Falls Wasserstoff aus Abwärme neuer AKWs hergestellt wird, kann man vielleicht wieder drüber sprechen. Dies ist zumindest in Deutschland jedoch ein politisches Tabu.
Es funktioniert auch nur beim
Hochtemperaturreaktor, und von der Technologie hat sich
die Industrie bereits in den 80ern verabschieded und ihn 1991 abgerissen, ganz ohne jede Politik und Tabu. Simple Kosten-Nutzen-Gefährdungs-Analyse.
Wenn mein Langzeitgedächtnis nach 35 Jahren noch funktioniert, kann man ab gut 800°C Wasser auch katalytisch in Wasserstoff und Sauerstoff trennen, sehr viel wirtschaftlicher als durch Elektrolyse. Dies ist damals in Hamm-Uentropp demonstriert worden, allerdings nie großtechnisch, nur in einer Versuchsanlage. Das Projekt ist 1988 schon wieder eingestellt worden.
Wasserstoff ist keine Primärenergiequelle, Wasserstoff ist eine Transporttechnologie für Energie. Und weder in gasförmig noch in flüssig eine einfache, die Infrastruktur ist teuer und komplex, und muss ein erhebliches Sicherheitsniveau haben. Der Gewichtsvorteil von Wasserstoff relativiert sich sofort, wenn er in Drucktanks oder Kühltanks gefüllt wird. Wird Wasserstoff am Ende in einer Wärmekraftmaschine genutzt ("verbrannt", was problemlos z.B. in Kolbenmotoren oder Luftstrahltriebwerken geht), ist es natürlich nicht emissionsfrei, da natürlich z.B. Stickoxide entstehen. Und es kommt nochmal der thermische Wirkungsgrad der Wärmekraftmaschine von (u.U. deutlich) unter 50% zum tragen. Am Ende ist Wasserstoff ein teurer, aufwändiger, risikobehaftetet und absolut nicht energieefizienter Energieträger. In einigen Anwendungen (z.B. Raumfahrt) hat er seine Berechtigung, es ist aber keine Zukunftstechnologie für den allgemeinen Energiebedarf der Gesellschaft, schon gar nicht im Transportsektor.
Und das weiss man seit mindestens 35 Jahren. Technischer Fortschritt ist nicht zu erwarten, alle physikalischen Eigenschaften von Wasserstoff sind wie sie sind, und werden auch so bleiben.
Äh, kleiner Zusatz noch...
Als Speichertechnologie für "überschüssige" Energie aus nachts laufenden Windkraftanlagen könnte Wasserstoff vielleicht auch noch eine Berechtigung haben, wo Pumpspeicherwerke mangels Höhenprofil in der Landschaft nicht in Frage kommen. Da könnte es eine Alternative zu Batterien sein.
Das Problem könnte aber verschwinden, wenn wir ohnehin nachts Strom brauchen, um unsere Autos zu laden. Dann könnte im Gegenteil gerade nachts Strom knapp werden, wenn die Photovoltaik wegfällt und alle ihre ihre Autos laden...