Wir überwintern in der Sonne - verschiedene Reisen auf 5 Kontinente

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Say Again

Erfahrenes Mitglied
04.08.2014
528
1.685
LSZW, KPAO, FAWB, PHNL
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Big Island gefällt mir weniger gut als Kauai und Oahu. Empfehlen kann ich: Fahrt runter ins Waipio Valley und dessen schwarzen Strand sowie an den Green Sand Beach nahe South Point - beides kein Problem mit einem Wrangler. Man muss sich einfach bewusst sein, dass der Versicherungsschutz auf diesen Pisten erlischt (jedenfalls bei Alamo). Ich mag zudem das Pololu Valley - runter laufen, dauert nur 15-20 Minuten. Die Mauna Kea Road war in den vergangenen Tagen (stand 2.12.) oberhalb des Besucherzentrums wegen Winterstürmen geschlossen. Keine Ahnung, ob die bald wieder geöffnet wird. Am Pu'u O'o Krater gibt es einige Lava Ausbrüche - der oben erwähnte Fussmarsch zum sog. Ocean Entry ist zwar nett, wenn denn noch Lava ins Meer fliesst und nicht vorher versiegt. Eindrucksvoller ist eine Wanderung (mit ortskundiger Person) den sog. Pali hinauf, wo man direkt neben der Lava stehen kann.

Ich würde auf HI immer mit Hawaiian (oder selber :D) fliegen, da diese die vier Hauptinseln praktisch im Stundentakt bedienen - die Umsteigezeit war bei uns immer unter 45min. Letztes Mal in HNL sogar nur 20min. Hat aber einwandfrei geklappt, und sogar das Gepäck hat es geschafft. Wenn man sich beim HA-Meilenprogramm anmeldet, kostet das erste Gepäck statt USD 25 noch USD 15.

Meine Freundin mag Big Island überhaupt nicht, da sie wegen des VOG (http://en.wikipedia.org/wiki/Vog) allergische Reaktionen zeigt.

Noch zum Wetter: m.E. habt Ihr Euch einen suboptimalen Zeitpunkt ausgesucht - ich empfinde die Sommermonate (Mai-Sept) deutlich regenärmer resp. sonnenreicher als die Wintermonate.
 
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Say Again

Erfahrenes Mitglied
04.08.2014
528
1.685
LSZW, KPAO, FAWB, PHNL
So sah es am "Pali" im August aus:

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Am Ocean Entry waren wir auch - allerdings dämmerte es schon und ich hatte kein Stativ dabei. Daher sind die Fotos nicht so toll:
15235918_1290220481061672_7866345221649358568_o.jpg
 

derhajo

Erfahrenes Mitglied
02.01.2011
1.222
80
SHE
Schon kam ein größerer Supermarkt in Sicht und V. verdonnerte mich dazu anzuhalten, erfolglos hält sie schon seit Tagen Ausschau nach einem Geweih und der dazugehörigen roten Nase für den Q7 – auch hier wieder ohne Erfolg.

Der Big KMart auf Maui hat sie im Sortiment. Vielleicht gibt's den ja auch auf Big Island?
 
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The Wolf

Erfahrenes Mitglied
15.12.2014
1.067
11
42
BRU-ZRH
Kleiner Tipp für Supermärkte auf Hawaii - 'digitale' Kundenkarte fragen. Einfach Telefonnummer oder etwas sonstiges auf das Display hauen und du bekommst zügig jedesmal 20-50% Rabatt.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
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Odessa/ODS/UA
Kleiner Tipp für Supermärkte auf Hawaii - 'digitale' Kundenkarte fragen. Einfach Telefonnummer oder etwas sonstiges auf das Display hauen und du bekommst zügig jedesmal 20-50% Rabatt.
Danke für den Tipp! Eben im Island Gourmet ausprobiert - scheint leider nicht in jedem Supermarkt zu funktionieren.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
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Odessa/ODS/UA
12. Tag / 3. Winterreise

Als ich gestern die Fotos für den Reisebericht hochladen wollte war ich überrascht vom in der Resort-Fee enthaltenen Standard-Internet-Zugang: 4 KB/s! Auch andere Seiten wurden erst gar nicht geöffnet. Ich rief beim ‚Royal-Service’ an, wo mir mitgeteilt wurde, dass ich für ca. US$ 10.50/Tag den Premium-Internet-Zugang zubuchen könne, dass der Standard-Zugang eben so langsam wäre. Erst nachdem ich etwas lauter wurde und von ‚Verarschung’ sprach, wurde plötzlich der Premium-Zugang kostenlos freigeschaltet.

