwingen?
 
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Anonym-36803

Guest
Wenn ich es richtig verstehe, haben sich LH und UFO doch schon darauf geeinigt, das Rentensystem auf ein beitragsfinanziertes System umzustellen. Das einzige, das noch offen ist, ist die Höhe der Beiträge. LH schlägt vor, 3% einzuzahlen und um einen weiteren Prozentpunkt zu erhöhen, wenn der Mitarbeiter auch 1% einzahlt. UFO ist dies zu wenig, weil als Basis nur das relativ niedrige Grundgehalt dient.

Hier sollte sich doch auch ohne Streiks eine Lösung finden lassen - meinetwegen auch mehrfach gestaffelt, also wenn der Mitarbeiter insgesamt 1,5 oder 2% anlegt, erhöht LH nochmals, dazu ggf. eine jährliche Einmalzahlung. Kann doch nicht so schwer sein. Oder irgendwelche Zuschläge eben auch als "beitragspflichtig" definieren.
 

braker1967

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brummi

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Kratky hat gestern so gesagt: für die über 45 jährigen ändert sich nichts, für die 30-45 jährigen auch nicht, ausser dass sie 2% vom Brutto einzahlen sollen und bis 56 arbeiten sollen (beide älteren Gruppen) und für die jüngeren müsste noch eine Lösung gefunden werden.
 
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feb

Guest
Das Problem ist halt wirklich, dass die Lufthansa nunmal auf einer Vielzahl von Strecken in Konkurrenz zu anderen Airlines steht, die schwangere FAs rauswerfen, von Beginn an schlechter bezahlen und sich wahrscheinlich auch kaum in gleichem Umfang an deren Altersvorsorge beteiligen. Um auf solchen Strecken dauerhaft konkurrenzfaehig zu bleiben, muessen entweder die Kosten sinken oder die Gewinne (durch z.B. hoehere Ticketpreise) steigen. (...)

Exakt so isses. Ich gehöre zu den aussterbenden LH- Buchern, bei denen der Preis erst an zweiter Stelle kommt. Ja, wenn ich will, dass die Hanseaten vernünftig bezahlt werden, dann habe auch ich mehr abzudrücken.

Wer das nicht mehr will, landet letztlich bei FR, U2 und VY. Beim Auto geht dann der Weg von Benz/BMW/Audi über Skoda und Fiat bis hin zum Tata Nano. Irgendwann wird einem dann ein Fahrrad hingestellt. Viel Spass auf diesem Weg; in meinem noch verbleibenden Arbeitsleben werde ich mich gegen diese Zumutungen ganz sicher erfolgreich wehren können.

NB: Ironie war in dem Post nur in geringen Dosen verarbeitet.
 
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larsfra

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Wenn ich es richtig verstehe, haben sich LH und UFO doch schon darauf geeinigt, das Rentensystem auf ein beitragsfinanziertes System umzustellen. Das einzige, das noch offen ist, ist die Höhe der Beiträge. LH schlägt vor, 3% einzuzahlen und um einen weiteren Prozentpunkt zu erhöhen, wenn der Mitarbeiter auch 1% einzahlt. UFO ist dies zu wenig, weil als Basis nur das relativ niedrige Grundgehalt dient.

Hier sollte sich doch auch ohne Streiks eine Lösung finden lassen - meinetwegen auch mehrfach gestaffelt, also wenn der Mitarbeiter insgesamt 1,5 oder 2% anlegt, erhöht LH nochmals, dazu ggf. eine jährliche Einmalzahlung. Kann doch nicht so schwer sein. Oder irgendwelche Zuschläge eben auch als "beitragspflichtig" definieren.


2 % würde ich bei 'Dem' niedrigen Brutto sofort unterschreiben... ...und für den Boden sowieso.......
 

happy1234

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31.07.2011
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Hamburg
Was ist denn die Streikzeit? Die kennt keiner. Ich persönlich hätte bei neu anstehenden Buchungen meine Probleme mit LH und würde derzeit, bei angemessener Vergleichbarkeit, nicht LH buchen.

habe leider wenig auswahl. alternativ könnte ich air berlin nehmen und mit der bahn 3 stunden zum entsprechenden flughafen anreisen, wenn die denn fährt. weiß aber nicht, ob air berlin auf langstrecke schlechter als lufthansa ist. bahn könnte ebenfalls streiken.

würde ein code-share-flug mit united denn auch bestreikt?
 

peter42

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@Peter42
Urteile muss man immer mehrmals lesen und nicht überfliegen...
Vielleicht hilft dir das weiter:
HENSCHE Arbeitsrecht: Betriebliche Altersversorgung

Also es sind freiwillige Betriebsvereinbarungen und die haben keine Nachfrist! Es sei denn, diese wäre in der Betriebsvereinbarung verankert worden!
Auch nur bedingt, und letzlich kennen wir beide die konkrete BV nicht.

Nach http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/sozialeinrichtung.html hat der BR je nach Ausgestaltung der Betriebssrente sogar ein erzwingbarea Mitbestimmungsrecht zu dem Thema und damit nach die BV dann automatisch Nachwirkung nach Par77 BetrVG.
 
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peter42

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300x250
Bitte persönliche Angriffe unterlassen und beim Thema bleiben, OTs sind in der Box