10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

ANZEIGE

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
0
ANZEIGE
Lustig auch: "I'd ask for a job in sales where I can just get paid to drink with customers and lie about how awesome our airplanes are"
Derlei und der gesamte Fall dürften die Verkaufszahlen von Boeing ein ganz klitzekleinwenig weiter senken :rolleyes:

Willkommen im Monopol, Fa. Airbus.
 
  • Like
Reaktionen: Alex1971

bivinco

Erfahrenes Mitglied
03.08.2014
2.402
134
BSL
Ex-Chief Technical Pilot Forkner ist ja nun First Officer bei Southwest. Auf Linked In kann man seinen Lebenslauf anschauen.

Aber dieser letzte Schritt erschließt sich mir nicht.
 

Alex1971

Erfahrenes Mitglied
27.09.2016
636
37
FRA
Ex-Chief Technical Pilot Forkner ist ja nun First Officer bei Southwest. Auf Linked In kann man seinen Lebenslauf anschauen.

Aber dieser letzte Schritt erschließt sich mir nicht.

Da scheint ihm wohl der Weggang nahegelegt worden zu sein, wenn er so einen Karriereknick hinnimmt um schnell wieder einen Job zu haben.

In einem Interview auf CNBC (finde auf die Schnelle den Link nicht), wurde spekuliert dass Forkner auch für die Anhörungen in House und Senate vorgeladen wird. Könnte interessant werden, wenn er dort auf Muilenburg trifft.
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
0
Ich vermute, dass bei den Fluggesellschaften mit MAX die Verantwortlichen langsam aber sicher einen ziemlich dicken Hals bekommen werden. Kann mir mal einer erklären, wie Boeing - nach der Aktion, auch angesichts der ständigen Qualitätsmängel über praktisch alle Linien - überhaupt noch irgendeine Tontaube, geschweige denn die 737MAX zertifiziert bekommen kann :confused:
 

denkigroove

Erfahrenes Mitglied
01.02.2010
7.263
6.224
SNA
Man hört relativ wenig von Schadenersatz Forderung von anderen Airlines bezüglich diesem Desaster. Ich glaube bei Norwegian wurde sowas ja schon kommuniziert – kommt da die große Welle erst nach einer (möglichen) Zertifizierung oder wie verhält sich das hier. Die wirklichen Kosten für eine Airline sind ja sicherlich erst bekannt nachdem das Teil wieder fliegen könnte beziehungsweise nicht mehr fliegen wird.
 

spotterking

Erfahrenes Mitglied
14.07.2012
4.963
3.184
FRA
Ich koennte mir vorstellen dass da hinter den Kulissen durchaus Forderungen aufgestellt werden und beidseitiges Stillschweigen dafuer vereinbart wurde.
 

airwalker

Aktives Mitglied
13.03.2019
240
0
Man hört relativ wenig von Schadenersatz Forderung von anderen Airlines bezüglich diesem Desaster. Ich glaube bei Norwegian wurde sowas ja schon kommuniziert – kommt da die große Welle erst nach einer (möglichen) Zertifizierung oder wie verhält sich das hier. Die wirklichen Kosten für eine Airline sind ja sicherlich erst bekannt nachdem das Teil wieder fliegen könnte beziehungsweise nicht mehr fliegen wird.
Und der vereinbarte Zeitpunkt der Lieferung spielt auch eine Rolle (ggf rezertifiziert).
Wenn eine Airline vorgestern hätte beliefert werden sollen, ist es anders, als z.B. erst in 2J. die Lieferung zu erwarten. Wer also bereits im Sept-Okt seine Auslieferung erwartete und plante, hat mehr Anspruch auf Kompensation und auch Rückzahlung des Kaufpreises, als alle anderen später. Vorausgesetzt eine Airline restzahlt überhaupt ohne zu verweigern(fortan).
Z.B. Ryanair hat alle sein Voraus-/Schlußzahlungen bereits eingefroren, evtl. in weiser Voraussicht.
Denke, Airlines wissen schon mehr, als wir alle zusammen.

Gerade kommt mir der Gedanke, Boeing könnte auch verstaatlicht werden, um einem ggf. betriebswirtschaftlichen finanziellen Kollaps samt Folgewirkungen zu entkommen.
 