Am Morgen stellten wir dann fest, dass selbst in einem Fairmont nicht alles Gold ist was glänzt, z.B. die Dusche. Nein, keine Regendusche, kein WESTIN-Standard, nein, einen Handbrause, welche ich eher in einem Short-Time-Zimmer in Thailand erwarten würde:


Okay, der Ausblick vom Balkon ist auch nicht toll


– aber ich hatte eben nur, ganz Schwabe, die günstige Zimmerkategorie ohne Frühstück gebucht.

So las ich heute früh den Zettel mit den in der Resort-Fee enthaltenen Leistungen durch, z.B. ein 45-minütiges Foto-Shooting. Denke mir ‚toll, das wir V. freuen’. Also rief ich wieder beim ‚Royal-Service’ an, welcher mich mit dem Fotostudio verband. Ja, das Foto-Shooting ist wirklich inklusive, entweder morgens zu Sonnenaufgang oder abends zu Sonnenuntergang. Es würden zwischen 120 und 150 Fotos gemacht, welche man am nächsten Morgen unbearbeitet auf einem Memory-Stick abholen könne, zu US$ 480 plus Steuern, Abzüge zu US$ 9/Stück. Okay, ich hatte mich ja schon gewundert über das kostenlose Foto-Shooting – aber so eine Abzocke habe ich dann doch nicht erwartet.

Egal, um 08:15 verließen wir schon das Zimmer, durch den Hotelkomplex


zum Auto.

Da es gestern bei Ankunft schon stockdunkel war, sahen wir beim Verlassen der Anlage erstmals die Umgebung: ein einziges, riesiges Lavafeld – umwerfend!

Wir folgten der 19 von der Küste ins Inselinnere, wo wir in Waimea einen kurzen Stopp für ein kleines Frühstück einlegten, heute mal ‚amerikanisch’ bei McDonalds. Eines muss man McDonalds lassen, Oatmeal mit Rosinen, Cranberries und Früchten bekommen sie bestens hin. Nur unsere Mitgäste verdarben uns etwas den Appetit, es war schon erstaunlich welche Mengen hier vertilgt wurden, obwohl der MBI schon deutlich über 30 lag.

Weiter die 19 entlang bis Honokaa, wo wir zum Waipi’o Valley Lookout abbogen. Dort angekommen stellten wir unser Auto ab, verschafften uns einen Überblick.


Nun hatten wir ja einen JEEP – und damit war das Hinunterfahren ins Tal zulässig. Die Automatik in den 1. Gang geschaltet und langsam die Abfahrt begonnen. War diese anfangs recht steil, wurde sie später noch steiler und zudem sehr eng, V. hatte etwas Panik, ich Spass.


Unten angekommen fuhren wir erstmal durchs Valley,




sahen den großen Wasserfall im Hintergrund.

Wir waren erstaunt wie viele Wanderer unterwegs waren, die die Straße hinuter gelaufen und nun durchs Valley liefen. Wir dachten nur ‚ihr müsst da auch später wieder rauf, ihr Irren’. Schon kamen wir zur ersten Durchquerung eines Flüsschens, für die Fußgänger ein Hindernis. So wurden wir auch gleich angequatscht, ob wir jemanden mit durch das Flüsschen nehmen könnten. Eine ältere Dame aus dem Nappa-Valley stieg zu und wir fuhren mit zugeschaltetem 4WD (und einem mulmigen Gefühl im Magen) durch.


Aber es funktionierte, wir kamen auf der anderen Seite an. Unsere Mitfahrerin war überglücklich als wir ihr anboten weiterhin mit uns mitzufahren.

Plötzlich versperrten uns um Futter schnorrende Pferde den Weg.

Ganz behutsam weitergefahren und diese so aus dem Weg ‚gedrückt’ bis sie uns in die Köpfe in die Seitenfenster hielten.


Nochmals durch einen kleinen Bach


und wir hatten das Ende der Straße erreicht, drehten um und kamen schon wieder an den Pferden vorbei. Diesmal hatte sich jedoch eines in unseren JEEP verliebt, schrubbte seine Nüstern an der Motorhaube und wollte irgendwann auf die Stoßstange steigen


– aber wieder kamen wir vorbei, durchfuhren die Furt und fanden endlich die Abzweigung zum Strand – mit einem Schild ‚Straße gesperrt wergen gefährlichem Straßenzustand’. Aber wir haben ja einen JEEP, also galt dies wohl kaum für uns.

