Das wäre ja einfach. Dann müsste man einfach dauerhaft im Hotel oder der Pension wohnen und schwups wäre man nicht steuerpflichtig. Tatsächlich wird das meines Wissen so gehandhabt, dass die steuerliche Ansässigkeit gemäß Doppelbesteuerungsabkommen daran hängt in welchem Land man sich mehr als 180 Tage aufgehalten hat - zumindest wenn es um die USA geht.
Ich bin schon der Meinung, dass es einen Unterschied gibt, ob ich freiwillig in einem Hotel wohne oder es eine ungewollte / ungeplante Situation ist. Wenn ich geplant hätte, hier dauerhaft im Hotel zu leben, hätte ich vermutlich nicht Ende März meinen gesamten Hausrat in Richtung USA verschifft, usw. Die Abgabenordnung lässt da meiner Meinung nach auch gewissen Interpretationsspielraum für eine Einzelfallentscheidung.
Wie auch immer: Mit 100%iger Sicherheit kann ich das im Moment aber natürlich auch nicht sagen. Die Situation ist meiner Steuerberatung auf jeden Fall bekannt. Da müssen die sich mit auseinandersetzen - mal schauen, was es dann für mich bedeutet.
Mit den 183 Tagen meinst Du vermutlich den "substantial presence test", mit dem bestimmt wird, ob man steuerlich als "resident alien" oder "non-resident alien" behandelt wird (wobei auch anteilig Anwesenheitstage aus den vergangenen zwei Jahren dazu gerechnet werden). Je nachdem, wie lange die Situation noch dauert, kann es aber natürlich passieren, dass ich die 183 Tage in diesem Jahr nicht mehr erreiche. Was das dann konkret bedeutet, darf mir dann meine Steuerberatung erklären.
Wie so vieles im Moment ist das also mit Unsicherheit behaftet - aber da gibt es für mich aktuell auch dringendere Probleme (z.B. wo ich ab übernächster Woche unterkomme).
Ähnlicher Fall hier. Mein AG ist gerade dabei eine Niederlassung aufzubauen, ich soll als E2 Managerial Employee rüber. Leider muss ich vor Ort noch einiges erledigen an Meetings bis ein Visum beantragt werden kann. Hoffe das geht nicht mehr all zu lange - einfach die Hoffnung nicht aufgeben! Er wird schon wieder öffnen, nach einer gewissen Zeit.
Oh je. Da wünsche ich Dir viel Erfolg, dass das alles für Dich auch noch ein gutes Ende findet!
Nehme ich auch Wunder, jedoch habe ich kein Land gefunden welches dich aus Europa reinlässt, sprich danach Direktflüge in die USA anbietet. Ist derzeit leider aussichtslos.
Sehe ich genauso. Sollte man meiner Meinung nach im Moment auch nicht riskieren, falls sich doch noch ein "Transitland" finden sollte. Bei einem solchen "Zwischenstopp" besteht aktuell die Gefahr, dass sich innerhalb der 14 Tage die Bedingungen für die Einreise in die USA ändern und man dann gestrandet ist.
Ich hatte tatsächlich Ende März einen 14-tägigen Zwischenstopp in Kanada in Erwägung gezogen (zu dem Zeitpunkt hatte Kanada noch keine Einreisebeschränkungen). Meinem AG war es aber verständlicherweise zu riskant, dass ich in einem Drittland strande.