Donnerstag, 01.06.2017
Um 6 Uhr klingelt mein iPhone. Ich dusche mich, packe fertig, checke aus und laufe das Stück zur Haltestelle Suburban.
Auf einem Monitor sieht man die Abfahrtzeiten der nächsten Züge auf den verschiedenen Linien, der nächste Zug auf „meiner“ Airport Line fährt um 6.55 Uhr von Gleis 4B.
Fahrkartenautomaten gibt es hier keine (wenn doch, dann sind sie sehr gut versteckt), sodass ich mir die Fahrkarte…
…für $6.50 am Schalter kaufe.
Danach wuchte ich mein Gepäck die Stufen runter zum Bahnsteig.
Eigentlich sollte vorher noch ein anderer Zug einfahren, dieser ist aber so verspätet, dass er erst nach unserem kommen soll – hoffentlich. Anzeigen gibt es am Zug keine und so muss man den Ansagen lauschen und trauen, welcher Zug der richtige ist. Wie schon auf der Hinfahrt gibt es auch hier keine Gepäckfächer, sodass ich meinen großen Koffer zwischen zwei Sitzreihen quetschen muss.
Am Flughafen angekommen laufe ich rüber zum Check-In, gebe meinen Koffer ab und gehe durch die Sicherheitskontrolle. Daheim werde ich TSA Pre wieder vermissen. Elektronik und Flüssigkeiten können im Koffer bleiben und es sind größtenteils nur Vielflieger unterwegs, sodass sich die Schlange (wenn sie denn überhaupt vorhanden ist) sehr schnell bewegt.
Hier in PHL gibt es sogar einen United Club, dieser ist zwischen den Terminals C und D. Durch diese Tür geht es in den Club, man muss die Klingel drücken, um reingelassen zu werden. Sonderlich willkommend schaut es auf jeden Fall nicht aus.
Ansonsten ein typischer United Club. Der Sitzbereich
Essensoptionen; durch das Fenster sieht man, wer hier der Platzhirsch ist.
Heißgetränke und weitere Essensoptionen. Getränke gibt es an der Bar, auch Softdrinks.
Ein paar Minuten vor Boarding laufe ich zum Gate D9, an dem die N35271 schon auf uns wartet. Sie kam vor kurzem als Redeye aus SFO an.
Alle United Gates haben hier nur zwei Boardingspuren, Premier Access 1 und 2 auf der rechten und General Boarding 3, 4 und 5 auf der linken Seite. Das Anstehen ist leider recht chaotisch und es wird hin und her gefragt „Are you group 1?“, „Are you the queue for group 2?“ usw.
Die beiden Piloten kommen übrigens erst 5min vor Boardingbeginn. Als Sitzplatz habe ich mir 22C reserviert, in der ersten Reihe normale Economy direkt hinter der letzten Reihe Economy Plus am Notausgang. Die Sitze an sich sind recht bequem gepolstert, dafür ist der Sitzabstand kriminell gering und meine Beine stoßen bei aufrechtem Sitzen am Vordersitz an – und dabei bin ich „nur“ 1,78m groß. Ich verfluche meinen Geiz, nicht direkt First gebucht zu haben.
Der Flug zieht sich; im Service gibt es die kleine Tüte Snackmix sowie einen Becher Diet Coke, leider ohne Dose. Ich habe mein iPhone mit dem United Wifi verbunden ohne den Internetzugang gekauft zu haben, aber dennoch muss die Flight Tracker App einen Internetzugang haben, denn kurz vor der Landung poppt diese Nachricht auf:
Wir landen deutlich zu früh am Terminal C; durch den Tunnel unter dem Rollfeld geht es zum Terminal B und von dort zur Gepäckausgabe, die auch schon bald beginnt. Mein Koffer ist tatsächlich einer der ersten, wer hätte das gedacht. Von vorherigen besuchen weiß ich diesmal, wo ich hinlaufen muss um die Blue Line zu kriegen.
Zwar habe ich vom letzten Mal noch eine Ventra Card, dennoch kaufe ich mir am Automaten eine 1 Day Card für $10.
Mein Plan für heute ist nämlich, nach dem Einchecken zurück nach Rosemont zu fahren und dort das Fashion Outlets of Chicago zu besuchen. Im Nachhinein hätte ich das natürlich besser planen und buchen sollen: Die erste Nacht in einem Flughafenhotel, den Flug nach DFW am morgigen Freitag und danach zwei Tage in Downtown Chicago. Naja, danach ist man immer schlauer.
Ich steige an der Haltestelle Montrose aus und laufe das Stück zum Palmer House, wo ich um 12.15 Uhr ankomme.
