Zinsen im Keller, Inflation recht hoch - Wie sichert ihr euer Vermögen?

ANZEIGE

Wie ist Eure Einschätzung zum 'Gesundheitszustand' des EUR?

  • Der EUR wird in der EU noch sehr lange Bestand haben.

    Abstimmungen: 243 63,6%
  • Der EUR ist für mich klinisch tot und ich erwarte früher oder später eine Währungsreform.

    Abstimmungen: 84 22,0%
  • Sparen bzw. eine Flucht in Sachwerte ist für mich unausweichlich.

    Abstimmungen: 117 30,6%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    382
  • Diese Umfrage wird geschlossen: .

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
520
Also beim MSCI World kann man ja über die US Dominanz meckern, sie kommt aber daher, das da auch das meiste Kapital steckt weltweit gesehen. Uns sooo schlecht haben sich die "Worlds" auf Dauer gegenüber anderen Mischungen nicht entwickelt.
Ich tendiere eher Zum MSCI oder FSTE 'All World' der die Emerging Markets mit einschließt.

Wem dann die US Dominanz immer noch zu hoch ist, der legt dann einfach einen weiteren Sparplan einer Region oder eines Landes nach seiner Wunschmischung an (EU, Deutschland, Japan, China, ....). Auch kann man nach Branchen und Themen ETFs finden - " Nachhaltig, Energie, Gesundheit, Wasserstoff, Rohstoffe, Edelmetalle .....". Auch kann man mal einmalig einen Fixen Betrag Anlegen, es muss nicht immer ein Sparplan sein.
Als eine art Bibel habe ich mir im Dez 21 mal von der "Finanztest" der Stiftung Warentest eine Art ETF Handbuch besorgt, das ist wie ein Referenz Handbuch für alle Kategorien,eine schöne Ergänzung zur Internet Stöberei.

Beim Gold habe ich auch den EUWAX Gold II ETC gegenüber dem Xetra Gold bevorzugt und Ende 2018 angelegt. Der ist inzwischen über 60% im Plus und längst steuerfrei.
Der Euwax hat nicht nur keine laufenden Gebühren, sondern bietet auch die physische Auslieferung in 100g Stücken kostenlos an. Meine Anlage ist denn auch in 100g teilbar.

Dafür gibt es aber beim Euwax einen Spread zu berücksichtigen - daher eignet sich für schnelles rein und raus der Xetra Gold besser, für langfristig eher Euwax Gold II.
Wer aber mit dem Gold kurzfristiger spekulieren will ist mit einem Gold Derivat vielleicht sogar besser bedient. Da kann man sich dann sich das passende mit niedrigem oder hohen Hebel aussuchen. Da sind wir dann aber auch schon grenzwertig mit dem Thema 'Vermögenssicherung'.
 

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
Danke, Flyglobal.
Re Gold: Mir ist noch nicht ganz klar, in was man hier investiert. Kauft der Anbieter dann reales Gold? Wenn man bei der Bank Gold kauft, bekommt man ja zumindest m.W.n. Gold ausgehaendigt.
"Der Euwax hat nicht nur keine laufenden Gebühren, sondern bietet auch die physische Auslieferung in 100g Stücken kostenlos an. Meine Anlage ist denn auch in 100g teilbar. "
Wieviel Wert sind denn die Anteile, wenn es hart auf hart kommen wuerde? 100g Stueck vs. virtuelles Gold (nenne ich das mal).
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.499
8.473
Danke, Flyglobal.
Re Gold: Mir ist noch nicht ganz klar, in was man hier investiert. Kauft der Anbieter dann reales Gold? Wenn man bei der Bank Gold kauft, bekommt man ja zumindest m.W.n. Gold ausgehaendigt.
"Der Euwax hat nicht nur keine laufenden Gebühren, sondern bietet auch die physische Auslieferung in 100g Stücken kostenlos an. Meine Anlage ist denn auch in 100g teilbar. "
Wieviel Wert sind denn die Anteile, wenn es hart auf hart kommen wuerde? 100g Stueck vs. virtuelles Gold (nenne ich das mal).
Das ist (wie quasi alle Gold ETCs) astreines Papiergold. Zwar kauft der Emittent das Gold physisch an und lagert es an einem sicheren Ort und man kann die Herausgabe physisch verlangen. Rechtlich aber handelt es sich dabei um eine Schuldverschreibung die der Emittent dir verkauft. Es besteht also ein Ausfallrisiko des Emittenten. Dieses sollte(!) aber durch das Gold gedeckt sein. Da es sich um Sondervermögen handelt würde das im Fall der Fälle auch nicht zur Insolvenzmasse zählen. Bei Veruntreuung (weniger Gold in der Lagerstätte als Gegenwert der Schuldverschreibungen) sähe die Sache natürlich schlechter aus.

