Wechsel in die PKV

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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.417
3.691
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Nach Rentenlücke: Firmen lassen Arbeitnehmer bei Betriebsrente hängen - DIE WELT mobil haben etwa 60% der AN eine Betriebsrente, allerdings nicht mehr so üppig wie früher.

Und das Problem ist "Tendenz abnehmend". Die heute 60jährigen haben es noch, die heute 30jährigen meist nicht, die heute 20jährigen werden es wohl nicht mehr bekommen. Insofern sagt mir die Statistik nichts über die Altersarmut in 30 Jahren. Und da liegt der soziale Sprengstoff in Deutschland.
 
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rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
6
HAM
Insgesamt kann ich jedoch nicht erkennen, dass die Versorgungssituation der Gesamtbevölkerung sich damit verbessert......

Ich habe ja auch nicht dafür plädiert, nur das Gesundheitssystems zu übernehmen, sondern das gesamte Gesetzeswerk dieses Staates.

Anlass für meinen Beitrag sind die absurden Vorschläge von Herrn Tequilla.

Der macht eine Art "Rosinenpicken" und sucht sich aus unterschiedlichen Ländern die seiner Meinung nach jeweils besten Regelungen heraus.

Das geht aber so nicht; man muss vielmehr das Versicherungssystem als Teil einer gesamtstaatlichen Organisation sehen und kann sich da nicht einzelne Bausteine aus verschiedenen Staaten nach Geschmack heraussuchen. Also "alles oder nichts".
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.417
3.691
persönliche Angriffe stärken weder die eigene Position, noch werten sie die eigenen Argumente auf, ganz im Gegenteil, deuten sie eher auf eine gewisse Hilflosigkeit hin.

nach dieser Aussage hätte ein ganzes 8 Millionen Volk in den Alpen keine Ahnung, welches aber de facto viel reicher ist als Deutschland und in dem auch nicht alle Vermögenden nun abhauen, nur weil sie zur Staatsaufgabe "Rente" herangezogen werden.

Steuern und Abgaben werden nun einmal prozentual erhoben, was auch völlig logisch und richtig ist so!, denn wenn ein 60.ooo oder 70.ooo Euro Gehaltsempfänger mit 50% Gesamtabzügen leben kann und muss, kann es erst recht auch ein 250.ooo Euro Empfänger.
Der 60.oooer muss mit 30.ooo über das Jahr kommen, dann wird es der 250.oooer mit 125.ooo wohl erst recht können.

Hier plötzlich mit absoluten Zahlen zu hantieren ist bewußte Schredderei.

Das ist doch erneut Blödsinn. Die "Vermögenden" in der Schweiz zahlen zwischen 13 und 19% Steuern in der Spitz; da kann ich gerne 5,1% für die Grundsicherung in der Altersvorsorge zahlen. Deine marxistische Neidauffassung will aber deutsche Steuersätze von 50% mit Schweizer Sozialabgaben von weiteren 5,1% verbinden. Getreu dem Grundsatz: Möglichst viel wegnehmen.

Fang doch mal selbst damit an an und versichere dich freiwillig in der GKV und der GRV Bund, zahle Kirchensteuer (oder spende Du in gleicher Größenordnung) und beteilige Dich am sozialen Netzwerk. Nachdem was Du hier von Dir gibst. bist Du stolz darauf, das alles nicht zu tun und schreist nach dem Staat, dass er all das was Du versäumst für alle verpflichtend macht. Das ist mir Verlaub absurd.
 
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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.417
3.691
Ich habe über Nacht meine Meinung geändert und schließe mich ab sofort dem Vorschlag von Mr. Tequila an:

Wir führen das ganze System dieses schlauen 8 Millionen Volkes in den Alpen auch bei uns ein – mit allen logischen Konsequenzen:

- Übernahme der Verfassung + des kompletten Gesetzeswerks dieses schlauen Volkes
- Austritt aus dem Euro und Einführung des CHF mit Beitritt zu einer Währungsgemeinschaft mit der Schweiz

Ernst gemeint - kein Scherz.


Bin ich sofort dafür. Guter Vorschlag. Endlich weniger Steuer- und Abgabenlast für mich persönlich.
 