Der Weg wurde wirklich übelst, irgendwann kamen wir an eine große überflutete Stelle, welche man nicht umfahren konnte. Da nicht abzusehen war wie tief der ‚See’ war, wie schlammig der Untergrund, testete ich mich mit einem langen Stock heran. So schlimm sah es dann doch nicht aus und ich biss die Zähne zusammen, 4WD auf LOW und mit Schwung hinein in die Riesenpfütze. Und wir schafften auch dies, wir kamen auf der anderen Seite an, das Auto eingeschlammt bis auf die Motorhaube.

Noch einen schwierigen, rutschigen Hügel hinauf (es lebe die Verschränkung der Starrachsen) und wir kamen zum Strand, stellten das Auto ab.


Hier stellten wir fest, dass es sich gelohnt hatte, der Strand mit seinem schwarzen Sand war einfach traumhaft!


Weiter hinten sahen wir einen Wasserfall, welcher sich direkt in den Ozean ergoss.


Noch einen Blick ins Tal mit seinen hereinziehenden Wolken geworfen


und die Rückfahrt etwas selbstsicherer angetreten. Diesmal ging alles viel einfacher, die rutschige Abfahrt, der ‚See’ und auch die Fahrt nach oben zum Lookout.

Hier verabschiedeten wir uns um 11:30 von unserer Mitfahrerin. Diese war begeistert, denn eigentlich hatte sie gedacht sie benötige den ganzen Tag für die Tour. Sie bot uns Geld für Benzin an, eine Einladung auf ein Getränk – aber wir lehnten aus Zeitmangel freundlich ab.

V. übernahm das Steuer und wir fuhren weiter in Richtung Akaka-Wasserfälle. Kurz nach Honokaa fing es an zu Schütten wie aus Kübeln, die Straße war teilweise von Sturzbächen überflutet.


Hübsch anzusehen wie sich die unzähligen Wasserfälle auf die Straße ergießen – aber auch gefährlich wegen Aquaplaning.

Dummerwiese hatten wir ‚Akaka Falls’ in Google-Maps eingegeben, ein Fehler! Wir wurden über keine Straßen


und Brücken über reißende Bäche


Ins Landesinnere geleitet bis wir, eine halbe Meile vor dem Ziel, vor einem Schild standen: ‚Privatbesitz, kein Durchgang zu den Wasserfällen’. Da es eh zu stark regnete um selbst 100 Meter zu laufen, drehten wir um und fuhren nach Pepeekeo, wo sich abseits der 19 das ‚What’s Shakin’ befindet,


ein kleiner Laden für organische, ungesüßte Smoothies und ein paar Kleinigkeiten für ein Mittagessen.


Wir bestellten einen ‚Mango Tango’, Chips & Guacamole für V. sowie ein Gericht bestehend aus Avocado, Papaya, Banane und Thunfischsalat für mich.


Vor allem der Smoothie war köstlich, das Essen für die USA auch sehr gut.

Gestärkt machten wir uns auf den zweiten Teil des Tagestrips, über Hilo auf die Saddle Road.

Was wir von Hilo von der 19 aus sahen gefiel uns gar nicht. Doch als wir die Innenstadt erreichten waren wir doch überrascht: wunderschöne, teilweise etwas heruntergekommene, Gebäude aus der Jahrhundertwende. Schade, dass wir keine Zeit mehr für einen Zwischenstopp hatten.

Da der Tank des JEEP schon halb leer war, wir nicht sicher waren ob wir zwischen Ost- und Westküste eine Tankstelle vorfinden würden, tankten wir noch mal voll und ich übernahm das Steuer.

Hinaus aus Hilo und hinauf in die Berge, leider immer noch bei leichtem Regen. Die Saddle Road befindet sich zum Teil gerade in Renovierung, ist einfach nur eine schmierige Waschbrettpiste. Selbst bei nur 25 mph musste man ganz schön aufpassen, dass der JEEP geradeaus fuhr, wohl auch wegen des kurzen Radstands.

Sah man am Stadtrand von Hilo schon die ersten Lavabrocken änderte sich die Landschaft links und rechts der Straße nun komplett in ein riesiges Geröllfeld


mi spärlichem Bewuchs von Büschen, rotem Bodenbewuchs


und vereinzelten, kleinen Bäumen.

