Ich habe über Nacht meine Meinung geändert und schließe mich ab sofort dem Vorschlag von Mr. Tequila an:
Wir führen das ganze System dieses schlauen 8 Millionen Volkes in den Alpen auch bei uns ein – mit allen logischen Konsequenzen:.....
- In der Schweiz gibt es eine Versicherungspflicht. Jeder Versicherte muss in einer Krankenkasse versichert sind (Obligatorische)
und zahlt eine Prämie (Kopfprämie), abhängig vom gewählten Tarif, Kanton und Alter.
- Jeder Versicherte hat einen Selbstbehalt (Franchise), man kann verschiedene Selbstbehaltstufen wählen.
- Eine beitragsfreie Familienversicherung gibt es nicht.
- Die Prämie zahlt jeder Versicherte selbst, egal ob Angestellter, Selbständiger, Kind oder Rentner, einen Zuschuss vom Arbeitgeber oder der Rentenversicherung gibt es nicht.
- Die Obligatorische versichert die Grundleistungen im ambulanten und stationären Bereich. Zahnleistungen sind nicht Teil der Grundabsicherung.
- Schweizer mit höherem Einkommen können sich zusätzlich eine Zahnversicherung und/ oder stationären Zusatz mit besseren Versicherungsschutz im stationären Bereich (Chefarztbehandlung und Einbettzimmer) leisten.
- Schweizer mit niedrigerem Einkommen haben keine Zahnversicherung, weil nicht Bestandteil der Obligatorischen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Krankenversicherung_in_der_Schweiz
Bundesamt für Gesundheit - Leistungen
Wenn man dieses Model in Deutschland umsetzen würde wären folgende Varianten möglich:
- Abschaffung der GKV. Die PKV bietet für jeden einen Basistarif (ohne Gesundheitsprüfung) mit Kontrahierungszwang und Basisleistungen. Jeder zahlt eine Prämie, auch jedes Kind. Die PKV bietet zusätzlich Top up Leistungen (mit Gesundheitsprüfung) an, für diejenigen, die mehr Leistung versichern möchten und sich das auch leisten können.
- Abschaffung der PKV in der Vollkostenvariante. Die GKV bietet einen Basistarif an. Jeder ist in der GKV im Basistarif gegen Prämie versichert. Die PKV bietet die entsprechnden Zusatzversicherungen an, die mit entsprechender Gesundheitsprüfung und Prämie versicherbar sind, für diejenigen die sich das leisten wollen und können.
- GKV und PKV bietet beide Basistarife an, GKV und PKV bietetn beide Zusatztarife an.
Ich weiß nicht,
- ob heutige Renter bereit wären eine Kopfprämie zu zahlen, die in vielen Fällen höher wäre als der bisherige prozentuale Beitrag
- ob Familien mit Kindern bereit wären die beitragsfreie Familienversicherung aufzugeben
Insgesamt kann ich jedoch nicht erkennen, dass die Versorgungssituation der Gesamtbevölkerung sich damit verbessert.
Ärmere Bevölkerungsschichten können sich nur die Basisabsicherung leisten. Eine Zusatzversicherung wäre nicht mehr bezahlbar. Ähnlich wie in UK und der Schweiz könnte man den sozialen Status eines Menschen dann nicht nur an der Kleidung, sondern auch an seinem Zahnstatus erkennen.
Familien mit Kindern würden in der Phase der Elternzeit stärker belastet, in der ein Einkommen weg fällt, da jedes Kind eine eigen Prämie zahlen muss. Eine beitragsfreie Familienversicherung gibt es dann nicht mehr.
Arbeitgeber könnte geneigt sein, die Kosten, die vorher vom Arbeitgeber an die Krankenversicherung abgeführt wurde, nicht in Form eines höheren Arbeitslohns an den Arbeitnehmer weiterzugeben. So dass der Arbeitnehmer zwar nun seinen Beitrag zur Krankenversicherung komplett alleine zahlt, aber trotzdem nicht mehr Netto hat.
Aus Arbeitgebersicht würde ich ein solches System befürworten. Nur bezweifle ich das die Gesamtgesellschaftliche Aufgabe Gesundheitsversorgung damit besser gelöst wäre.....