10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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els

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Man sollte Embraer im Auge behalten. Boeing legt knapp 4 Milliarden Dollar auf den Tisch, der Deal soll bis Anfang 2020 abgeschlossen sein.
So viel Geld nimmt Boeing bestimmt nicht in die Hand, nur um die ausgereizte E2-Serie im eigenen Portfolio zu haben während Kokurrent Airbus die C-Serie mit enormen Growth-Potential für einen symbolischen Dollar von Bombardier gekauft hat.
Die Kaufen sich zum einen billiges aber erfahrenes Engineering-Talent in Brasilien ein und zum anderen wohl ein halbfertiges neues Produkt das bei Embraer schon in der Schublade bereitliegt. Bekanntgabe kann dann im neuen Jahr stattfinden wenn der Deal abgeschlossen ist.
 

somkiat

Erfahrenes Mitglied
30.05.2013
5.804
4.462
Gummersbach
Kann mar mal jemand diese Zahlen erklären ???

Solange die Flieger nicht verkauft aber produziert werden, geht da ja nicht nur die Gewinnspanne sondern der Gesamtwert flöten.

Main Vroind,

wenn die zwar produziert aber nicht veräußert werden, findet bilanziell eine Buchung in " Vorräte " bzw Foräte statt, welches keine große Auswirkung auf das generelle Wohlergehen des Unternehmens hat. Bilanziell, wie gesagt. Und soweit die Aeroplane bereits veräußert sein sollten, braucht jemand bloß eine Rechnung zu schreiben und schon werden die Foräte zur Vorderung, welche die Marge sodann enthalten. Sollte gegen verzweifelte Bemühungen der Firma Böng sich die steuerungstechnische Problematik als letztlich unlösbar erweisen, müssten Foräte und Vorderungen abgeschrieben werden und Böng wäre im , genau , Arsch .

Sie verstehen.

Meine Sicht der Dinge: Wir befinden uns ja in den USA und es gelten ähnliche Gesetzmäßigkeiten wie unter sonstigen Übergeschnappten. Wenn nämlich eine umgekippte Kaffeetasse bei McDonald Ansprüche in ungeahnter Höhe produzieren kann , mag ich mir die angestrebten Größenordnungen der dortigen pervertierten Klageindustrie angesichts verschuldeter Todesfälle im Bereich einiger Hundert Betroffener gar nicht erst ausmalen.
 
Zuletzt bearbeitet:

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.523
8.515
Kann mar mal jemand diese Zahlen erklären ???

Klingt wie gut 1 G€ Gewinnrückgang. Bei über 150 Flugzeugen im Quartal die auf Halde produziert werden und auch einem schlechter laufenden Dreamliner erscheint mir das erstaunlich wenig. Solange die Flieger nicht verkauft aber produziert werden, geht da ja nicht nur die Gewinnspanne sondern der Gesamtwert flöten.

Wie Juser somkiat schon ausführte: Halbzeuge und Fertigerzeugnisse werden ebenfalls bilanziert - und zwar zu Herstellungskosten. Das war ja einer der Kniffe: man erhöht die Herstellungskosten auf dem Papier damit es nicht so katastrophal aussieht, dass man die Flugzeuge nicht vom Hof bekommt. Geldzuflüsse gabs dafür natürlich keine, Ausgaben aber sehr wohl...

Zu dem "Schritt" gehören zwei, einer der keine Boeings mehr will, und einen der stattdessen liefern kann...
Davon ist Airbus aber weit entfernt, die sind noch auf Jahre voll ausgebucht. Und die "Exoten" (Comac, Mitsubishi, Suchoj...) können das selbst mittelfristig nicht abdecken.
Solange Boeing den Laden nicht zusperren muss, werden die Airlines die Mäxchen zähneknirschend und mit satten Rabatten abnehmen.

Den Gebrauchtflugzeugmarkt in diesem Sektor wird es jedenfalls ungeahnt beleben...

