Wer reist beruflich viel?

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KaiserPinguin

Erfahrenes Mitglied
20.08.2010
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0
DUS
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Threaderstellerin, dass sind m.E. oft zwei ganz verschiedene Dinge. Das eine ist "viel reisen" und das andere "berufsbedingt den Arbeitsort mit verschiedenen Verkehrsmitteln wie Flugzeugen wechseln". Viel Reisen ist toll. Viel berufsbedingt den Arbeitsort wechseln kann ziemlich doof sein. In einem anderem Posting stand schon was von "goldenem Käfig", weil tägliches Fliegen und 5*-Hotels der Alltag sind, aber letztlich sieht man doch nur Flughafen-Taxi-Meetingraum-Taxi-Flughafen, vielleicht mal Hotelnächte dazwischen.

Mein krassestes Hoteljahr hatte 342 Hotelnächte, mein krassestes Flugjahr (2003) hatte irgendwas über 400 Flugsegmente, alles in Dtld oder nach LHR oder ZRH, fast alles in Eco wegen Reiserichtlinie.

Die Fliegerei ist weit weniger toll, wenn acht Monate lang Du Mo, Mi und Fr morgens um 6.xx Uhr den Red-Eyeball-Bomber nach LHR nimmst, um 8.30 im ersten Meeting in der City sitzt und abends genau pünktlich für den Rückflug am Flughafen bist, damit Du um 22.xx Uhr touchdown am Heimat-Airport hast, um Di mit ähnlichen Zeiten nach ZRH und Do nach MUC zu fliegen. Machmal noch mit einer Schleife über Berlin oder Frankfurt wegen Zwischenberichterstattung oder einem Tagestrip nach New York zum Mandantenstreicheln, weil das Team dort irgendwas wieder verbockt hatte. Spätestens dann bist Du davon kuriert, dass Du beruflich gern viel fliegen willst. Und nach 342 fünf-Sterne-Hotelnächten, bei denen ich meist max. 7 Stunden überhaupt im Gebäude war, ist das heimische Bett von ganz neuem Reiz!

Reisen hingegen ist etwas ganz tolles, denn damit assoziiere ich Entspannung, Ruhe Zeit haben, etwas besichtigen können, etwas genießen können - und nichts, was mit Beruf und/oder Arbeit zu tun hat.

Generell haben Geschäftsreisen aber sehr wenig mit Fernweh und Erleben zu tun - meist mit Terminstress und Verzicht. Und gerade dann sind die 45 Minuten in einer Lounge irgendwo in der Welt eben doch Gold wert - deswegen streben wir ja alle gern nach so einem Status, der ein paar Minuten und einige Euros spart...
...und einem vielleicht etwas simples Essbares (also kein innereuropäisches Bordfutter) beschert...
 

Lohausen

Erfahrenes Mitglied
29.07.2010
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BER
Ich bin da auch ganz zwiegespalten.
Zwar bin ich von klein auf luftfahrtbegeistert und hatte schon immer den Drang möglichst viel von der Welt zu sehen, aber das Vergnügen ist eben nicht ungetrübt.

Wenn man von seinem Arbeitgeber schon für teures Geld durch die Welt geschickt wird, dann erwartet er zurecht auch eine gewisse Gegenleistung. Vor Ort schnell die Arbeit erledigen und so zügig wie möglich zurück oder den nächsten Termin wahrnehmen. Alles in allem endet das eben genau in der Hetze, den Entbehrungen und der Entwurzelung, die hier schon beschrieben worden sind. Das Bild des glamourösen Weltreisenden, der ständig zwischen Flughafen, exklusivem Hotel und teuren Restaurants pendelt kann ich da nur bedingt bedienen.

Leider mache ich aber eben nicht nur das New York-, Rio-, Tokyo-Programm, sondern bin das ein oder andere Mal auch in ganz schön fiesen Regionen unterwegs. Dann entfällt eben auch häufig die Entspannung in der Lounge, der Genuß eines prima Services an Bord oder eben in einem Hotel, das für vieles entschädigt.

Trotzdem bleibt die Fliegerei und Reiserei für mich immer noch spannend. Sei es, weil es doch immer noch mal Orte gibt, an denen man noch nicht war, oder einfach nur weil man immer wieder neue Leute kennenlernt und Eindrücke gewinnt.

Scheinbar bin ich es aber immer noch nicht satt, sonst hätte ich wohl schon die Reißleine gezogen. Und wenn ich dann mal wieder mit ner richtigen Airline unterwegs bin, alles glatt läuft und ich mich wohl umsorgt fühle, dann machts auch wieder richtig Spaß.