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rotanes

Erfahrenes Mitglied
01.06.2010
7.016
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HAM
Und das Problem ist "Tendenz abnehmend". Die heute 60jährigen haben es noch, die heute 30jährigen meist nicht, die heute 20jährigen werden es wohl nicht mehr bekommen. Insofern sagt mir die Statistik nichts über die Altersarmut in 30 Jahren. Und da liegt der soziale Sprengstoff in Deutschland.

Und ich behaupte mal, dass die heute 20-jährigen im Ruhestand in einem (absolut gerechnet) x-fach höheren Wohlstand leben werden, als die heutigen Rentner es je in ihren jungen Jahren, also in der Kriegs- und Nachkriegszeit, erleben durften. Allerdings relativ zu ihrer eigenen Jugendzeit gesehen, wohl eher weniger, da hast du recht.
 

peter42

Moderator
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09.03.2009
13.258
1.084
Und das Problem ist "Tendenz abnehmend". Die heute 60jährigen haben es noch, die heute 30jährigen meist nicht, die heute 20jährigen werden es wohl nicht mehr bekommen. Insofern sagt mir die Statistik nichts über die Altersarmut in 30 Jahren. Und da liegt der soziale Sprengstoff in Deutschland.
Jein, noch ist die Mehrheit in tarifgebundenen Unternehmen und da gibt es un der Regel eine BaV.

Für folgende großen Branchen auf jeden Fall:
Öffentlicher Dienst (VBL bzw Beamtenpensionen - N.B. Geht es dort im aktuellen Streik vor allem um die VBL)
Versicherungen
Banken
Chemie
Bau (gerade sogar verbessert)
Metall
Kirchliche AG

Alleine der ÖD hat knapp 6 Millionen AN und damit schon mehr als Deine 10%.
 
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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.417
3.691
Und ich behaupte mal, dass die heute 20-jährigen im Ruhestand in einem x-fach höheren Wohlstand leben werden, als die heutigen Rentner es je in ihren jungen Jahren, also in der Kriegs- und Nachkriegszeit, erleben durften.

Sofort unterschrieben. Heute gilt ja auch per Definition als Armut, was in der Nachkriegszeit noch Reichtum war. Das wissen aber die heute 20jährigen nicht. Die werden feststellen, dass es selbst bei einem Akademikergehalt ohne private Vorsorge zu sehr wenig reicht. Die Menschen mit niedrigerem Bildungsniveau werden noch ganz andere Themen haben....
 
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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.417
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Jein, noch ist die Mehrheit in tarifgebundenen Unternehmen und da gibt es un der Regel eine BaV.

Für folgende großen Branchen auf jeden Fall:
Öffentlicher Dienst (VBL bzw Beamtenpensionen - N.B. Geht es dort im aktuellen Streik vor allem um die VBL)
Versicherungen
Banken
Chemie
Bau (gerade sogar verbessert)
Metall
Kirchliche AG

Alleine der ÖD hat knapp 6 Millionen AN und damit schon mehr als Deine 10%.

Stimmt. Aber weit kommst Du damit nicht mehr. Bei meinem Vater (heute knapp 80) ist die betriebliche Altersvorsorge noch mal rund 90% der Höchstbeträge in der der gesetzlichen Rentenversicherung. Und die gab es damals "obendrauf"....
 

Interflug

Erfahrenes Mitglied
14.06.2012
1.987
20
TXL, LHR
Ich habe ja auch nicht dafür plädiert, nur das Gesundheitssystems zu übernehmen, sondern das gesamte Gesetzeswerk dieses Staates.

Anlass für meinen Beitrag sind die absurden Vorschläge von Herrn Tequilla.

Der macht eine Art "Rosinenpicken" und sucht sich aus unterschiedlichen Ländern die seiner Meinung nach jeweils besten Regelungen heraus.

Das geht aber so nicht; man muss vielmehr das Versicherungssystem als Teil einer gesamtstaatlichen Organisation sehen und kann sich da nicht einzelne Bausteine aus verschiedenen Staaten nach Geschmack heraussuchen. Also "alles oder nichts".

Ich hatte Deinen Beitrag auch so verstanden wie Du ihn gemeint hast. Ich bin ganz Deiner Meinung.

Ich wollte nur kurz aufzeigen wie das Schweizer Gesundheitssystem aufgebaut ist, füe diejendigen, die sich mit der Obligatorischen und der Halbprivaten in der Schweiz nicht so gut auskennen. Mr. Tequilla redet ja viel vom Rentesystem, von Steuern und Abgaben.