Das hatten wir ja schonmal erörtert. Ist natürlich richtig für die kurze Frist.
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
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Meine Sicht der Dinge: Wir befinden uns ja in den USA und es gelten ähnliche Gesetzmäßigkeiten wie unter sonstigen Übergeschnappten. Wenn nämlich eine umgekippte Kaffeetasse bei McDonald Ansprüche in ungeahnter Höhe produzieren kann , mag ich mir die angestrebten Größenordnungen der dortigen pervertierten Klageindustrie angesichts verschuldeter Todesfälle im Bereich einiger Hundert Betroffener gar nicht erst ausmalen.

Nachdem es um eine nationale Ikone geht, werden die Gerichte in Illinois, wo man bei Todesfällen ohnehin keine punitive Damages kennt, schön brav auf die Gerichte in Indonesien und Äthiopien verweisen und sich für unzuständig erklären. Eine internationale Zustellung der Klage ist selbstredend nicht möglich und die Urteile werden sowieso nicht anerkannt. Zum Zustellthema siehe gerade Uber X, und dass der US Staat Software 500000 mal ohne Lizenz kopieren darf, wenn sie von Ausländern ist, weil es ja nur auf den "Use" ankäme, das haben wir auch schriftlich. Umgekehrt latnürlich ist es ein pöses pöses Velblechen.

So ist das halt bei den "Übergeschnappten" so üblich, Rechtsstaat ist was anderes.
 
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somkiat

Erfahrenes Mitglied
30.05.2013
5.804
4.462
Gummersbach
Beschriebenes Abwimmeln möglicher Ansprüche würde aber sodann auf der Politikschiene abgewickelt, siehe Bhopal vor langer Zeit. Des Weiteren käme wohl die Kundschaft ins Grübeln wenn es bei zukünftigen Schadenfällen nichts geben würde. Vielleicht sollte der Elon Musk Böng übernehmen, laut Nachricht heute hat der bei sinkenden Erlösen einen soliden Gewinn eingefahren, der Mehdorn ist wohl auch zu haben.
 
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Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.805
9.584
Genaugenommen ist er noch nicht da gewesen als die ST den Bericht geschrieben hat....

The report is due to be released Friday in Indonesia, or around midnight Thursday in Seattle.

Aber der Inhalt ist wohl schon klar.
 

Alex1971

Erfahrenes Mitglied
27.09.2016
636
37
FRA
Und soweit die Aeroplane bereits veräußert sein sollten, braucht jemand bloß eine Rechnung zu schreiben und schon werden die Foräte zur Vorderung, welche die Marge sodann enthalten.

Interessent! Aus der vor ein paar Tagen verlinkten Analyse Boeing Faces $33 Billion Sword Of Damocles wissen wir ja:

"Typically, 30% of the list price is paid six months prior to delivery. For a Boeing 737 MAX this means that $36.5 million is paid prior to delivery. The balance after discounts is paid on delivery. Without the final payment, the aircraft is not handed over to the customer."

Da der Rabatt i.d.R. bei mehr als 50% liegt, wird ein Großteil des Kaufpreises also schon sechs Monate vor Lieferung in Rechnung gestellt. Man behauptet ja, ab Ende des Jahres wieder lieferfähig zu sein, daher gilt das vermutlich für alle bisher auf Halde produzierten Flieger. Falls der für den Rest auch schon eine Rechnung gestellt wurde kann der also, nach dem, was Du schreibst, auch schon als Forderung verbucht und die Marge realisiert werden selbst wenn viele Kunden die Zahlungen eingestellt haben. "Advances and progress billings" sind von 50,676 Mrd. USD auf 53,167 Mrd angestiegen. Man schreibt also weiter fleißig Rechnungen.

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ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
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Beschriebenes Abwimmeln möglicher Ansprüche würde aber sodann auf der Politikschiene abgewickelt, siehe Bhopal vor langer Zeit. Des Weiteren käme wohl die Kundschaft ins Grübeln wenn es bei zukünftigen Schadenfällen nichts geben würde.

Du wirst sehen: Es wird alles abgewürgt.