Irgendwann erreichten wir die Abzweigung zum Mauna Kea Visitor Center. Die Straße stieg nun steil an, wegen der Höhe hatten die Fahrzeuge, selbst unser JEEP, gut zu tun.

Beim Erreichen des Visitor Centers dann die negative Überraschung, die Straße war wegen Schnee und Eis gesperrt.


Zudem lag der Vulkan in den Wolken, war nicht auszumachen. Enttäuscht umgedreht


und mit Motorbremse wieder hinunter zur Saddle Road.

Aber aufgeben wollten wir noch nicht, hatten wir doch kurz vorher eine Abzweigung nach links gesehen, welche von vielen Einheimischen mit ihren höhergelegten Pick-Ups genommen wurde.

Wir wurden nicht enttäuscht. Es ging über eine einspurige Straße mit vielen Kurven und Wellen durch eine einmalige Landschaft, als ob man auf dem Mond fahren würde.


Man musste wegen der durch die Geröllhaufen unübersichtlichen Kurven sehr auf den Gegenverkehr achten – denn niemand hielt sich an die geforderte Höchstgeschwindigkeit von 20 mph.

Es ging kräftig nach oben, wir kamen in die Wolken, die Sicht fiel gegen Null, was das ganze noch etwas spannender machte.


Nach 30 Kilometern erreichten wir am Ende der Straße das Mauna Loa Observatory (deshalb hieß die Straße auch ‚Observatory Road’).

Auf dem Parkplatz standen einige Autos und die wenigen Touristen erfreuten sich am vereinzelt liegenden Schnee.

Wir aber hatten Blut geleckt, die ersten Pick-Ups mit Wagenladungen von Schnee zurückfahren sehen. Während wir auf dem Parkplatz standen bemerkten wir, dass die Einheimischen mit ihren höhergelegten, grobstollig bereiften Pick-Ups vom Parkplatz einen Schotterweg in Richtung Gipfel nahmen.

Auf den Kotflügeln unseres JEEP’s steht ‚Trail Rated’ – also wurde wieder der 4WD auf LOW geschaltet und wir machten uns auf den Einheimischen zu folgen.

Jetzt wurde es wirklich steil, der Pfad extrem übel, aber der JEEP fuhr einfach weiter. Nach einigen Kilometern streckten dann die ersten höhergelegten Toyotas die Segel, mussten wegen durchdrehender Räder auf dem glitschigen Untergrund rückwärts zurück. Der JEEP nicht.


Teilweise dachte ich, dass das der JEEP mit seiner doch geringen Bodenfreiheit nicht mehr schafft –


aber er kraxelte einfach weiter den Berg hinauf.

Wir erreichten einen kleinen Gröllplatz, auf welchem einige jüngere Einheimische ihre Pick-Ups abgestellt hatten, laute Musik hörten und Party machten. Hier stellten auch wir auf knapp 3'700 Metern Höhe den JEEP ab,


denn die Piste wurde nun zudem auch noch sehr eisig – genug Schnee lag eh.

Hier fanden wir auch was auf Hawaii wohl kaum einer erwartet: einen Schneemann. Schnell ein paar Fotos geschossen


und die Abfahrt ins Tal begonnen. Ich hatte richtig Spaß, ein echtes Highlight.

Während wir oben hervorragendes Wetter mit blauem Himmel und Sonnenschein hatten, waren die Wolken weiter unten nun sehr präsent, V. schlug sich mit kaum Sicht durch.


Erst fast wieder auf der Saddle Road angekommen klarte es auf und es bot sich uns ein fantastischer Anblick des Mauna Kea, von welchem sich die Wolken verzogen hatten.


Da es bald dunkel werden würde, nahmen gaben wir unser Hotel als Ziel im Navigationssystem ein und fuhren wieder hinunter an die Westküste, wo wir gegen 18 Uhr ankamen. Unsere Fahrstrecke heute sah am Ende so aus:


Eigentlich war ein Abendessen in einem nahegelegenen Restaurant geplant – aber wir waren fertig, wollten nur noch ausruhen. Also schnell nochmals zu Island Gourmet gefahren für V. etwas Japanisches und für mich etwas Süßes besorgt – für mehr fehlte uns die Kraft.