Da der Start des Threads aber losging "Wechsel in die PKV" und hier phasenweise über Rente, Steuern, Abgaben, etc. diskutiert wurde, und Mr. Tequilla immer wieder betont wie toll die Dinge in der Schweiz geregelt sind, wollte ich doch kurz darauf hinweisen, das gerade das Thema Gesundheit unter dem Aspekt "Gesundheitsversorgung" der Bevölkerung in der Schweiz schlechter geregelt ist als in Deutschland.

Das Leistungsniveau der GKV ist höher als das Leistungsniveau der Obligatorischen in der Schweiz.
Und es mag ja sein, das sich der AG in der Schweiz stärker am Rentensystem beteiligt, dafür beteiligt er sich aber gar nicht am Gesundheitssystem....

Ich finde genau wie Du, man darf keine Rosinenpickerei betreiben, sondern muss das Ganze sehen.
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.258
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Stimmt. Aber weit kommst Du damit nicht mehr. Bei meinem Vater (heute knapp 80) ist die betriebliche Altersvorsorge noch mal rund 90% der Höchstbeträge in der der gesetzlichen Rentenversicherung. Und die gab es damals "obendrauf"....

Klar Kappungsgrenzen wie bei der Alten bei meiner Firma auf 90% der alten Nettobezüge brauchst Du heute nicht mehr. Je nach Branche kommt aber schon noch ein netter Betrag zusammen und zum Glück sind die Unverfallbarkeitsregeln ja deutlich verbessert worden.
 
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Okabe

Reguläres Mitglied
25.04.2016
38
1
Sofort unterschrieben. Heute gilt ja auch per Definition als Armut, was in der Nachkriegszeit noch Reichtum war. Das wissen aber die heute 20jährigen nicht. Die werden feststellen, dass es selbst bei einem Akademikergehalt ohne private Vorsorge zu sehr wenig reicht. Die Menschen mit niedrigerem Bildungsniveau werden noch ganz andere Themen haben....

Wenn wir es an rein materiellen Dingen festmachen, dann mögt ihr Recht haben. So einfach ist das aber nicht. Warum nehmen denn Krankheiten wie Burnout zu? Warum nehmen heutige Studenten immer mehr Psychopharmaka? Weil die alle verweichlicht sind?
Damit macht man es sich zu einfach. Zum Glücklichsein gehört mehr als ein Flachbildschirm und Markenklamotten. Die heutige junge Generation hat vor allem Stress, sie hat eine ungewisse Zukunft. Da ist nix mehr mit einmal Beruf ergreifen und sein restliches Leben lang ohne Sorgen arbeiten und sich eine Familie aufbauen. Globalisierung, Wettbewerb nicht nur untereinander sondern sogar mit anderen Ländern, dadurch immer größerer Leistungsdruck. Sind denn die Lebensmittel z.B. wirklich besser und günstiger als früher? Was macht ein heutiger LKW-Fahrer, wenn LKWs plötzlich autonom fahren können? Das geht nicht von heute auf morgen, aber sobald die Software reif ist, geht es wahrscheinlich innerhalb von wenigen Jahren. Warum wurde eigentlich die Schulzeit von 13 auf 12 Jahre reduziert?
Ich könnte jetzt so weitermachen, aber eins ist zumindest mir klar: Lebensstandard nur an Materiellem festzumachen geht ziemlich weit daneben. Denn auch wenn man sich damals nicht "ständig alles neu gekauft" hat, ist wichtig, dass das damals auch niemand gemacht hat, man war also ganz normal. Wer heute nicht mit neuen Sachen herumläuft, scheint einem ganz anderen Druck ausgesetzt zu sein - gab es früher auch, aber in einer anderen Form.
 

paulraum

Erfahrenes Mitglied
08.04.2009
2.477
13
ARN / ZRH
Ich hatte Deinen Beitrag auch so verstanden wie Du ihn gemeint hast. Ich bin ganz Deiner Meinung.

Ich wollte nur kurz aufzeigen wie das Schweizer Gesundheitssystem aufgebaut ist, füe diejendigen, die sich mit der Obligatorischen und der Halbprivaten in der Schweiz nicht so gut auskennen. Mr. Tequilla redet ja viel vom Rentesystem, von Steuern und Abgaben.