Es gibt für ausländische Geschädigte bzw. Prozessparteien keinen Rechtsstaat mehr in den USA, zumal wenn der Gegner ein sehr staatsnaher Konzern ist. Es ist ja z.B. auch üblich, sich hemmungslos an fremden IP zu bedienen, Motto klag doch, die Jury gehört uns, umgekehrt tut man alles, um ausländische Urteile zu ignorieren, siehe gerade Uber X, aber wehe, wenn einer ein US Unternehmen kauft, dann kommen gleich die Milliardenklagen, auch ohne jeden Beweis, Jury entscheidet halt, siehe Bayer/Monsanto. Und Trump macht eh, was er will.

Ich bin per se kein Freund dieser ausufernden Klagen. Den Opfern kann keiner mehr helfen, den Familien derer schon, dass sie vergessen, aber nicht mit Verzögerung und Billigbillig, dann schmerzt es doppelt. Und was halt gar nicht geht, das ist, nach Herkunft der Opfer zu urteilen. Entweder - oder. Allerdings bekommen die Amis langsam auch wirtschaftlich zu spüren, dass sie sich mit dem Pseudo-Rechtsstaat ihre eigene Wirtschaft kaputt machen, da zu investieren, macht nämlich inzwischen nicht mehr viel Spass. Das war mal anders!

Und deshalb: "Böng" ist gerade dabei, sich so richtig ihren Ruf zu ramponieren, sie können halt nicht die Leute zwingen, mit dem Krempel zu fliegen, und wenn ich mich so im Bekanntenkreis umhöre, schaut man inzwischen schon, mit welcher Marke gefolgen wird. Bei den Billigheimern ("ich will Spass") wie FR mag das anders sein, bei den Flügen, mit denen bei den Etablierten Geld verdient wird, eher nicht. Und wenn die Leute nicht mehr wollen, dann wollen sie halt nicht, dann wird die Auslastung von Fluchgerät der Marke Böng für die Airline-Kundschaft spürbar sinken. Aber erstmal dürfen sie die FAA überzeugen, so langsam hat da nämlich auch keiner mehr Bock auf die "wir Kaiser, du nix" Methoden.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.523
8.515
Und deshalb: "Böng" ist gerade dabei, sich so richtig ihren Ruf zu ramponieren, sie können halt nicht die Leute zwingen, mit dem Krempel zu fliegen, und wenn ich mich so im Bekanntenkreis umhöre, schaut man inzwischen schon, mit welcher Marke gefolgen wird. Bei den Billigheimern ("ich will Spass") wie FR mag das anders sein, bei den Flügen, mit denen bei den Etablierten Geld verdient wird, eher nicht. Und wenn die Leute nicht mehr wollen, dann wollen sie halt nicht, dann wird die Auslastung von Fluchgerät der Marke Böng für die Airline-Kundschaft spürbar sinken. Aber erstmal dürfen sie die FAA überzeugen, so langsam hat da nämlich auch keiner mehr Bock auf die "wir Kaiser, du nix" Methoden.

Jeder hat seinen Preis. Wenn es billig genug ist wird man auch in eine Boeing einsteigen. Das Risiko (abgesehen von der MAX derzeit) ist bei Boeing statistisch betrachtet nicht höher als bei Airbus.

Und bei Boeing scheint man dem Mantra „ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert“ zugeneigt zu sein. Wie Volume schon sagte: man hat (derzeit) die Hybris, dass der Markt sowieso nicht anders kann als bei Boeing zu kaufen.
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.503
15.158
Es gibt für ausländische Geschädigte bzw. Prozessparteien keinen Rechtsstaat mehr in den USA, zumal wenn der Gegner ein sehr staatsnaher Konzern ist.

Wenn man mit einem Finger auf andere zeigt, zeigen vier Finger auf einen selbst zurueck. Es ist ja nun auch nicht gerade so, als wuerde hierzulande der grosse rechtsstaatliche Knueppel ausgepackt gegen Staatskonzerne (VW/Diesel) oder "nationale Champions" (LH/Absturzopfer-Schmerzensgeld).
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
0
Wenn man mit einem Finger auf andere zeigt, zeigen vier Finger auf einen selbst zurueck. Es ist ja nun auch nicht gerade so, als wuerde hierzulande der grosse rechtsstaatliche Knueppel ausgepackt gegen Staatskonzerne (VW/Diesel) oder "nationale Champions" (LH/Absturzopfer-Schmerzensgeld).
Aber halt auch nicht gegen ausländische Konzerne, es ist allgemein unser System, den Schadenersatz in Grenzen zu halten. Es soll ja auch nicht den "Knüppel" geben, auch wenn manche das gerne so sehen, sondern einfach Gleichbehandlung von Gleichem unabhängig von der Herkunft der Beteiligten.

