1. Das System des Stärkeren (des Übernehmenden) wird weitergenutzt, komme was wolle. Deutsche Mentalität: Keine Schwäche eingestehen, lieber alles neu in-house entwickeln anstatt sich von Eingliederungen und deren Mitarbeitern auf der Nase rumtanzen zu lassen. Ich sag nur Allianz und Vereinte... gibt genug Beispiele.
2. Mit der Postbank-Infrastruktur hat die db schon neuartige und überlegene Systeme im eigenen Hause, die leider verschwinden werden.
3. WC Bank in der EDV mit db gleichzusetzen ist schon ein Zeichen.
4. Diese Programmiersprachen und Mainframe sind überall aktuell. Nur weil manche meinen, man müsse Neuere nutzen, sind sie nicht veraltet.
Hast du geschaut zu welcher Zeit ich den Beitrag geschrieben habe? Manchmal ist man schon erschöpft oder noch nicht ganz wach und dann passieren solche Fehler. Allerdings nicht alles, was du hervorgehoben hast, ist fehlerhaft: „Chance nutzen und (etwas tun)“ gibt es durchaus:
https://lmgtfy.com/?q="die+Chance+nutzen+und"&s=t
Nun zu den eigentlichen Punkten:
1. Das ist kein ausschließlich deutsches Phänomen. Auch in anderen Ländern werden Banken zusammengelegt und standardmäßig wird alles auf das System des Übernehmenden übertragen. Das ist im Normalfall nichts außergewöhnliches. Nur in diesem Fall wäre die DB gut beraten, ihre Systemlandschaft zu modernisieren. Ein möglicher Weg wäre es eben ein System einer übernommener Bank zu nehmen. Dann weiß man schon im Voraus, wie gut oder auch schlecht sich das System schlägt. Man kann auch den Komplexen vorbeugen, in dem man nicht darüber öffentlich informiert, dass man auf ein System einer übernommener Bank umsteigt. Ansonsten gibt es auch einige Institute, die kein eigenes System entwickelt haben, sondern auf eine Fremdentwicklung setzen. Die herumtanzende Mitarbeiter sind eine Sache für das Management der Bank.
2. Ich bin mir bewusst dieser Lage. In der Presse gab es mal Berichte über den angeblich geplanten Umstieg auf das System der Postbank, mal Berichte über Umzug der Postbankkunden auf die Systeme der Deutschen Bank. Sollte es zum Letzten kommen, dann werden es die Kunden der Postbank wahrscheinlich nicht besonders gutheißen.
3. Niemand hat gesagt, dass die Institute direkt vergleichbar sind. Sehr wahrscheinlich geht es dir um die Größe der Systemlandschaften. Ja, der Unterschied ist riesig. Gute Systeme für solche Zwecke sollten sich skalieren lassen. Ansonsten ich habe nicht mal angedeutet, dass alles auf die Systeme einer übernommener Bank zu übertragen wäre. Die Grundfunktionen wären jedoch sicherlich vorhanden und vielleicht ließen sich einige Sachen modular anbinden und wenn nicht dann könnte man die sonstige Systeme entsprechend neu schreiben und konsolidieren. Das wäre jedoch leider ein längerfristiger Projekt.
4. Niemand hat was gegen Mainframes, auch wenn der Trend seit Jahren in die Richtung der Rechenzentren mit Servern auf Basis herkömmlicher PC geht, da einfacher und billiger zu skalieren. Im Umfeld der Banken (aber nicht nur) ist eine Sprache der älteren Sprachen besonders oft anzutreffen: COBOL aus den 1960ern. Der Sprache werden u.a. die mangelnde Struktur, Probleme mit der Kompatibilität (bis 2001 gab es bereits 300 Dialekte), Isolation von der Informatik als Wissenschaft (um sich mehr über die Geschäftsprobleme zu kümmern, was dazu geführt hat, dass die Sprache an den Hochschulen nicht behandelt wurde) bemängelt. Mehr zu der Kritik kann man z. B. auf englischsprachiger Wikipedia nachlesen:
https://en.wikipedia.org/wiki/COBOL#Criticism_and_defense
Dazu kommt es auch, dass es mehrere Berichte in der Vergangenheit darüber gab, wie die Banken, die solche Systeme weiterhin verwenden, die Entwickler aus dem Ruhestand holen mussten, weil auf dem Arbeitsmarkt nicht besonders viele Leute gibt, die diese Sprache noch können. Auch nicht jeder möchte sich mit den Bankensystemen herumschlagen. Ein gutes Artikel findet man z. B. hier:
https://www.golem.de/news/job-portraet-die-cobol-cowboys-auf-wichtiger-mission-1812-138054.html
Ich gebe zu, wer nicht aus der Branche ist, wird möglicherweise nicht alles verstehen. Da kann man leider wenig machen, außer sich informieren lassen.