Es fällt mir tatsächlich schwer Dich zu verstehen. Geht es Dir tatsächlich um das Thema GKV und PKV, oder geht es Dir darum wie Vermögen verteilt ist und wer welchen Anteil an Sozialversicherungsbeiträgen übernimmt?
In Deutschland gibt es eine Versicherungspflicht. Jeder muss sich gegen Krankheit versichern. Zur Wahl stehen zwei Systeme, GKV und PKV. Ich würde mal behaupten, dass ein GKV Versicherter (über BBG) und ein PKV Versicherte im Laufe Ihres Lebens den gleichen Beitrag zahlen. Natürlich kommt es auf die persönliche Situation an, Single, Familie mit Kindern, Eintrittsalter, Beruf, Versicherungsleistungen, etc....
Es gibt zwei Systeme, damit jeder die für sich die für sich passende Lösung finden kann.
Du sprichst von der Gesellschaftsaufgabe "Krankheit". Ich finde den Ausdruck zwar etwas befremdlich, aber aus meiner Sicht ist diese Aufgabe in Deutschland gut gelöst, den die medizinische Versorgung ist gut. Es gibt eine Versicherungspflicht und jeder bekommt eine gute medizinische Versorgung, egal ob GKV oder PKV versichert. Die PKV bietet darüber hinaus noch zusätzliche Leistungen an, wie z.B. Einbettzimmer, Zahnreinigung, Brille, etc., dies ist jedoch nicht Teil der "Gesellschaftsaufgabe". Ein GKV Versicherter hat deswegen keine schlechtere medizinische Versorgung weil er die Zahnreinigung, die Brille, oder das Einbettzimmer selbst zahlen muss.
Ich sehe also die Gesellschaftsaufgabe "Krankheit" in Deuschland erfüllt. Die Gesellschaftsaufgabe ist ja, das die Bevölkerung eine gute medizinische Versorgung hat, und nicht das wir alle ins gleiche System einzahlen. Hier sehe ich nämlich die Gefahr. Hätten wir eine Einheitsmedizin, die ggf. rein steuerfinanziert wäre, aka HNS in UK, dann würden die "Reichen" über Steuern sich zwar stärker an der sozialen Aufgabe beteiligen, jedoch wäre die medizinische Versorgung der Bevölkerung schlechter. Der Staat könnte die Mittel die eigentlich für die Gesundheit vorgesehen sind, auch mal schnell zweckentfremden und für Militär oder Bankenrettung ausgeben.
Und ich weiß wovon ich rede, denn die medizinsiche Versorgung ist in UK tatsächlich deutlich schlechter als in Deutschland, obwohl die Finazierung sozial gerechter verteilt ist. Und das Durschnittseinkommen ist in UK ebenfalls höher als in Deutschland, also liegt die schlechte medizinische Versorgung nicht daran, dass es zu wenig Steuereinnahmen gibt. Und diejenigen, die über Steuern stärker in das System NHS einzahlen, haben immer noch genügend Geld sich über Zusatzversicherungen eine bessere medizinische Versorgung zu leisten.
Natürlich kann man sich trefflich darüber streiten, ob es gerecht ist, dass der Angestellte mit 50 K mit 18,5% auf maximal 50.850 Euro, den gleichen Beitrag zahlt wie der Oberarzt mit 120 K, der Geschäftsführer mit 250 K oder der Vorstandsvorsitzende mit 5 Mio Einkommen jährlich, aber da die GKV ja keine Rücklagen bildet, reichen die heutigen Einnahmen aus um die heutigen Kosten zu decken.
Wenn sich das einmal ändert wird die Politik sicherlich Wege finden neue Einnahmenquellen zu erschließen