War ich vor einigen Jahren von Big Island sehr enttäuscht (okay, ich war nur 2 Stunden auf der Insel, habe einen Heli-Rundflug gemacht), waren wir heute restlos begeistert. Die Landschaft erinnert teilweise an Neuseeland, teilweise an den Mond, was will man an einem Tag mehr sehen und erleben als Strand, fantastische Landschaften, abwechslungsreiche Vegetation, spannende Autofahrten, Mondlandschaft und auch noch Schnee? ‚Big Island’, das für uns bisher Beste von Hawaii!
 
Zuletzt bearbeitet:

jc8136

Erfahrenes Mitglied
19.02.2011
1.276
27
ZRH
Wie ist es möglich, dass die Schuhe von V. so weiss geblieben sind? Tolle Bilder, die Route kommt auf meine todo-Liste
 
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derhajo

Erfahrenes Mitglied
02.01.2011
1.222
80
SHE
Im Waipi'o Valley waren wir letzte Woche auch, da lohnt sich der Jeep wirklich. Auch wir haben Leute mit nach oben genommen, wenn man das laufen muss ist man sicher >1 Stunde unterwegs.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
13. Tag / 3. Winterreise

Für heute hatten wir geplant die hübsche Strandinfrastruktur des Fairmont Orchid zu nutzen, Sonne, Meer und Wellen.

Doch, wie sollte es auch anders sein, der Tag empfing uns nach dem Öffnen der Augen mit Wolken & Nieselregen. Nun wissen wir ja schon, dass sich normalerweise dieser Zustand auf Hawaii innerhalb von Minuten ändern kann – doch danach sah es irgendwie nicht aus.

Gegen 11 Uhr ins Auto gesetzt und in Richtung Norden gefahren, zuerst der 19, dann der 270 North folgend. Am Meer entlang von der Westküste mit ihrem niedrigen Bewuchs zur Nordküste, welche mehr an einen tropischen Regenwals erinnert. Es ist eindrucksvoll wie schnell, auf welcher kurzen Distanz, sich aug Hawaii die Vegetation komplett ändert.

Da wir noch nichts gefrühstückt hatten, legten wir in Hawi einen kleinen Stopp ein.

Die kleine Ortschaft ist recht ‚Hippie’, was man auch an den vielen ‚Bill Sanders’-Aufklebern auf den Autos sah.

Entlang der Straßenzeile


zu einem Café, vor welchem ältere Damen, übriggeblieben aus dem summer of 69, Musik spielten. Das graue Wetter und diese Musik ließ uns schon fast im Vorbeigehen einschlagen und so entschieden wir uns für einen ‚Coffee to go’.

Hinein, den stärksten Kaffee bestellt. Knapp US$ 6 bezahlt und – war ja irgendwie klar – dafür eine undefinierbare braune Brühe erhalten, welche sich ‚dark roast’ nannte.

Am Pololu-Valley-Lookout angekommen entschieden wir uns gegen einen Abstieg den sehr rutschig aussehenden Pfad hinunter ins Tal. Der Ausblick aus dem Auto hinaus aufs Tal war zwar gerade wegen des Wetters sehr eindrucksvoll


– doch auf gebrochene Beine oder Schlimmeres hatten wir keine Lust.

Auf dem Weg zurück machten wir Halt an einem Smoothie-Stand,


V. besorgte uns einen leckeren Mix aus Papaya, Ananas, Banane und Zitrone. Ordentlich, aber kein Vergleich zum ‚Mango Tango’ von ‚What’s Shakin’.

Da mittlerweile hungrig bogen wir auf 250 Süd nach Weimea ab. Diese Straße führt langsam bis auf über 1000 Höhenmeter hinauf,


durch Nadelwald, bis wir aus den Wolken kamen. Hier hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf die wolkenverhangene Westküste.


Wieder hinein in die Wolken


und hinunter nach Weimea auf ca. 700 Höhenmetern. Über TA hatte ich zwei interessante Restaurants ausgewählt, an erster Stelle stand das ‚Yong’s Kal-Bi’.

Hungrig mit Lust auf koreanische Küche trafen wir ein und wurden vom Schild ‚Sonntags geschlossen’ empfangen. Macht nichts, direkt gegenüber lag Alternative 2, der ‚Noodle Club’. Dieser hatte zum Glück geöffnet und wir traten ein.


Aus dem Menü wählten wir ‚Bao Bun’ mit Schweinebauch als kleine Vorspeise.


Lecker, eindeutig geschmacklich besser als die Bao Buns, welche wir in Honolulu zu uns genommen hatten.

