....Die GKV wird es in 30 Jahren bestimmt noch geben....
Die GKV wird es in 30 Jahren sicherlich noch geben, nur wie die aussehen wird weiß heute kein Mensch.
Dass die Politik in das System eingreift und die Rahmenbedingungen ändert haben wir in den letzten dreißig Jahren gesehen.
Das wird auch in den nächsten 30 Jahren so sein.
Die GKV in 30 Jahren wird sicherlich deutlich anders aussehen als die GKV von heute.
Faktor Demographie:
- Die GKV ist genau wie die Deutsche Rentenversicherung ein Umlagefinanziertes System, was zusätzlich Steuerzuschüsse bekommt.
--> Jeder Versicherte zahlt einen prozentualen Beitrag, die Politik bestimmt die Bezugsgröße, auf den der Beitrag berechnet wird. Heute ist die Bezugsgröße für die meisten Menschen das Arbeitseinkommen. Ob das in der Zukunft so sein wird weiß kein Mensch.
-->In der Regel entstehen die richtig teuren Kosten im stationären Bereich und in den letzten Jahren unseres Lebens.
--> Ein Mensch verursacht in den letzten zwei Jahren seines Lebens im Durchschnitt genauso viel Kosten wie in den 40 Jahren davor.
Wenn sich also nun aufgrund der Demographie in den nächsten 30 Jahren die Anzahl der über 60 Jährigen in diesem Land verdoppeln wird, bleibt die Frage auf welchen Schultern die dann deutlich höheren Kosten schulten?
- Werden unsere Kinder einen Beitragssatz zahlen müssen, der doppelt so hoch sein wird?
- Werden Zahnleistungen noch Bestandteil der GKV sein? Die Politik verweist ja gerne auf Nachbarländer, in denen Zahnleistungen kein Bestandteil des staatlichen Gesundheitssystems sind, und privat abgesichert werden müssen.
- Werden Rentner die pflichtig in der KVdR sind nur Ihre gesetzliche Rente und die bAV verbeitragen? Oder wird diese Bevorzugung abgeschafft und Rentner in Zukunft alle Ihre Einkünfte verbeitragen, also auch Mieteinnahmen, Zinsen und Dividenden, private Renten, etc. wie es heute schon die in der KVdR freiwillig Versicherten Rentner tun
- Wird die Beitragsbemessungsgrenze eines Tages fallen, und „Besserverdienende“ Ihr tatsächliches Einkommen verbeitragen?
Was der Politik alles in den nächsten dreißig Jahren einfallen wird, kann heute kein Mensch sagen. Heute haben wir annährend eine Vollbeschäftigung. Es waren noch nie so viele Menschen in Arbeit. Die GKV hatte noch nie so viele Beitragseinnahmen wie heute. Die GKV hat aktuell kein Einnahmeproblem. Nur warum sinkt der Beitrag nicht?
Im Gegenteil. Der Zusatzbeitrag wird bis zum Jahr 2019 laut dem GKV Spitzenverband auf 1,8% steigen. Zusammen sind das dann: 14,6% für die GKV, 1,8% Zusatzbeitrag, 2,55% Pflege und 0,25% Zusatzbeitrag für die Kinderlosen, also 18,95 % für Menschen mit Kindern und 19,20 % für Kinderlose.
Unser Gesundheitssystem kostet mich also bereits heute knapp 20% meines Einkommens.
Z.Zt. noch begrenzt auf mein Arbeitseinkommen und auf die Beitragsbemessungsgrenze. Und das wohlgemerkt bei einer wirtschaftlich hervorragenden Lage mit einer Rekordzahl an Beschäftigten.
Was passiert mit der GKV wenn es wirtschaftlich mal wieder schlechter läuft?
Warum werden die Einnahmen der pflichtigen Rentner nur bedingt verbeitragt. Es ist doch nur eine Frage der Zeit, bis ein Rentner, der als freiwillig in der KVdR Versicherter auf alle seine Einkünfte einen Beitrag zahlen muss, in Karlsruhe klagt und die Politik das wohlwollend aufgreift und zukünftig nicht mehr zwischen pflichtigen und freiwilligen in der KVdR unterscheidet und die gesamten Einnahmen aller Rentner verbeitragen wird.
Dafür braucht man wirklich nicht in die Glaskugel schauen, es reicht wenn man eins und eins zusammen zählt.
Die GKV wird es in dreißig Jahren noch geben, aber sie wird anders sein als heute.