Wechsel in die PKV

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peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.258
1.084
Der Arbeitgeber würde sich aber doch den ganzen Verwaltungsapparat für die Beihilfe sparen. Von der Ersparnis könnte er den AG-Anteil zur PKV zahlen, und es würde mit Sicherheit noch etwas übrig bleiben.

Wenn es so wäre, hätte man es lange gemacht oder zumindestens versucht.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.159
481
In dem Bereich tätige Mitarbeiter würde man aber auch nicht von jetzt auf gleich freisetzen können. Öffentlicher Dienst halt. ;)

Man könnte ja z.B. einen deal mit der PKV machen. Die bekommen ab sofort den vollen Beitragssatz, und müssen dafür die Mitarbeiter übernehmen. Den Beamtenstatus könnten die Leute behalten. So ging es ja auch bei Bahn, Post und Telekom.
Das Prüfen von Arztrechnungen ist nun wirklich keine hoheitliche Aufgabe. :rolleyes:
 

meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
6.921
5.859
Welche Versicherung an welchem Ort? Da hustet Dir ein Amtsinspektor oder Angestellter mit BAT-Altvertrag erstmal was.

Bei Bahn/Post/Telekom wurde im Zuge der Privatisierung komplett ein Strich unter das Thema Beamte gezogen. Kann man m.E. nicht damit vergleichen, dass bei einer Organisationseinheit (= Beihilfestelle) der Laden dicht gemacht würde.
 

janetm

Erfahrenes Mitglied
11.02.2012
4.021
1.201
DUS, HAJ, PAD
Und warum zwingt man dann nicht einfach jeden(!) in diese GKV? Wer der Meinung ist, dass er bessere/zusätzliche Versicherungen/Leistungen benötigt, kann sich diese gerne zusätzlich erwerben.

Da wäre ich stark für.

Grundleistung gesetzlich für alle, Zusatzleistungen privat gegen Aufpreis, wie heute bereits auch. Nur es wird sich kein Politiker finden, der den gordischen Knoten zerschlägt.

Das momentane Prinzip, PKV nur für Besserverdiener, Beamte, aber nicht frei zugänglich für alle, ist mittlerweile schwer vermittelbar. Ebenso, dass sich die GKV mit den ganzen Arbeitsunwilligen herumschlagen muss. Und ja ich weiß, das es Aussagen gibt über die hohen Zahlungen der PKV an Ärzte wird auch das GKV System mitfinanziert. Ebenso gibt es aber Ärzte, die nur PKV Patienten behandeln und KKH in denen PKV Patienten Untersuchungen sofort machen lassen können, für die GKV Patienten zum niedergelassenen Kollegen und 8 Wochen warten müssen.
 
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jock1234567890

Erfahrenes Mitglied
12.08.2009
314
2
Freiburg
Nicht nur Österreich: Auch Belgien, Frankreich, die Schweiz, die Niederlande, Luxemburg, Liechtenstein ... und der ganze Rest der EU und EFTA: Alles ganz schlimme Unrechtsstaaten, quasi DDR 2.0. Lustig. [emoji15]
 
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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.416
3.691
Ich wusste gar nicht, dass die Republik Österreich --- angesichts ihres GKV-Systems für alle --- direkt mit einem mordenden kommunistischen Unrechtsstaat vergleichbar wäre.

Das war eine Erfindung 1956 nach Abzug der Russem und zu Beginn der zweiten Republik, als Österreich zu den blockfreien Staaten gehörte und durchaus einige sozialistische Einschläge hatte. Spaß beiseite. Du kannst sowas machen, wenn es einen generellen großen Umsturz gibt. Du kannst aber nicht ein laufendes System ändern indem du jetzt alle in die GKV zwingst, sei es unmittelbar oder mittelbar, indem du die PKV für Neueintritte schließt.
 
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jock1234567890

Erfahrenes Mitglied
12.08.2009
314
2
Freiburg
Die Niederlande hatten früher - als meines Wissens einziges Land weltweit neben Deutschland - ein zweigleisiges System von PKV und GKV. Es wurde vor einigen Jahren abgeschafft. Alle Anbieter führen jetzt die GKV (basisverzekering) durch.
 
