Wechsel in die PKV

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peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.258
1.084
Aber wir kommen vom eigentlichen Thema ab.


Daher noch mal meine Aussage: Als langjähriges und zufriedenes PKV-Mitglied würde ich, hätte ich noch mal die Wahl, mich für die GKV entscheiden und die Dinge dazu buchen, die ich persönlich für wichtig halte. In meinem Fall das Einbettzimmer. Da war ich aber überrascht, dass das EZ nur 29 oder 44 Euro kostet (das ist nicht repräsentativ). Ich selbst habe als PKV-Mitglied erlebt, dass EZ auch nicht gegen alles Geld der Welt verfügbar waren und habe daher das KH gewechselt.

Warum GKV statt PKV?

Die GKV wird es in 30 Jahren bestimmt noch geben. Aber die PKV?



Noch eine rein subjektive Beobachtung: Ärzte, die eher dem Modell Familie mit zwei oder drei Kindern folgen, sind in der GKV, die bleiben dann aber auch meist in den Kliniken, Ärzte in eigener Praxis und mit dem festen Willen niemals sich langfristig zu binden, sind in der PKV.

Wie gesagt, rein subjektiv.

Auch da gilt YMMV, in unserem Bekanntenkreis sind die Ärzte (auf mit Kids) - privat versichert.
 

Saul

Aktives Mitglied
14.12.2013
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Rimsting
In 30 Jahren?????

Wusste man 1900, was 1914 passiert?
Wusste man 1920, was 1939 passiert?
Wusste man 1988, was 1989 passiert?

Sind wir in 30 Jahren Mitglieder der Chinesischen Krankenversicherung?



Verschwörungstheoretiker?

Dachte, dass die Gelbe Gefahr, schön übrigens dieser Wiki-Beitrag und man beachte den Verweis auf Lothar Kackfuß,

https://de.wikipedia.org/wiki/Gelbe_Gefahr

nicht mehr so angesagt sei. Heute hat man doch Angst vor den Islamisten!


Aber zurück zum Thema.
 
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EinerWieKeiner

Erfahrenes Mitglied
11.10.2009
5.834
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Da war ich aber überrascht, dass das EZ nur 29 oder 44 Euro kostet (das ist nicht repräsentativ).

Das ist witzig, dass du das schreibst. ich hatte es auch oben irgendwo erwähnt. Der Zuschlag ist tatsächlich so gering, dass man den nicht mitversichern muss/sollte.
Die Kosten in der PKV sind im Vergleich relativ hoch dafür, dass man es hoffentlich relativ selten benötigt und dann günstig zukaufen kann.
Warum die info ? Das Einbettzimmer liegt bei den Wünschen einer PKV ( auch hier im Thread ) immer ganz vorne, ist aber aus o.g. völlig unwichtig im tarif.
Warum taucht das Einbettzimmer immer in viele Tarifen auf ? Weil die Berater für den Baustein relativ viel provision bekommen. Ernsthaft seriöse Berater raten von dem Baustei daher ab.
Sorry für das OT.
 
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Saul

Aktives Mitglied
14.12.2013
221
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Rimsting
Das ist witzig, dass du das schreibst. ich hatte es auch oben irgendwo erwähnt. Der Zuschlag ist tatsächlich so gering, dass man den nicht mitversichern muss/sollte.
Die Kosten in der PKV sind im Vergleich relativ hoch dafür, dass man es hoffentlich relativ selten benötigt und dann günstig zukaufen kann.
Warum die info ? Das Einbettzimmer liegt bei den Wünschen einer PKV ( auch hier im Thread ) immer ganz vorne, ist aber aus o.g. völlig unwichtig im tarif.
Warum taucht das Einbettzimmer immer in viele Tarifen auf ? Weil die Berater für den Baustein relativ viel provision bekommen. Ernsthaft seriöse Berater raten von dem Baustei daher ab.
Sorry für das OT.


Richtig, bei den heutzutage recht geringen KH-Liegezeiten, braucht man diese Beträge nicht wirklich zu versichern. Für mich ist das EZ aber sehr wichtig. Ich fliege zur Not auch Eco (was ich seit 30 Jahre nur theoretisch gemacht habe) und wohne lieber im 5*-Haus.