Da der Start des Threads aber losging "Wechsel in die PKV" und hier phasenweise über Rente, Steuern, Abgaben, etc. diskutiert wurde, und Mr. Tequilla immer wieder betont wie toll die Dinge in der Schweiz geregelt sind, wollte ich doch kurz darauf hinweisen, das gerade das Thema Gesundheit unter dem Aspekt "Gesundheitsversorgung" der Bevölkerung in der Schweiz schlechter geregelt ist als in Deutschland.

Das Leistungsniveau der GKV ist höher als das Leistungsniveau der Obligatorischen in der Schweiz.
Und es mag ja sein, das sich der AG in der Schweiz stärker am Rentensystem beteiligt, dafür beteiligt er sich aber gar nicht am Gesundheitssystem....

Ich finde genau wie Du, man darf keine Rosinenpickerei betreiben, sondern muss das Ganze sehen.

Gerade für Selbstständige ist das Gesundheitssystem in AT bedeutend schlechter als in D - man schaue sich mal die SVA und Ihre Beitragssätze sowie Leistungen an. Dazu ist sie verpflichtend ohne Wahl.
In der Schweiz ist genau der genannte Klassenunterschied deutlich sichtbar. Das geht vom Jammern über hohe Selbstbeteiligungen, extrem hohe verischerungsprämien von Familien und speziell Kindern (inkl. Faktoren und Gesundheitseinstufungen selbst im jungen Alter) und dem obligatorischen Thema Zahn-Extra-Versicherung, welches teilweise mit fast 50% extra Prämien der normalen KV aufwarten kann.
Beispiel gefällig - Bekannte von mir aus Hongkong/Frankreich, beide Mitte 40, wohnhaft im Kanton Aargau: Visana Volltarif mit 300 CHF Franchise/Wahlarzt/Vollflex für Mann(100% angestellt), Frau (60% angestellt), 2 Kinder (3&6), Zahnextratarif für beide Erwachsene = 2800 CHF/Monat.
 

Interflug

Erfahrenes Mitglied
14.06.2012
1.987
20
TXL, LHR
Ich unterstelle mal deine Zahlen stimmen, wie soll ein unverheirateter Selbständiger das schaffen? 750 Euro pro Monat in der GKV?

Bin jetzt etwas überrascht.


Die Zahlen stimmen so. Zu den 750 Euro kommt dann noch der Beitrag für das Krankentagegeld. Bei z.b. 100 Euro ab dem 43. Tag sind das nochmal ca. 25 Euro on top.

Da die Beitragsbemessungsgrenze jedes Jahr steigt, steigt natürlich auch der Beitrag jedes Jahr. Ein Selbstständiger zahlt ab 01.01.2017 in der GKV folgenden Beitrag:

BBG 2017: 4350 Euro
allgemeiner Beitragssatz: 14%: 609,00 Euro
Zusatzbeitrag: 1,3%: 56,55 Euro
Pflegepflicht: 2,55%: 110,93 Euro
Zusatzbeitrag Pflege: 0,25%: 10,88 Euro

Zusammen macht das dann: 787,36 Euro.

Dazu kommt wie gesagt noch der Beitrag für das KTG von ca. 25 Euro oder mehr, je nach Absicherungshöhe und Art.
(Als Angestellter zahlt man ja in etwa die Hälfte, da hier ja der AG in etwa die Hälfte des Beitrags übernimmt)

Für die Selbständige Reinigungskraft, den Kioskbesitzer, den Backshop um die Ecke, den IT-Consultant, den Psychologen in der Niederlassung oder den Existenzgründer sind das natürlich sehr hohe Beiträge, die einen Selbständigen quasi geradezu zwingen in die PKV zu wechseln.

Gerade für diese Gruppe, also die Existenzgründer bietet die PKV spezielle Existenzgründertarife mit niedrigeren Leistungen und Erhöhungsoptionen, damit man in der Existenzgründungsphase, nicht so stark von Beiträgen zur Krankenversicherung belastet ist.
Man mag von diesen Existenzgrüdertarifen halten was man will, es ermöglicht dem Existenzgrüdern zumindest die Ausgabenlast in der Gründungsphase niedrig zu halten.

