10. Tag / 4. Winterreise
Statt um 10 Uhr, wie verabredet, schlug die Tante zur Wohnungsübergabe bereits um 09:30 auf – wir waren noch gar nicht fertig. Sie lass dann die Stände von Wasser und Strom ab, wir zahlten artig knapp US$ 100.
Koffer nach unten ins Auto gewuchtet und zuerst zum ‚La Baguette’ gefahren, ich benötigte dringend Koffein, mein Freund haute sich zudem ein mit Schinken gefülltes und mit Käse überbackenes Croissant rein.
(Kalorien und Cholesterin pur)
Schon waren wir auf dem Weg, nahmen die Autobahn in Richtung Bangkok. Das erste Teilstück ist wieder eine öffentliche Schnellstraße, zwar 8-spurig, aber trotzdem extrem voll. Zudem kennen Thais das Linksfahrgebot (Linksverkehr) nicht, man muss also immer ‚Lückenspringen, um überholen zu können – extrem nervig wenn zudem noch dauernd LKWs rüberziehen. Irgendwie ist das ganze ein Nintendo-Spiel in echt. Zudem ist mein schwedischer Freund von der ängstlichen Natur, wies mich dauernd auf Dinge hin, die ich eh schon gesehen hatte, sagte immer ‚wir haben Zeit!!!!’. Naja, ich habe dann irgendwann die Musik lauter gestellt, er hat versucht in sein Notebook statt auf den Verkehr zu achten.
Bis zum BKK-Flughafen lief alles gut – aber dann wurde es verheerend. Vom Flughafen bis zum Sheraton Grande auf der Sukhumvit benötigten wir 1 ½ Stunden.
Schnell die Koffer rausgeschmissen und weiter zur SIXT-Station an der Rama IV-Straße – nochmal ganze 45 Minuten.
Bei SIXT lief alles problemlos, und so saßen wir 10 Minuten später im Taxi, erreichten nach ‚nur’ 35 Minuten Fahrtzeit wieder das Hotel.
Man war dann doch etwas irritiert, dass ich wirklich 2 Zimmer auf meinen Namen gebucht hatte, es wurde von einem Fehler ausgegangen – blöd wenn das Hotel völlig ausgebucht ist. Aber man fand für meinen Freund dann doch noch ein Zimmer, allerdings mit Blick auf die Sukhumvit.
Ich selbst ging auch von einem Standardzimmer aus, da über die SPG-APP keine Suiten verfügbar waren. Aber da hatte ich mich getäuscht, man hatte für mich extra eine 02-er Luxury-Suite geblockt.
Schnell die Koffer ausgepackt, in Sportklamotten geworfen und zum Cardio-Training ins Gym im 3. Stock gegangen.
Nach dem Training rüber zu Robbinson, Milch, Coke-Zero und Äpfel eingekauft, ich war am verhungern.
Ab 18 Uhr werden am Pool des Sheraton Grande die Platin-Cocktails und Snacks serviert. Wir erschienen um 18:30, bestellten ein Coke Zero sowie einen Gin-Tonic. Die Snacks waren nichts besonderes, kleine Brotscheiben mit Pilzen, Mini-Croissants mit Käse und Schinken sowie Erdnüsse
– ich überließ alles meinem Freund.
Schon mussten wir los zum Abendessen, ich war extrem hungrig, hatte außer einem Joghurt zum Frühstück und einem Apfel noch nichts gegessen, auch in Vorfreude auf das Abendessen.
Zu Fuß in die Soi 31 zu ‚ISAO’,
für mich einem der besten modernen japanischen Restaurants. Normalerweise ist Warten angesagt, wir erhielten aber umgehend einen Platz an der von mir bevorzugten Theke.
Wir erhielten warme, gesalzene Edame (als freebie), leicht fritiertes Tofu in einer leicht säuerlichen Sesamsauce, gedünsteten Spinat in einer dicken Sesampaste und das hervorragende Sushi-Sandwich.
Weiter ging es mit der Sushi-Rolle ‚Jackie’, dem Klassiker im ISAO,
Und meinem persönlichen Highlight, der gratinierten Muschel ‚Volcano’.
Als Abschluss noch die Krabbenkroketten mit Katsu (japanisches Curry) und Salat.
Wir waren pappsatt!
Dieser kulinarische Traum schlug, inkl. zwei Coke Zero, mit US$ 50 (für 2 Personen) zu Buche, ein besseres Preis-/Leistungsverhältnis kann man sich nicht erhoffen.
Im Marschschritt zurück über die Soi Cowboy zum Sheraton Grande.
Da mein Freund am späten Abend noch dringend etwas unternehmen wollte, ich aber ziemlich fertig war, begleitete ich ihn ins Grand Hyatt ins ‚SPASSO’,
wo eine ziemlich schlechte Live-Band auftrat.
Nach zwei Coke Zero überließ ich ihn dann alleine seinem Jagdinstinkt, machte mich auf zurück ins Hotel. Die Taxen direkt vor der Türe riefen einen Fixpreis von 250 Baht auf, also hinunter auf die Straße. Obwohl sich der Taxifahrer einmal verfuhr, einen Umweg machte, kam ich so auf 80 Baht.
Hier noch mein persönliches Fazit zur Anmietung eines Apartments gegenüber eines Hotelzimmers:
MINUS:
- Sauberkeit
- Service
- Ausstattung
- Check-In/-Out Zeiten
PLUS:
- Küche
- Etwas günstiger als 2 Hotelzimmer (ca. 10 – 15%) in vergleichbarer Lage
Wenn man mit einem Freund zusammen Urlaub macht, kann das Zusammenleben in einer Wohnung sowohl Vor- wie auch Nachteil sein. Fakt ist, man lebt näher zusammen als in zwei getrennten Hotelzimmern.
Ich persönlich würde ein Hotelzimmer vorziehen, schon wegen der Sauberkeit. Das Badezimmer, die Glasduschabtrennung sowie die Armaturen waren, obwohl recht neu, völlig verkalkt, gerade ‚in den Ecken’ und Stellen, welche man nicht sofort sieht, waren nicht gut geputzt. Die Auflagen auf den Terrassenmöbeln war völlig verfleckt.
Auch die Ausstattung der Wohnung war grenzwertig, Matratze (ohne Schonüberzug!!!), Küche, Möbel etc. von minderer Qualität, eher einem 2*-Hotel entsprechend.
Weiter bin ich von zuhause den ‚Service’ gewohnt, dass jeden zweiten Tag unser Bett frisch bezogen, täglich geputzt wird und die Handtücher gewechselt werden – und im Urlaub möchte ich nicht weniger als zuhause. Obwohl wir bereit waren für diesen Service zu bezahlen funktionierte es einfach nicht, wir verschwendeten viel Zeit mit Warten.
Auch bietet einem ein Hotel in anderer Hinsicht mehr, z.B. morgens einen Espresso aufs Zimmer zu bekommen, dass Probleme (wie bei uns mit der A/C) schnell und ohne Aufwand behoben werden. Okay, eine Wohnung hat den Vorteil einer Küche – aber auch im Hotel lasse ich, bei einem längeren Aufenthalt, den Kühlschrank leerräumen, benutze ihn für meine persönlichen Getränke.
Ich bin jedenfalls heilfroh jetzt im SGS zu sein, unzählig saubere, weiche Handtücher, Bademantel und Slipper, ein kaltfreies Bad, täglicher Reinigungsservice und natürlich unlimitierten Espresso vom Butler-Service.