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Müsste eine Rutsche nicht so ausgelegt sein, dass sie auch noch mit zusammengebrochenen Bugfahrwerk nutzbar ist?
Sie war letztendlich noch nutzbar, es sind ja viele darüber raus, aber ist das auch so vorgesehen?
Ja, Rutschen müssen so lang sein, dass sie den Boden erreichen, selbst wenn ein Teil des Fahrwerks defekt ist. Offensichtlich ist das beim A350 auch der Fall. (Nicht dass es jemand bezweifelt hätte.) Insofern sieht man an der Höhe und dem Winkel, was der Regulierer für dem Passagier zumutbar hält.
offenbar ist ja wenn man die Videos ansieht nicht alles 100% nach Plan gelaufen (z.B. fehlende Durchsagen, Tür die zeitweise offen und dann wieder zu war, Rutsche zu steil für sichere Benutzung?)
Zu ergänzen wäre noch, dass die Evakuierung - zumindest nach Ansicht einzelner Passagiere - sehr zögerlich begann. Ob der Eindruck zutrifft, oder ob die Zeitspanne angemessen war, um die Bedingungen außerhalb zu evaluieren, wird die Untersuchung zeigen.
Im übrigen nervt bei der Berichterstattung das Spielen der Kultur-Karte extrem. Der Tenor, dass die Evakuierung nur so gut funktioniert habe, weil es in der japanischen Kultur liege, ist tendenziös, ansatzweise rassistisch und lenkt von wirklichen To Dos ab. Zum einen kann man das Pferd auch andersrum aufzäumen: Weshalb sitzen die alle gottergeben rum und warten auf Kommandos? Die Passagiere machen nichts ohne Erlaubnis der Kabinenbesatzung, und die macht nichts ohne Erlaubnis der Piloten. Ist das auch "Kultur", dass da niemand das Heft des Handelns in die Hand nimmt und evakuiert? Das soll und muss im Einzelfall auch ein Passagier selbständig und selbständig denkend machen - die Anweisung und Anleitung dazu befindet sich in der Sitztasche, und die lautet gerade nicht "tu nichts, was dir nichts die Besatzung befiehlt." Siehe auch SQ368, wo man ganz entspannt zuguckt, wie der Flügel brennt, anstatt die Beine in die Hand zu nehmen. Huch, wieder Asiaten, offensichtlich ein Kulturproblem
Zum anderen, Stichwort Mitnahme des Handgepäcks, man wird es nicht aus den Leuten herausbekommen, dass sie Dinge von Wert oder das, was sie dafür halten, mitzunehmen versuchen. Ja, es hat jetzt einmal ausnahmsweise geklappt, weil die Passagiere ja so "wohlerzogen" waren (ein Unding, die Bezeichnung). Das nächste Mal läuft es wieder anders, deshalb muss das Augenmerk darauf liegen, das Flugzeug so robust und vor allem feuerfest zu machen, dass eine Evakuierung im Zweifel auch etwas länger dauern kann als unter Laborbedingungen - und das hat beim Bau dieses Flugzeuges wunderbar funktioniert.
Und ja, auch ich warte sehr gespannt auf den Abschlussbericht zu SU1492 (der müsste in der finalen Abstimmungsphase sein) und brenne darauf (pun intended) zu lesen, ob die Handgepäckmitnahme dort die Überlebenswahrscheinlichkeit verringert hat. Das Problem als solches sehe ich - nur kann die Lösung nicht sein, es einfach auf die Kultur zu schieben (wohlerzogene Japaner lassen Handgepäck zurück und werden gerettet, rücksichtslose Russen nehmen das Gepäck mit und verbrennen, kann man nichts machen, so ist die Kultur).
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