Politisch möchte man vermutlich die Selbständigen gar nicht in der GKV haben, denn diese bringen ja später als Rentner auch häufig keine signifikanten Beiträge zur GKV.

Beim Angestellten ist das anders. Er zahlt später Beiträge auf die gesetzliche Rente und vor allem auf die bAV Rente. Während der pflichtige Rentner nur den halben Satz GKV Beitrag auf seine gesetzliche Rente, den vollen Beitrag Pflegepflichtversicherung zahlt. Auf die bAV-Rente zahlt er jedoch den vollen Beitrag für die Krankenversicherung und die Pflege. Bei 20% Gesamtbeitrag (Kranken und Pflege) kommt da schon was zusammen.

Daher hat die Politik auch ein starkes Interesse die bAV zu fördern. In der Beitragsphase werden AG und AN entlastet (Beiträge sind sozialabgabenfrei). Davon profitiert der AG, den die Lohnkosten sinken. Auch der AN spart, aber er senkt damit auch sein Jahresbrutto, sprich die Hürde zur Versicherungspflichtgrenze wird größer, er kann folglich erst später in die PKV wechseln oder gar nicht. Im Gegenzug ist die bAV im Rentenalter steuerpflichtig und muss voll in der GKV verbeitragt werden. (PKV Versicherte müssen überigens auf die bAV Rente keine Krankenversicherungsbeiträge aubführen.) An den Beiträgen der bAV Rente in die GKV beteiligt sich aber weder der frühere AG noch der Staat oder die gesetzliche Rentenversicherung.

Überspitzt könnte man sagen, die bAV ist ein wichtiges Mittel zur Beitragseinnahem der GKV in dreißig Jahren.

Das könnte auch ein Grund dafür sein, das es die Versicherungspflichtgrenze als Hürde zum Wechsel in die PKV nur bei Angestellten gibt. Selbständige, Beamte, Freiberufler haben diese Hürde ja nicht. Das sind aber auch gleichzeitig Berufsgruppen ohne eine bAV, sprich ohne zusätzliche Einnahmequellen für die GKV in 30 Jahren.

Wenn man nun diese Versicherungspflichtgrenze künstlich hoch hält, fällt es Angestellten schwer in die PKV in den ersten Berufsjahren zu wechsen. Später als freiwillig Versicherte sind diese Angestellten älter, womöglich gerade in der Familiengründungsphase. Hier hemmt dann die beitragsfreie Familienversicherung die Motivation zum Wechsel in die PKV. Und auch hier greift die Politik ein, in dem sie die beitragsfeie Versicherung aus steuermitteln nur in der GKV finanziert. Die Politik könnte ja die beitragsfreie Versicherung von Kindern auch in der PKV anbieten. Wenn dann der Partner nach der Elternzeit wieder arbeitet ist man nochmals ein paar Jahr älter und der Beitrag in der PKV entsprechend höher, denn der Beitrag rechnet sich ja nach Eintrittsalter. Oder der Wechsel in die PKV ist aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich. Hat dann der Arbeitnehmer zusätzlich noch die bAV abgeschlossen ist die Hürde für ihn nochmals höher, da sein Jahresbruttao gesunken ist.

Nicht umsonst schlägt die Politik das Thema Renten und Altersarmut an, denn die Politik möchte, dass jeder AN eine bAV abschließt. Vielleicht kommt diese sogar irgendwann einmal verpflichtend. Denn damit stabilisiert sie auch gleichzeitig die Beitragseinnahmen in der GKV in 30 Jahren.
 