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Okabe

Reguläres Mitglied
25.04.2016
38
1
Nicht nur Österreich: Auch Belgien, Frankreich, die Schweiz, die Niederlande, Luxemburg, Liechtenstein ... und der ganze Rest der EU und EFTA: Alles ganz schlimme Unrechtsstaaten, quasi DDR 2.0. Lustig. [emoji15]

Naja, ist ja ne tolle Liste. Aber nur weil es z.B. in der Schweiz eine verpflichtende Grundversorgung für alle gibt, ist das noch bei weitem nicht vergleichbar damit, alle in Deutschland in die GKV zu stecken.
Beispielhafte Unterschiede:
- Geringere Absicherung als in der GKV
- Läuft im Gegensatz zu unseren GKVs alles ausschließlich über private Versicherungen (nach meinem Kenntnisstand)
- Kopfpauschale und damit kein einkommensabhängiger Beitrag. Ist dir/euch klar, was das in Deutschland bedeuten würde? Alle Gutverdiener würden sich freuen, der Rest (auch Familien) dürfen die Gürtel deutlich enger schnallen.
- Und so weiter...
 
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Saul

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14.12.2013
221
0
Rimsting
Die Niederlande hatten früher - als meines Wissens einziges Land weltweit neben Deutschland - ein zweigleisiges System von PKV und GKV. Es wurde vor einigen Jahren abgeschafft. Alle Anbieter führen jetzt die GKV (basisverzekering) durch.



Bekanntlich ist das niederländische Gesundheitssystem aber sehr schlecht: Die erreichen nur Platz 1 beim Euro Health Consumer Index und das wollen wir doch nicht wirklich auch für uns? Und die Standardprämie liegt bei 100 Euro im Monat, wenn ich nicht irre. Wer will/kann solche Summen zahlen?


https://en.wikipedia.org/wiki/Euro_health_consumer_index
 
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rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
Das Prinzip der GKV finde ich schon etwas dubios.

Für exakt dieselbe Leistung zahlt der Angestellte (2000€ Bruttogehalt) einen Beitrag von ~320€; der Kollege mit 4000€ Bruttogehalt aber das doppelte, 640€.

Wobei der Erstgenannte sogar zu diesem niedrigen Preis noch Frau und 3 Kinder kostenlos mitversichert hat und der Zweite ein Single ist und nur er selber versichert ist.

Da könnte der Staat ja auf die Idee kommen, eine derartige extreme Preisgestaltung auch bei anderen wichtigen Gütern des täglichen Lebens einzuführen:
- Brot, Friseur, Butter, Bahnfahrkarte, Schnaps, Rundfunkabgabe, Miete, ...

Ich habe nichts gegen Sozialleistungen an Bedürftige, aber diese sollte der Staat im Sinne der Transparenz offen darstellen.

Daher wäre es sinnvoller/transparenter, wenn auch die GKV allen Kunden einen einheitlichen, unter Umständen noch risikogerechten Preis (altersabhängig) abverlangt und der Staat den Bedürftigen, die sich das nicht leisten können, ggf. eine Beihilfe aus dem Steuersäckel zahlt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Flying Lawyer

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09.03.2009
6.416
3.691
Zumindest ich habe noch nie in der DDR gelebt.

Auf der anderen Seite hat dein Vorschlag der "Zwangsfusionierung" von 118 GKVen ebenfalls sehr viel von der DDR. Aber das würde ja Dich nicht betreffen. Daher ist es irrelevant. Zum Glück.

Naja, die gesetzlichen krankenkassen sind Teil des staatlichen Systems, leben mit staatlicher Autorität und haben staatlich garantierte Einnahmen und geregelte Ausgaben. Das Beitragssystem hat nichts mit Leistung zu tun, sondern wirkt wie eine Steuer. Insofern: der Staat hats erfunden, er steuert es und kann es auch fusionieren.
 
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EinerWieKeiner

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11.10.2009
5.834
397
Zumindest ich habe noch nie in der DDR gelebt.

Auf der anderen Seite hat dein Vorschlag der "Zwangsfusionierung" von 118 GKVen ebenfalls sehr viel von der DDR. Aber das würde ja Dich nicht betreffen. Daher ist es irrelevant. Zum Glück.

