Es geht ja wohl, aus meiner Sicht verständlich, darum dass die Lufthansa sich nicht zu einer Rentenversicherung mit angeschlossenem Flugbetrieb entwickelt. Deswegen die angestrebte Auslagerung in einen unabhängigen Fonds.
Es kann ja nicht sein, dass (wie in den letzten Jahren und aktuell) der überwiegende Teil des Jahresergebnis von der Entwicklung der "LH-Rentenversicherung" für ihre Angestellten abhängt und nur noch sekundär vom Erfolg des Flugbetriebes und der Produkte. Zum Beispiel in 2014 = Minus 2,8 Milliarden durch die "Rentenversicherung" versus + 0,9 Milliarden Ergebnis aus dem Flugbetrieb.
Wenn sie diese Auslagerung jetzt durchziehen, können sie sich dann ab 2019 endlich mal wieder um das Kerngeschäft kümmern, statt um die Renten ihrer Mitarbeiter.
Ja dass man das dann mal umsetzt ist ja richtig und von vielen akzeptiert.
Es geht ja auch nicht um das ob und die Systemumstellung an sich, sondern eher darum wie mit dem neuen Topf/ Fond verfahren wird, wie die Alten Ansprüche verrechnet werden und wie der Topf in Zukonft vom Unternehmen und mit welcher beteilgzúng vom Mitarbeiter gefüttert wird.
Bei uns ist eine solche Umstellung auf ein kapitalbasiertes Betriebsrentensystem vor rund 10 Jahren erfolgt.
Dabei wurden die alten Ansprüche auf das Alter 60 Jahre abgezinst(danach wird verzinst) berechnet und als ein Basis/ Altrechtsanteil berücksichtigt.
Seitdem gibt es jedes Jahr eine Kapitalzuführung in den Rententopf nach Rentenformel.
Neue Mitarbeiter die zwischenzeitlich keine Rentenansprüche mehr hatten wurden dabei mit in das neu geschaffene Rentensystem mit aufgenommen.
Das ganze wurde zwischen Gewerkschaft (hier Betriebsrat -mit IG Metall federführend und Geschäftsleitung langwierig verhandelt. Sowohl Gewerkschaft und Betriebsrat haben dabei Experten für Rentensysteme dazu geholt und unendlich viele Benchmarks durchgeführt. In der Summe war es für alle wohl fair und der Betriebsfrieden wurde gewahrt.
Der Geschäftsführung war es in unserem Fall viel lieber mit der Systemumstellung unkalkulierbare Risiken in der Zukunft zu vermeiden und hat dabei bei der Altrechte Verrechnung und der Einbindung aller in das Betriebsrentensystem gegenüber ursprünglichen Vorstellungen weitreichende Zugeständnisse gemacht. Hier lag die Priorität eindeutig darauf das System umzustellen.
Flyglobal