1/2. & 2. Tag / 4. Winterreise
Auf dem Weg zu Gate B26 kam ich noch an einem Raucherraum vorbei. Also schnell hinein, denn ab jetzt heißt es für einige Stunden – bis auf Nikotinkaugummis – abstinent sein.
Bei Ankunft am Gate wurde auch schon mein Name ausgerufen, ich solle mich zum Schalter begeben. Bitte kein Sitzplatzwechsel, ich hatte mich frühzeitig um einen Einzelsitz gekümmert.
Es war aber alles ganz entspannt, ich musste lediglich meine Ausreisedaten aus Thailand bekanntgeben, da ich ein One-Way-Ticket gebucht hatte.
Der Einstieg für die Business-Class erfolgte links, sehr zügig.
Nun bin ich schon länger keine TG mehr auf echter Langstrecke geflogen, vor allem nicht in C, war deshalb gespannt.
Ich erinnere mich noch an meinen letzten TG-C Flug von Bangkok nach Brisbane, mit ganz grausamen Rutschen (schlimmer als LH). An Schlafen konnte ich damals kaum denken. Auch die TG-F fand ich am Schluss (vor ca. 8 Jahren) nicht mehr so toll, wechselte damals vermehrt auf LH-F oder den LH-C-Bastelsitz.
Umso mehr war ich beim Einsteigen überrascht, das C-Produkt ist sehr luftig, vor allem die 1-2-1 Aufteilung bietet einen echten Mehrwert gegenüber LX und LH.
Ich hatte 20B reserviert, einen Außenplatz in der hinteren, etwas kleineren C-Kabine mit 28 Plätzen.
Die B-Sitze sind zum Gang hin offen, wodurch man den freien Platz zum Fenster sehr gut als Ablage verwenden kann. Auch die aufgehängte Jacke stört am Fenster nicht. Die A-Plätze bieten dafür mehr Abgeschlossenheit, Privatsphäre, da sich diese am Fenster befinden und durch die Ausbuchtung der B-Sitze zum Gang hin abgeschottet sind. Nachteil? Man muss seinen ganzen Krempel oben verstauen, da es keinen Abstellplatz in Richtung Fenster gibt. Auch die aufgehängte Jacke stört etwas wenn man sich auf den Gang begeben möchte.
Da die hintere Kabine nur mit 5 Passagieren besetzt war (die vordere, größere Kabine mit 34 Plätzen war mit 11 Passagieren besetzt), konnte ich problemlos von 20B auf 21A wechseln.
Überhaupt, mit nur 5 Paxen herrscht eine Ruhe (bis auf das rattern der T7-Triebwerke) wie in der First, traumhaft. Auch die Waschräume sind viel netter gemacht als bei LH/LX/OS, ‚wohnlicher’, wärmer – zudem mit Stoffhandtüchern ausgestattet.
Auch über den Service konnte man nicht meckern, freundlich – aber nicht so extrem aufgesetzt wie früher bei den TG-Flugsauriern in der F.
Vor Start wurde ein Getränk nach Wahl serviert, bei mir natürlich dies hier:
Mit etwas Verspätung wurden wir vom Gate gezogen, fuhren in Richtung Startbahn West.
Rappelig erreichten wir die Reiseflughöhe, es wurde ein Wunschgetränk und Nüsse (keine Erdnüsse, Danke!) serviert.
Ich zappte mich durch das Filmangebot, wählte irgendeinen amerikanischen Schwachsinn aus und verlegte mich nach 10 Minuten auf das Lesen von STERN und SPIEGEL.
Die Menükarte versprach Europäisch oder Thai,
ich entschied mich natürlich für letzteres.
Das Essen wurde Thai-Style, alles zusammen serviert, sah schon sehr ansprechend aus.
Für Airline-Food war es wirklich lecker, weil recht scharf.
Beim Dessert gab ich dann aber doch Europa den Vorzug, einen kleinen Nusskuchen mit Fruchtsauce und Eiscreme.
Als Betthupferl noch eine Praline und schon war es Zeit den Sitz in die Horizontale zu verstellen.
Nachdem ich einige Stunden hervorragend im Reich der Träume verbracht hatte, wurde ich durch das Mood-Light sanft geweckt, bekam den ersten Espresso serviert, schön stark.
Für das Frühstück
hatte ich die europäische Variante gewählt, beschränkte mich auf Früchte
(geschmacklos), Omelette mit Pilzen und Grilltomate.
Noch etwas mit Lesen die Zeit totgeschlagen bevor wir zum Landeanflug in Richtung BKK-Airport ansetzten.
In meinem Ranking für C-Produkte muss ich TG direkt hinter ANA, jedoch klar vor OS und LH, einordnen. Diese Platzierung liegt auch klar daran, dass ich ein Fan sauberer, hygienischer Waschräume bin. Bei TG werden diese regelmäßig gesäubert, einen Vorgang den sich gerade LH auch mal überlegen sollte.
