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Wirecard AG

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dplane

Erfahrenes Mitglied
04.01.2017
1.702
1.209
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Da wir mit Kukies nun auch Goldman Sachs an Bord haben, wäre ich mittlerweile fast enttäuscht, wenn nicht noch die folgenden Themen touchiert werden:

- 1MDB-Skandal (vielleicht kommen da die 1,9 Mrd her?)
- Trump bzw. US-Geheimdienste (sind ja grundsätzlich immer am Start)
- Iran (geht auch immer)

[/Sarkasmus]
 

DennyK

Erfahrenes Mitglied
09.09.2019
3.446
2.197
Im nachhinein bin ich sehr froh nur knapp 6% vom Depot in Wirecard investiert gewesen zu sein.
Trotzdem ist es einfach ärgerlich, mit sowas konnte man trotz FT Reportagen irgendwie trotzdem nicht rechnen. Wenn man sich das mal alles durchliest was da jetzt rauskommt ist schon echt der Hammer.
Da muss man sich echt fragen, warum vorher niemand so genau recherchiert hat. Von mir aus sollte da ruhig ein paar obere Personen ihren Hut nehmen, sowas darf eigentlich nicht passieren.
Immerhin haben wir schon eine Bürokratie welche vieles extrem schwer macht und dann geht sowas einem DAX Konzern durch...
 

wizzard

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.163
3.077
..., mit sowas konnte man trotz FT Reportagen irgendwie trotzdem nicht rechnen. ...

Ich weiß, hinterher schlau daher reden, ist keine Kunst, aber nach den FT-Veröffentlichungen hätte ich diesen Wert nichtmal mehr mit der Beißzange angefasst bzw. die Reißleine gezogen, wenn ich dort investiert gewesen wäre (zumindest hätte ich über Put abgesichert, wenn ich partout hätte dabei bleiben wollen).

Ich schaue mir bei Aktien- oder Anleiheninvestments auch immer ganz gerne die verantwortlichen Personen an und immer, wenn ich Braun und/oder Masalek irgendwo in den Medien gesehen habe, war mir klar, dass ich diesen schmierigen Typen und Blendern kein Geld anvertrauen werde. Das mag jetzt überheblich klingen, aber ein bisschen Menschenverstand und gesundes Bauchgefühl können auch an der Börse manchmal nicht schaden.

WC erinnert mich irgendwie an die Pleiten von MS Deutschland oder KTG Agrar, wo auch jeder sagte, das hätte man nicht ahnen können. Ich habe auf W:O immer vor einem Investment gewarnt, aber (fast) keiner wollte auf mich hören. Man brauchte sich doch nur diesen Hofreiter und seine Vita anzuschauen, um zu erkennen, dass man einen Betrüger vor sich hat.

Bevor ich mir von solch windigen Typen 8% versprechen lasse, nehme ich lieber 4% von ehrlichen Kaufleuten ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

wizzard

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.163
3.077
Der WC-Aktie geht jetzt auch langsam aber sicher die Luft aus.

2020-07-20 15_03_22-WIRECARD Aktie_ Aktienkurs & Charts _ comdirect Informer.jpg

Nur noch 1,56€ vom fairen Wert entfernt.
 

Kundschafter

Aktives Mitglied
23.11.2018
249
14
Im nachhinein bin ich sehr froh nur knapp 6% vom Depot in Wirecard investiert gewesen zu sein.
Trotzdem ist es einfach ärgerlich, mit sowas konnte man trotz FT Reportagen irgendwie trotzdem nicht rechnen.
Mich haben die ganzen Geschichten davon abgehalten, überhaupt ein Konto dort zu eröffnen.
Ob das Versprechen der gesetzlichen Einlagensicherung greift, möchte ich lieber nicht ausprobieren.

Die Frage, wie Wirecard 4-mal so viel am Zahlungsgeschäft verdient, wie vergleichbare Unternehmen, stand auch seit 2018? im Raum.

Allein wie Wirecard angefangen hat, andere Firma übernehmen, um über deren Mantel an der Börse zu sein, hat ein Geschmäckle.