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peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
13.258
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Wenn wir es an rein materiellen Dingen festmachen, dann mögt ihr Recht haben. So einfach ist das aber nicht. Warum nehmen denn Krankheiten wie Burnout zu? Warum nehmen heutige Studenten immer mehr Psychopharmaka? Weil die alle verweichlicht sind?
Damit macht man es sich zu einfach. Zum Glücklichsein gehört mehr als ein Flachbildschirm und Markenklamotten. Die heutige junge Generation hat vor allem Stress, sie hat eine ungewisse Zukunft. Da ist nix mehr mit einmal Beruf ergreifen und sein restliches Leben lang ohne Sorgen arbeiten und sich eine Familie aufbauen. Globalisierung, Wettbewerb nicht nur untereinander sondern sogar mit anderen Ländern, dadurch immer größerer Leistungsdruck. Sind denn die Lebensmittel z.B. wirklich besser und günstiger als früher? Was macht ein heutiger LKW-Fahrer, wenn LKWs plötzlich autonom fahren können? Das geht nicht von heute auf morgen, aber sobald die Software reif ist, geht es wahrscheinlich innerhalb von wenigen Jahren. Warum wurde eigentlich die Schulzeit von 13 auf 12 Jahre reduziert?
Ich könnte jetzt so weitermachen, aber eins ist zumindest mir klar: Lebensstandard nur an Materiellem festzumachen geht ziemlich weit daneben. Denn auch wenn man sich damals nicht "ständig alles neu gekauft" hat, ist wichtig, dass das damals auch niemand gemacht hat, man war also ganz normal. Wer heute nicht mit neuen Sachen herumläuft, scheint einem ganz anderen Druck ausgesetzt zu sein - gab es früher auch, aber in einer anderen Form.

Warum die Jugend sich gestresst fühlt, weil sie nie gelernt hat, damit umzugehen, die Helieltern nehmen ihnen ja alles ab, das geht dann im Studium plötzlich nicht mehr.

Und dank Schweinezyklen hatte man als Student eigentlich nie die Gewissheit einen Job zu bekommen.
 

Interflug

Erfahrenes Mitglied
14.06.2012
1.987
20
TXL, LHR
Meine eigene Erfahrung und Beobachtung meiner Mitstudenten, als ich in dem entsprechenden Alter war.

Ich halte Forsa und die TK auch für seriös, aber man kann Zahlen nicht einordnen, wenn man den Zusammenhang nicht kennt. Beispielsweise, nach welchen Kriterien die Befragten ausgewählt wurden, aber auch, welche Fragen gestellt werden. Auf die Frage, beispielsweise, "Fühlen Sie sich manchmal müde und gestresst" werden wahrscheinlich 90% mit "Ja" antworten. Und dieses Ergebnis variiert auch noch gewaltig, je nach dem, in welchem Kontext die Frage gestellt wird.

@ GoldenEye

Als ich in dem entsprechenden Alter war, vor ca. 20 Jahren, war das Thema Psychotherapie für mich und meine Kommilitonen ebenfalls kein Thema. Ich habe mich aber tatsächlich mit meinen Freunden noch im reallen Leben getroffen, habe gequatscht und dabei Musik gehört. Wenn ich jemanden kennenlernen wollte, einen Flirt, einen One-Night-Stand, etc. bin ich tatsächlich noch in eine Disko oder Bar gegangen, und habe das Objekt meiner Begierde angequascht, etc.

Die Jugend von heute nutzt die direkte Kommunikation viel weniger. Statt mit seinen Freunden zu quatschen, kommuniziert man via What´s up, facebook und Co. Ein Date wird heute über apps wie Blendr, Tinder oder Grindr schnell und unkompliziert vereinbart, ohne das man vorher lange in der Bar jemanden anquatschen muss, in der Gefahr abgewiesen zu werden.

Da die direkte Kommunikation durch die Erfindung der Smartphones und der Social Apps so stark eingeschränkt ist, werden wertvolle Erfahrungen in der Realität gar nicht mehr gemacht. Bei der direkten Anmache an der Bar oder in der Disko laufe ich Gefahr abgewiesen zu werden, aber diese Niederlage ist eben auch eine wichtige Erfahrung im Alter des Erwachsenswerdens. Ich muss lernen mit einer Niederlage umzugehen. Wenn mich jemand bei einer App wegdrückt oder nicht antwortet, erfahre ich nicht das gleiche Gefühl der Niederlage.

Wenn ich dann in der Uni zum ersten Mal in einer Klausur durchfalle, oder meine Freundin mich verlässt, habe ich noch keinen großen Erfahrungsschatz gewonnen, wie ich mit Niederlagen umgehen kann, und meine What´s App Freunde können mir dann auch nicht wirklich weiterhelfen. Ein Emicon ist eben nicht das gleiche als wenn man sich an der Schulter eines echten Freundes ausweinen kann und in den Arm genommen wird.