Ach ja, und zuhause lässt sich damit natürlich riesig Eindruck schinden. ;)
 
A

Anonym5662

Guest
Ich bin da auch ganz zwiegespalten.
Zwar bin ich von klein auf luftfahrtbegeistert und hatte schon immer den Drang möglichst viel von der Welt zu sehen, aber das Vergnügen ist eben nicht ungetrübt.

Wenn man von seinem Arbeitgeber schon für teures Geld durch die Welt geschickt wird, dann erwartet er zurecht auch eine gewisse Gegenleistung. Vor Ort schnell die Arbeit erledigen und so zügig wie möglich zurück oder den nächsten Termin wahrnehmen. Alles in allem endet das eben genau in der Hetze, den Entbehrungen und der Entwurzelung, die hier schon beschrieben worden sind. Das Bild des glamourösen Weltreisenden, der ständig zwischen Flughafen, exklusivem Hotel und teuren Restaurants pendelt kann ich da nur bedingt bedienen.

Leider mache ich aber eben nicht nur das New York-, Rio-, Tokyo-Programm, sondern bin das ein oder andere Mal auch in ganz schön fiesen Regionen unterwegs. Dann entfällt eben auch häufig die Entspannung in der Lounge, der Genuß eines prima Services an Bord oder eben in einem Hotel, das für vieles entschädigt.

Trotzdem bleibt die Fliegerei und Reiserei für mich immer noch spannend. Sei es, weil es doch immer noch mal Orte gibt, an denen man noch nicht war, oder einfach nur weil man immer wieder neue Leute kennenlernt und Eindrücke gewinnt.

Scheinbar bin ich es aber immer noch nicht satt, sonst hätte ich wohl schon die Reißleine gezogen. Und wenn ich dann mal wieder mit ner richtigen Airline unterwegs bin, alles glatt läuft und ich mich wohl umsorgt fühle, dann machts auch wieder richtig Spaß.

Ach ja, und zuhause lässt sich damit natürlich riesig Eindruck schinden. ;)
Sehe ich genauso. Das Problem ist, man(n) ist irgendwie auch der Feuerwehrmann, weil man draußen ist. Hin und wieder kommt es bei mir vor, dass die Arbeit echt einfach ist, man auch mal 1-2 Tage "chillen" kann. Aber meistens ist es nur Stress! Da wünscht man sich, jeden Tag nach der Arbeit nach Hause gehen zu können, sprich im Büro zu arbeiten. Problem ist nur: ich mag Büroarbeit so gar nicht.
 
H

Heirate-HON

Guest
Ich habe Hobby zum Beruf gemacht und jetzt bin ich Reise(BEG)Leiter, das macht viel Spaß am liebsten wurde ich gerne vom Flugzeug bis zum Flugzeug nur umsteigen , ... Gibt's es vielleicht so Monatskarten für fliegen ?
 

Carrie

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15.11.2009
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DUS
Anfang der 90er gabs sowas mal von Delta - für damals 800 DM konnte man 30 Tage lang soviel fliegen, wie man wollte (alles innerhalb der USA). War zwar immer auf Standby, aber ich bin überall mitgekommen. :)
 

flysurfer

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Anfang der 90er gabs sowas mal von Delta - für damals 800 DM konnte man 30 Tage lang soviel fliegen, wie man wollte (alles innerhalb der USA). War zwar immer auf Standby, aber ich bin überall mitgekommen. :)

Ender 80er hatte ich das auch bei Delta, und das war IIRC sogar deutlich billiger als 800 Mark. Eine geniale Sache, wir sind recht spontan quer durchs Land geflogen und jedes Mal mitgekommen.
 

SleepOverGreenland

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Wäre alles nicht so wild (normales Programm) aber: Von 0820 bis 1851 KEIN EINZIGER SCHLUCK Wasser, keine Kippe. Es ist Ramadan, unser Kunde gläubig und dann hat man sich auch als Ausländer dran zu halten.
Das ist ABSOLUT GESUNDHEITSGEFÄHRDEND. Ich trinke, egal wo ich bin mindestens 3 Liter Wasser und/oder Tee am Tag und das ganze natürlich schön verteilt über den Tag. Wo mir das untersagt wird fühle ich mich meiner Freiheit beraubt und gehe deshalb dort nicht hin. Basta!