Als Hautgericht entschied sich V. für Ramen,


ich mich für eine Pho mit Knochenmark:


Ordentlich nachgewürzt war die Ramen-Suppe lecker, die Kombination von Reisnudeln mit gut gesalzenem Knochenmark jedoch umwerfend.

Sehr gesättigt ging es wieder hinaus ins Grau und wir fuhren mit unserem grauen JEEP zurück ins beige Hotel. Manchmal wundert man sich wie schnell 4 ½ Stunden vergehen.

Da es mir endlich wieder gut geht ging es natürlich ins Gym,


besser ausgestattet als in den vorherigen SPG-Hotels – aber so kalt wie ein Kühlschrank. Frisch ans Werk, 1 ½ Stunden Programm durchgezogen.

Da wir noch unglaublich gesättigt von den Suppen waren, zudem am Abend noch zwei unglaublich leckere (und kalorienhaltige) Schoko-Nuss-Karamell-Cookies verdrückt hatten, fiel das Abendessen ins Wasser.

Nun müssen noch die Taschen gepackt werden, denn Morgen geht es weiter.
 
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wurstpeter

Erfahrenes Mitglied
25.10.2009
1.561
14
TPE/TXL
Ach, der Bericht bringt mich direkt dazu, wieder nach Big Island zu wollen. Bei meinem Trip hab ich lustigerweise die damalige Fotografin des Fairmont kennen gelernt. Selbst die war ob der Foto-Strategie des Hotels nicht angetan. Wahrscheinlich sind selbst die 45 Minuten verschwendete Zeit.
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
Ach, der Bericht bringt mich direkt dazu, wieder nach Big Island zu wollen. Bei meinem Trip hab ich lustigerweise die damalige Fotografin des Fairmont kennen gelernt. Selbst die war ob der Foto-Strategie des Hotels nicht angetan. Wahrscheinlich sind selbst die 45 Minuten verschwendete Zeit.
US$ 100 hätte ich ja für die Fotos noch ausgegeben - aber US$ 480 plus Steuern....
 
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HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
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Odessa/ODS/UA
14. Tag / 3. Winterreise

Da wir heute einen stressigen Tag mit vielen Meilen Fahrt und einigen Highlights vor uns hatten, standen wir bereits um kurz nach 7 auf, waren um 08:30 mit Sack & Pack (und leerem Magen) auf der Straße.

Um nach Volcano am ‚Volcanos National Park’ zu gelangen hat man von der Westküste aus zwei Möglichkeiten: die erste, küzere und schneller Route führt über die Saddle Road bis Hilo und dann nach Süden. Da wir die Saddle Road bereits gesehen hatten, entschieden wir uns für die längere und weitere Variante, um die Südspitze der Insel herum und dann nach Norden Richtung Volcano.


Der erste Halt erfolgte bei McDonalds für ein ‚Take-Away’ Frühstück, zu mehr war einfach keine Zeit – zudem, ich wiederhole mich, ist das Oatmeal einfach lecker (der Kaffee dafür verheerend).

Wir folgten der Westküste über die 19 und später 11, links die Berge, rechts unten das Meer. Die Vegetation wechselte zwischen Lavahängen und tropischen Regenwald.

Als wir den Süden erreichten änderte sich die Landschaft, Lavaabflüsse und leicht hügelige Weideflächen, sehr hübsch anzusehen, alles wie mit einem Weichzeichner aufgenommen.

Ein kurzer Halt an einem breiten Lavaabfluss, an welchem an einer Infotafel mittels der unterschiedlichen Farben des Gesteins die unterschiedlichen Zeiträume der Abflüsse erklärt wurden.


Nach knapp 3 Stunden Fahrt erreichten wir die Abzweigung zum ‚South Point’, dem südlichsten Punkt der USA. 11 Meilen über eine recht enge und teilweise schlechte Straße und wir waren angekommen, können nun von uns sagen, dass wir am südlichsten Punkt waren.


Hier findet man einen Parkplatz, an welchem man sein Auto abstellen sollte, um zu Fuß die ca. 5 Meilen zum ‚Green Sand Beach’ zu gelangen.

Da der Schlammpfad zum Strand extrem schlammig ist, haben die Einheimischen ein Geschäft daraus gemacht Mitfahrgelegenheiten in höhergelegten, grobstollig bereiften SUV’s zum Strand anzubieten.

Wir wunderten uns, dass so viele JEEP’s auf dem Parkplatz standen – sollte der Pfad wegen des starken Regens der letzten Tage wirklich so rutschig sein? Egal, was kann uns schon passieren? Wenn es zu schlimm wird drehen wir einfach wieder um – dachten wir.

