Einen schönen guten Tag an all die Nutzer dieses nützlichen Forums,
nachdem ich hin und wieder Beiträge schreibe, hier eine Vorstellung:
Seit Jahren arbeite ich selbständig in den Bereichen Wirtschaftsförderung / Regionalentwicklung / Verwaltung von EU-Fördermitteln, vor allem in den neuen EU-Staaten und den Kandidatenländern. So kam ich in den Genuss längerer Projekte u.a. in Prag, Bukarest, Belgrad und jetzt in Montenegro. Die Hin- und Herfliegerei brachte mir vor ca. 10 Jahren (damals noch aufgrund geflogener Segmente) infolge eines Umzugs nach Prag völlig unerwartet den Senator-Status, dessen Vorzüge ich durchaus schätze und den ich auch nicht so gerne wieder hergeben möchte (vor allem das Check-In am Erstklass-Schalter und die schnellen Sicherheitskontrollen; auch sind die Lounges i.d.R. nicht zu verachten).
Mein erster Linienflug war 1968 mit einer DC-6 der Royal Air Cambodge von Singapur über Phnom Penh nach Siem Reap. Zuvor fuhr ich oft zum Singapurer Flughafen, um die damals verkehrenden Comets (MSA), Britannias (British Eagle), DC-7 (PanAm), F-27 und natürlich modernere Maschinen wie 707 und DC-8 zu beobachten. Bei einem Klassenausflug durften wir sogar ganz nah dran. (Hin war die Familie damals noch mit dem Schiff von Triest nach Singapur gereist.)
So hatte ich mir den „aviation bug“ eingefangen, der mich bis heute nicht so ganz losgelassen hat. Als Schüler und Lehrling gab es von Frankfurt und Berlin aus schöne Flüge in Viscounts, 1-11s, Caravelles, CV 990, TriStar, DC-10 (Dreistrahler von Court Line und Laker auf UK-Chartern), 707, AN-24, IL-18, TU-134 und anderen. Dies führte zu Reisen in die USA und nach Lateinamerika, um damals noch verkehrende Typen wie Electra, C-46, Grumman Mallard und so weiter zu „erlegen“. Auch gab es Mitte der Siebziger einen Finnair-Pass, den ich ausgiebig auf CV 440, DC-9 und Caravelles nutzte. Als Student war ich dann im Vorstand einer internationalen Jugendorganisation mit Sitz in Brüssel und kam in den Genuss ausgefallener Maschinen – von russischen Jak 40 und IL-62 über so Dinger wie GAF Nomad, Mercure, FH-227, Trident, Gulfstream 1 und natürlich noch die Caravelle III der Air France. Wenn es denn ging, wurde Frankfurt – Brüssel in der BMA Viscount geflogen. Die DC-3 ließ sich noch bei Intra Jersey finden (z.B. nach Dinard); und Loftleidir flog mit der Super DC-8. Bei meinen späteren beruflichen Reisen in den afrikanischen und asiatischen Raum blieb immer Zeit, mit rarer werdenden Typen zu ausgefallenen Zielen zu reisen – bspw. mit HS-748, DC-8, F-28 und wiederum Viscount und Electra. Ein Jahr in Pakistan in den Achtzigern sah mich an den Wochenenden meist auf Inlandsflügen mit PIA 707/720, F-27, A300 und auch Twin Otters – und in der 707 von Karachi über Islamabad und Peking bis Tokio und zurück (Mitflug im Cockpit über’n Himalaya). In Japan dann – ja was wohl? – eine YS-11 nach Amami-Oshima. Die Concorde konnte ich mir erst nach Wiederaufnahme des Verkehrs nach dem Unfall in Paris leisten – es gab BA-Sonderangebote ex Deutschland.
Ein Projekt in Bulgarien nutzte ich, um ausgiebig mit TU 134 & 154 und Jak 40 zu fliegen; auch konnte man so um 2003 noch mit einer AN-24 von Sofia via Bratislava nach Leipzig reisen. Vor ein paar Jahren habe ich mal einen Abstecher nach Bremen gemacht, um einen Tagescharter der OLT nach Westerland (via Bremerhaven) zu nutzen (mit einer Metro - ein Typ, den ich in den Siebzigern schon öfters zwischen Köln und Brüssel als Anschlussflug genutzt hatte). Dabei sprang noch ein Zwischenflug mit einer Partenavia 68 der Sylt Air nach Tempelhof heraus (samt Startabbruch, was mir vorher schon hin und wieder passiert war, ebenso wie diverse abgebrochene Landeanflüge und ein Blaulichtempfang der versammelten Feuerwehrkräfte wegen eines Hydraulikproblems). Unvergesslich ist die Iranreise 2006 von Air Events mit SAHA 707 und den vielen Tupolews. Wir landeten mit der SAHA 707 als erste Maschine, nachdem eine TU-154 von Iran Air Tours in Mashad verunfallt war – als erste deshalb, weil bei uns der Verkehrsminister zur Unfallstelle mitflog. (SAHA ist eine Luftwaffenorganisation, die 707 waren noch zu Zeiten des Schahs als Tanker geliefert worden und fliegen angeblich nur deshalb noch, damit die Crews current bleiben.) Am nächsten Morgen flogen wir – na was – mit einer Iran Air Tours TU-154 nach Kish. Als Lektüre wurden von den Attendants Zeitungen mit einem Bild des ausgebrannten Wracks, das wir auf der anderen Bahn sehen konnten, verteilt.
Mein Logbuch endet 1990 mit knapp unter 500 Einträgen; ich hatte es nach einem Umzug verlegt und dann nicht mehr weitergeführt. Alleine die M&M-Flüge sind seither registriert (dank der Kontoauszüge) – jedoch ganz unkatholisch ohne Flugzeugtyp und Immatrikulation…
So – ich denke, die Begeisterung klingt durch; leider ist das Fliegen heutzutage ein wenig fad und ich freue mich immer über Turbopropflüge.
Das Leben endet aber nicht beim Fliegen – ebenso gerne reise ich mit der Bahn, bin Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte und habe gerade an einer Sonderfahrt durch die wunderschönen Abruzzen teilgenommen. Hier in Montenegro gibt es die fantastische Strecke nach Bar (besonders schön ist der Teil oberhalb der Morača-Schlucht), die mit jeder Alpenbahn mithalten kann. Wir versuchen seitens des Projekts, ein entsprechendes touristisches Angebot auf die Beine zu stellen.
Ansonsten: Ich fahre viel Rad; hier in Montenegro und in der Nordpfalz, in Rheinhessen und im Hunsrück. Einen selbstfahrenden Untersatz habe ich nicht – ich fahre nicht gerne Auto.
Ach ja – Mitglied der Super Constellation Flyers bin ich auch, daher Nickname & Avatar.
Voilà - nun habt Ihr eine kleine Idee, wer sich hinter SuperConnie verbirgt.