Vendée Globe - die besondere Art des "Reisens"

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Flymaniac

Erfahrenes Mitglied
05.03.2010
1.975
205
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Aber beim Regatta segeln ist man das gewohnt, zumindest war das früher so wenn verschiedene Bootstypen gegen einander segeln. Es gibt immer die gesegelt Zeit und dann die berechnete Zeit am Hand der Bootsdaten. Da gab es öfter mal eine Überraschung.
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.415
466
Heute ist der Zieleinlauf, teilweise wird der aktuelle Stand alle 30 Minuten aktualisiert.

https://www.vendeeglobe.org/en/tracking-map

Ein Kopf an Kopf rennen und ein bisschen Änderung im Wind kann da noch etwas verändern. Aber es sieht nicht schlecht aus für Herrmann.

Herrmann liegt knapp 4 Stunden hinter dem Führenden, Charlie Dalin, und bekommt noch 6 Stunden gutgeschrieben.
Bestaven liegt knapp 10 Stunden hinter dem Führenden und bekommt noch 10 Stunden gutgeschrieben.
 
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somkiat

Erfahrenes Mitglied
30.05.2013
5.786
4.406
Gummersbach
Was die da absolvieren ist eine derart unfassbare Strapaze , daß die im Vergleich zum Ronaldo mindestens 1 Milliarde im Jahr verdienen müßten .

Ich weiß wovon ich rede , ich habe den Segelschein A .
 

Petz

Erfahrenes Mitglied
08.11.2009
5.747
6.109
C. Dalin ist im Ziel.
Höchsten Respekt meinerseits an alle Teilnehmer für diesen wahnsinnigen Ritt.

Mein Favorit war der Veteran Jean Le Cam, auch wenn klar war, dass es schwer für ihn würde, den Sieg zu holen. Tolles Rennen von ihm, insbesondere mit der Rettungsaktion für Escoffier.
Drücke die Daumen, dass alle die noch im Rennen sind, es auch heil nach Hause schaffen.
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.415
466

Flymaniac

Erfahrenes Mitglied
05.03.2010
1.975
205
Ein großartiger 4ter Platz. Aber vermutlich wird Le Cam ihn noch überholen wenn die Windverhältnisse sich nicht ändern.
 
Zuletzt bearbeitet:

Seemann

Erfahrenes Mitglied
23.03.2010
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MUC
Nachdem der Artikel hinter der Paywall liegt, hier das "Konzentrat".
Der Kapitän ein Ur-Baske, der Merluza angelt, im Gespräch mit der SZ berichtet:

Josu Zaldumbide: Ja! Unser Schiff hat ein paar Kratzer abbekommen. Herrmann hat uns mit dem Bug gerammt oder gestreift. Ein bisschen Material ist kaputt, wir haben Lackschäden, und wir haben ein bisschen pfuschen müssen, um dann den Fang noch zu beenden.

Das heißt auch, dass wir alle unsere Scheinwerfer anhatten, also gut sichtbar waren ...
Anders als ein Trawler ziehen wir ja kein Netz hinter uns her, sondern bewegen uns kaum vom Fleck, in 30 Minuten vielleicht eine halbe Meile.
Und wir haben ihn nicht kommen sehen. Unser "AIS" hat das Segelboot auch nicht angezeigt, zu keinem Zeitpunkt.

Boris Herrmann behauptet, dass Sie möglicherweise Ihr AIS ausgeschaltet hätten ...Das habe ich auch gelesen. Und das sollte er nicht sagen, verdammt!
Unser AIS war eingeschaltet. Zu jedem Zeitpunkt. Das garantiere ich. Erstens sind wir dazu verpflichtet, zweitens lässt es sich sehr einfach überprüfen, weil: Das wird automatisch aufgezeichnet.


Haben Sie versucht, über Funk Kontakt mit ihm aufzunehmen?
Hombre! Natürlich! Wir haben bei der Seewacht angerufen und sind hinter ihm her. Aber da hatten wir keine Chance, er war langsamer, aber für uns zu schnell. Ich habe versucht, über die Notfallfrequenz mit ihm in Kontakt zu treten. Ich wusste ja nicht, ob er zum Beispiel ein Leck hatte und voll Wasser läuft.