Wenn mein Kunde oder Lieferant Ausländer ist oder gläubig oder beides und bestimmte Wünsche hat, dann darf er diese ja auch zelebrieren, solange es nicht gegen gute Sitten verstößt. Das nennt man üblicherweise Toleranz und die beruht auf Gegenseitigkeit. Länder die diese Toleranz nicht bieten, betrete ich nicht.
 
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Toconaur

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08.02.2010
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Das ist ABSOLUT GESUNDHEITSGEFÄHRDEND. Ich trinke, egal wo ich bin mindestens 3 Liter Wasser und/oder Tee am Tag und das ganze natürlich schön verteilt über den Tag. Wo mir das untersagt wird fühle ich mich meiner Freiheit beraubt und gehe deshalb dort nicht hin. Basta!

Wenn mein Kunde oder Lieferant Ausländer ist oder gläubig oder beides und bestimmte Wünsche hat, dann darf er diese ja auch zelebrieren, solange es nicht gegen gute Sitten verstößt. Das nennt man üblicherweise Toleranz und die beruht auf Gegenseitigkeit. Länder die diese Toleranz nicht bieten, betrete ich nicht.

Selbiges gilt für mich weitestgehend ebenfalls, nur gibt es leider auch Geschäftsleute, die sich eben nicht ganz freiwillig aussuchen können / dürfen, wohin sie reisen (müssen).
 

flysurfer

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Selbiges gilt für mich weitestgehend ebenfalls, nur gibt es leider auch Geschäftsleute, die sich eben nicht ganz freiwillig aussuchen können / dürfen, wohin sie reisen (müssen).

Und wenn sie nach Japan reisen, müssen sie dort dann nach landestypischer Sitte Harakiri machen? ;) Umgekehrt könnte man dann auch von allen islamischen Gästen, die nach Deutschland zu reisen, um hier Geschäfte zu machen, eiskalt verlangen, dass sie gemeinsam mit ihren deutschen Verhandlungspartnern Mittags einen zünftigen Schweinebraten zu verzehren, natürlich mit reichlich Alkohol, und zwar am besten genau dann, während zuhause gerade Ramadan gefeiert wird. :rolleyes: Und wehe, einer schummelt und die Besucher zeigen keinen Respekt vor der "bayerischen Lebensart", dann hat sich der Deal direkt erledigt. :sick:
 

Toconaur

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in Quarantäne
Und wenn sie nach Japan reisen, müssen sie dort dann nach landestypischer Sitte Harakiri machen? ;) Umgekehrt könnte man dann auch von allen islamischen Gästen, die nach Deutschland zu reisen, um hier Geschäfte zu machen, eiskalt verlangen, dass sie gemeinsam mit ihren deutschen Verhandlungspartnern einen zünftigen Schweinebraten verzehren, natürlich mit reichlich Alkohol. :rolleyes: Und wehe, einer schummelt. :sick:

Zwischen Rücksicht nehmen und bei allem ganz Vorne dabei zu sein & bei allem mitzumachen liegen glücklicherweise doch noch Welten ;)
 

flysurfer

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Zwischen Rücksicht nehmen und bei allem ganz Vorne dabei zu sein & bei allem mitzumachen liegen glücklicherweise doch noch Welten ;)

Wenn Rücksichtnahme bedeutet, die eigene Gesundheit auf Kosten einer geheuchelten totalen Anpassung an religiöse Sitten und Gebräuche eines Gastlandes zu vernachlässigen, nenne ich das durchaus "ganz vorne mit dabei zu sein". Zumindest beim Kapitel Selbstaufgabe. Was ich von anderen nicht verlange, sollten diese umgekehrt auch nicht von mir verlangen oder erwarten – tun sie es dennoch, sind sie schlicht und einfach unanständig.
 
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Toconaur

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Deswegen reise ich ja auch nicht in Länder, in denen mich derartiges erwarten könnte und halte mich an das, was Du hier schreibst:

Was ich von anderen nicht verlange, sollten diese umgekehrt auch nicht von mir verlangen oder erwarten

Leider ist -wie ich oben angeführt habe- eben nicht jeder so frei und kann/ darf entscheiden, wohin er reisen muss. Rücksicht zu nehmen muss nicht bedeuten, dass man seine eigenen Bedürfnisse völlig negiert und die fremden Sitten & Bräuche vollständig akzeptiert und für sich übernimmt. Aber zumindest eine gewisse Toleranz (im Rahmen des allgemein für Dich Verträglichen) kann man durchaus an den Tag legen und dem Gegenüber seinen Respekt zeigen. Das zeugt für mich von Größe, die zwar nicht immer das Gegenüber an den Tag legen mag, ich aber dennoch von mir selbst verlangen kann.
 

flysurfer

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Das zeugt für mich von Größe, die zwar nicht immer das Gegenüber an den Tag legen mag, ich aber dennoch von mir selbst verlangen kann.