Wenn man sich das mal alles durchliest was da jetzt rauskommt ist schon echt der Hammer.
Es war schon jede Menge bekannt, aber die Behörden/Politik haben zu Wirecard gehalten.
Wirecard hat übrigens den ehemaligen libyschen Geheimdienstchef angeheuert, um Journalisten einzuschüchtern. Und Menschen in Grund und Boden geklagt.

Die Faktenchecker von Correctiv behaupten heute noch, die Corona Soforthilfe des Freistaates Bayern werde nicht mit der Bundeshilfe verrechnet und alles anderes sei Fake News.
Dabei steht es in der aktuellsten Verordnung des Freistaat Bayern drin.

Kritische Berichte zu Wirecard sind genauso als Fake News gebrandmarkt worden.

Da muss man sich echt fragen, warum vorher niemand so genau recherchiert hat.

Ich würde an deiner Stelle mal eine Journallistenkonferenz in Deutschland besuchen.
Die erzählen offen, daß alles auf Twitter steht und man nicht recherchieren müsse. Über etwas diskutieren wollen und könnten die nicht. (Allgemeinwissen wirklich gleich null).
Muß man erlebt haben, sonst glaubt man es nicht.

Von mir aus sollte da ruhig ein paar obere Personen ihren Hut nehmen, sowas darf eigentlich nicht passieren.
Da wird kaum etwas passieren.

Immerhin haben wir schon eine Bürokratie welche vieles extrem schwer macht und dann geht sowas einem DAX Konzern durch...
In Deutschland dienen Gesetze und Behörden vor allem dazu, Menschen in Sicherheit zu wiegen.

Von der Bürokratie profitieren vor allem die Großkonzerne, die können sich das leisten. Die Kleinen bleiben halt auf der Strecke.

Die vielen kleinen Metzgereien sind auch mit Hygienevorschriften usw. platt gemacht worden.
 
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Frank N. Stein

Erfahrenes Mitglied
04.04.2020
8.317
11.122
der Ewigkeit
wenn ich Braun und/oder Masalek irgendwo in den Medien gesehen habe, war mir klar, dass ich diesen schmierigen Typen und Blendern kein Geld anvertrauen werde.

WC erinnert mich irgendwie an die Pleiten von MS Deutschland

Bevor ich mir von solch windigen Typen 8% versprechen lasse, nehme ich lieber 4% von ehrlichen Kaufleuten ;)

Wobei aber die Deilmann Sisters optisch weit attraktiver rüberkamen als die Herren Braun und Masalek. ;)
 

Amic

Erfahrenes Mitglied
05.04.2016
7.151
758
Trotzdem ist es einfach ärgerlich, mit sowas konnte man trotz FT Reportagen irgendwie trotzdem nicht rechnen. Wenn man sich das mal alles durchliest was da jetzt rauskommt ist schon echt der Hammer.
Da muss man sich echt fragen, warum vorher niemand so genau recherchiert hat.
Doch, eigentlich hätte man genau damit "rechnen" können.
Und es wurde auch durchaus von einigen recherchiert - mit Fakten, Zahlen und deren (berechtigter) Hinterfragung.

Wenn man sich das mal alles durchliest was da jetzt rauskommt ist schon echt der Hammer.
Unfassbar finde ich eigentlich nicht, was jetzt rauskommt. Unfassbar finde ich eher, wieviele vorher die Fragen und Fakten ignoriert oder vom Tisch gewischt haben, die schon im Raum standen. Und wieviele einfach blind "geglaubt" haben, an die Story.
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
12.397
6.570
Trotzdem ist es einfach ärgerlich, mit sowas konnte man trotz FT Reportagen irgendwie trotzdem nicht rechnen. Wenn man sich das mal alles durchliest was da jetzt rauskommt ist schon echt der Hammer.
Da muss man sich echt fragen, warum vorher niemand so genau recherchiert hat. Von mir aus sollte da ruhig ein paar obere Personen ihren Hut nehmen, sowas darf eigentlich nicht passieren.
Immerhin haben wir schon eine Bürokratie welche vieles extrem schwer macht und dann geht sowas einem DAX Konzern durch...