Welche Wahlleistungen sind denn wirklich wichtig? Chefarztbehandlung?
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
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Richtig, bei den heutzutage recht geringen KH-Liegezeiten, braucht man diese Beträge nicht wirklich zu versichern. Für mich ist das EZ aber sehr wichtig. Ich fliege zur Not auch Eco (was ich seit 30 Jahre nur theoretisch gemacht habe) und wohne lieber im 5*-Haus.

Welche Wahlleistungen sind denn wirklich wichtig? Chefarztbehandlung?

Ich habe https://www.debeka.de/service/bedin...hmer__Selbstst__ndige_/Zusatztarife/CKV24.pdf als Wahlleistungstarif, mir waren die ärztlichen Wahlleistungen und die höhere Zahnersattung wichtig, die ARKV ein nettes Goodies, das EZ war halt drin, aber uninteressant.
 

EinerWieKeiner

Erfahrenes Mitglied
11.10.2009
5.834
397
Welche Wahlleistungen sind denn wirklich wichtig? Chefarztbehandlung?

Sorry: hab die frage falsch beantwortet, vielleicht interessiert es trotzdem den einen oder anderen.

wenn man es ganz nüchtern betrachtet, also rein um die beste medizinische Behandlung, die auch kostenmässig erstattet wird, ist mein Liste folgende:
- Keine Faktorbegrenzung
-ambulante Psychotherapie ( will keiner hören, aber findet sich in Führungspositionen häufig und kann auch in die xx.xxx Tausende gehen in den Jahren)
- extrem strenge Aufnahmekriterien in den Tarif zu Beginn ( brutales Selektionsmerkmal, aber gesunde tarife machen genau das!) ( Wichtigster Faktor bei der tarifwahl!) ( bei harten Vorerkrankungen entfällt das natürlich)
-offener Heilmittelkatalog ( soweit möglich)
- KTG in derselben versicherung wie die BU ( damit die beiden sich nicht streiten können, was man ist : krank oder BU! Existenzielles problem)
- freie Arztwahl
- wenn möglich einen "alten" tarif nehmen oder auch wenn möglich in einen speziellen gruppentarif kommen

das waren meine persönlichen Kriterien. Ob man Sb 300 oder 3000 macht, ist im gegenzug unerheblich
 
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Saul

Aktives Mitglied
14.12.2013
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0
Rimsting
Sorry: hab die frage falsch beantwortet, vielleicht interessiert es trotzdem den einen oder anderen.

wenn man es ganz nüchtern betrachtet, also rein um die beste medizinische Behandlung, die auch kostenmässig erstattet wird, ist mein Liste folgende:
- Keine Faktorbegrenzung
-ambulante Psychotherapie ( will keiner hören, aber findet sich in Führungspositionen häufig und kann auch in die xx.xxx Tausende gehen in den Jahren)
- extrem strenge Aufnahmekriterien in den Tarif zu Beginn ( brutales Selektionsmerkmal, aber gesunde tarife machen genau das!) ( Wichtigster Faktor bei der tarifwahl!) ( bei harten Vorerkrankungen entfällt das natürlich)
-offener Heilmittelkatalog ( soweit möglich)
- KTG in derselben versicherung wie die BU ( damit die beiden sich nicht streiten können, was man ist : krank oder BU! Existenzielles problem)
- freie Arztwahl
- wenn möglich einen "alten" tarif nehmen oder auch wenn möglich in einen speziellen gruppentarif kommen

das waren meine persönlichen Kriterien. Ob man Sb 300 oder 3000 macht, ist im gegenzug unerheblich


Keine Faktor egrenzung? Bei meinen Zahnarztrechnungen bin ich immer sehr schwierig, kompliziert und eigentlich ein unheilbarer Beißer. Bei den anderen Ärzten habe ich noch nie das 3,5fache gesehen, immer nur 2,3. Habe aber eh keine Ahnung, was dieser Steigerungssatz ausdrücken soll. Vielleicht kannst du mal etwas Aufklärung betreiben.
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Genau, und deswegen gehen die großen Vermögen auch in die Schweiz, weil sie sich unbedingt stärker beteiligen wollen. :doh:
welche großen Vermögen gehen denn in die Schweiz?

oder wie bewegt man eigentlich sämtliche deutschen ALDI Filialen in den kleinen Kantonstaat?
oder sind sämtliche BMW-Werke jetzt auch schon ins Alpenländle umgezogen?
oder Herr Roßmann mit all seinen Drogerien?