Zuletzt bearbeitet:

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
0
Gerade kommt mir der Gedanke, Boeing könnte auch verstaatlicht werden, um einem ggf. betriebswirtschaftlichen finanziellen Kollaps samt Folgewirkungen zu entkommen.

Boeing ist natürlich die zentrale Waffenschmiede der Amis, von daher werden sie nicht komplett untergehen.

ABER: Auch GM hat es als ganz großen mal zerlegt, und mir fällt spontan ein Bundesstaat etwas östlich von uns ein, der mal mit U anfing und mit dSSR aufhörte und sich wirtschaftlich totgerüstet hatte.
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
0
Man könnte auch einfach schreiben:
Es wird ernst!
Führungsspitze rauswerfen.

Wer es in so einer Lage nicht checkt, dass vielleicht neben einem Plan A womöglich noch ein Plan B oder gar weiters ein Plan C eine gute Idee ist, wer dann noch mit irgendwelchen Leiharbeitern in der Entwicklung wurschtelt, zwecks kurzfristigster (!) Gewinnmaximierung, obwohl einem das bereits im nächsten Quartal um die Ohren fliegt, und es sich dann auch noch wie hier geschildert so richtig mit den Regulierern verdirbt, dem ist nicht mehr zu helfen.

Die Manager können es halt nicht. Punkt.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.713
9.861
Dahoam
Führungsspitze rauswerfen.

Wer es in so einer Lage nicht checkt, dass vielleicht neben einem Plan A womöglich noch ein Plan B oder gar weiters ein Plan C eine gute Idee ist, wer dann noch mit irgendwelchen Leiharbeitern in der Entwicklung wurschtelt, zwecks kurzfristigster (!) Gewinnmaximierung, obwohl einem das bereits im nächsten Quartal um die Ohren fliegt, und es sich dann auch noch wie hier geschildert so richtig mit den Regulierern verdirbt, dem ist nicht mehr zu helfen.

Die Manager können es halt nicht. Punkt.

Das blöde ist nur, es sitzen noch ausreichend weiterer unfähiger Manager in den Startlöchern um sofort die frei gewordenen Stellen zu belegen. :(
 

Alex1971

Erfahrenes Mitglied
27.09.2016
636
37
FRA
Interessante Analyse auf Seeking Alpha: Boeing hat für die MAX Anzahlungen von 33 Mrd. USD erhalten, verfügte am Ende des zweiten Quartals aber nur über liquide Mittel von 9 Mrd. USD. Eine vollständige Rückzahlung der Anzahlungen wäre also nicht ohne weiteres zu bewältigen.

Die Cash-Position von Boeing dürfte sich durch die unverändert hohe Produktionsrate weiter verschlechtert haben. Andererseits könnte eine Reduzierung der Produktionsrate oder ein vollständiger Stopp dazu führen, dass Boeing Teile der Anzahlungen zurückzahlen müsste, was es nicht kann.

Boeing Faces $33 Billion Sword Of Damocles

Boeing ended the quarter with $9.2B in cash and cash equivalents. What I often hear is that the continued production of the MAX provides the company with aircraft to be rolled out to customers once the MAX is cleared for service allowing the final delivery payment to take place. That’s certainly true, but what also holds is that even if Boeing would want to halt production, Boeing would face the $33.4B sword of Damocles hanging above its head. If the company doesn’t produce, not only does the jet maker miss out on cash - it also means that billions of cash should be handed back and those are billions Boeing doesn’t have.

Der gesamte Artikel ist sehr lesenswert.
 

airwalker

Aktives Mitglied
13.03.2019
240
0
Ja, interessant.
Da liegen ja schon mal zackig Zahlen vor, mit denen Boeing so zu ringen hat. Boeing steckt quasi in so eine Art Liquiditätsfalle.

Die „armen Airlines“, die im Fortschritt derer Vorauszahlungen für die MAX seit März schon kurz vor Auslieferung standen und vielleicht sogar die Schlußzahlung/en geleistet haben (von den gegroundet betroffenen Airlines ganz zu schweigen). Besteht eine Airline zudem überwiegend aus diesem Flugzeugtyp / MAX, wird es nicht so einfach sein, seine Flottengröße mit der Zeit überhaupt noch aufrechtzuerhalten.