Aber er hat zu keinem Zeitpunkt geantwortet.
Ehrlich gesagt: Wäre schon gut gewesen, wenn er sich gemeldet hätte. Hat er aber nicht. Wir haben uns echt Sorgen gemacht.
Der war so schnell weg, dass ich dachte: Ist das ein Schmuggler?


Sollen wir Herrn Herrmann was ausrichten?
Ja: Dass er nicht sagen soll, wir hätten unser AIS nicht eingeschaltet!
Und dann, dass es mir echt leidtut, dass er nicht gewonnen hat, und dass ich hoffe, dass er beim nächsten Mal gewinnt.
Er soll dann auch ruhig Bescheid sagen, wenn er wieder vorbeikommt, dann gehen wir auch alle an Deck und applaudieren ihm - aber aus der Ferne

Seemann:)
 
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Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
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466
Ein lesenswerter Artikel aus Sicht des Fischers.....

Bleibt die Frage, wer eigentlich wen gerammt hat

Stellt sich die Frage überhaupt?

- Herrmann hat geschlafen als die Kollision stattfand, er fuhr, wie eigentlich die ganze Zeit, unter Autopilot
- Herrmann's Warnsysteme haben nicht angeschlagen
- Hermann hat kurz nachdem er sein Boot gerettet hat, das Video aufgenommen. Dort macht er ein Brainstorming, eine Fehlersuche. Da sagt er, manchmal haben Fischer ihr AIS nicht an. Er beschuldigt aber niemanden direkt. Das ist EIN Punkt in seiner Rekapitulation der Dinge.
- Nicht nur das AIS hat nicht angeschlagen, auch das Radar und dieses andere Hinderniswarnsystem haben nicht angeschlagen. Ich bin mir sicher, da schließt Herrmann auch nicht einen Defekt auf seiner Seite aus, aber das muss man erstmal untersuchen.
- Herrmann war bei der Aufnahme des Videos noch sichtlich mitgenommen...

Für mich ist das alles andere als eine Anschuldigung.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.064
10.012
irdisch
Setzt das AIS manchmal aus? Wieso haben es beide an und sehen sich dann nicht? Und welche Ausweichregeln gelten da?
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.415
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Da wird's tricky. Normalerweise haben Segelboote Vorrang vor motorbetriebenen Schiffen (es gilt der Grundsatz: Wer am schlechtesten manövrieren kann, hat Vorrang). Eine Ausnahme sind allerdings Boote, die am Fischen sind. Darauf beruft sich der Fischerboot-Kapitän.

Unabhängig davon wirst du als Segelboot meist trotzdem ausweichen, da du in der Regel leichter und fragiler bist - eine Kollision also eher schlecht für dich ausgehen würde.

Gibt da ein Video wo Herrmann auf Ideallinie segelt und ein Schüttgutfrachter ihn kreuzt. Er meinte, das hat ihm 'ne halbe Stunde Diskussion über Funk gekostet, den Kapitän über die Vorfahrtsregeln aufzuklären und sich durchzusetzen.
 

Seemann

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23.03.2010
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690
MUC
Ich sehe das genau so wie Tupolew, der Fischer hatte eindeutig Vorrang.
Falls interessiert, die Daten der Hermanos Busto
Es ist kein Fischtrawler wie im Fernsehen behauptet wurde. Es wurden Merluza (Seehecht) mit Langleinen gefangen, dabei bewegt sich das Schiff minimal und durch die Leinen ist es auch nur sehr eingeschränkt manövrierfähig.
Der Unfall ist passiert, glücklicherweise ist nicht viel passiert.
Befremdlich für mich ist, dass Herrmann quasi "Fahrerflucht" begangen hat und sich wohl weder auf der Notfunkfrequenz noch bei der Küstenwache per Funk gemeldet hat.
 