Wo genau siehst Du denn die Versäumnisse?
Wem man fraglos einen Vorwurf machen kann, das ist EY, die all die Jahre den Abschluss testiert haben (ergibt sich daraus eigentlich eine Haftung Dritten gegenüber wie z.B. Anlegern?).
Aber wem sonst? Insbesondere welche Behörde hat hier etwas versäumt? Ist z.B. BaFin nicht ausschließlich für die Wirecard Bank zuständig, und dort wurde bislang noch nichts Unsauberes bekannt?
Die ganzen Lobby-Geschichten, die jetzt rauskommen, sind sicherlich je nach Sicht ein politischer Skandal, aber das ist erstmal unabhängig von der Bilanzbetrügereien, die jetzt zutage kommen. Das wäre genauso zu bewerten, wenn die 1,9 Mrd. sicher auf den Philippinen lägen.
Und ja, es gab ja Leute, die recherchiert haben und darüber sogar veröffentlicht, aber so einfach ist es eben auch nicht, einen solchen Betrug auszumachen; und wenn EY sagt, Abschluss i.O., wer sollte dann eine Veranlassung sehen, von nicht vorhandenen 1,9 Mrd. auszugehen?
 

marima

Erfahrenes Mitglied
06.02.2018
296
5
Was ich mich so ein bisschen frage ist, warum Herr Marsalek so gedeckt wird von mindestens einem Land.
Was hat er dem Land gegeben, dass es sich lohnt ihn in Obhut zu nehmen?

[SPEKULATION]
Wenn ich meine Gedanken so schweifen lasse:

  • Wirecard ist eines der größten Kreditkarten-Abrechner und Issuer weltweit, soweit ich weiß.
  • Wenn ich eine Kreditkarte in Europa brauche, so kann Wirecard diese ausstellen. In Australien - soweit mir bekannt - ebenso. Man könnte nun noch weitere Länder nennen. Dies schafft kein anderes mir bekanntes Unternehmen so global.
  • Wirecard wird bestimmt in diesen Ländern auch die Abrechnungen für die Läden vorgenommen haben (Acquiring)

Somit liegen Wirecard eine riesige Menge an Zahlungsinformationen vor.
Sie wissen wann man wo eingekauft hat, wenn man selbst eine Kreditkarte von Wirecard nutzt.
Sie wissen aber auch bei Fremdkarten, wann man wo eingekauft hat, wenn der Händler Wirecard nutzt. Und dies nahezu weltweit.

Vielleicht wurden hier ja Informationen weitergegeben, über Leute, die von einem Geheimdienst überwacht werden sollten.
Nehmen wir an, der Russische Geheimdienst möchte gerne Personen die Kreditkarten von einzelnen überwachen. Dies kann er jedoch primär nur im Inland, nicht jedoch im Ausland. Er könnte nun versuchen jemanden bei VISA oder Mastercard einzuschleusen, der die Informationen weitergibt. Aber als Russe dürfte das in den USA nicht ganz so leicht sein.
Da hat man sich an Herrn Marsalek gewandt. Ihm eine Liste an Zielpersonen zukommen lassen und er hat die Zahlungsströme gefiltert und an Russland weitergeleitet. Im Gegenzug wurde ihm Sicherheit versprochen.
[/SPEKULATION]

Dies ist eine rein spekulative Theorie und beruht auf keinen fundierten Beweisen oder sonst etwas.
 
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S

sir_hd

Guest
Wenn wir eines aus der Sache gelernt haben: Möglich ist inzwischen (fast) alles.
 

DennyK

Erfahrenes Mitglied
09.09.2019
3.446
2.197
Ich weiß, hinterher schlau daher reden, ist keine Kunst, aber nach den FT-Veröffentlichungen hätte ich diesen Wert nichtmal mehr mit der Beißzange angefasst bzw. die Reißleine gezogen, wenn ich dort investiert gewesen wäre (zumindest hätte ich über Put abgesichert, wenn ich partout hätte dabei bleiben wollen).

