5. Tag / 4. Winterreise
Heute stand für mich am Morgen mein jährlicher Gesundheits-Check-Up auf dem Programm, weshalb ich bereits um 7 Uhr aus den Federn musste.
Ich mache den Check-Up gerne in Thailand, da die Krankenhäuser sehr gut ausgestattet sind, der Service hervorragend ist.
Um 8 Uhr fand ich mich im größten Krankenhaus, dem ‚Bangkok Hospital Pattaya’ ein,
(Garküchen am Seiteneingang)
bekam Krankenhauskleidung. Wieso man diese in Thailand als Europäer immer, generell, in XL bekommt erschließt sich mir nicht. Also auf die kleinste vorhandene Größe, L, getauscht und wie in einen Sack gekleidet die verschiedenen Stufen durchlaufen.
Bereits um 10:15 war alles, inkl. Belastungs-EKG und Knochen-Scan, durchlaufen, ich durfte endlich etwas essen, hatte einen Apfel eingepackt.
Nach einer Stunde des Wartens bei kostenlosem Instant-Kaffee
bekam ich vom Arzt die Erläuterung meiner Ergebnisse (muss 2 kg abnehmen) und wurde zur Kasse geleitet. Aktuell gibt es einen 50%-Rabatt, so dass ich für das ‚Premium-Paket’ inkl. Nierenfunktionstest ca. US$ 500 bezahlte.
Bereits um 11:30 saß ich wieder im Auto, fuhr zurück ins Apartment wo ich noch mit dem Wohnungseigentümer einen Termin mit einem Klimatechniker wegen der nichtfunktionierenden Klimaanlage im Master-Bedroom zu klären hatte.
Schnell die Waschmaschine geladen, damit die Putzfrau später auch was zu tun hat, und schon saßen wir wieder im Auto in Richtung Central Festival Shopping-Mal, um unser Mittagessen einzunehmen.
Da heute mal wieder ein Low-Carb-Day angesagt ist, ging es zum Teppanyaki-Japaner im 6. Stockwerk. Dort nahmen wir Platz an der Theke und bestellten je ein Set-Menü mit neuseeländischem Sirloin-Steak,
Gemüse, einer kleinen Schale Reis und Dashi-Suppe, dazu noch etwas Jakobsmuscheln und Stir-Fried-Mushrooms.
Superköstlich, das Fleisch butterzart, die Muscheln in der Mitte noch schön glasig. Das Ganze zu US$ 35, für 2 Personen.
Noch etwas die neuesten Elektroniktrends begutachtet, bei ‚La Baguette’ einen doppelten Espresso nachgefüllt und schon mussten wir wieder zum Apartment – denn um 15 Uhr sollte die Putzfrau erscheinen.
Natürlich erschien diese erst mit 30 Minuten Verspätung, teilte uns dann gleich mit, dass sie nur Bettwäsche und Handtücher wechsle, sie zum Putzen keine Zeit hätte. Nee, nicht mit uns, denn eigentlich hätte sie schon gestern kommen sollen.
Nach etwas Erholung entschieden wir uns am Abend für ein mir unbekanntes Restaurant in Nordpattaya, mit hervorragenden Reviews in Tripadvisor, aktuell auf Platz #7 für ganz Pattaya.
Das ‚Mai Thai Cuisine’ sieht von außen recht ordentlich aus,
der Innenraum ist pseudostylish ausgerichtet.
Wir erhielten einen Platz im klimatisierten Innenraum und die Getränkekarten, eine für Cocktails, eine für Belgisches Bier (Inhaber ist wohl ein Belgier uns seine thailändische Ehefrau) sowie eine ‚Begrüßung des Hauses’.
Ich wählte einen Thai-Rindfleischsalat
als Vorspeise, welcher sich wegen extrem zähen Fleisches als ungenießbar erwies. Ich wies die Bedienung darauf hin, worauf der Salat abgeräumt und von der Rechnung genommen wurde – ob ich eine Alternative wünsche wurde ich leider nicht gefragt.
Auch die Hauptgerichte, in meinem Fall Hühnchen mit Gemüse und Morning Glory stellten sich als sehr durchschnittlich heraus. Da habe ich selbst in Garküchen schon erheblich besser gegessen.
Mittelmäßig gesättigt ging es weiter, mein Freund wollte in einen Discotheque.
Nun komme ich seit gut 10 Jahren nach Pattaya, aber in einen Disco hatte es mich bisher noch nicht verschlagen. So entschieden wir uns für die angeblich beste ‚high class’ Disco Pattayas, dem ‚MIXX’ am Ende der Walking Street.
Hingefahren, das Auto ins Parkhaus gebracht. Dieses überraschte mich dann wirklich: ein vollautomatisiertes Parkhaus, in welchem man das Auto auf einer Plattform parkt, die Parkkarte an einen Automaten hält und sein Auto wegparken sieht.
Hinüber ins ‚MIXX’, die Rolltreppe nach oben. Und hier sah schon mal gar nichts nach ‚high class’ aus, meine Herrn! Hinein in den Club – und gewundert. Dass das Publikum aus Europäern, Indern, Arabern, Chinesen und Thais bestehen würde, das war klar. Dass ich mich für Pattaya nicht aufbrezeln musste auch. ABER: was hier rumlief war doch schockierend: Muscle-Shirts, Bade-Shorts, Dreiviertelhosen und Sandalen mit Socken waren in der Überzahl. Ich dachte ‚wenigstens gibt es hübsche Russinnen’, aber auch hier weit gefehlt- Jede Dorfdisco in der Ukraine bietet einen besseren Ausblick.
Wahrscheinlich lässt sich so ein Schuppen mit viel Alkohol ertragen – aber eben kaum mit Coke Zero.
Aber was tut man nicht für einen Freund, und so hielt ich es bis kurz nach 3 aus, wenigstens war die Musik ordentlich, vor allem im unteren Bereich mit westlicher- und russischer Techno-Musik.
Nach 4 Coke Zero verließen wir den Laden dann endlich, bekamen vom Parkroboter (leider) das richtige Auto zurück,
machten uns auf in Richtung Apartment.
Als krönenden Abschluss kam ich dann noch in eine Alkoholkontrolle, die Polizisten waren sichtlich froh bei der Aussicht einen besoffenen Ausländer auszunehmen. Die Miene verdunkelte sich als das Messgerät ‚0.0’ anzeigte, ich durfte problemlos die Heimreise fortführen, so dass ich gegen 4 endlich ins Bett kam.