War Ryanair eigentlich die einzige Airline bisher, die alle Zahlungen an Boeing eingefroren hat ?
So manche Airline könnte da noch ins Straucheln geraten.
Wenn Boeing die MAX-Fertigung nun einstellt, muß Boeing sicherlich bald „notbeatmet“ werden, um nicht auch noch die anderen Fertigungslinien samt Auslieferungen zu gefährden.

Denke, Boeing benötigt in den nächsten Jahren einen rd 100-200 Milliarden-Kit, um auch zu erwartenden Schadenersatzforderungen, Geldbußen u.a.m. begegnen zu können.
Immerhin hat z.B. VW-Diesel um die 20 Milliarden Strafgeld nur an US-Gerichte überwiesen und dabei ging es noch nichteinmal um Tote. Ob Boeing von den Gerichten einen „Maxheimstrafvorteil“ erhält ?
Denke kaum, solche Entscheidungen fallen ja nicht zentral irgendwo, sondern ganz verstreut. Es sei denn Boeing würde verstaatlicht. Ob die Boeing-Verantwortlichen schon bald Handschellen tragen werden ?
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
0

Danke! Kann mir mal bitte einer etwas erklären:

Warum geizen diese Manager in dieser dramatischen Lage eigentlich noch an der Entwicklung rum und pokern ? (n)

Die technischen Probleme sind doch - auch hier, braucht man nur nachlesen - lang und breit diskutiert worden und es ist klar, dass es mit einer reinen Softwarelösung sehr, sehr schwierig wird.

Meine Güte, da nimmt man die besten und teuersten Ingenieure und Softwareentwickler auf diesem Planeten, legt nochmal was drauf, sch*sst auf die Umbaukosten für die Hardware, nimmt den besten und teuersten Eildienst für Mechanikbauteile wie Leiterkarten, reseviert die Testpiloten für nix anderes, nimmt die besten Leute für die Kommunikation mit FAA und EASA und zieht das durch. Und wenn das dann eine Milliarde Dollar kostet, oder zwei, dann ist das halt so. Weil alles andere noch viel, viel teurer wird.

Aber nein, weiter Kaizen durch Gaizen (n)
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
10.286
8.936
LEJ
Naiv wie ich bin, sehe ich einen Weg, den Boeing gehen könnte.
Bedingung ist allerdings eine klare Richtung seitens Boeing.
Zunächst wird ein neues Aktienpaket aufgelegt. Das bringt frisches Geld.
Altaktionäre werden kaufen, denn die USA lassen Boeing nicht krachen.
Das ist zwar zunächst Risikokapital, ist aber den bisherigen Aktionären zunächst egal, denn das Risiko ist begrenzt. Neue Investoren werden auf diesen Zug aufspringen.
Langfristig kann oder wird das sogar das eine Lösung sein.
Zwar ist der Börsenkurs in den letzten 60 Minuten um 5,5% gefallen, das dürfte kein Hindernis sein.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.525
8.519
Zwar ist der Börsenkurs in den letzten 60 Minuten um 5,5% gefallen, das dürfte kein Hindernis sein.

Das klingt in der Theorie schön aber was meinst du passiert mit dem Börsenkurs bei einem Aktiensplit wie du ihn vorschlägst? Da ist der momentane Crash Peanuts.
Und man muss noch etwas unterscheiden: ein Aktiensplit weil man ein neues Flugzeug auflegen will und Kapital zur Finanzierung braucht: ja das würde von den Anlegern akzeptiert. Eine Kapitalerhöhung um die derzeitigen Probleme in den Griff zu bekommen dürfte da um einiges schwieriger werden. Und da müsste man auch erst mal die erforderliche Mehrheit durch die Eigner zusammenbekommen.
Ich halte dieses Szenario für sehr unwahrscheinlich. Viel wahrscheinlicher dürfte angesichts der derzeitigen Niedrigzinsphase sein, dass Boeing eine Anleihe mit einem recht niedrigen Zinskupon ausgibt um die Kosten zu stemmen. Da braucht der CEO/CFO auch keine Zustimmung der Anteilseigner...
 
