Welche neuen Flugzeugtypen erwarten uns demnächst?

ANZEIGE

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.188
8.913
ANZEIGE
Tatsächlich war bisher der Preis das einzige Argument ein viermal aufgebohrtes 60er Jahre Flugzeug statt einem modernen (also aus den 80ern...) aus Europa zu kaufen.
Die Lohnkosten in der Endmontage in Renton machen dabei aber nur wenige Prozent aus, die Lohnsteigerungen vermutlich noch nicht mal eins...

Boeing zieht Angebot an streikende Arbeiter zurück
Zieht die Gewerkschaft dann auch zurück, zuletzt 4 Nullrunden entgegen des vorherigen Tarifvertrags zugestimmt zu haben?
Ziehen die Arbeiter sich dann ganz zurück, weil sie auf dem Mietmarkt im teuren Großraum Seattle dann ihre Wettbewerberbsfähigkeit verlieren?

"...Mit Lohnerhöhungen verlöre man an Wettbewerbsfähigkeit..."
Die Entlassung alter, fähiger, teurer Ingenieure hingegen hat wie man sieht die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig gesteigert.

Man muss in dem Zusammenhang allerdings schon sehen, das Boeing Ingenieure deutlich besser bezahlt als Airbus, bzw. generell in Amerika erfahrene Ingenieure sehr viel besser bezahlt werden als in Europa. Zu den Zeiten als ich mich mal bei Boeing nach Jobs umgesehen habe, haben sie fast doppelt so viel geboten wie Airbus. Plus allerlei goodies. Allerdings hat man auch nicht wie bei Airbus France mit einer 35 Stunden Woche zu rechnen...

Das ist Kapitalismus auf der Palliativstation.
Ja, ein nettes Lehrstück zum "freien" Markt, an dem der Markt für Flugzeuge, der Arbeitsmarkt und der Wohnungsmarkt natürlich völlig getrennte freie Märkte sind...
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.188
8.913
Malediven wollen mehr Wasserflugzeuge
Einst waren Wasserflugzeuge/Flugboote das Mittel der Wahl, seit dem zweiten Weltkrieg und der Verfügbarkeit langer Pisten auf der ganzen Welt sind sie praktisch Geschichte.
Es kommen immer mal wieder Projekte auf, Stichwort Donier Seastar oder Be-200, aber obwohl die absolute der Mehrheit der Menschheit an Küsten lebt, ist keins davon ein wirtschaftlicher Erfolg geworden. Die meisten Wasserflugzeuge sind nach wie vor mit Schwimmern nachgerüstete Landflugzeuge. Viele davon basieren auf 50er Jahre Designs.

Ob sich in dem Bereich jemals nochmal ein modernes Flugzeug etablieren kann?
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.499
9.279
Dahoam
Was kann diese Firma eigentlich überhaupt noch? Schneller ausliefern werden sie dadurch sicher nicht…
Das Management versucht noch die Zahlen durch Entlassungen aufzuhübschen solange sie noch dran sind. Vielleicht gibt's so ja noch Bonis. Ob die Firma auf längerer Frist komplett vor die Hunde geht ist denen egal.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
8.937
7.572
Als die erste MAX vom Himmel fiel habe ich einem Finfluencer auf seinem Blog in der Analyse zu Boeing geschrieben, dass ich (angesichts der ganzen Dinge, die da schon rausgekommen waren) vorsichtig wäre jetzt bei Boeing einzusteigen. Seine Antwort sinngemäß: das mache auf lange Frist (15-30 Jahre) nichts. Ob er wohl immer noch so denkt? 🙂
 
  • Haha
Reaktionen: Flygzeug und MANAL

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.188
8.913
Ich denke nicht, dass die Menge verfügbaren e-Fuels langfristig ein Problem sein wird. Im Gegensatz zu mineralölbasierenden Treibstoffen sind die ja praktisch unendlich verfügbar. Wind und Solarstrom ist definitiv mehr produzierbar als die Menschheit je brauchen wird, Als Wasserstoffträger ist Salzwasser ebenfalls mehr als je benötigt vorhanden und Kohlestoffträger gibt es auch genug, schlimmstenfalls halt aus der Luft (energetisch sicher die schlechteste Lösung, klimatechnisch langfristig die beste, kurzfristig aber unsinnig solange noch irgendwo auf dem Planeten Energie aus Kohle gewonnen wird).
Auch preislich werden e-Fuels perspektivisch preiswerter werden als minralölbasierende Triebstoffe, die langfristig aus Ölschiefern und Ölsänden aufwändig gewonnen werden müssen, wenn die flüssigen Lagerstätten dereinst ausgebeutet sind.
Von daher für die große Luftfahrt vermutlich die für noch ein Jahrhundert beste Lösung. Gerade auch wegen der Mischbarkeit was einen disruptiven Umstieg vermeidet. Was nicht heisst, dass Elektromotoren keinen Sinn machen, sondern eher die Batterien. Gerade bei Flugtaxis wird vermutlich ein kompakter Generator auf Gasturbinenbasis kombiniert mit mehreren elektromotorgetriebenen Propellern/Rotoren die mittelfristig sinnvollste Lösung sein. Die Option individueller Drehzahlregelung statt Blattverstellung ist einfach zu praktisch um darauf zu verzichten.
 

