Ich habe diesmal nicht gebucht und verfahre eigentlich auch immer nach dem You-win-some... -Prinzip.
Ja, alle hier wussten, dass es eine EF war und ja, dann Unkenntnis vorzugaukeln, um zumindest Schadensersatz bei wirksamer Anfechtung zu bekommen, wäre unehrlich. Zudem ist mir die Energie und Zeit das meist nicht wert.
Andererseits habe ich Verständnis für diejenigen, die das grundsätzlich betrachten und sich daran stören, wie unverfroren und dilettantisch die meisten Airlines das dann handhaben. Schließlich leben wir in einem Rechtssystem, das für alle gilt - Verbraucher wie Anbieter. Wenn man schon nachträglich stornieren will, dann bitte mit wirksamer Anfechtung (Kalkulationsirrtum ist keiner, Eingabefehler müssen dargelegt werden, unverzüglich, an den richtigen.... etc.). Die Frage, ob der Irrtum erkennbar war muss dann aber auch am Horizont eines durchschnittlichen Verbrauchers geklärt werden. Und da sieht es angesichts der Preisentwicklung weltweit gar nicht mehr so einfach aus. Letztlich belegen ja auch Urteile wie das (teilweise) gegen AZ bei der FLR-fare, dass das Verhalten der Airlines nicht rechtens ist.
Nochmal: nach einigen gelungenen und einigen gescheiterten EFs würde ich das nicht anstrengen, weil ich die Zeit nicht habe. Man kann aber durchaus Sympathie für die entwickeln, die das Gefühl haben, es gehe ums Prinzip, wenn Verbraucher sich immer an die Fare-Rules halten müssen und Fluggesellschaften munter Fehler verkaufen, die nicht für alle erkennbar sind, und dann nach Belieben sich nicht daran gebunden fühlen und aus der Arroganz ihrer Stärke nicht mal rechtlich sauber vorgehen und die Kunden abblitzen lassen.
Man darf bei so großen Unternehmen schon erwarten, dass sie einen Rechtsbeistand beschäftigen, der ihnen hilft, das korrekt zu machen. Und wenn es dann gutgläubige Verbraucher gibt, denen dadurch Schaden entsteht, dann muss der auch ersetzt werden wie bei jedem anderen auch.