57 & 58. Tag / 4. Winterreise
Von einem ‚Strandurlaub’ gibt es ehrfahrungsgemäß weniger zu berichten – deshalb fasse ich mal wieder zwei Tage zusammen.
Der 57. Reisetag begann mit einem leckeren Frühstück, wir sind wirklich begeistert von der Auswahl, der Qualität und auch dem Service. Wir bekommen allerdings immer denselben Kellner, ‚Karan’, zugeteilt. Dieser überschlägt sich förmlich.
Wir haben uns mittlerweile auf ‚Indisches’ Frühstück verlegt, Chili-Eiweißomelette mit Joghurt und dieser köstlichen Mango-Pickles, und andere Kleinigkeiten aus der indischen Ecke des Buffets.
Etwas das Frühstück verdauen lassen und ab ins Gym. Naja, der Ausblick von einigen Teilen des Hotels ist eben typisch indisch.
Nach 2 Stunden im Gym, die ich – wie fast immer – alleine war, ging es an den ‚Rock Pool’, wo V. schon auf mich, bei guter und richtig lauter Musik, wartete.
Ich war noch keine halbe Stunde am Pool, als es mal wieder Skandal gab: eine Familie aus England beschwerte ich über die Musik und deren Lautstärke, wurde richtig ausfallend, inklusive der Kinder. Ich dachte nicht dass ca. 12 Jährige schon solche Kraftausdrücke kennen, mit denen sie die Hotelangestellten beschimpften – aber Papa war ja auch nicht besser (Mama war es zu peinlich, packe ihr Zeug und verschwand). Schließlich wurde der Hoteldirektor hinzugerufen, der die Herrschaften beruhigte und zum Kinderpool geleitete. Wie ich später erfuhr hatte man der Familie einen Umzug ins Marriott-Resort angeboten, was aber abgelehnt wurde.
Egal, wir genossen unsere Zeit am Pool. Zur Abwechslung hinunter zum Strand, wo wir uns in die überragenden Wellen schmissen und einen Strandspaziergang unternahmen.
Wieder am Pool unterhielten wir uns mit zwei sehr netten Paaren aus dem Iran. V. legte dadurch ihre Angst vor dem Iran ab, welchen sie bisher kategorisch ablehnte zu bereisen. Seitdem schaut sie sich den Iran in TA an, meinte schon, dass wir da dringend hin müssen. Super!
Am Abend entschlossen wir uns das Hotel zu verlassen, nahmen ein Taxi zum hochgelobten Restaurant ‚Gunpowder’. Die Lokalität ist sehr schön gemacht, inklusive einem kleinen Laden am Eingang.
Wir bekamen einen Tisch auf der sehr schönen Terrasse, megaromantisch! Da die Cocktails hochgelobt wurden, bekam V. einen Watermelon-Irgendwas,
ich blieb beim Coke Light.
Als Vorspeise ‚Beef Fry’,
ein typisches Gericht aus Goa, ziemlich scharf, harmonisiert super mit Joghurt.
Weiter ging es mit den Hauptgerichten, einem ‚Egg Sowieso’, also ein Roti mit einem Spiegelei darin, einem weißen Kokosnuss-Shrimp-Curry und Spinat mit Joghurt und Tomate – dazu noch ein indisches Brot sowie einen Zitronenreis.
Das Curry war toll, im Gegensatz zum Vortag musste man die Shrimps nicht mit der Lupe suchen. Sehr, sehr seltsam war der Spinat, vor allem wegen der roten Farbe. Nicht dass das Gericht nicht gut war, aber unser Hirn spielt verrückt wenn ein Spinatgericht nicht grün ist. Obwohl das Gericht keine Rotebeete enthielt, meint unser Hirn, dass wir etwas mit Rotebeete essen. Eine echte Erfahrung!
Zum Nachtisch gab es einen Schoko-Crumble (hatte natürlich einen hochtrabenderen Namen an den ich mich nicht mehr erinnere) und einen Mango-Panna-Cotta.
Die Rechnung kam, inklusive Trinkgeld, auf 4'000 Rupien, plus 1'000 fürs Taxi. Dafür kann man auch im ‚W’ essen, und bestimmt nicht schlechter.
Im Hotel angekommen wartete schon der Memory-Stick mit den Fotos vom Shooting, V. sollte 15 auswählen, welche dann bearbeitet würden. Wir waren dann doch recht geschockt, dass über 2'000 Fotos auf dem Stick waren, V. benötigte die halbe Nacht, um 15 Fotos auszuwählen. Hier mal ein paar der noch unbearbeiteten Fotos.
Hier übrigens ein Foto mit Coke Zero, unser Juser aus Gummersbach hat ja damit angefangen.
Der 58. Tag lief auch nicht viel anders ab als der 57., Frühstück, Gym, ‚Rock-Pool’, Ausflug zum Strand. Zur Abwechslung gab es ein kleines Mittagessen am Pool, für mich Salat, für V. Paneer aus dem Tandoor. Als kleine Aufmerksamkeit bekamen wir dann etwas später nochmals eine Kleinigkeit hingestellt:
Überhaupt, wir werden hier ziemlich verwöhnt, von frischen Blumen mit Karte auf dem Zimmer
über kostenlose Drinks am Pool.
V. hat schon deutlich gemacht, dass die nächstes Jahr wieder ins ‚W Goa’ möchte, keine schlechte Leistung vom Hotel das Erlebnis, welches so negativ startete, dermaßen ins positive zu kippen.
Zum Abendessen brenzelten wir uns auf, gingen die ca. 50 Meter ins ‚Spice Trader’, wir müssen ja irgendwie unseren US$ 200 Credit verfressen, zudem war das Essen ‚draußen’ bisher auch nicht viel besser, Vagator ist laut TA nicht für seine guten Restaurants bekannt.
Bei unserem Eintreffen war das Restaurant nur zu einem Viertel gefüllt, was wohl auch an der Lage liegt. Man kann sagen, dass das ‚Spice Trader’ am anderen Ende des Resorts von der Lobby aus gelegen ist. Zwar gibt es einen Buggy-Service, aber ich denke die meisten Gäste wissen gar nicht, dass es das Restaurant überhaupt gibt.
Wir setzten uns als einzige auf die Terrasse, bekamen Speise- und Getränkekarte. Unsere Bedienung schien den ersten Tag dort zu arbeiten, hatte keine Ahnung von den Gerichten. V. bekam einen Martini Bianco mit Olive, ich – natürlich – eine Coke Zero. Der Martini war winzig, 30 ml, so dass wir gleich nochmals einen Doppelten hinterherbestellten.
Zu Essen gab es wieder die wirklich leckere ‚Raw Pizza’ mit Thunfisch und Trüffelöl sowie Chicken in Pfeffersauce.
(irgendwie scheint ‚Mayonnaise’ ultra-angesagt in Indien zu sein)
Obwohl als Vorspeise ausgeschrieben war die Portion dermaßen reichhaltig, dass wir ein Hauptgericht gleich stornierten. So gab es im Anschluss ein sehr leckeres rotes Thai-Curry mit Huhn, welches selbst in Thailand als ‚ordentlich’ gegolten hätte.
Ich wollte noch etwas Süßes – aber die Auswahl beschränkte sich auf ‚Crème brûlée’ (damit kann man mich seit 10 Jahren jagen), ‚Chocolate Brownie’ mit Vanilleeis und Orangen-Cheesecake. Noch einfallsloser geht es wohl kaum mehr! So ersparte ich mir die Kalorien, es ging zurück in die Villa, wo wir auf der Terrasse zum rauschen der Wellen und russischer Popmusik noch ein paar Runden UNO spielten.