Da meine wiederholte Frage nach dem Sinn von 118 verschiedenen GKven auch dieses mal nicht von dir inhaltlich begründet wurde, kann ich guten Gewissens davon ausgehen, dass es auch keine Gründe gibt, ausser vielleicht diverse Vorstände,Aufsichtsräte und sonstige doppelt und 118 fach überflüssige Verwaltungen abzufüttern.
Dieses Geld kann man leicht heben und wüde sich massiv im geldbeutel oder in den Leistungen bemerkbar machen.
Das wäre ein sinnvoller Anfang.
 
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GoldenEye

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30.06.2012
13.159
481
Ebenso gibt es aber Ärzte, die nur PKV Patienten behandeln und KKH in denen PKV Patienten Untersuchungen sofort machen lassen können.

Das wäre in Deinem System aber auch nicht anders. Solange Du keine Reichsarbeitspflicht für Ärzte einführst, würde es auch in einem GKV-System für alle mit fakultativen privaten Zusatzversicherungen Ärzte geben, die nur gegen höhere Zahlungen/Barzahlung whatever behandeln.
 

daukind

Erfahrenes Mitglied
03.02.2012
2.219
905
Naja, die gesetzlichen krankenkassen sind Teil des staatlichen Systems, leben mit staatlicher Autorität und haben staatlich garantierte Einnahmen und geregelte Ausgaben. Das Beitragssystem hat nichts mit Leistung zu tun, sondern wirkt wie eine Steuer. Insofern: der Staat hats erfunden, er steuert es und kann es auch fusionieren.

Selbständige, Besserverdiener und Beamte sind also dann kein Teil des staatlichen Systems, weil sie sich dieser "Pflichtversicherung", oder wie Du so schön sagst, Steuer, entziehen können? Nö. So geht's dann auch nicht.

Wäre mir im übrigen neu, dass der Staat die Techniker, Barmer oder AOK steuert. Der Staat macht bestimmte Vorgaben, greift aber kaum oder gar nicht steuernd ein.
 
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daukind

Erfahrenes Mitglied
03.02.2012
2.219
905
Da meine wiederholte Frage nach dem Sinn von 118 verschiedenen GKven auch dieses mal nicht von dir inhaltlich begründet wurde, kann ich guten Gewissens davon ausgehen, dass es auch keine Gründe gibt, ausser vielleicht diverse Vorstände,Aufsichtsräte und sonstige doppelt und 118 fach überflüssige Verwaltungen abzufüttern.
Dieses Geld kann man leicht heben und wüde sich massiv im geldbeutel oder in den Leistungen bemerkbar machen.
Das wäre ein sinnvoller Anfang.

Was ist der Grund, warum es neben Aldi auch Lidl, Norma und Penny gibt? 95% des Portfolios und der Preise sind identisch...
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.159
481
Ich wusste gar nicht, dass die Republik Österreich --- angesichts ihres GKV-Systems für alle --- direkt mit einem mordenden kommunistischen Unrechtsstaat vergleichbar wäre.

Das nicht, aber wenn wir bereits ein besseres=freieres System als die Ösis haben, warum dann einen Rückschritt machen.
Nochmals: Einer der fundamentalen Grundsätze unseres freiheitlichen Rechtsstaates ist, daß ein Zwangsmittel nur dann zulässig ist, wenn es kein milderes Mittel gibt, das den gleichen Zweck erreicht. Mir fehlt es hier schon am konkreten Zweck, der erreicht werden soll. (und nein, ein abstrakter Zweck, wie ein "besseres" Gesundheitssystem, oder Friede, Freude, Eierkuchen reicht nicht aus).
 

daukind

Erfahrenes Mitglied
03.02.2012
2.219
905
Das nicht, aber wenn wir bereits ein besseres=freieres System als die Ösis haben, warum dann einen Rückschritt machen.

Was ist an dem PKV System besser oder gar freier? Dass die Gut- und Besserverdiener sich dem Prinzip der Solidargemeinschaft entziehen können und gefühlt(!) eine bessere medizinische Versorgung genießen? Na wahnsinn, da fühlt sich der ALDI-Kassierer ja dermaßen frei...