3. Tag / 3. Winterreise
Langsam geht uns das Fliegen auf den Sender, aber ein bisschen müssen wir noch.
Dank Zeitumstellung war Aufstehen um 04:50 gar kein Problem, ich war sogar bereits um 03:30 glockenwach. Was macht man um 03:30, um die Zeit bis 5 Uhr totzuschlagen? Genau, man geht ins 24H-Hotel-Gym und trainiert ein wenig Bizeps etc.
Pünktlich um V. aufzuwecken war ich wieder im Zimmer, so dass wir um kurz vor 6 in der Lobby waren (wo ich mal wieder ein deutsches Wort sah, das die Amerikaner übernommen haben),
auf das Airport-Shuttle warteten.
Der Bus war gut gefüllt, das Gepäck passte gerade noch rein, wir bekamen Plätze in der hintersten Reihe, in welcher man bei jeder Bodenwelle, jedem Absatz in der Fahrbahn einen schönen Schlag in den Rücken bekommt.
Nach 15 Minuten Fahrt kamen wir am DEN-Flughafen an.
Rein ins Terminal zum Check-In. Aber wir waren irgendwie zu blöd den UA-Check-In zu finden und drehten erstmal samt Gepäck eine Runde.
Der Check-In war schnell und relativ unterkühlt, so dass wir zeitig zur Security kamen.
Dank ‚Premier-Access’ konnten wir einen großen Teil der Passagiermasse umgehen, um dann zielsicher die langsamste Schlange vor dem X-Ray auszusuchen.
Aber irgendwann war auch das geschafft und wir konnten zur United-Lounge,
konnten dort etwas unseren schon recht starken Hunger stillen.
Nun sagen viele, dass das Essensangebot in US-Lounges nicht mit dem einer SEN-Lounge in Frankfurt zu vergleichen ist. Dem muss ich hier mal deutlich widersprechen, denn es kommt einfach drauf an was man sucht. Die United Lounge bot sehr gute Früchte (Wassermelone, Honigmelone etc.), Granola, Griechischen-Joghurt mit Vanillegeschmack, getrocknete Cranberries und Rosinen – perfekt! Wem dies nicht zusagte, der konnte auf Mini-Bagles, Creme-Cheese, süße Stückchen etc. ausweichen.
Nach 30 Minuten Aufenthalt war es schon wieder Zeit nach unten zu gehen, um die 737-800 der United nach San Francisco zu besteigen. Diesmal hatten wir zum Glück Reihe 2, so dass wir die Rückenlehne etwas zurückneigen konnten.
Kaum auf Reiseflughöhe gab es einen Fruchtsalat, gefülltes Omelette
und eine äußerst schmackhafte Zimtschnecke mit dicker Zuckerglasur. Auch hier nichts zu beanstanden.
Der Ausblick war größtenteils sehr eindrucksvoll, schneebedeckte Berge,
viel Einöde und am Schluss die südliche Umgebung von San Francisco.
Überpünktlich kamen wir am SFO-Flughafen an, liefen zur United-Lounge.
Nein, kein Raucherraum Airside. V. suchte sich einen Platz in der Lounge, ich schnappte mir Boardingpass, Reisepass und Zigaretten, machte mich auf in Richtung Landside.
Alles in allem hatte ich mit einer Stunde von/bis Lounge gerechnet. Umso mehr war ich verwundert als ich nach weniger als 20 Minuten wieder in der Lounge stand.
Die Lounge bot zusätzlich zum Essenangebot (sehr gute Suppen)
noch einen dieser tollen Getränkeautomaten:
Ich entschied mich natürlich für ‚Dr. Pepper’, Cherry-Vanille.
Nochmal Landside bevor es Zeit wurde zum Gate zu wandern, laut Anzeigetafel in der Lounge on-time. Als wir jedoch am Gate ankamen wurde eine Verzögerung von 20 Minuten wegen spät ankommendem Flugzeug (T7-200) gemeldet.
Interessant war die Anzeigetafel am Gate. Hier wurde nicht nur Daten zum Flug und Ankunftsort angezeigt, zusätzlich gab es den Sitzplan mit noch freien Plätzen
sowie die Upgrade-Liste. Hier waren 44 Personen mit Anrecht auf Upgrade vermerkt – bei 28 Plätzen in der First-Class. Es war ersichtlich, dass nur die ersten beiden auf der Liste einen Upgrade erhalten hatten.