Ich schaue mir bei Aktien- oder Anleiheninvestments auch immer ganz gerne die verantwortlichen Personen an und immer, wenn ich Braun und/oder Masalek irgendwo in den Medien gesehen habe, war mir klar, dass ich diesen schmierigen Typen und Blendern kein Geld anvertrauen werde. Das mag jetzt überheblich klingen, aber ein bisschen Menschenverstand und gesundes Bauchgefühl können auch an der Börse manchmal nicht schaden.

WC erinnert mich irgendwie an die Pleiten von MS Deutschland oder KTG Agrar, wo auch jeder sagte, das hätte man nicht ahnen können. Ich habe auf W:O immer vor einem Investment gewarnt, aber (fast) keiner wollte auf mich hören. Man brauchte sich doch nur diesen Hofreiter und seine Vita anzuschauen, um zu erkennen, dass man einen Betrüger vor sich hat.

Bevor ich mir von solch windigen Typen 8% versprechen lasse, nehme ich lieber 4% von ehrlichen Kaufleuten ;)

Ja, es klingt wirklich überheblich.
Im nachhinein sagen das viele, und alle wollen gewarnt haben... sorry, aber das lese ich ständig. Ich war auch schon in Wirecard investiert, bevor der erste FT Artikel Anfang 2019 erschienen ist.
Und trotzdem konnte monatelang nichts handfestes nachgewiesen werden. Wenn es doch so offensichtlich war, das Wirecard betrügt, wieso konnte das Kartenhaus so lange stehen?
Hätten die ganzen Prüfer und Aufsichten einen richten Job gemacht, dann hätte man das ganze schon viel früher durchblicken können.

Hätte hätte Fahrradkette...

Ich hab zum Glück viele andere Aktien, welche meine kompletten Wirecard Verluste bereits jetzt schon ausgeglichen haben.
 

DennyK

Erfahrenes Mitglied
09.09.2019
3.446
2.197
Wo genau siehst Du denn die Versäumnisse?
Wem man fraglos einen Vorwurf machen kann, das ist EY, die all die Jahre den Abschluss testiert haben (ergibt sich daraus eigentlich eine Haftung Dritten gegenüber wie z.B. Anlegern?).
Aber wem sonst? Insbesondere welche Behörde hat hier etwas versäumt? Ist z.B. BaFin nicht ausschließlich für die Wirecard Bank zuständig, und dort wurde bislang noch nichts Unsauberes bekannt?
Die ganzen Lobby-Geschichten, die jetzt rauskommen, sind sicherlich je nach Sicht ein politischer Skandal, aber das ist erstmal unabhängig von der Bilanzbetrügereien, die jetzt zutage kommen. Das wäre genauso zu bewerten, wenn die 1,9 Mrd. sicher auf den Philippinen lägen.
Und ja, es gab ja Leute, die recherchiert haben und darüber sogar veröffentlicht, aber so einfach ist es eben auch nicht, einen solchen Betrug auszumachen; und wenn EY sagt, Abschluss i.O., wer sollte dann eine Veranlassung sehen, von nicht vorhandenen 1,9 Mrd. auszugehen?

Die BaFin ist hat das Leerverkaufen für Wochen verboten, auf welcher Grundlage? Anscheinend muss man ja davon ausgegangen sein das etwas nicht mit den Vorwürfen stimmt. Aber es wurde nie final aufgeklärt und die BaFin hatte über 1 Jahr Zeit bis dann zum großes Crash gekommen ist. KPMG hatte Probleme die Summen zu verifizieren, wieso EY bis dahin nicht? Wie kann man etwas prüfen und attestieren , wenn man dafür gar keine Unterlagen bekommt? Und wenn das ganze Jahrelang so ging, dann dürfte es Jahrelang dafür keine richtigen Unterlagen gegeben haben. Und genau weil EY ja für die anderen Jahre den Abschluss attestiert hat ist das für die Anleger natürlich noch ärgerlicher.

Natürlich ist niemand 100%ig sicher vor solchen Betrug, aber es gab eben die Anzeichen und Vorwürfe. Trotzdem hat man viel zu lasch an einer Aufklärung gearbeitet, ist jedenfalls meine Meinung.
 
