Hier werden 2 Dinge fälschlicherweise miteinander verquirlt. In aller Regel werden Bedienungen in den USA relativ schlecht bezahlt. Es gibt Ausnahmen, aber diese sind selten. Trotzdem gibt es in den allermeisten US Restaurants kein Zwangstrinkgeld. Wer üblicherweise nur in Tourihochburgen, wie Miami Beach verkehrt mag das anders empfinden. Aber in der Realität gibt es nur wenige Restaurants mit Zwangstrinkgeld in der Rechnung aufgeschlagen.
Das System ohne Zwangstrinkgeld funktioniert, da die Einheimischen und alle informierten Gäste aus anderen Ländern den Bedienungen ein Trinkgeld geben. Das sind allerdings selten bis nie 20 oder 22%. Je nach Restaurant bewegt sich das übliche Trinkgeld bei einwandfreiem Service zwischen 10 und 18%, jeweils gerechnet vom Nettobetrag. VAT spielt keine Rolle, diese ist je nach Staat sowieso unterschiedlich und wird in der Preisauszeichnung normalerweise auch nicht berücksichtigt.
Das ist Quatsch, wenn das landesweite System ein anderes ist. Zum einen gibt es in den USA für fast alle Produkte und Leistungen eine reine Nettoauszeichnung und zum anderen hat sich ein gutes System - abgesehen von ein paar ignoranten Touristen - implementiert (siehe oben).
Echtes Zwangstrinkgeld würde ich ebenfalls als Abzocke ansehen und hatte diesbezüglich auch schon letztlich für mich erfolgreiche Diskussionen. Grundsätzlich ist die Preisauszeichnung aber Netto und zumindest VAT kommt sowieso drauf. Wem das nicht passt, der muss die USA einfach komplett meiden.
Dann bis du eigentlich in den USA, zumindest abseits der Tourihochburgen, genau richtig. Meistens sehr freundliche und hilfsbereite Kellner, Probleme mit der Qualität der zubereiteten Speise werden üblicherweise sehr großzügig behoben und am Ende entscheidest du selber darüber, ob dir der Service 12, 15 oder gar 18% Trinkgeld wert ist.