Man sollte auch im Hinterkopf behalten, dass wenn man in Gold als Kapitalschutz investiert eigentlich einen Grundstock des Vermögens für worst case Szenarien absichern möchte. Im Falle von Papiergold ist das aber alles andere als gesichert. Der Staat kann bei extremen Verwerfungen an den Finanzmärkten auch Kapitalverkehrskontrollen einrichten und die Auslieferung des Goldes oder die Veräußerung der Anteile untersagen. Im Extremfall kann er den Anleger auch enteignen.

Das ist kein Plädoyer gegen Gold. Man sollte sich nur im Klaren darüber sein zu welchem Zweck man sich das ins Depot legt. Im Zweifelsfall ist der Besitz physischen Goldes vorzuziehen. Da stellen sich dann aber natürlich wieder andere Probleme.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
520
Longhaulgiant,
das hast du perfekt erklärt.

Was man macht ist letztendlich eine Risiko Abwägung zwischen einer rein physischen Anlage und einem Zertifikat mit Anrecht auf physische Lieferung. Die Frage bleibt was das im absoluten Ernstfall in beiden Fällen wert ist. Ich will mal sehen, wenn alle Euwax Gold ETC Besitzer alle ihre 100g Stücke fordern. Die liegen Physisch sicher nicht Versand vorbereitet in 100g zertifizierten Stücken rum.

Im Prinzip ist Physisches Gold vielleicht am sichersten. Aber man wird es ja nicht unter dem Kopfkissen aufbewahren wollen und insofern muss man es irgendwo halbwegs gesichert lagern.
Lagern an sicherer Stelle in einem Bankschließfach? An einem geheimen Ort zuhause (Geheimtresor, im Marmeladenglas. Außer Landes irgendwo (Schweiz?).

Ist das Bankschließfach im Falle von Restriktionen wirklich sicher? Auch alternative bankenunabhängige Lagerstätten?

Dann: Physisches Gold ist theoretisch einfach in die Welt transportiert, aber praktisch eher erschwert mobil, denn heimlich wird es nicht möglich sein es ohne Ausfuhrgenehmigung im Flieger zu transportieren.

Auch das Umsetzen von sagen wir 100g Stücken in eine neue Währung, andere Physische Werte wird in der Praxis nicht einfach sein.

Ich habe mich daher in Risiko und praktischer Abwägung dazu entschlossen "Mein Gold" der EUWAX anzuvertrauen wofür ich dann das Zertifikat erhalten habe und mich vorerst gegen die Physische Eigenlagerung entschieden, auch weil ich glaube, dass es im absoluten Ernstfall, wenn man die Zertifikate einfriert, einzieht oder enteignet, dass dies dann auch für Physisches Gold gilt und nur die Jagd nach dem Physischen Gold schwieriger wird. Die Auffassung kann sich natürlich igrendwann ändern.
 
  • Like
Reaktionen: bluesaturn

Zocky

Erfahrenes Mitglied
23.11.2015
2.036
122
ZRH
Ich persönlich bin eher gegen Gold, vorallem als Langfristanlage. Für mich ist Gold grundsätzlich wertlos, hat praktisch keine industrielle Verwendung und "erhält" den Wert nur durch seine Knappheit und wirft keine Rendite ab, nein, kostet sogar (Lagerung).

Die welche Gold kaufen und dies mit dem Hintergrund der Sicherheit, der Apokaplypse oder anderen Weltuntergangsszenarien kaufen, frage ich immer, und was macht ihr im Krisen- / Ernstfall? Wollt ihr mit euren 100 Grämmern oder Kilos oder gar Standardbarren einkaufen gehen? Ich denke, dann haben wir andere Probleme und da wird das Gold nicht weiterhelfen.

Jeder kann/soll machen was er will, soll aber die Szenarien auch bis zum Schluss durchspielen.
 