Außerdem ist dieses Generation, also die Studenten von heute, geboren in den 90`er Jahren auch die Generation, die von Ihren Eltern, bei den ersten Zeichen von Konzentrationsstörungen, schnell mal mit Ritalin ruhig gestellt wurden, damit das Kind nur gut durch die Schule kommt.
Die Diagnose von ADHS ist in den 90 ´er Jahren jedenfalls sprunghaft angestiegen. Diese Generation ist von Ihren Eltern konditioniert worden, das man Probleme mit Tabletten behandelt. Folgerichtig nimmt man nun Psychopharmaka.

Ich habe beruflich mit Studenten zu tun. Und aus meiner persönlichen Erfahrung, ohne das ich jetzt empirsche Studien gemacht habe, würde ich schätzen das etwa jeder 5. Student im Alter von 20 bis 28 eine Psychotherapie gemacht hat, vor allem in Fächern mit Staatsexamen, also Medizin oder Jura, wo quasi der Erfolg des gesamten Studiums an einer großen Klausur hängt.

In Berlin (und ich denke das trifft auch auf andere Städte zu) ist es jedenfalls so, dass es einen großen Bedarf an psychologischen Psychotherapeuten gibt. Diese lassen sich jedenfalls nach der Ausbildung ohne eine Kassenärztliche Zulassung nieder, da es keine freien Kassensitze gibt. Das ist jedoch kein Problem, da die gesetzlichen Kassen auch diese Kosten nach § 13 Abs, 3 Satz 1 SGB V im Rahmen der Kostenerstattung erstatten, obwohl der Psychotherapeut keine kassenärztliche Zulassung hat. Übersetzt heißt das soviel wie: die Kassen erstatten die Leistung, obwohl der Psychotherpeut keine kassenärztliche Zulassung hat, da die Wartezeiten auf einen Platz bei den Psychotherapeuten mit Kassenzulassung zu lang sind. Sprich es gibt eine große Nachfrage nach Psychotherapie die vom Angebot der Psychotherapeuten nicht abgedeckt werden kann.

Und die Eltern bekommen das ja in der Regel auch nicht mit, wenn Ihr Sprössling, in einer anderen Stadt studieren, eine Psychotherapie macht und/oder Psychopharmaka einnimmt. Der Therapeut rechnet die Leistung ja direkt mit der GKV ab. Nur wenn der Sprössling PKV versichert ist, bekommen die Eltern die Rechnung zu sehen.

So gesehen denke ich schon, das es heute eine Zunahme von psychtherapeutischen Leistungen unter Studenten gibt, im Vergleich zu meiner Studienzeit vor 20 Jahren. Genaue Zahlen mit Punkt und Komma kann ich leider nicht nennen.
 
Zuletzt bearbeitet:

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.159
481
Ich habe Okabe so verstanden, dass er sich auch zu den Kosten des Studiums geäußert hat. Also mach ich das für dich auch zur Gretchenfrage:

Sollen die Studenten die Kosten ihres Studiums selbst tragen? Ja oder nein?

Wieso ist das überhaupt ein Thema? Was den Lebensunterhalt betrifft, gibt es ja diverse Möglichkeiten, von den Eltern über BAFöG und Stipendien bis hin zu Studentenjobs. Falls Du aber auf Studiengebühren anspielst, die sind ja in D. sowieso wieder abgeschafft worden, also erst Recht kein Thema. Und wenn Du trotzdem meine Meinung zu Studiengebühren wissen willst: Ich habe keine, da ich durchaus Argumente dafür und Argumente dagegen sehe, die sich IMHO die Waage halten.

Was bedeutet nun deine Aussage: "Bei den Gesundheitskosten bin ich in der Tat der Meinung, daß die Beiträge nach versicherungsmathematischen Grundsätzen kalkuliert werden sollen." Gehe ich recht in der Annahme, dass du in der Versicherungsbranche tätig bist? Ich nicht, daher erschließt sich mir deine Aussage nicht sofort.