Zuletzt bearbeitet:

dplane

Erfahrenes Mitglied
04.01.2017
1.702
1.209
Es ist einfacher die Gegenfrage zu beantworten, nämlich wer keine Versäumnisse zu beklagen hat:

In der Posse sehe ich da nur die FT, die trotz widriger Umstände Ihrem Job nachgegangen ist. KPMG hat sich im Rahmen der Sonderprüfung zumindest nicht komplett weggeduckt. Und bemitleiden kann man die niederen Leute im Audit bei EY, da diese eh nur als Lemminge den Ansichten der Partner folgen oder entsprechend das Unternehmen verlassen koennen. War für die aber bestimmt auch eine lehrreiche Zeit :D

Die BaFin macht sich extrem unglaubwürdig, wenn sie nunmehr auf die großen Aufsichtslücken hinweist, die sie vorher niemals nicht gesehen haben will. Man wusste schon Anfang 2019 über Ungereimtheiten Bescheid und hat die Hinweise bei den Amateuren (oder besser: dem einen Amateur, der vermutlich noch immer prüft) bei der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung abgeladen. Hinzu kommt das rechtliche Vorgehen gegen Journalisten wegen Marktmanipulationen, wo ich jetzt nicht davon ausgehe, das dies für die weitere Aufklärung besonders hilfreich war. Das alle übergeordneten Instanzen bis hin zur Bundesregierung involviert waren zeigt sich ja erst langsam, aber Lorbeeren scheint sich dort offenbar auch niemand verdient zu haben. Nur bei Spitzberg Partners hat da noch die Kasse geklingelt, aber der dortige Kollege hat ja eh keinen Ruf mehr zu verlieren.

Braun & Co. waren offensichtlich in jeglicher Hinsicht sehr gute Verkäufer, die Ihr Unternehmen sowohl bei Anlegern als auch bei politischen Entscheidungsträgern als Messias der deutschen Wirtschaft und Gegenspieler zu den Größen im Silicon Valley positionieren konnten. Spätestens mit dem Aufstieg in den DAX (passenderweise durch Ablösung der Commerzbank) war das Märchen perfekt und nunmehr galt "Es darf nicht sein, was nicht sein darf". Schließlich ist es ja ein DAX-Unternehmen, das somit auch gewissermaßen Deutschland und seine technologische Vorreiterrolle repräsentiert.

Was sich hier nunmehr zeigt ist ein kollektives Versagen auf allen Ebenen, wie man es vorher nur in Bananenrepubliken für möglich gehalten hätte.

Die Ganze Agenten-Chose um Marsalek dürfte viele der Involvierten nun sogar erfreuen. Man hat schließlich einen Scapegoat gefunden, der die ganze Geschichte schön auf das persönliche Level verlagert.
 
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Mincemeat

Erfahrenes Mitglied
25.10.2018
2.028
6
Manx
EY ist so gut wie tot.
Nicht ernsthaft nachzufassen nachdem belastende Unterlagen im Web verfügbar waren UND nach den FT Artikeln ist grob fahrlässige oder vorsätzliche Schädigung vieler Leute.

Zum Beispiel einen Kontostand von 1,9 Mrd€ ungeprüft zu lassen, kann ich mir nur damit erklären, dass WC die Prüfer von EY zusätzlich schwarz bezahlt hat.

EY wird mit Schadenersatzklagen überhäuft werden.
 
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DennyK

Erfahrenes Mitglied
09.09.2019
3.446
2.197
Ich bin gespannt was bei den Klagen gegen EY wirklich rumkommen wird.
Das EY daran zugrunde geht kann ich mir aber irgendwie nicht vorstellen. Wobei ich mir solch einen Betrug wie von Wirecard begannen vorher auch nicht vorstellen konnte ;-)

Hatte aber irgendwo was gelesen das EY eh nur bis zu einer bestimmten (kleinen) Höhe haftet.
 

