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Naja in den USA hat eigentlich jeder meiner Freunde aus der (gehobenen) Mittelschicht ein eigenes Haus und ein Aktiendepot, wer vernünftig verdient hat und den Kindern nicht das allerbeste finanziert setzt sich mit ca. 60 zur Ruhe und geniest sein Leben.
Ich habe eine Menge Freunde dort die alle wie ich eine sehr unruhige Biografie hatten und erst jenseits der 30 den Ernst des Lebens begriffen. Im Vergleich mit meinen US Freunden liege ich in Punkto Vermögen im letzten Drittel, im Vergleich mit meiner Abschlussklasse aus DE liege ich im oberen Drittel.
Liegt aber auch stark daran das Immobilienfinanzierungen in den USA ganz anders laufen als bei uns, und das man sich mit Immobilien eben nach oben arbeiten kann.. Ein Bekannter hat mit einem Haus für 80K USD in South Carolina angefangen, heute ist sein Haus in Nashville wahrscheinlich mehr als 2 Millionen USD wert - alles ohne jemals Eigenkapital eingesetzt zu haben (ausser den Raten), als er das erste Haus gekauft hat war er Roadie für eine Band, mit 1000USD/Woche.
In den USA gehst du zur Bank und sagst "Ich bin Musiker" und die Bank finanziert nach einem kurzem Check das Haus
Ähh doch.
Mein Brutto war die Lohnsumme inkl Lohnnebenkosten, das sollte eben sehr skizziert sein, ohne KKs, RV usw. usw.. Dein Szenario stimmt nur beim B2B Geschäft, beim B2C Geschäft kann sich der Kunde die Ust. nicht zurückholen und daher läuft die Steuer beim Kunden unter "Kosten".
Wenn deine Theorie stimmen würde, dann wäre die aktuelle MwSt. Erhöhung in der Gastro vollkommen egal, ist sie aber nicht. Der Gastwirt muss jetzt um die gleiche Lohnsumme zahlen zu können 12% mehr Umsatz machen - die er direkt an den Staat weiterleitet.
Ist alles ein wenig komplexer, aber so dürfte man das wohl verstehen.
Ganz so einfach ist es nicht mehr. Seit der Bankenkriese ist die Finanzierung eines Hauses nicht mehr ganz so simpel wie es noch vor 20 Jahren war. Aber es ist ohne Frage so, dass Amerikaner ganz anders ueber eine Immobilie denken als wir, es wird meist wirklich als Investment gesehen, ohne eine grosse emotionale Bindung. Zuviel Equity im Haus wird als "unwirtschaftlich" angesehen und das Haus upgegradet. Man kauft sein erste Starter Home mit Mitte 20, upgraded spätestens Anfang 30, mit 40 zieht an in ein grosses Haus in einem Vorort und dann verkauft man das wenn die Kinder aus dem Haus sind. Drei bis 4 Hauswechsel sind normal, 6 bis 7 nicht ungewöhnlich.
Die Tatsache dass Mieten teurer als Kaufen ist, insbesondere als man noch de Hypothekenzinsen von der Steuer absetzen konnte, macht mieten einfach wirtschaftlich unattraktiv.
DAs ganze geparkt mit dem "Unternehmersinn" den fast jeder Amerikaner in sich hat zeigen die Erfolge....