  • Like
Reaktionen: Snappy und TheDude666

WiCo

Erfahrenes Mitglied
05.01.2014
2.232
927
Ich persönlich bin eher gegen Gold, vorallem als Langfristanlage. Für mich ist Gold grundsätzlich wertlos, hat praktisch keine industrielle Verwendung und "erhält" den Wert nur durch seine Knappheit und wirft keine Rendite ab, nein, kostet sogar (Lagerung).
Als Weltuntergangsreserve würde ich mir immer den Keller mit Hochprozentigem füllen: haltbar, portionierbar, tauschbar, begehrt, weniger gefährlich, und kurz vor dem Meteoriteneinschlag kann man es auch noch selbst trinken.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
520
WiCo welch eine nette Alternative für die Hoffnungslosen!- Es ist was dran!
Gold ist eine Anlage und kann eine Reserve für neue Währungen sein. Genauso wie Immobilien, die aber durch einen Atomschlag auch kaputt gehen können.

Immer gilt es vor und Nachteile abzuwären, aber sowohl Gold, als auch Immobilien und in 3. Reihe Aktienkapital halte ich für besser als momentanes Währuingscash. Wenn Währungscash dann ist der Dollar immer noch stärker.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.499
8.473
Genauso wie Immobilien, die aber durch einen Atomschlag auch kaputt gehen können.
Wie in der Ukraine momentan zu beobachten braucht es dazu noch nicht mal nukleare Waffen. „Einfache“ Artillerie, Bomben und Marschflugkörper genügen um ein Haus selbst bei einem indirekten Treffer so stark zu beschädigen, dass es abgerissen werden muss.
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
520
Bei mir ist Crypto bisher eine Beimischung um auch etwas dabei zu sein. Nicht richtig eine Sicherung signiffikanter Werte.
 

Xray

Erfahrenes Mitglied
13.04.2017
1.993
1.056
Die welche Gold kaufen und dies mit dem Hintergrund der Sicherheit, der Apokaplypse oder anderen Weltuntergangsszenarien kaufen, frage ich immer, und was macht ihr im Krisen- / Ernstfall? Wollt ihr mit euren 100 Grämmern oder Kilos oder gar Standardbarren einkaufen gehen? Ich denke, dann haben wir andere Probleme und da wird das Gold nicht weiterhelfen.

Gold ist einfach extrem haltbares Geld. Sonst natürlich nichts. Und man sollte von Gold nicht mehr erwarten als von anderen Anlageformen. Ja, Gold kann man nicht essen. Erstaunlicherweise wird das immer nur bei Gold erwähnt, nie beim ebenfalls davon betroffenem 50-Euro-Schein, 1-Dollar-Schein, Aktien-Depot, Treasury, Lebensversicherungspolice oder Mietwohnung. Im genannten Ernst- oder Krisenfall hilft ein MSCI World ETF auch nicht. Und was aktuell mit der Ukrainischen Hrywnja gerade passiert ist, kann grundsätzlich auch mit dem Euro oder dem Dollar passieren. Dann helfen die im Ernstfall auch nichts. In einem solchen Fall kann man wenigstens versuchen, sein Gold über die Krise hinwegzuretten. Dafür ist es dann wirklich gut, denn der Start nach der Krise wird dann sehr viel einfacher.
Natürlich muss man dafür Eigentum und Besitz des Goldes in der Krise erhalten. Niemand behauptet, dass das in jedem Falle einfach wird. Aber das ist für Aktien, ETFs, Immobilien und Bargeld auch nicht einfacher, vielfach sogar sehr schwierig bis unmöglich.

Die Entwicklung von Gold seit 2000 ist nicht so schlecht. Und es gibt seit vielen Jahren durchaus fundamentale Gründe dafür, dass Gold auch als Anlage ganz gut gelaufen ist und auch weiter gut laufen kann. Natürlich ist das eine Frage des Timings. Aber dass Timing bei Aktienmärkten nicht wichtig sei, stimmt halt auch nicht. WENN wir tatsächlich eine Rückabwicklung der Globalisierung sehen in den nächsten Jahren, dann sehen wir mindestens 10 Jahre Stagflation. Dann werden wir mindestens 10 Jahre real negative Renditen in den Aktienmärkten sehen. Niemand weiß, ob es so kommen wird. Was ja der grundsätzliche Grund ist, weshalb man Anlagen diversifiziert. Aber wenn es so kommt, darf jeder schauen, was von 1966-1980 mit dem US-Aktienmarkt vs. Gold passiert ist.