Mincemeat

Erfahrenes Mitglied
25.10.2018
2.028
6
Manx
Ich bin gespannt was bei den Klagen gegen EY wirklich rumkommen wird.
Das EY daran zugrunde geht kann ich mir aber irgendwie nicht vorstellen. Wobei ich mir solch einen Betrug wie von Wirecard begannen vorher auch nicht vorstellen konnte ;-)
Hatte aber irgendwo was gelesen das EY eh nur bis zu einer bestimmten (kleinen) Höhe haftet.
Bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit wird sich die Haftung kaum auf einen kleinen Betrag begrenzen lassen.

Anderson Consulting z.B. war nach der Enron-Geschichte tot.
 

mattes77

Erfahrenes Mitglied
14.06.2016
3.115
1.647
Ich glaube nicht, dass EY zugrunde geht. Auch bei der Finazkrise haben die Prüfer geprüft und die Ratingagentueren Bewertungen abgegeben! Keine wurde dafür zur Verantwortung gezogen!(n)
 

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
5.238
4.488
GRQ + LID
  1. Anderson Consulting gibt es nicht, ich denke ihr redet von Andersen Consulting
  2. Andersen Consulting wurde aber 2000 von Arthur Andersen LLP abgespaltet und umbenannt in Accenture
  3. Arthur Andersen LLP (die Wirtschaftprüfer) wurde beschuldigt involviert zu sein in kriminelle Handlungen, z.B. das Vernichten der Akten die mit den Enronprüfungen zu tun hatten. Noch bevor die Lizenz zum Prüfen von amerikanische börsennotierten Unternehmungen eingezogen wurde von der SEC, hat Arthur Andersen LLP sie schon selbst abgegeben. Freispruch folgte, der Name ist aber kaputt. Die Firma an sich gibt es aber sehr wohl noch.
 
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Amic

Erfahrenes Mitglied
05.04.2016
7.151
758
Freispruch folgte, der Name ist aber kaputt. Die Firma an sich gibt es aber sehr wohl noch.
Offensichtlich war der Name aber noch gut genug, um die Namensrechte zur Verwendung zu kaufen. :p

Obwohl bzw. weil die heutigen Nutzer (wenn ich das richtig sehe), die sich in Andersen umbenannt haben, kein Rechtsnachfolger von Andersen Consulting bzw. Arthur Andersen sind.
 
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Reaktionen: MaxBerlin

nacho.gll

Erfahrenes Mitglied
10.03.2017
686
593
Leoben, AUT
In Österreich quasi das gleiche Spiel bei der Commerzialbank Mattersburg. Bei einer Bilanzsumme von 800 mio fehlen bis zu 500 Mille. Über 10 Jahre wurden Bilanzen gefälscht. Die Wirtschaftsprüfer haben weggesehen oder waren blind. Es gab 2015 eine Anzeige, die im Sand verlief. Die Privatkunden dürften noch gut davonkommen, die Firmenkunden ziehen jetzt aber einen Rattenschwanz hinterher. Am Freitag wird über das Schicksal des örtlichen Bundesligaklubs entschieden (der Bankdirektor war gleichzeitig Präsident des Fußballvereines). Barracuda, die Firma die das Novarock veranstaltet und mehrheitlich der Eventim gehört, fällt um 34 Mille um. Auch andere Firmen verlieren Millionenbeträge. Und dabei ist der 31.8. noch gar nicht da (in AT andere Frist der Insolvenzamnestie als in DE). Der Herbst wird knackig...
 

Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
5.238
4.488
GRQ + LID

Danke für das Kompliment. Lesen wir noch mal zurück:

Die Erfahrungen gingen nicht verloren - der deutsche Anderson Consulting-Ableger ging weitgehend in Ernst & Young auf. :D

Dein Artikel aus 2002 handelt aber von Arthur Andersen LLP, die Wirtschaftprüfer. Consulting und Prüfung mischen nicht, dazwischen gehört einen Chinese Wall.

Wie gesagt, schon 2000 trennten sich die Wege von Andersen Consulting und Arthur Andersen LLP, Andersen Consulting wurde dann umbenannt in Accenture. Dass die Arthur Andersen LLP Firmanten (vor allem im Ausland) nach der Enronpleite zu anderen Firmen gegangen sind, habe ich nie angezweifelt. Es sind aber eben die Prüfer, nicht die Consultingjungs/Mädels die explizit erwähnt wurden.
 
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