So fuhren wir los, Allrad auf 4WD-Low gestellt. Zuerst fing es ganz schön steinig an, riesige Absätze, wir (und unser ganzes Gepäck im Kofferraum) wurden ordentlich durchgeschüttelt. Leider änderte sich dies bald, nichts mehr mit steinig – stattdessen mehrere schlammige, teilweise überflutete Furchen durch morastige und extrem rutschige Weideflächen. Nun hieß es den richtigen Pfad auszuwählen, um nicht steckenzubleiben und immer genug Anlauf, um durch den tiefen Morast das rettende ‚Ufer’ zu erreichen.

Die ersten 2 ½ Meilen ging alles glatt – bis ich die falsche Furche wählte. Plötzlich steckten wir mitten im tiefsten Morast fest. Mit viel vor- und zurücksetzten kam ich rückwärts wieder aus der Furche, um dann endgültig im morastigen Gras steckenzubleiben.




Nun gab es kein Vor und kein Zurück mehr, die 4 Reifen drehten einfach durch und wirbelten den Schlamm in alle Richtungen auf. Tipp: wenn ihr Euch mal versucht freizuschaukeln, macht das Fenster zu!!! Sonst seht ihr nämlich aus wie ich nach der Aktion.

Ein paar Fußgänger kamen vorbei, versuchten uns mit Unterlegen von Steinen und Schieben freizubekommen – ohne Chance.

Zum Glück kam einer der Einheimischen mit seinem SUV vorbei, zog uns am Abschleppseil auf trockenes Land,

bot an ihm zu folgen.

Dies taten wir auch und ich erkannte meinen Fehler: keine Angst haben und immer mit sehr viel Schwung durch jedes Wasserloch, jeden schlammigen Abhang hinauf.

So erreichten wir sicher den Parkplatz oberhalb des ‚Green Sand Beach’,

(jetzt haben wir nicht mehr das Problem unseren JEEP unter all den anderen zu finden, ist jetzt unverwechselbar)

genossen die Aussicht, liefen ein bisschen herum.


Plötzlich wurde ich auf Deutsch begrüßt, war etwas perplex. Und wen trifft man an einem wohl der abgelegensten Orte der Welt? Genau, einen Forumsbruder aus dem VFT, welcher uns anhand der Fotos wiedererkannte!!!

Nach 30 Minuten ging es wieder zurück, wieder im Gefolge des Einheimischen. Diesmal war ich sicherer, hatte immer genug Gas, genug Schwung – und so kamen wir völlig durchgeschüttelt wieder am Parkplatz an.

Zurück auf die 11 und nach Norden zum ‚Punalu’u Black Sand Beach’ an der Ostküste.

Der Parkplatz war voll mit Tourbussen, der Strand mit Chinesen und Japanern.


So blieb es bei einem Blick aus der Ferne, zurück auf die Hauptstraße.

Um kurz nach 3 kamen wir in Volcano an, fuhren zu unserer Unterkunft, dem ‚Chalet Kilauea’. Sehr hübsch gemacht der Komplex.




Eingecheckt, Taschen ins Zimmer geworfen und sofort wieder los in Richtung Nationalpark. Auf dem Weg noch schnell ein leckeres Sandwich besorgt und zum Parkeingang, ca. 4 Kilometer von unserer Lodge gefahren.

Am Eingang war einiges los und so durften wir nach kurzem Warten für US$ 25 den ‚Tri-Pass’ (enthält auch den Nationalpark auf Maui) erwerben.


Sofort zum Visitor Center, wo eine sehr freundliche und kompetente Dame uns erklärte was wir in welcher Reihenfolge tun sollten.

Den ‚Crater Rim Drive’ in Richtung Süden, bis wir am Parkplatz für die ‚Thurston Lava Tube’ ankamen. Auto abgestellt und dem Weg zum Eingang der Lava Tube,


einem natürlichen Tunnel in der Lava, gefolgt.

Das Innere war dunkel und nass, sehr nass. Auf halben Weg drehten wir um, hinaus aus der Tube


und zurück zum Auto.

Noch ein Halt an einem Krater


bevor es die hervorragend ausgebaute Straße hinunter in Richtung Strand ging.


Extrem eindrucksvoll schon die Fahrt, im Hintergrund die riesige Wasserdampfsäule der Lava, welche in den Ozean fließt.