Bereits 20 Minuten vor der geplanten Ankunftszeit machen wir am Gate C1 fest, ich machte mich auf zur Passkontrolle.
Für C-Passagiere gibt es einen gesonderten Zugang links, so dass ich ohne langes Warten zum Gepäckband kam. Auch hier lief alles zügig, durch die Zollkontrolle hinaus zu SIXT, wo mich schon mein Freund erwartete (er hatte die Zeit bis zu meiner Ankunft im Airporthotel verbracht).
Per Shuttle zur SIXT Station, wo ich als Upgrade statt eines Toyota Vios einen Camry Hybrid erhielt.
Die Autobahn zu finden gestaltete sich etwas schwierig – aber irgendwann fanden wir den Weg, fuhren in Richtung Pattaya. Die erste Hälfte der Strecke ist immer ein Genuss. Man muss nämlich umgerechnet US$ 1.80 für ca. 40 km bezahlen, was die Meisten davon abhält diese Autobahn zu benutzen. Die zweite Hälfte ist dann jedoch immer etwas stressiger, viele Autos, LKWs und Busse.
Da wir diesmal zu zweit sind, hatten wir uns gegen ein Hotel entschieden, über AirBnB ein ‚Luxusapartment’ in Nordpattaya gemietet.
Wir fanden das Gebäude recht schnell,
schleppten das Gepäck in die Lobby
und warteten auf die Person zur Schlüsselübergabe.
Unser Apartment mit Wohnzimmer,
offener Küche,
zwei Schlafzimmer und zwei Bädern befindet sich im 7. Stock, mit Blick auf Pattaya und Meer.
Ich überließ meinem Freund das größere Schlafzimmer mit Meerblick, bezog selbst das Kleinere mit Seitenblick
und eigenem Badezimmer.
Bequem ist der Aufzug, denn der fährt bei uns von der Lobby direkt in die Wohnung und von der Wohnung auf die Dachterrasse im 37. Stockwerk.
Praktisch ist auch, dass ein Parkplatz zur Wohnung gehört, unschön ist, dass die Badezimmer nicht unseren Hygienevorstellungen entsprechen, dringend mal alles entkalkt werden müsste. So vereinbarten wir gleich eine tägliche Reinigung der Wohnung, hoffen, dass es ab Morgen besser wird.
Schnell Koffer ausgepackt, unter die Dusche gesprungen und zum Shopping gefahren.
Auf dem Weg zur Central Festival Shopping Mall erwartete uns ein grandioser Stau, damit hatte ich nicht gerechnet. Egal, da muss man durch.
Kurz eine Kleinigkeit im Food-Court gegessen (Thai-Papaya-Salat) und die nötigsten Dinge wie Früchte, fettarme Milch, fettfreier Joghurt, Granula, Wasser & Coke Zero eingekauft und nach einer anschließenden Pediküre zurück zum Apartment.
Nachdem alles verstaut war und wir uns etwas erholt hatten ging es zu einem kleinen Abendessen an die Foodtheke des ‚Foodland’-Supermarktes auf der Central-Pattaya-Road.
Obwohl 24 Stunden am Tag geöffnet ist hier eigentlich immer die Hölle los, anstehen für zwei Plätze war auch heute wieder angesagt. Hier sitzen alle Bevölkerungsschichten, von Fahrer der S-Klasse auf dem Parkplatz bis zum Motorradtaxifahrer.
Das Essen ist sehr günstig und zudem sehr lecker, außerdem kann man bei der Zubereitung der Speisen live dabei sein.
Ich bestellte mir Reis mit Gemüse, Hühnerfleisch und Cashewnüssen
sowie Reisnudeln mit Gemüse und Huhn, welches ordentlich mit Chilipulver, Fischsauce und Zucker nachgewürzt wurde.
Da mein Freund das erste Mal in Pattaya ist, drehten wir eine Runde durch die Stadt, vorbei an unzähligen Entertainment-Bars, bevor wir das Auto auf der Second Road in der Nähe der Walking Street abstellten. Zu Fuß ging es dann auf die Walking Street,
welche wir einmal komplett durchliefen.
Wir suchten uns ein Plätzchen mit guter Aussicht auf die Passanten, genossen bei noch über 30 Grad je eine eisgekühlte Coke Zero.
Noch musste es noch der Klassiker sein, eine Fußmassage. Unweit der Walking Street gibt es hierfür ein großes Angebot. Wir suchten einen Laden aus, nahmen Platz und ließen uns so richtig die Füße durchkneten, eine Wohltat.
(ja, ich habe gefragt: ‚can I make a photo?’)
Nun fielen uns langsam die Augen zu, fuhren zurück ins Apartment, wo der Tag nun ausklingt.