Aber man muss doch einsehen, das eben durch auch diese Familienbetriebe der Peak des Wohlstands vor weit mehr als 30 Jahren erzielt wurde. Sicherlich ist die Bürokratie ein Bestandteil, warum sich dieser gelobte Mittelstand/Familienbetrieb von Deutschland entfernt hat, aber auch die „Gier“ nach höheren Profit zu Lasten der eigenen Belegschaft. ( man muss ja an der Globalisierung auch noch verdienen, was ja noch nicht mal verwerflich ist und jeder auch hier profitiert am Ende davon, aber einige zeigen halt mit dem Finger drauf und sind der Meinung, die Rahmenbedingungen sind in DE so schlecht und daran ist wer schuld?)
Das ist aber keine Tatsache, die man hätte ändern können, sondern unterliegt einfach dem Aufholeffekt der anderen Nationen und dem Streben nach Wohlstand dort. Da wo man als Standort nochmal Innovation hätte begehen können, hat man einfach versagt. Und da ist nicht die Nukleartechnologie gemeint, sondern dutzend andere Felder, wo man den Fokus hätte drauf legen müssen. Aber das typisch deutsche Unternehmen (Mittelstand) hat sich auf seinen Lorbeeren ausgeruht, nach dem Slogan Made in Germany. (Was es eigentlich nie in Gänze gab, eigentlich hätte man ehrlicher sein müssen so wie Apple „designed in California“).
Und wir waren bereits Jahrzehnte Dienstleistungsstandort (dazu zähle ich ja bereits die Veredelung, welche wir ins unermessliche optimiert haben) und auch da haben wir das Optimum für unseren Wohlstand (teilweise zu Lasten anderen) bereits rausgeholt.
So ist nunmal ein Produktzyklus/Industriezyklus. Am Anfang Innovation, dann Marktreife und auch dann noch rentable im Ursprungsland, dann Outsourcing! Sicherlich spielt Bildung auch eine Rolle, aber der Schmerz des Widerstands spielt eine viel wichtiger Rolle. Dieser Widerstand kommt vom Wohlstand und der Angst vor Wohlstandsverlust. Deswegen winken doch aktuell viele Montags von den Marktplätzen. Der natürliche Feind der Innovation ist nicht der Markt oder die Rahmenbedingungen (Regierung) sondern die Angst vor Wohlstandsverlust und Behäbigkeit. Dafür ist leider der Deutsche/Europäer aber eben nunmal bekannt. Und keiner kann wirklich sagen, das Rahmenbedingungen in Deutschland neues Denken unmöglich gemacht hätte. Der deutsche Mittelstand war satt und am Ende der Optimierungskette angekommen, die Weiterentwicklung fehlt. Da kann ich aber auch nicht erwarten, das „der Staat“ zu mir kommt und sagt, du musst was anderes machen, so funktioniert Kapitalismus eben auch nicht. Also muss doch wieder jemand anderes schuld sein, weil „ich selber“ kann es ja nicht sein, oder?
Als Deutschland kann man jetzt versuchen das beste draus zu machen. Man wird aktuell in keinem Feld Innovationsführer, eigentlich muss man sich jetzt an der Ausbeutung Afrikas beteiligen, wenn es moralisch nicht so verwerflich wäre.