:rolleyes:
 

EinerWieKeiner

Erfahrenes Mitglied
11.10.2009
5.834
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Keine Faktor egrenzung? Bei meinen Zahnarztrechnungen bin ich immer sehr schwierig, kompliziert und eigentlich ein unheilbarer Beißer. Bei den anderen Ärzten habe ich noch nie das 3,5fache gesehen, immer nur 2,3. Habe aber eh keine Ahnung, was dieser Steigerungssatz ausdrücken soll. Vielleicht kannst du mal etwas Aufklärung betreiben.

Aber nur ganz in Kurz: Der Faktor in der GOZ und GOÄ gibt an welche Schwierigkeit und Aufwand ( technisch, zeitlich, individuell) eine Leistung hat. Dieser Faktor hat nichts mit GKV gebühren zu tun, sondern ist geschichtlich begründet. Der faktor 2,3 in der GOZ gibt den Durschnitt an ( in allen Bereichen). Wenn ein Arzt meint, dass er extrem gut und es vielleicht auch ist, möchte er sich das entsprechend bezahlen lassen und schreibt 6 fach oder 8 fach in die rechnung, wobei alles über 3,5 VORHER individuell abgedungen werden muss § 2, Abs. 2 GOZ. ( gemeint ist in real life eine gespräch, in dem das erklärt wird und der Patient unterschreibt, relativ formlos). Bis zur Grenze des Wuchers und der Sittenwidrigkeit steht das jedem frei, wobei die Grenze je nach gericht ausgelegt ist. Neulich wurde auch ein 15 facher Faktor für legitim befunden. In der GOZ kann durch aus 4-5 fach sein, ist nicht ungewöhnlich. Auch ärztliche bessere Leistungen kosten häufig mehr zeit und daher mehr geld, insofern ist das auch ok, nach meiner meinung und geltender rechtsprechung. Ausgenommen sind natürlich Not-und Schmerzbehandlungen.
 
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gabenga

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16.11.2010
2.445
678
STR

Hast Du den ganzen Artikel gelesen? Sicher ist da gar nichts. Der Zuschuss des Bundes für H4ler ist laut GKV (nicht ganz unabhängig) zu niedrig. Dazu kommt, dass man jetzt davon ausgeht, dass die Asylsuchenden, entgegen erster offizieller Verlautbarungen, wohl doch nicht so gut qualifiziert sein könnten (!) und trotz höchster Motivation in H4 rutschen. Ausgemacht ist das allerdings auch nicht.
 

Interflug

Erfahrenes Mitglied
14.06.2012
1.987
20
TXL, LHR
....Die GKV wird es in 30 Jahren bestimmt noch geben....

Die GKV wird es in 30 Jahren sicherlich noch geben, nur wie die aussehen wird weiß heute kein Mensch.

Dass die Politik in das System eingreift und die Rahmenbedingungen ändert haben wir in den letzten dreißig Jahren gesehen.
Das wird auch in den nächsten 30 Jahren so sein.

Die GKV in 30 Jahren wird sicherlich deutlich anders aussehen als die GKV von heute.

Faktor Demographie:
- Die GKV ist genau wie die Deutsche Rentenversicherung ein Umlagefinanziertes System, was zusätzlich Steuerzuschüsse bekommt.
--> Jeder Versicherte zahlt einen prozentualen Beitrag, die Politik bestimmt die Bezugsgröße, auf den der Beitrag berechnet wird. Heute ist die Bezugsgröße für die meisten Menschen das Arbeitseinkommen. Ob das in der Zukunft so sein wird weiß kein Mensch.
-->In der Regel entstehen die richtig teuren Kosten im stationären Bereich und in den letzten Jahren unseres Lebens.
--> Ein Mensch verursacht in den letzten zwei Jahren seines Lebens im Durchschnitt genauso viel Kosten wie in den 40 Jahren davor.

Wenn sich also nun aufgrund der Demographie in den nächsten 30 Jahren die Anzahl der über 60 Jährigen in diesem Land verdoppeln wird, bleibt die Frage auf welchen Schultern die dann deutlich höheren Kosten schulten?