Für mich gehört Gold ganz selbstverständlich mit dazu. Natürlich nicht nur. Aber das berühmte "Barbarische Relikt" war es nie und wird es nie werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: 190th ARW und PAXfips

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
520
Meine Mutter Kriegsgeneration, Bauhahr 1924:
Für sie steht Gold an Nr 1, dann kommt Grund und Boden, Dann Immobilien darauf, dann Industriekapita, obwohl sie Aktien immer verteufelt hat und für sie nicht praktikabel.
Silber geht bei ihr wohl noch als besser handelbares Gold (als der Pfennig/ Cent des Goldes) durch.
Sie kritisiert immer noch ihren (schon seit mehr als 30 Jahren verstorbenen) Mann, meinen Vater als vorsichtigen Beamten der die Zeihen der Zeit damals nicht erkannt hat.. Na ja. In Hindsight.
Auf der anderen Seite: Hätte ich nicht nach Scheidung) Eigenheim in Scheidungsmasse in einem Impulskauf eine Immobile (Etagenwohnung) erworben, würde ich mich heute im Rentenalter deutlisch schwerer tun, denn das Teil hat sich in 20 Jahren weit mehr als verdoppelt (Buchgewinn). Per aktueller Miete würde es das Rentnerdasein klar erschweren.

Oben: hatte ich schon erwähnt, dass das Euwax II Gold sich um >60% erhöht hat und das nur seit Ende 2018- Da kann man auch nicht meckern. Mit Kriegsgefahr und anderen Risiken sehe ih eher höhere als niedrigere Kurse beim Gold egal welche Währung.
 
  • Like
Reaktionen: Xray

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
@flyglobal: Deine Mutter war ja eine ganz andere Generation. Da gab es ja auch noch die Hausfrauenehe. Falls man fragen darf, war sie und ihr Ehemann gleichberechtigt? Wenn nicht, kann ich schon verstehen, falls sie ihren Mann kritisiert hat. Hoffe, du nimmst mir das nicht uebel.
Vielleicht eine dumme Frage: Aber man glaubt doch bei all diesen Aktiensachen eben, dass man es mit viel Gewinn in der Zukunft verkaufen kann. Wenn es nicht eintritt, hat man ein Problem. Da ist vielleicht Gold tatsaechlich ein bessere Absicherung etc. Und eben Diversifizierung, wenn man es sich leisten kann.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.499
8.473
Da ist vielleicht Gold tatsaechlich ein bessere Absicherung etc. Und eben Diversifizierung, wenn man es sich leisten kann.
Genau deswegen sagte ich: man sollte wissen wozu man es sich ins Portfolio holt. Man sagt nicht umsonst: Gold zahlt keine Zinsen. Es schafft keinen Wert, es kann ihn bestenfalls erhalten. In einem manipulierten Markt (und das ist der Goldmarkt nach aktuellem Stand der Forschung) braucht man sich da gar keine Hoffnung auf große Renditen über mehrere Jahrzehnte machen. Es wird nur so viel zugelassen wie man zulassen muss. Es ist und bleibt entweder ein Spekulationsobjekt oder eine Versicherung für den absoluten Ernstfall.

Die Chance auf eine positive Rendite ist bei Unternehmen (wenn man in die richtigen Unternehmen investiert) bei einer buy & hold Strategie übrigens deutlich höher als beim Gold. Unternehmen schaffen (Mehr)Werte und teilen diese mit ihren Anteilseignern. Gold dagegen wird hauptsächlich in drei Bereichen verarbeitet, wovon im Moment nur einer essenziell für unser Leben ist (und es gibt schon Ansätze es auch da obsolet zu machen): Industrie, Medizin, Schmuck.
 

Snappy

Erfahrenes Mitglied
23.07.2010
4.399
265
Bielefeld
Wenn man etwas für den Erstfall will sind Bitcoins sicher nicht die schlechteste Wahl. Die wiegen nichts und kann man überall hin mitnehmen indem man sich die paar Buchstaben und Zahlen des privaten Schlüssels irgendwo notiert - kann man ja auch nochmal selbst "verschlüsseln", also z.B. Buchstaben austauschen o.ä. Zumindest für lokale Ernstfälle wie jetzt in der Ukraine ist das denke ich eine gute Möglichkeit.