Die Lobby schaut wirklich beeindruckend aus.
Romeo&Julia-Statue im Eingangsbereich
Direkt gegenüber der Rezeption ist ein extra Diamond Schalter, und so steuere ich den an und frage die Dame, ob ich dort einchecken kann. Sie schaut im System nach und sieht, dass ich bereits auf eine Suite upgegradet wurde. Diese ist aber noch nicht fertig. Ich könnte entweder jetzt ein normales Zimmer haben oder muss eben bis 15 Uhr warten. Die Wahl fällt mir nicht schwer, und so lasse ich meine beiden Koffer im Hotel und fahre eben jetzt zum Outlet. Ich laufe also zurück zur Haltestelle, nehme den nächsten Zug der Blue Line in Richtung O’Hare, steige in Rosemont aus und suche den Weg zum Outlet. Dabei laufe ich am Hilton Rosemont vorbei, in dem ich vor einer Woche übernachtet habe. Der Weg zieht sich, mit Gepäck möchte ich ihn nicht laufen müssen.
Eigentlich wollte ich hier etwas zu Mittag essen und dann ein bisschen einkaufen, doch leider werde ich nicht fündig. Die paar Restaurants, die es gibt, reizen mich nicht, und in den Geschäften, in denen ich schaue (u.a. Nordstrom Rack, Puma und Nike) finde ich gar nichts. Enttäuschend, dieses Outlet kann ich nicht weiterempfehlen. So ziehe ich wieder von dannen und laufe zurück zur Haltestelle, wo ich einen Zug um 14 Uhr zurück in die Innenstadt erwische.
Unterwegs schaue ich nach Essensoptionen und finde in der Nähe des Hotels einen Panda Express.
Ich bestelle mir eine Plate mit Fried Rice, Brokkoli Beef und Shanghai Angus Steak.
Danach kaufe ich mir bei einem Walgreens noch etwas zu trinken und laufe dann zum Hotel zurück. Inzwischen ist es kurz nach 15 Uhr, als ich wieder am Diamondschalter aufschlage. Inzwischen ist mein Zimmer fertig. Ich bekomme die Schlüssel, 2 Flaschen Wasser und Wifi-Code. Frühstück gibt es nur in der Lounge, im Restaurant würde es einen Aufpreis kosten.
Mein Zimmer ist im 21. Stock. Der Executive Level hier ist im 22. und 23. Stock; für diese beiden gibt es einen extra Aufzug, der nur in diesen Stockwerken hält. Die Dame empfiehlt mir, wenn ich ohne Gepäck unterwegs bin, diesen Aufzug zu nehmen und dann die Treppen ein Stockwerk nach unten zu nehmen, da die Wartezeit bei diesem Aufzug deutlich geringer ist.
Das Hotel ist riesengroß und ich muss um einige Ecken laufen, bis ich schließlich zu meinem Zimmer komme. Die Suite ist riesengroß, ich komme mir richtig verloren vor. Ein großes Wohnzimmer mit Sofa und Esstisch, ein Schlafzimmer und zwei Toiletten. Ich bin beeindruckt. Die Klimaanlage kämpft allerdings etwas damit, das Zimmer runterzukühlen. Das WLAN ist mit 7 MBit/s up&down akzeptabel, für meinen Geschmack ist das aber immer noch keine Premiumgeschwindigkeit. Ich würde 3-5 MBit/s für Standard und mindestens 10, besser 15 MBit/s für Premium erwarten.
Schlafzimmer
Wohnzimmer
Nachdem ich meine Koffer ausgepackt und die Tassen begutachtet habe (alle sind heil und haben die Reisen gut überstanden) gehe ich nochmal auf Einkaufstour. Zuerst laufe ich zu einem DSW direkt neben dem Hotel und finde zwei Paar Schuhe. Danach schaue ich erfolglos im Macy’s (hier gäbe es etwas, es ist mir nur einfach zu teuer) und im Nordstrom Rack, bevor ich bei meiner Lieblingskette Ross Dress for Less ein paar T-Shirts finde. Alles in allem ist die Ausbeute OK, die Tour zu dem Outlet vorhin hätte ich mir aber sparen können.
Um kurz nach 17 Uhr bin ich wieder im Hotel und schaue direkt in der Lounge zur Happy Hour vorbei. Wider Erwarten gibt es eine warme Option, Gyros zum Selbermachen. Schmeckt lecker.
Getränke gibt es am Automaten, Alkoholika an der Bar.
Danach gehe ich zurück zum Zimmer, schreibe den Reisebericht weiter und mache mich dann daran, den morgigen Tag zu planen.