mbraun

Erfahrenes Mitglied
09.07.2011
1.930
2.589
Ich denke nicht, dass die Menge verfügbaren e-Fuels langfristig ein Problem sein wird.
Langfristig sehe ich das auch so. Kurz- und mittelfristig mag das anders sein: E-Fuels sind im Prinzip nichts anderes als "angereicherter" Wasserstoff, und beim Wasserstoff könnte durchaus die Nachfrage in den nächsten Jahren das Angebot übertreffen...
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
23.297
9.195
irdisch
Die Umstellung sollte man jedenfalls erst machen, wenn der neue Treibstoff auch in der nötigen Menge da ist, nicht davor. Das führt nämlich ins Chaos.
 

marcus67

Erfahrenes Mitglied
17.01.2015
3.063
2.996
Langfristig sehe ich das auch so. Kurz- und mittelfristig mag das anders sein: E-Fuels sind im Prinzip nichts anderes als "angereicherter" Wasserstoff, und beim Wasserstoff könnte durchaus die Nachfrage in den nächsten Jahren das Angebot übertreffen...
Das große Problem bei E Fuels ist der gigantische Energiebedarf. Bei der Herstellung von E Fuels geht rd. 80% der Primärenergie verloren. Wenn man E Fuels dann in einer Wärmekraftmaschine mit 20% Wirkungsgrad verbrennt, bleiben noch 4% der Primärenergie übrig.

Unabhängig davon führt in der Luftfahrt wahrscheinlich kein Weg daran vorbei. Auf der Straße sind E Fuels kompletter Schwachsinn.
 
  • Like
Reaktionen: mbraun

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.188
8.913
Langfristig sehe ich das auch so. Kurz- und mittelfristig mag das anders sein: E-Fuels sind im Prinzip nichts anderes als "angereicherter" Wasserstoff, und beim Wasserstoff könnte durchaus die Nachfrage in den nächsten Jahren das Angebot übertreffen...
Das kommt darauf an... Da e-fuels wesentlich besser zu transportieren sind als Wasserstoff kann man sie durchaus an Orten produzieren, wo schon jetzt reichlich alternative Energie verfügbar ist, Wasserstofftransport aber nicht lohnt. Deshalb kann man das durchaus voneinander getrennt betrachten.
Am selben Ort ist diese Konkurrenz natürlich problematisch, aber wir haben ja die Infrastruktur um Sprit/Öl zu transportieren.

Das große Problem bei E Fuels ist der gigantische Energiebedarf. Bei der Herstellung von E Fuels geht rd. 80% der Primärenergie verloren.
Das ist bei Wasserstoff nicht anders, und der ist deutlich schlechter zu lagern/transportieren.

Die Umstellung sollte man jedenfalls erst machen, wenn der neue Treibstoff auch in der nötigen Menge da ist, nicht davor. Das führt nämlich ins Chaos.
Da sie beliebig beimischbar sind, ist das kein Argument den Bau der notwendigen Industrie weiter zu verzögern. Was immer davon verfügbar wäre, ist auch sofort nutzbar, also sollte man jetzt darein investieren. Eher als in Wasserstoff, dessen Nutzbarkeit immer noch sehr beschränkt ist (ausser ihn wie Gas zu verbrennen, aber zu astronomisch höheren Kosten...)
 
  • Like
Reaktionen: mbraun

mbraun

Erfahrenes Mitglied
09.07.2011
1.930
2.589
Das große Problem bei E Fuels ist der gigantische Energiebedarf. Bei der Herstellung von E Fuels geht rd. 80% der Primärenergie verloren

Das ist bei Wasserstoff nicht anders, und der ist deutlich schlechter zu lagern/transportieren.

Oh doch - Wasserstoffproduktion liegt bei irgendwas zwischen 70% und 90% Wirkungsgrad, bei den E-Fuels kommt danach noch eine Stufe mit 50%-60% Wirkungsgrad hinzu. Beim Transport (gerade per Schiff) geht bei Wasserstoff noch einiges verloren, und da kann die Umwandlung vor Ort in E-Fuels (oder auch Ammoniak für andere Zwecke) durchaus Sinn machen, da gebe ich Dir recht.

Bei E-Fuels kommt dann noch die (energetisch grottige) Verbrennung hinzu, da kommen dann am Ende die miserablen Wirkungsgrade (man spricht auch gerne von ~10% über die gesamte Kette) raus. Und daraus resultieren halt auch die entsprechenden Kosten.

Da sie beliebig beimischbar sind, ist das kein Argument den Bau der notwendigen Industrie weiter zu verzögern.
Stimmt. Muss nur auch einer nutzen (und bezahlen) wollen.

Was immer davon verfügbar wäre, ist auch sofort nutzbar, also sollte man jetzt darein investieren. Eher als in Wasserstoff, dessen Nutzbarkeit immer noch sehr beschränkt ist (ausser ihn wie Gas zu verbrennen, aber zu astronomisch höheren Kosten...)
E-Fuels ohne Wasserstoff geht halt nicht, wie schon gesagt. Du nimmst Wasserstoff und verarbeitest ihn weiter zu E-Fuels. Ein entweder-oder funktioniert also nicht, es muss ein sowohl-als auch sein. Und damit kannst Du vom Wasserstoff quasi gar nicht genug produzieren - um so billiger H2 ist, umso günstiger (lies: weniger teuer) werden die E-Fuels.

Die Schlüsseltechnologie für Wasserstoff ist die Stahlherstellung - wenn da die Direktreduktion in Gang kommt, hast Du sofort einen Markt. Wenn nicht, nicht...aber ich schweife ab.
 
  • Like
Reaktionen: marcus67