Klar könnte man die auch in irgendeiner Onlinebörse lassen - wäre mir aber zu unsicher, dann lieber als Textdatei oder Foto irgendwo im Internet "verstecken".
 

riemann

Erfahrenes Mitglied
03.03.2022
513
719
Genau deswegen sagte ich: man sollte wissen wozu man es sich ins Portfolio holt. Man sagt nicht umsonst: Gold zahlt keine Zinsen. Es schafft keinen Wert, es kann ihn bestenfalls erhalten. In einem manipulierten Markt (und das ist der Goldmarkt nach aktuellem Stand der Forschung) braucht man sich da gar keine Hoffnung auf große Renditen über mehrere Jahrzehnte machen. Es wird nur so viel zugelassen wie man zulassen muss. Es ist und bleibt entweder ein Spekulationsobjekt oder eine Versicherung für den absoluten Ernstfall.

Die Chance auf eine positive Rendite ist bei Unternehmen (wenn man in die richtigen Unternehmen investiert) bei einer buy & hold Strategie übrigens deutlich höher als beim Gold. Unternehmen schaffen (Mehr)Werte und teilen diese mit ihren Anteilseignern. Gold dagegen wird hauptsächlich in drei Bereichen verarbeitet, wovon im Moment nur einer essenziell für unser Leben ist (und es gibt schon Ansätze es auch da obsolet zu machen): Industrie, Medizin, Schmuck.
Sehe ich genauso. Why the f*** soll ich Gold kaufen? Mein Ziel ist es, aus Assets ein passives (Zusatz-)Einkommen zu erzielen; Miete aus vermieteten Häusern, Dividenden aus Aktien, Zinsen aus (ausländischen) Sparkonten.

Was soll ich mit Gold im Tresor? Mich freuen wenn es mehr wert wird? Aber: Wird es das? Ich habe keine Glaskugel. Und wenn es mehr wert wird - schneide ich mir dann was runter und verkaufe es? Wenn ja, wieviel, und wann?

Ich verstehe das schon konzeptuell nicht.
 

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
Ich will keine Werbung fuer einen Podcast machen, aber bei Finanzfl*ss ist in Folge 276 ein Interviewpartner zu Gast und behauptet in den letzten 50sec, dass Gold (und Bitcoin) trotz Inflation nicht gut gelaufen ist. Leider gibt er keine Begründung. Seht ihr das auch so?
Ist zum Thema Inflation.

@riemann: Du hast doch bei den anderen Investmentanlagen auch nicht wirklich eine Glaskugel usw. Aber ich verstehe natuerlich das Argument, wenn man mit Zinsen aus anderen Anlagen, wieder andere Sachen etc kauft oder produziert im weitesten Sinne.
 

wizzard

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.178
3.122
Aber man glaubt doch bei all diesen Aktiensachen eben, dass man es mit viel Gewinn in der Zukunft verkaufen kann. Wenn es nicht eintritt, hat man ein Problem.

Ich denke nicht, dass man das glaubt. Man weiß, dass es so ist. Eine breit gestreute konservativen Aktienanlage erzielt langfristig immer eine solide Rendite. Dass diese Rendite nicht eintritt, hat es noch nie gegeben. Das ist systemisch bedingt; deshalb weiß man es.
 

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
Du meinst also nach 15 Jahren oder so, ist es garantiert, dass ich eine Rendite von 5% z.B. habe? Dann muesste es ja theoretisch reichen, einen Grossteil des langfristig entbehrbaren Vermoegens in diesen MSCI World zu investieren und fertig zu sein. Trotzdem hoere ich da immer wieder die Warnung, investiere nur, was du bereit bist zu verlieren.
Ich denke schon, dass ich es mal mit den ETFs probieren moechte. So ganz traure ich der Sache noch nicht, aber besser als das Geld dumm rumliegen zu lassen, wo es auch nur weniger wert wird.
Auf meiner Liste habe ich gerade:

- Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (USD) Accumulating ISIN IE00BK5BQT80
- iShares MSCI ACWI UCITS ETF (Acc) ISIN IE00B6R52259
- iShares MSCI World Small Cap UCITS ETF, IE00BF4RFH31, A2DWBY
- iShares Core S&P 500 UCITS ETF (Acc) ISIN IE00B5BMR087, WKN A0YEDG

Macht es Sinn, zwei all world im ETF Depot zu haben?
Denn Small Cap wollte ich weniger gewichten aber kleine Firmen beruecksichtigen.
Und den S&P 500 auch weniger gewichten, aber ich wollte gerne Tech-Unternehmen verstaerkt haben.

Jetzt muss ich wohl nur noch schauen, ob es die bei der ING gibt im Sparplan. Oder total schlechtes Vorgehen? Danke.
 

wizzard

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.178
3.122
Trotzdem hoere ich da immer wieder die Warnung, investiere nur, was du bereit bist zu verlieren.

