ich bin der Meinung, das kaum ein Robo-Adviser den Markt schlägt.
https://www.focus.de/finanzen/boerse/robo-advisor_id_9142131.html (selbst offensiv)
Für mich ist der Markt z.b. MSCI World.
Die, welche ETF´s für ihre Strategie verwenden, nehmen die regulären ETF Kosten zuzüglich eigene Kosten und Depotkosten. Die Anbieter, welche auf ETF verzichten und nur Aktien und Anleihen verwenden, nehmen Servicegebühren und bis zu 10% Erfolgsprämien. (Solidinvest)
Jetzt sollte man sich folgende Fragen stellen?
Was bedeutet mir Sicherheit?
Was bedeutet mir Liquidität? (Laufzeit)
Welchen Betrag ist man bereit zu investieren?
Welche Erwartungen hat man an seine Investition? (Ertrag)
Was kostet mich mein Einsatz?
Jeder kann seinen Antworten eine unterschiedliche Gewichtung unterstellen.
Gebe ich jetzt 5.000 Euro in einen Robo Advisor oder einem Social-Trading-Kanal.
Vorteil: -> Keine eigene Arbeitskraft/zeit
Nachteil: -> Gebühren trotz ausgewählten Risiko
-> macht der Robo Advisor jetzt 10%, mache ich 500 Euro ohne eigenen Aufwand Minus nochmal Gebühren von 50-100 Euro
-> macht der Robo Advisor jetzt -10%, verliere ich nur 500 Euro ohne eigenen Aufwand Minus nochmal Gebühren von 50-100 Euro
Kaufe ich mit den 5.000 Euro einen ETF MSCI World, habe ich auch keinen Aufwand und in 2 von 3 Fällen schlägt er den Robo Adviser! Also ist hier die Wahrscheinlichkeit
das ich mit dem einfachen Invest besser laufe höher. ( hier noch mal die 3 Szenarien -> Robo Advisor schlägt den Markt um mehr als 1%, wäre Robo Advisor besser, -> Robo Advisor schlägt den Markt nicht, ist der ETF besser -> Robo Advisor ist gleich dem Markt, ist aufgrund des Gebührenvorteils auch wieder der ETF besser)
Wenn man sich nun die Auswertung auf Focus von 12 Robo Advisor anschaut, schlägt kaum einer/keiner auf 3 Jahre den MSCI World.
Will man sich mit dem Thema Investieren beschäftigen, gehört Eigeninitiative dazu. Diese muss man am Ende vielleicht auch in Geld ausdrücken. Man sollte vielleicht einen Mindeststundenlohn von 20 Euro ansetzen. Wenn man einzelne Titel kauft, sollte man vielleicht 2h pro Woche an Zeit investieren, sind im Jahr halt gute 2.240 Euro. (sicherlich kann man auch einen weit höheren Stundensatz ansetzen, allerdings kann man auch den Spass- bzw. Hobbyfaktor mit berücksichtigen)
Ich denke der gesunde Mix macht es. Man sollte einen gewissen Betrag Einmal und monatlich in ETF/Fonds investieren ( in meinen Augen keine Robo Advisor ) und wenn man der Meinung ist, man könnte mit eigenen Investitionsentscheidungen einen höheren Ertrag erzielen, dann sollte man den Aufwand hierzu auch berücksichtigen.
Ich z.b.hab einen relativ lange Watchlist und hierzu noch eine Excel Tabelle. Auf die Watchlist kommt für mich ein Unternehmen, welches in meinen Augen Potential hat und wo auch für mich die Zahlen stimmen (KGV, KUV und KBV), ich versuche keine Gerüchte zu kaufen (klappt nicht immer).
Die Excel Liste gibt mir in wenigen Zahlen heraus, seit wann hab ich die auf der Watchlist, was ist in dieser Zeit mit dem Kurs passiert und wie haben sich die 3 oben genannten Zahlen verändert. So versuche ich zu priorisieren.
Es wird Betrag X dort investiert. Bei Kurssteigerung von 25%-50% (je nach Veränderung der oben genannten Kennziffern) wird 1/3 verkauft und aus dem Erlös ein weiterer Titel auf der Watchlist erworben. Ihr könnt euch natürlich vorstellen, das bei einzelnen Titel der 1/3 Verkauf 1 Monat bis 5 Jahre(oder natürlich auch nie) dauern kann. Wichtig ist mir, es wird nicht mit Verlust verkauft, ich sitze alles aus, bis zur Totalabschreibung.
Aller 3 Monate wird in diesen Kreislauf wieder ein gewisser Betrag X investiert.
Aktuell hab ich 67 Einzeltitel und 19 auf der Watchlist. Ich schaffe es leider gar nicht / bis gerade so meinen Ertrag (Entwicklung MSCI World plus eigenen Stundensatz) zu erzielen.
Also mein Fazit ist nach dem langen Post. Robo Adviser nein, aber mein Ansatz mit Einzeltiteln ist leider auch nicht besser also das stupide Invest, aber es macht mir halt ein wenig Spass....