Mich würde wirklich interessieren wieso United die First immer bis zum letzten Platz voll macht, da gefällt mir das Vorgehen von LH wesentlich besser. Und wie kommt diese Liste zustande, wie erhält jeder seine Position auf der Upgradeliste?
Endlich begann das Boarding und wir konnten auf unsere Plätze, diesmal 1A und 1B.
Die First-Class entsprach genau der Business-Class auf der Strecke München-Denver, in 2-4-2 Anordnung. Wir hatten Sitze gegen die Flugrichtung,
das erste Mal außer auf einem Kurzstreckenflug innerhalb der Ukraine auf einer Antonov-24. Ich muss sagen, dass das Fliegen entgegen der Flugrichtung extrem angenehm war, besonders bei Landung. Einziger Nachteil: man schaut dem Nachbarn in der Mitte dauernd ins Gesicht – und er einem.
Auch die Sitze waren gar nicht so schlecht, auf jeden Fall nicht wesentlich schlechter als die neuen Sitze der Lufthansa Business-Class. Ich denke nur, dass sie für typische Amerikaner etwas eng sein könnten – wir hatten aber kein Problem damit.
Noch ein hübscher Ausblick auf die US-Westküste südlich San Franciscos
bevor es bei Nüssen und Tee
für 5 Stunden über den Pazifik ging.
Auch das Essen war wieder ganz ordentlich, ein leckerer Salat,
eine Hühnerbrust mit Reis und knackigem Gemüse
und zum Abschluss ein Mango-Sorbet.
Überhaupt, das Gemüse bekommt UA jedes Mal sehr gut hin, nicht verkocht.
Nachdem ich einen Film geschaut hatte wurde der Sitz flach gestellt und etwas geschlafen – bis mich der Geruch von frisch gebackenen Keksen weckte. Überhaupt, der Service war heute sehr engagiert, besser als auf dem interkontinentalen First-Class Flug.
Schon kam rechts (von unserer Blickrichtung aus) Big Island und Maui in Sicht, trotz Wolken sehr beeindruckend.
Noch einen Rundflug über Oahu
und wir kamen über Pearl Harbor
im Landeanflug zum Flughafen.
Ja, der HNL-Flughafen ist ganz schön alt, auch nicht besonders gut in Schuss.
Runter zur Gepäckausgabe
auf unsere Taschen gewartet und hinaus in Richtung Mietwagen-Center. BUDGET war der Anbieter der Wahl (AVIS war trotz President Circle Rabatt gute 20% teurer).
Die Anmietung ging sehr schnell, auch der Zweitfahrer kostete, im Gegensatz zur Angabe im Internet, nichts.
Mit dem Lift hinauf in den 3. Stock wo mir die Fahrzeugschlüssel übergeben wurden. Beim Auto angekommen war V. gar nicht glücklich, man könnte sagen ‚sauer’. Sie hatte mit einem Opaauto gerechnet, Typ BMW X5. Ich hatte mich aber für einen Ford Mustang GT Cabrio entschieden – und sie hasst ja schon mein Camaro Cabrio in der Ukraine.
Auch für mich hat Oahu Premiere, war bisher nur 3 Tage mit -1 auf Kauai mit einem Tagesausflug nach Hilo und Kraterrundflug. Ohne Navi machte ich mich auf die Suche, was ganz gut gelang. So erreichten wir unsere Unterkunft für die nächsten Tage, das ‚The Royal Hawaiian Resort’, zur SPG ‚Luxury Collection’-Abteilung gehörend.
Auto abgegeben (US$ 33/Tag für Valet Parking!) und zum Check-In. Ich wusste schon im Vorfeld, dass meine SNA nicht durchgegangen sind, das Hotel wohl zu 100% ausgebucht ist. So gab es auch nur einen Upgrade auf eine Tower-Zimmer
(Badezimmer mit ‚japanischem’ WC)
mit Pool- & Meerblick.
Tasche ausgepackt und schon den Nachteil dieses speziellen Zimmers erfahren müssen: da es im 2. Stock direkt gegenüber des Aufzugs liegt, ist es extrem laut. Vom Balkon hört man das direkt darunterliegende Restaurant, durch die Türe das ‚Ding-Dong’ des Lifts und jedes Wort der Unterhaltung der Wartenden.
An der Rezeption angerufen und mitgeteilt bekommen, dass heute kein anderes Zimmer verfügbar ist, dass man uns Morgen ein ruhigeres Zimmer geben würde. Super, wieder ein- und auspacken.
Wir sind fertig, total am Ende. So eine Reise ans andere Ende der Welt (12 Stunden Zeitunterschied) schlaucht!