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
10.286
8.936
LEJ
Viel wahrscheinlicher dürfte angesichts der derzeitigen Niedrigzinsphase sein, dass Boeing eine Anleihe mit einem recht niedrigen Zinskupon ausgibt um die Kosten zu stemmen. Da braucht der CEO/CFO auch keine Zustimmung der Anteilseigner...

..... auch du weißt, wie man Kohle herbeischaffen kann ;)
Egal wie es läuft, zunächst wird es teuer, bzw. es ist schon teuer.
Übereinstimmend nehme ich an, dass am Ende niemand Boeing fallen lassen wird.
 
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.321
842
Bei Boeing wird weiter abgestritten und gelogen, dass sich die Balken biegen... :sick:

Wenigstens rauscht der Aktienkurs weiter in den Keller... von ~340 auf ~300 = rund -12% binnen einer Woche.


"Über "die Erweiterung des MCAS auf niedrige Geschwindigkeiten" sei die FAA stets unterrichtet gewesen, teilte Boeing am Sonntag mit. Boeing-Piloten hätten der FAA das System auch "in Low-Speed-Konfiguration" bei Testflügen demonstriert. Die von Forkner verwendete Simulatorsoftware befand sich laut Boeing "noch in der Erprobung (...) und war nicht final"."

Quelle: https://www.aero.de/news-32878/Mit-dem-Jedi-Trick-zur-weltweiten-Zulassung.html
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: juliuscaesar

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.805
9.587
Meine Güte, da nimmt man die besten und teuersten Ingenieure und Softwareentwickler auf diesem Planeten, legt nochmal was drauf, sch*sst auf die Umbaukosten für die Hardware, nimmt den besten und teuersten Eildienst für Mechanikbauteile wie Leiterkarten, reseviert die Testpiloten für nix anderes, nimmt die besten Leute für die Kommunikation mit FAA und EASA und zieht das durch. Und wenn das dann eine Milliarde Dollar kostet, oder zwei, dann ist das halt so. Weil alles andere noch viel, viel teurer wird.
Im Detail kann man sich sicher fragen, ob das die Lösung wäre (auch neue Computerhardware wäre ja immer noch ein "verschlimmbessern" einer verbockten flugmechanischen Auslegung, statt das Problem an der Wurzel anzugehen), aber ansonsten muss man in der Tat sagen: fatale Fehlentscheidung des Managements es nicht sofort richtig zu machen. Lieber Geld in die Hand nehmen und dann eine Lösung haben, als Geld zu verbrennen und immer noch keinen Schritt weiter zu sein...
Das Problem liegt daran, sich nicht eingestehen zu wollen, in der Vergangenheit etwas falsches gemacht zu haben, nichts zu tun, was von irgendwelchen findigen Anwälten als Schuldeingeständnis zu bewerten ist, und Schaden(s)ersatz nach sich ziehen könnte. Also wird verzweifelt versucht gesundzubeten was schlichtweg nicht gesundzubeten ist.

Ob BER, Diesel oder Max, überall das selbe Problem.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.525
8.519
Das Problem liegt daran, sich nicht eingestehen zu wollen, in der Vergangenheit etwas falsches gemacht zu haben, nichts zu tun, was von irgendwelchen findigen Anwälten als Schuldeingeständnis zu bewerten ist, und Schaden(s)ersatz nach sich ziehen könnte. Also wird verzweifelt versucht gesundzubeten was schlichtweg nicht gesundzubeten ist.

Das verstehe ich zu Beginn einer solchen Krise ja sogar noch. Denn erst mal muss man Fakten sammeln, sich sortieren und bestmöglich aufstellen um dann schlussendlich zu tun was notwendig ist um wieder auf den Erfolgskurs zu kommen.
Was den CEO und andere hier aber reitet nicht endlich an die Arbeit zu gehen sondern das Thema immer noch weiter zu verzögern und damit wirklich allen Stakeholdern (Airlines, Mitarbeiter, Anteilseigner, etc.) zu schaden ist mir ein absolutes Rätsel.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.356
10.231
irdisch
Tendenziell wird es durchs Rauszögern teurer und nicht billiger. Außerdem ufert die Geschichte mittlerweile massiv aus, bis hin zum Kongress und den Zulassungsvorschriften ingesamt. Weiß aber auch nicht, ob und wie man das alles noch wieder "einfangen" könnte.