Btw.:
a) VW hat es sehr wohl jetzt wegen 826 BGB ("vorsätzliche sittenwidrige Schädigung") mehrfach erwischt, und zwar teilweise auch unter Nichtanrechnung gefahrener km. Etwas ärgerlich ist, dass sich ausgerechnet die Gerichtsbarkeit um Braunschweig als VW-Liebhaber geoutet hat.
b) Große Konzerne klagen z.B. in Patentstreitigkeiten sehr gerne in Deutschland, einfach weil es vernünftig abläuft.
 

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.321
842
Autsch...

"Ermittlerbericht zu JT610 - Neun Faktoren für den Absturz

...Der Absturz einer indonesischen Passagiermaschine vom Typ Boeing 737 Max vor einem Jahr ist auf eine ganze Verkettung von Fehlern zurückzuführen. Dies geht aus dem offiziellen Abschlussbericht hervor, der am Freitag in Jakarta vorgestellt wurde - Boeing trifft demnach die Hauptschuld.

Die Ermittler sparen nicht mit Kritik an dem amerikanischen Flugzeugbauer, der nach einem weiteren Unglück mit einer 737 MAX schwer in der Krise steckt. ...


... Der Sensor wurde dem Bericht zufolge noch in den USA falsch eingestellt. Später, in Indonesien, soll er aber vom Technikpersonal des Billigfliegers auch nicht mehr richtig getestet worden sein. ... "


Quelle: https://www.aero.de/news-32939/Neun-Faktoren-fuer-den-Absturz.html
 

mojito25

Erfahrenes Mitglied
07.06.2010
1.354
3
STR
Aber halt auch nicht gegen ausländische Konzerne, es ist allgemein unser System, den Schadenersatz in Grenzen zu halten. Es soll ja auch nicht den "Knüppel" geben, auch wenn manche das gerne so sehen, sondern einfach Gleichbehandlung von Gleichem unabhängig von der Herkunft der Beteiligten.

Btw.:
a) VW hat es sehr wohl jetzt wegen 826 BGB ("vorsätzliche sittenwidrige Schädigung") mehrfach erwischt, und zwar teilweise auch unter Nichtanrechnung gefahrener km. Etwas ärgerlich ist, dass sich ausgerechnet die Gerichtsbarkeit um Braunschweig als VW-Liebhaber geoutet hat.
b) Große Konzerne klagen z.B. in Patentstreitigkeiten sehr gerne in Deutschland, einfach weil es vernünftig abläuft.

Zu B)

Nein ganz sicher nicht deswegen weil es vernünftig abläuft, sondern (i) weil die Gerichte hierzulande sehr Patent-Owner-Friendly sind und (ii) weil sich die paar zuständigen Gerichte darum prügeln mehr Verfahren zu bekommen um Ihre "quote" zu halten. Was wiederum zu (i) führt und unverhohlen so auch zugegeben wird um es den Patent-Owner schmackhaft zu machen...also auch hier (und ich verweise auf den Juser davor), wir sind keinen Deut besser...
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
0

... Der Sensor wurde dem Bericht zufolge noch in den USA falsch eingestellt. Später, in Indonesien, soll er aber vom Technikpersonal des Billigfliegers auch nicht mehr richtig getestet worden sein. ... "
Das war aber, wenn man dem ST Bericht Glauben schenken darf, ein Drittanbieter gebrauchter Teile.

Boeing hat in der Angelegenheit MCAS einigen Mist gebaut, aber dafür können sie ausnahmsweise nichts.