  • Werden unsere Kinder einen Beitragssatz zahlen müssen, der doppelt so hoch sein wird?
  • Werden Zahnleistungen noch Bestandteil der GKV sein? Die Politik verweist ja gerne auf Nachbarländer, in denen Zahnleistungen kein Bestandteil des staatlichen Gesundheitssystems sind, und privat abgesichert werden müssen.
  • Werden Rentner die pflichtig in der KVdR sind nur Ihre gesetzliche Rente und die bAV verbeitragen? Oder wird diese Bevorzugung abgeschafft und Rentner in Zukunft alle Ihre Einkünfte verbeitragen, also auch Mieteinnahmen, Zinsen und Dividenden, private Renten, etc. wie es heute schon die in der KVdR freiwillig Versicherten Rentner tun
  • Wird die Beitragsbemessungsgrenze eines Tages fallen, und „Besserverdienende“ Ihr tatsächliches Einkommen verbeitragen?

Was der Politik alles in den nächsten dreißig Jahren einfallen wird, kann heute kein Mensch sagen. Heute haben wir annährend eine Vollbeschäftigung. Es waren noch nie so viele Menschen in Arbeit. Die GKV hatte noch nie so viele Beitragseinnahmen wie heute. Die GKV hat aktuell kein Einnahmeproblem. Nur warum sinkt der Beitrag nicht?

Im Gegenteil. Der Zusatzbeitrag wird bis zum Jahr 2019 laut dem GKV Spitzenverband auf 1,8% steigen. Zusammen sind das dann: 14,6% für die GKV, 1,8% Zusatzbeitrag, 2,55% Pflege und 0,25% Zusatzbeitrag für die Kinderlosen, also 18,95 % für Menschen mit Kindern und 19,20 % für Kinderlose.

Unser Gesundheitssystem kostet mich also bereits heute knapp 20% meines Einkommens.

Z.Zt. noch begrenzt auf mein Arbeitseinkommen und auf die Beitragsbemessungsgrenze. Und das wohlgemerkt bei einer wirtschaftlich hervorragenden Lage mit einer Rekordzahl an Beschäftigten.
Was passiert mit der GKV wenn es wirtschaftlich mal wieder schlechter läuft?

Warum werden die Einnahmen der pflichtigen Rentner nur bedingt verbeitragt. Es ist doch nur eine Frage der Zeit, bis ein Rentner, der als freiwillig in der KVdR Versicherter auf alle seine Einkünfte einen Beitrag zahlen muss, in Karlsruhe klagt und die Politik das wohlwollend aufgreift und zukünftig nicht mehr zwischen pflichtigen und freiwilligen in der KVdR unterscheidet und die gesamten Einnahmen aller Rentner verbeitragen wird.

Dafür braucht man wirklich nicht in die Glaskugel schauen, es reicht wenn man eins und eins zusammen zählt.

Die GKV wird es in dreißig Jahren noch geben, aber sie wird anders sein als heute.
 
Zuletzt bearbeitet:

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
@ Interflug

wenn man selbstverständlich die Soidaraufgaben ständig vom Produktivitätsfortschritt entkoppelt, kommt sowas dabei raus.
selbstverständlich haben wir den demografischen Faktor, und es gibt immer weniger Junge. Das stimmt soweit.
dafür aber erwirtschaftet ein Junger des Jahres 2020 oder 2030 dann ein Vielfaches von dem, was ein gleichwertiger Junger noch 1980 erwirtschaftet hat.

oder anders gesagt: wir brauchen irgendwann auch immer weniger Junge, um denselben Output zu generieren und zu erwirtschaften.
nur muss man diesen Produktivitätsfortschritt selbstverständlich auch an den Solidaraufgaben einer Gesellschaft beteiligen, denn irgendwer steckt ja die Gewinne dieses Produktivitätsfortschrittes ein!