Finde ich auch. Deshalb freue ich mich auch immer sehr, wenn beispielsweise herausragende und hochrangige Figuren der arabischen und islamischen Welt großzügig, tolerant und wohlwollend darüber hinwegsehen, wenn weniger gläubige Menschen (gemäß ihres jeweiligen Lebensstils) Mohammend-Karikaturen zeichnen oder satanische Verse schreiben. In solchen (sicherlich häufig anzutreffenden) Gesten demonstriert die Religion des Friedens wahre Größe.
 

SleepOverGreenland

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09.03.2009
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Aber zumindest eine gewisse Toleranz (im Rahmen des allgemein für Dich Verträglichen) kann man durchaus an den Tag legen und dem Gegenüber seinen Respekt zeigen.
Das hört aber spätestens dann auf, wenn es Gesundheitsgefährdend wird. Das wäre für mich absolut nicht verträglich und damit zeige ich meinem Gegenüber nicht meinen Respekt, sondern höchstens meine totale Unterwürfigkeit und absolute Dummheit. Tut mir leid, aber über 10 Stunden auf jegliche Flüssigkeitszufuhr zu verzichten geht nicht. Da hört es für mich schon lange auf. Wer sich das als mündiger Mensch und bei vollem Bewusstsein selbst antun will, bitte schön. Aber nicht von anderen verlangen. Dafür habe ich NULL Verständnis.
 

MLang2

Moderator / Newbie-Guide
08.03.2009
8.229
7
MUC
Ich denke, es gibt genügend Möglichkeiten, einen gesunden Mittelweg einzuschlagen.

Ja eben wohl nicht. Das ist ja das Problem. Wenn wirklich ERWARTET wird, daß man mitfastet, dann ist das kein Mittelweg. Ich kenne Gott sei Dank nur andere Beispiele aus meiner persönlichen Erfahrung, aber das was kingair berichtet - wo wäre da für Dich ein Mittelweg?
 
R

roeggelzoeg

Guest
In der TAt ein schwieriges Problem. Ich hatte das Problem bisher nur andersherum, dass ich im Hochsommer Schulungen gehalten habe und einige strenggläubige Teilnehmer den ganzen Tag nichts tranken. Habe mir echt Sorgen gemacht und die Konzentration der Leute war auch nicht so doll. Ich kann mir durchaus Situationen vorstellen, wo erwartet wird, dass man sich auch an solche strengen Regeln hält. Und wenn das dann in einer Gegend ist, wo man nicht mal ungesehen eine "Rohrperle" zwischern kann, ist das echt grausam! Und mit Gesundheitsgefährdung braucht man dann nicht zu kommen, denn die Einheimischen überleben das ja auch. Und der Chef / Geschäftspartner im fernen Deutschland hat womöglich auch wenig Verständnis, wenn man den Kunden vor den Kopf stößt.
 

flying_student

Erfahrenes Mitglied
04.04.2009
7.005
6
Ja eben wohl nicht. Das ist ja das Problem. Wenn wirklich ERWARTET wird, daß man mitfastet, dann ist das kein Mittelweg. Ich kenne Gott sei Dank nur andere Beispiele aus meiner persönlichen Erfahrung, aber das was kingair berichtet - wo wäre da für Dich ein Mittelweg?

In den Geprächspausen, mitgebrachte Getränke und Speisen zu sich nehmen. Das sollte man natürlich nicht im Gesprächsraum tun. Da ich ja nun mehrfach während des Ramadans in den entsprechenden Ländern war, weiss ich dass das kein Problem ist und selbst wenn man "erwischt" wird gibt es keinen "Ärger".

Neulich war ich der Einzige nicht Moslem in C und habe dann entsprechend als einziger Service bekommen. Da hat es auch keinerlei Probleme gegeben. Habe mich aber zum Essen in die leere Reihe eins verkrümmelt, damit mein Sitznachbar nicht direkt neben mir sitzen musste während ich gegessen habe.

Wobei ich noch ergänzen möchte, dass ich vermutlich an Board einer LH Maschine ex/nach D anders mich verhalten hätte. Da aber nun der Flug zwischen zwei muslimischen Staaten mit einer solchen Airline war, habe ich mich so entschieden.
 
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