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Jetzt stehe ich auf dem Schlauch... In 10 Metern Tauchtiefe hast du 1 bar differenzdruck ?!?! (Auf die Wasseroberfläche drückt ja die selbe Luft wie sie im U-Boot ist)Dein Argument bezüglich Luftdruck und Fenstern verstehe ich nicht ganz, der müsste aufgrund der größeren Reiseflughöhe von ca. 0,2 Bar auf ca. 0,1 Bar sinken. Selbst wenn es 0,0 Bar wären, in 10 Metern Tauchtiefe hat man bereits 2 Bar und die selbe Differenz. Oder sehe ich hier was falsch?
Ich vermute mal, man wird auch bei diesem Flugzeug mit dem Absolutdruck in der Kabine unter dem Äquivalent von 3000m bleiben, oder über 0.7 bar Druck.
Der Aussendruck in 30.000 ft (typische Reiseflughöhe aktueller Jets, moderne gehen noch etwas höher) beträgt etwa 0.25 bar, d.h. Die Kabine muss etwa 0.45 bar (oder 6.5 PSI) aushalten.
In 60.000 ft werden es 0.054 bar, also 0.65 bar Differenzdruck (9.4 PSI).
Aktuelle Jets arbeiten mit etwa 9 PSI Maximaldifferenzdruck (dann öffnen die Überdruckventile)
Natürlich kann man auch für diese größeren Differenzdrücke noch Fenster bauen, aber die werden dann ziemlich schwer. Die Tu 144 flog ja auch so hoch und hatte normal große Fenster, die Concorde hatte in der Serienversion sehr kleine. Du kannst schon sehr viel Gewicht sparen, und die Wahrscheinlichkeit einer Dekompression deutlich senken, wenn du bei so Drücken auf die Fenster verzichtest.
Militärische U-Bote sind aus hochfestem Spezialstahl und haben 45mm Wandstärke, Flugzeuge sind aus Aluminium und haben über weite Flächen unter 1mm Wandstärke. Deshalb sind letztere auch leicht genug um zu fliegen...
Das Zeigt für mich aber auch, wie man bei diesem Flugzeug bereit ist, voll an alle Grenzen zu gehen. Dem Kunden sind fensterlose Flugzeuge nur schwer schmackhaft zu machen, also muss es wohl gute Gründe geben, bei der Auslegung kompromisslos zu sein. Das verspricht natürlich vergleichsweise gute Leistungsdaten, nur 1/8 Spritverbrauch im Normalbetrieb sind nicht "gut", sondern (um es modern auszudrücken) "krass". So kompromisslos kann man gar nicht auslegen.
Der Motor ist übrigens aktuell nur für 25.000 ft zugelassen... (EASA TCDS)
Auch das klingt wieder so, als wäre RED etwas realtitätsnäher als Otto.
Der Chef der Firma ist übrigens in der Militärluftfahrt sehr erfahrener Avioniker (Rockwell B-1), also schon eher Spezialist als Phantast, aber nicht unbedingt auf dem Gebiet der Auslegung von Geschäftsreiseflugzeugen. Und Militäravionik ist jetzt nicht die erste wichtige Expertise die mir einfällt, wenn es um die Entwicklung kostengünstige Produkte geht...