Am Endpunkt der ‚Chain of Craters Road’ das Auto abgestellt und zur Aussichtsplattform gelaufen, um die Küstenlinie


und den Holei Sea Arch zu bewundern.


Von diesem Punkt könnte man auch zu der Stelle laufen, an welcher momentan die Lava in den Ozean fließt – aber 16 Kilometer waren bei einsetzender Dunkelheit doch etwas zu weit.

So setzten wir uns wieder ins Auto, fuhren zurück nach oben, diesmal am Visitor Center Center Richtung Westen vorbei zum ‚Kilauea Overlook’, von wo man bei Dunkelheit den lavagefüllten, dampfenden Krater sehen kann.


Kurz hinein ins Museum und die sehr informativen Tafel zur Kenntnis genommen. Nun war es dunkel, wir konnten den Krater ins seiner ganzen Pracht erleben.

Nach 10 Stunden auf der Straße hatten wir für heute genug, schnell noch am lokalen Supermarkt ein Kleinigkeit besorgt und ins Hotel gefahren, wo wir endlich unser Zimmer in Ruhe betrachten konnten.

Sehr hübsch gemacht,


inkl. einer kleine Küchenzeile mit Mikrowelle


und tollem Badezimmer


mit einer riesigen Dusche (2x 4 Meter) mit zwei Regenduschen mit separater Wasserregelung.

Auch das kostenlose Internet ist hier wesentlich schneller. Im Fairmont benötigte der Upload von 20 Fotos gerne mal 2 Stunden, hier ca. 5 Minuten.

Das war es auch schon wieder für den 14. Reisetag, Morgen geht es weiter mit der Erkundung Volcano’s und Umgebung.
 

Alligator

Erfahrenes Mitglied
11.07.2011
1.712
6
FRA
das Fairmont war mal ein Four Seasons. Das danebenliegende Mauna Lani galt mal als eines der besten Strandhotels der Erde, konkurrierend vor allem mit dem nördlich gelegenen Mauna Kea Beach Hotel (das nach Renovierung nach Erdbeben nun wieder offen ist). Das Mauna Kea hat den schönsten Strand und er ist öffentlich zugänglich. Das Hotel hat sogar ein Parking Lot für Strandbesucher, kostenlos. Ein Rundgang durch die öffentlichen Bereiche des MKBH lohnt sich auch, dort sind viele Exponate von Rockefellers Sammlung - hauptsächlich Asiatika - ausgestellt. Man kann den Rundgang dem Hotel ja mit einem Drink entlohnen.

Das einzige SPG Hotel an der Kailua-Kona Küste ist das ehemalige Kona Surf, ein ganz übler Schuppen, selbst nach Renovierung und Eingliederung in Sheraton.

Weiterhin viel Spaß unterwegs!

(Edit: sehe gerade: Ihr seid ja schon wieder fort von der Westküste, fliegt dann von Hilo nach Kahului, nehme ich mal an).
 
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handballplayer3

Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
2.535
6.258
DUS
Ich komme jetzt erst dazu den Bericht zu lesen!
Wow, unfassbar gut. Großes Lob!

Ich bin in NZ am 90 mile beach mal stecken geblieben und musste auch raus gezogen werden, bevor die Flut kam. Da hatte ich definitiv das falsche Auto für, aber -1 meinte wir MÜSSEN am Strand entlang fahren ...
 
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The Wolf

Erfahrenes Mitglied
15.12.2014
1.067
11
42
BRU-ZRH
Herrlich! Ich habe bei den Kalapana Lava Flow einfach Glück gehabt, wir sind morgensfrüh von der andere Seite gefahren und an diesem Zeitpunkt stand da noch keine security. Hat uns ein paar Stündchen wandern gespart! Auf den Rückweg dann noch eine Familie 'gerettet', die waren mit ihren 3-jährigen Son zu Fuss unterwegs, zitterten wie verrückt.

http://i.imgur.com/tQ5IOsj.jpg
 

FränkHH

Aktives Mitglied
23.05.2014
108
0
Ham
Habe vorgestern erst angefangen den Bericht zu lesen und mir die schönen Bilder anzuschauen.
Es ist wieder eine Freude. Vielen Dank für die Mühe und Zeit die Du investierst.
 
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volvod5

Reguläres Mitglied
18.05.2011
25
0
FRA/MA
Auch von mir ein dickes Dankeschön fürs Mitnehmen! :)
Wieder ein sehr schöner und spannender Bericht von Dir, Danke!
 
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