David_DE

Erfahrenes Mitglied
21.05.2013
1.759
616
Befremdlich finde ich das nicht, der wird in einem Tunnel gewesen sein.
Optimal ist es natürlich dennoch nicht.
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
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Ich sehe das überhaupt nicht eindeutig, da gibt es einfach zu viele offene Fragen (aber nochmal, die Frage ist, inwiefern sich die beiden Parteien überhaupt gegenseitig Vorwürfe machen, oder ob das nicht nur die Journalisten sind, die 'ne Story brauchen)

Es gilt halt am Ende auch das "Manöver des letzten Augenblicks", und während sich bei Herrmann die Frage stellt, wieso die Warnsysteme nicht funktioniert haben, müssen sich die Fischer die Frage gefallen lassen, warum die ihrerseits Herrmann nicht bemerkt haben und ggf. mit dem Horn gewarnt haben (ja, Herrmann war schnell).
 

Flymaniac

Erfahrenes Mitglied
05.03.2010
1.975
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Wenn man nachts mit 20 Knoten, schwarzen Segeln und Rumpf bei Seegang durchs Wasser pflügt auf der einen Seite, und auf der anderen Seite im Scheinwerferlicht gearbeitet wird kann ich mir schon vorstellen das die Positionslichter nicht erkannt haben zumal man nicht mit so einer Geschwindigkeit rechnet mit der er "angeflogen" kam.
Für mich hatte der Fischer als manövrierbehindertes Fahrzeug vorrang. Aber sei es drum er kann froh sein das der Mast nicht runter gekommen ist. Sich aber nicht über Funk zu melden das geht meiner Ansicht nach gar nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.415
466
Naja, Herrmann hat ja auch seinerseits AIS... gleichzeitig wissen wir doch gar nicht, ob der Fischer wirklich gefischt hat, das beruht doch bisher nur auf der Aussage des Kapitäns und kann eine Schutzbehauptung sein.

Wie gesagt, ich will Herrmann gar nicht in Schutz nehmen, ich vermute einen technischen Defekt auf seiner Seite, allerdings sollten wir hier, ähnlich wie bei Flugunfällen, nicht voreilig mit dem Finger auf jemanden zeigen.
 

Flymaniac

Erfahrenes Mitglied
05.03.2010
1.975
205
Wenn beim Fischer AIS lief und er geschleppt hat kann man ja an Hand der Geschwindigkeit nachprüfen.

Ich denke das da nachträglich nichts mehr passiert. Die werden das überstreichen, der Schaden am Fanggeschirr wird schon behoben sein.
 
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Seemann

Erfahrenes Mitglied
23.03.2010
1.662
690
MUC
An erster Stelle ist wichtig, dass nichts ernstliches passiert ist.
Herrmann hat jetzt das einzig Richtige gemacht, das Thema runtergespielt, mit dem Eigner des Kutters geredet und keinerlei Anschuldigungen gemacht.
Ob der Kutter mit seinen 200 t überhaupt verpflichtet ist, AIS zu fahren, ist mir unklar.
Nicht alle Seefahrzeuge brauchen/nutzen AIS, z.B alle Grauen fallen nicht darunter.
Die Aussage "die Fischer hätten ihn ja sehen müssen und warnen können" ist a bissel realitätsfremd.
Die Sichtweite von derart kleinen Schiffen ist mäßg. Die Aussage des Kapitäns war, dass die Decksbeleuchtung eingeschaltet war. Damit hat er erst recht keine Fernsicht mehr
Die Fischer-Crew besteht ja aus mehreren Mitgliedern und damit im Streitfall Zeugen.
Als Leinenfischer steht er seeeehr weit oben auf der Vorfahrtliste, sind wohl nur noch treibende, manövrierunfähige Fahrzeuge weiter oben.
Einhandsegler sind sowieso irgendwie Schwarzfahrer im Seerecht, da eigentlich eine ununterbrochene Besetzung der Brücke vorgeschrieben ist.
Ist gut ausgegangen und schmälert die Leistung, eben mal in 80 Tagen um die Welt zu segeln, in keiner Weise.