... und dann ist die Demografie plötzlich überhaupt kein Problem mehr
 

Okabe

Reguläres Mitglied
25.04.2016
38
1
@ Interflug

wenn man selbstverständlich die Soidaraufgaben ständig vom Produktivitätsfortschritt entkoppelt, kommt sowas dabei raus.
selbstverständlich haben wir den demografischen Faktor, und es gibt immer weniger Junge. Das stimmt soweit.
dafür aber erwirtschaftet ein Junger des Jahres 2020 oder 2030 dann ein Vielfaches von dem, was ein gleichwertiger Junger noch 1980 erwirtschaftet hat.

Das nützt aber nichts! Mit dieser Denke haben wir dann 2030 höchstens den gleichen Lebensstandard wie heute - während der Rest der Welt sich weiterentwickelt.
Und wenn das passiert - was glaubst du, was hier die guten Leute machen? Die hauen einfach ab. So wie es in anderen Ländern auch passiert und darum viele gute und qualifierte Leute z.B. in die USA auswandern. Das passiert ja jetzt schon in Maßen - noch halten die familiären Verbindungen die Meisten zurück. Mich eingeschlossen! Aber wenn der Druck zu groß wird. Was machen denn z.B. Afrikaner?
Und dadurch kriegen die alten/kranken Leute hier ein richtig fettes Problem. Denn dann ist gar nichts mehr da, was irgendwie verteilt werden kann. Viel Spaß dann.

oder anders gesagt: wir brauchen irgendwann auch immer weniger Junge, um denselben Output zu generieren und zu erwirtschaften.

Falsch. Die heute Mittelalten, vor allem die Babyboomer (und dazu gehörst sicherlich auch du), müssen jetzt ganz stark in Bildung und langfristige Infrastruktur investieren, wovon sie dann später zehren können. Ansonsten wird es hier ganz ganz düster.
 
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Interflug

Erfahrenes Mitglied
14.06.2012
1.987
20
TXL, LHR
@ Mr. Tequilla

Natürlich hat die gestiegene Produktivität in den vergangenen Jahren den Faktor Demographie wenigstens teilweise oder sogar zu einem großen Maße kompensieren können, je nachdem wie man den Einfluss der Zuschüsse aus Steuermitteln bewertet.

Die Frage ist aber, wie wird sich die Produktivität in den nächsten 30 Jahren entwickeln?

Wir haben ja in einem anderen Bereich, der ebenfalls umlagefinanziert ist, nämlich der Deutschen Rentenversicherung,
gerade die Diskusion darüber, ob wir in dreissig Jahren eine Altersarmut haben werden.

Sprich diejenigen, die sich um Altersarmut in der DRV sorgen, sollten sich auch um das Leistungsniveau der GKV in 30 Jahren sorgen,
oder umgekehrt, diejenigen, die der GKV eine gute Finanzierungslage in 30 Jahren prognostizieren, glauben auch nicht an Altersarmut.

Ich glaube genau wie Du an den Produktivitätsfortschritt, nur glaube ich eben auch, dass dieser in den nächsten 30 Jahren geringer ausfallen wird,
und sich die Politik andere Einnahmequellen und Bezugsgrößen schaffen werden muss.

Eine Möglichkeit wäre ja die Anhebung der Bezugsgrößen. Man könnte z.B. die Beitragsbemessungsgrenze tatsächlich auf die Versicherungspflichgrenze anheben, oder prinzipiell Beitragsbemessungsgrenzen komplett fallen lassen.
Im Gegenzug könnte man den Beitragssatz allgemein senken, und damit die durch die höhere B ezugsgröße gestiegenen Lohnnebenkosten wieder senken.
 
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rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
Die GKV wird es in 30 Jahren sicherlich noch geben, nur wie die aussehen wird weiß heute kein Mensch.....

Wenn es hier im Forum die technische Möglichkeit gäbe, 10xDanke auszusprechen, hätte ich es getan. Deswegen auf diesem Weg noch einmal!

Eine kleine Zusatzbemerkung allerdings noch in Richtung jeglicher Zukunftsprognose.

Wie uns leider die Vergangenheit gelehrt hat, sind abrupte und fundamentale Systemveränderungen nicht auszuschließen - ja sogar eher wahrscheinlich:
- Revolution
- Krieg
- Völkerwanderung
- Naturkatastrophe

Mein persönlicher Geheimtipp für die Lage im Jahr 2046 wäre der letztgenannte Punkt. Das hat es im Laufe der Menschheitsgeschichte immer wieder gegeben (alle 100 - 200 Jahre), dass durch riesige Vulkanausbrüche, Meteoreinschläge, Seuchen etc. eine Mega-Katastrophe ausgelöst wurde, welche entweder einen großen Teil der Menschen getötet hat oder zumindest eine große Hungersnot ausgelöst hat.