Ich weiß nicht, wer solch eine Warnung ausspricht, aber auf jeden Fall ist sie Quatsch. Richtig muss es heißen: Investiere nur Geld, das du zur freien Verfügung hast und nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt brauchst.

Bei den Banken steht natürlich im Risikohinweis: "Aktienanlagen bergen immer das Risiko des Totalverlustes", aber das müssen sie aus Haftungsgründen natürlich schreiben, denn wenn du deine ganze Altersvorsorge in Wirecard-Aktien steckst und plötzlich zur Suppenküche musst, soll das dann dein Problem und nicht das der Bank sein, die dir dieses Geschäft vermittelt hat.
 

koeby

Erfahrenes Mitglied
24.08.2016
2.326
1.787
Eine Garantie gibt es nie. Es sollte eigentlich aus der Corona-Krise jeder gelernt haben, dass "hat es noch nie gegeben" kein Argument ist.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Du auf lange Sicht Profit machen wirst, ist extrem hoch, denn es liegt im Naturell des Kapitalismus, Wachstum anzustreben.
Das Problem ist nur, das Wachstum unterliegt Schwankungen und hat ein Maximum, da wir - zur Zeit zumindest noch - in einem geschlossenen System leben.

Ausserdem, der Zeithorizont "15 Jahre" ist halt einfach nichts, was man garantieren kann. Wenn genau dann ein Ereignis stattgefunden hat, welches die Wirtschaft radikal einbrechen liess, und Du aber genau dann das Geld brauchst, dann ist das suboptimal. Wenn Du den Moment zum cash-in aber selber wählen kannst, dürfte die Rechnung erfahrungsgemäss sehr gut aufgehen.
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.556
4.113
Sehe ich genauso. Why the f*** soll ich Gold kaufen? Mein Ziel ist es, aus Assets ein passives (Zusatz-)Einkommen zu erzielen; Miete aus vermieteten Häusern, Dividenden aus Aktien, Zinsen aus (ausländischen) Sparkonten.

Was soll ich mit Gold im Tresor? Mich freuen wenn es mehr wert witrd? Aber: Wird es das? Ich habe keine Glaskugel. Und wenn es mehr wert wird - schneide ich mir dann was runter und verkaufe es? Wenn ja, wieviel, und wann?

Ich verstehe das schon konzeptuell nicht.


Die gleiche Frage musst Du Dir aber auch bei vermieteten Häusern und Aktien stellen. Der Wert von Wohnimmobilien in Berlin, Leipzig oder München ist schon lange abgekoppelt von den Mieterträgen. Verkauft man jetzt bei einem Boom-Markt? Hält man und nimmt steigende Instandhaltungskosten oder unfreundliche Gesetzgebung in Kauf? In Leipzig kann ich derzeit zur 40-fachen Jahresmiete steuerfrei verkaufen. Tue ich das? Ich behalte die Immobilien, aber sicher nicht wegen der eingehenden und zu versteuernden Mieten. Mehr, weil ich nicht weiß, was ich besseres mit dem Geld machen soll.

Und Aktien? Halte ich auch nicht wegen der Dividenden, sondern wegen der Kursteigerungen. Ich habe mein Depot 2008 (oder 2009?) vor Einführung der Abgeltungssteuer komplett umgestellt, Buchverluste realisiert (und später gewinnbringend eingesetzt) und alles komplett neu gekauft und in einem Depot für privilegierte Altbestände gehalten. Ich sehe daher in meinen Commerzbank Depot jetzt genau die Steigerungen dieser "Altbestände" in diesen Jahren. Das sind rund 180 Prozent aus Kurssteigerungen und rund 10 Prozent aus Dividenden oo. (wobei das wegen thesaurierender Fonds zulasten der Dividenden verfälscht sein mag). Zeigt mir aber auf jeden Fall, der Sinn liegt nicht im passiven Einkommen der Dividenden.

Und seit Ende 2008 habe ich auch zur Diversifikation rd. 100 Oz. Gold im Tresor. Der Goldpreis lag Ende 2008 bei 600 EUR die Unze. Ende 2021 lag er bei 1600 EUR die Unze. Insofern für ein sehr bewegliches Asset nicht sehr schlecht.

Und ich stelle mir die gleichen Fragen bei Gold wie bei Häusern und Aktien. Realisiere ich Gewinne? Was mache ich mit dem Geld?
 
  • Like
Reaktionen: hockeyplayer und L_R