Was ist daran so schwierig zu verstehen? Versicherungsmathematische Grundsätze bedeutet, daß das Risiko adäquat berücksichtigt wird, und sich die Beiträge an Kosten und Risiko orientieren, und nicht an "sozialen" Gesichtspunkten. Letztere - nur damit hier kein Mißverständnis entsteht - sind dann über direkte Beitragszuschüsse auszugleichen, wo erforderlich, aber nicht durch staatlich verzerrte Beitragshöhen.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.159
481
Das deutsche, gesetzliche Gesundheitssystem wird als das angeblich "beste System" der Welt gefeiert,

Es ist fast schon wieder lustig, wenn es nicht so traurig wäre, wie Du hier mit Halbwahrheiten hantierst: Einige (nicht alle) Foristen haben gesagt, das deutsche Gesundheitssystem sei das beste der Welt, gerade weil es nicht nur aus der GKV, sondern aus dem Nebeneinander von GKV und PKV besteht.

Klingt für mich wie ein Ammenmärchen, obwohl, und wir sind ja in einem Vielfliegerforum, in der Luftfahrtindustrie ist es ja auch so: Die First-Flieger subventionieren ja auch die Eco-Flieger und ohne die First gäbe es auch keine Plätze in den billigen Klassen. Dumm bloß, dass die Airlines die First jetzt ausbauen. Wer sagt den Vorständen von LH, AF, EK, UA wie es richtig geht?

Auch das hat niemand behauptet. Die Cash Cow - und das stammt jetzt nicht nur von den Foristen, sondern das werden Dir auch die entsprechenden Vorstände bestätigen, ist die C. Die F dient vorwiegend dem Renommee und ist im Übrigen ohnehin zu klein, um wirklich einen spürbaren Unterschied zu machen.
 

Saul

Aktives Mitglied
14.12.2013
221
0
Rimsting
Wieso ist das überhaupt ein Thema? Was den Lebensunterhalt betrifft, gibt es ja diverse Möglichkeiten, von den Eltern über BAFöG und Stipendien bis hin zu Studentenjobs. Falls Du aber auf Studiengebühren anspielst, die sind ja in D. sowieso wieder abgeschafft worden, also erst Recht kein Thema. Und wenn Du trotzdem meine Meinung zu Studiengebühren wissen willst: Ich habe keine, da ich durchaus Argumente dafür und Argumente dagegen sehe, die sich IMHO die Waage halten.



Was ist daran so schwierig zu verstehen? Versicherungsmathematische Grundsätze bedeutet, daß das Risiko adäquat berücksichtigt wird, und sich die Beiträge an Kosten und Risiko orientieren, und nicht an "sozialen" Gesichtspunkten. Letztere - nur damit hier kein Mißverständnis entsteht - sind dann über direkte Beitragszuschüsse auszugleichen, wo erforderlich, aber nicht durch staatlich verzerrte Beitragshöhen.


Die Anwendung von versicherungsmathematischen Grundsätzen bedeutet also, dass Personen mit Vorerkrankungen ein höheres Risiko darstellen und auch höhere Kosten verursachen. Wer also behindert geboren wird oder durch einen Unfall eine Behinderung davonträgt oder durch Umwelteinflüsse eine Krankheit oder Behinderung erfährt, wird in eine andere Gruppe einsortiert als ein gesunder, sporttreibender Modellathlet. Der Blinde und Gehbehinderte zahlt also mehr, der Gesunde weniger.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.159
481
Und das Problem ist "Tendenz abnehmend". Die heute 60jährigen haben es noch, die heute 30jährigen meist nicht, die heute 20jährigen werden es wohl nicht mehr bekommen. Insofern sagt mir die Statistik nichts über die Altersarmut in 30 Jahren. Und da liegt der soziale Sprengstoff in Deutschland.

Ich glaube, Du machst hier einen Fehler: Nicht die "Betriebsrenten" nehmen ab, sondern die sogenannten "defined benefit"-Modelle, bei denen der AG - meist aus der eigenen Bilanz heraus - eine feste Zusage macht. Bekanntestes Beispiel hierfür - passend zum Forum - ist die LH.
Das ist aber auch mehr als verständlich: In der Investitions- und Expansions-Phase der 60er und 70er gab es keine günstigere Möglichkeit für Unternehmen, sich zu finanzieren, als über Pensionsrückstellungen. Mittlerweile hat sich das aber dramatisch verändert, und man kann jedes Unternehmen, insbesondere auch LH, verstehen, das sagt: Es gibt zwar noch eine "Betriebsrente", deren Höhe ist aber nicht mehr garantiert, sondern hängt von den Erträgen des Kapitalstocks ab. Fair enough.