Da redet dann keiner mehr über die GKV, sondern darüber, wie er heute satt wird und wem er am besten die Nahrung stiehlt.
 
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Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
@ Interflug

dass der Produktivitätsfortschritt die Demokrafie längst bei weitem überholt hat, kann man an den gesamtvolkswirtschaftlichen Berechnungen ablesen.
oder m.a.W. der in der Gesamtheit erwirtschaftete Wohlstand steigt stark an, obwohl die Demografie längst fällt.

der stark steigende Wohlstand, oder Kuchen, wird aber nicht gleichmäßig verteilt.
die Verteilung des erwirtschafteten Kuchens kann man dann an der "Gewinne vs Löhne" Grafik ablesen
und da sieht man dann deutlich, dass a) die Gewinne gegen die Löhne immer mehr aufspreizen, sprich der Produktivitätsfortschritt immer einseitiger in der Gesellschaft ankommt
und b) die Empfänger dieser Gewinne nur stark unterproportional an der Gesamtaufgabe: "Solidarität" beteiligt sind und herangezogen werden.

das kann selbstverständlich in einer demografisch fallenden Gesellschaft nicht lange gutgehen, da das komplett gegen Adam Riese handelt und Adam Riese kann man nicht auf Dauer betrügen.
Wenn also die Rente im Jahre 2030 ... 2040 (inklusive anderer Sozialsystem wie Krankenversicherung) noch funktionieren soll, muss man zwangsläufig die Gewinner des Produktivitätsfortschrittes zur Gesamtaufgabe heranziehen!
bisher kommen die ziemlich ungeschoren davon
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
der stark steigende Wohlstand, oder Kuchen, wird aber nicht gleichmäßig verteilt.

... und das ist auch gut so.

Sollen diejenigen belohnt werden, die mit harter Arbeit und guten Ideen diesen Wohlstand möglich machen? Oder die Blockierer, Besserwisser und Zauderer, die ihn verhindern?

Viele Grüße an Ralf Stegner und Sarah Wagenknecht. Und Karl Lauterbach nicht zu vergessen.
 

Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
... und das ist auch gut so.

Sollen diejenigen belohnt werden, die mit harter Arbeit und guten Ideen diesen Wohlstand möglich machen? Oder die Blockierer, Besserwisser und Zauderer, die ihn verhindern?

Viele Grüße an Ralf Stegner und Sarah Wagenknecht. Und Karl Lauterbach nicht zu vergessen.
dann musst du aber auch konseqenterweise dazu sagen, dass du bald (in etwa 15 Jahren) ab 70 aufwärts eine stark ungleiche Gesellschaft haben willst.

50% über 70-Jähirge, denen es dann fantastisch gehen wird, und die sozusagen First Class und 5-Sterne leben werden, und
50% über 70-Jährige, die schauen müssen, wie sie irgendwie siechend über den Monat kommen

stark amerikanische Verhältnisse, mit allen! Konsequenzen

und vor Allem muss du das auf dem Marktplatz vor versammelter Mannschaft der zweiten Gruppe tun ... !
 

rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
und vor Allem muss du das auf dem Marktplatz vor versammelter Mannschaft der zweiten Gruppe tun ... !

Ja ist schon klar, in einer Demokratie wird es immer tendenziell darauf hinaus laufen müssen, dass die ärmere Hälfte (60%) die reichere Hälfte (40%) der Bürger über das Steuersystem abkassiert.

Da müsst Ihr nur aufpassen, dass die Melkkuh nicht über die Grenze abhaut - wie es ja Herr Hollande in Frankreich kürzlich lernen mußte und seiner Politik eine 180-Grad Kehre verpasst hat.
 
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Mr. Tequilla

Erfahrenes Mitglied
03.04.2014
2.698
7
Ja ist schon klar, in einer Demokratie wird es immer tendenziell darauf hinaus laufen müssen, dass die ärmere Hälfte (51%) die reichere Hälfte (49%) der Bürger über das Steuersystem abkassiert.

Da müsst Ihr nur aufpassen, dass die Melkkuh nicht über die Grenze abhaut - wie es ja Herr Hollande in Frankreich kürzlich lernen mußte und seiner Politik eine 180-Grad Kehre verpasst hat.
ich fragte schonmal, wie man Betriebe, Gebäude, Fabriken, Regale und Waren so einfach über die Grenzen fährt?
das allermeiste Vermögen ist nunmal gebundenes Anlagevermögen, und das wirft auch nur in Deutschland Gewinne ab.
das sind doch Droh- und Angstszenarien aus Grimms Märchen.


und eine andere Frage ist auch noch offen:
ein Arbeiter mit meinetwegen 60k Jahreslohn hat de jure 42% Steuersatz, dazu noch 15% KV Beitrag und 20% RV Beitrag.
vom Rest was übrig bleibt muss er irgendwie sein Leben bestreiten

der geschäftsführende Eigentümer seiner Firma hat meinetwegen 250k Gehaltseinkommen, hat lediglich den 45% Steuersatz darauf, ansonsten aber nichts mehr
angeblich kann man dem keine 20% abziehen zur Beteiligung an der Gesamtaufgabe "Rente"
warum nicht?

kann man denn davon nicht mehr leben, wenn die 20% auch noch abgezogen würden?
und wieso kann dann der Arbeiter davon leben, obwohl er nur 60k hat und ihm die 20% ganz automatisch abgezogen werden?
und wieso kann die Schweiz genau selbiges tun, also Vermögende in die Rentekasse einzahlen lassen, ohne dass alle Firmen und Vermögenden aus der Schweiz abhauen, oder die Schweiz plötzlich der Hort des Neokommunismus wäre?

Fragen über Fragen
 
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rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
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HAM
der geschäftsführende Eigentümer seiner Firma hat meinetwegen 250k Gehaltseinkommen, hat lediglich den 45% Steuersatz darauf, ansonsten aber nichts mehr

1. er zahlt also 112k Steuern; der Arbeiter vielleicht 20k - ist das Nichts? Plus die 20k MwSt. für seine teure S-Klasse.
2. Ansonsten aber nichts mehr????? Und wovon bezahlt er seinen Ruhestand? Seine Krankeitskosten?
 
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peter42

Moderator
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09.03.2009
13.258
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ich fragte schonmal, wie man Betriebe, Gebäude, Fabriken, Regale und Waren so einfach über die Grenzen fährt?
das allermeiste Vermögen ist nunmal gebundenes Anlagevermögen, und das wirft auch nur in Deutschland Gewinne ab.
das sind doch Droh- und Angstszenarien aus Grimms Märchen.


und eine andere Frage ist auch noch offen:
ein Arbeiter mit meinetwegen 60k Jahreslohn hat de jure 42% Steuersatz, dazu noch 15% KV Beitrag und 20% RV Beitrag.
vom Rest was übrig bleibt muss er irgendwie sein Leben bestreiten

der geschäftsführende Eigentümer seiner Firma hat meinetwegen 250k Gehaltseinkommen, hat lediglich den 45% Steuersatz darauf, ansonsten aber nichts mehr
angeblich kann man dem keine 20% abziehen zur Beteiligung an der Gesamtaufgabe "Rente"
warum nicht?

kann man denn davon nicht mehr leben, wenn die 20% auch noch abgezogen würden?
und wieso kann dann der Arbeiter davon leben, obwohl er nur 60k hat und ihm die 20% ganz automatisch abgezogen werden?
und wieso kann die Schweiz genau selbiges tun, also Vermögende in die Rentekasse einzahlen lassen, ohne dass alle Firmen und Vermögenden aus der Schweiz abhauen, oder die Schweiz plötzlich der Hort des Neokommunismus wäre?

Fragen über Fragen


Und der Taschenspieler wieder (hatten wir ja alles schon), nein der AN zahlt keine 42% Steuern und die KV muss der Eigentümer auch haben!

Und wenn Du die 60T€ wie jeder normale Mensch als sein ausgewieses Brutto ansieht, zahlt er 10%RV und 8% der BBG KV.

Lohnkosten verursacht er dem AG von 60000+10%+7%der BBG-KV.
 
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