Ihr Fehler war, einen einzigen fehleranfälligen (eben diesen defekten) Sensor ohne Plausibiltätstests und Redundanz in die Steuerung eingreifen zu lassen.
 

nw52

Erfahrenes Mitglied
10.04.2012
816
141
Nähe FKB
Interessent! Aus der vor ein paar Tagen verlinkten Analyse Boeing Faces $33 Billion Sword Of Damocles wissen wir ja:

"Typically, 30% of the list price is paid six months prior to delivery. For a Boeing 737 MAX this means that $36.5 million is paid prior to delivery. The balance after discounts is paid on delivery. Without the final payment, the aircraft is not handed over to the customer."

Da der Rabatt i.d.R. bei mehr als 50% liegt, wird ein Großteil des Kaufpreises also schon sechs Monate vor Lieferung in Rechnung gestellt. Man behauptet ja, ab Ende des Jahres wieder lieferfähig zu sein, daher gilt das vermutlich für alle bisher auf Halde produzierten Flieger. Falls der für den Rest auch schon eine Rechnung gestellt wurde kann der also, nach dem, was Du schreibst, auch schon als Forderung verbucht und die Marge realisiert werden selbst wenn viele Kunden die Zahlungen eingestellt haben. "Advances and progress billings" sind von 50,676 Mrd. USD auf 53,167 Mrd angestiegen. Man schreibt also weiter fleißig Rechnungen.

Anhang anzeigen 131412
Dieser Rabatt auf die MAX ist doch eindeutig die Maßnahme "Unser Pferd ist schneller, besser und billiger tot" [emoji17]
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
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Mehr zum Bericht, darin wurde offenbar auch das Warnsystem der MAX erheblich kritisiert:
https://www.spiegel.de/plus/lion-ai...achten-a-c1eb7487-d112-4694-8f55-89603dc6cfba

"Der Untersuchungsbericht empfiehlt daher, dass Boeing seine Warn- und Alarmanzeigen grundlegend überarbeitet. In seinen anderen Maschinen hat der Konzern längst modernere Systeme, die teils eigenständig Fehleranalysen machen und die Piloten über Probleme und konkrete Lösungsmöglichkeiten informieren."

und

"Die Boeing 737 Max hat das nicht - denn ihre Wurzeln reichen in die Sechzigerjahre. Im Kern ist auch die neueste und nunmehr vierte Version der 737 ein veraltetes Flugzeug, das nur in Grenzen modernisierbar ist. Es war Boeings Grundfehler, die 737 nicht durch einen kompletten Neuentwurf ersetzt zu haben. Hätte die Firma das getan, wären 346 Todesopfer der beiden 737-Max-Abstürze noch am Leben."

Das werden sie ergo auch ändern dürfen.

Heißt zumindest für mich im Klartext: Sollte Boeing die MAX wieder mit einem Billigpatch ohne grundlegende Änderungen auch an dieser Stelle rausbringen, werde ich aus Sicherheitsgründen Flüge mit der Gurke meiden. Ich nehme an, das geht anderen auch so.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
24.348
10.228
irdisch
Das ist aber keinerlei Neuigkeit.
Du verstehst das Konzept der "Großvaterrechte"? Darauf basiert die MAX, auf der alten Zulassung der NG, die wiederum auf der klassischen 737 basiert.
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
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Das ist aber keinerlei Neuigkeit.
Du verstehst das Konzept der "Großvaterrechte"? Darauf basiert die MAX, auf der alten Zulassung der NG, die wiederum auf der klassischen 737 basiert.

Ich verstehe, dass dieses "Konzept" hier missbraucht wurde, um uralten Schrott unter das Volk zu bringen, der offenkundig lebensgefährlich ist. Beim persischen Billighändler von Flugteppichen mag das noch durchgehen.

Ich verstehe ebenso, dass Boeing die delegierte Zertifizierung missbraucht hat, um unter dem Deckmantel der "Großvaterrechte" Änderungen zu tätigen, die offensichtlich sehr wohl nach neuen Vorschriften bei allen betroffenen Systemen hätten implementiert werden müssen, es aber nicht wurden. Z.B. greift MCAS in das Warnsystem ein und benötigt neue Warnungen, daher ist auch dort ein Update fällig.

Ich verstehe ebenso, dass dieses "Konzept" sinnvollerweise ähnlich wie in der Automobilkonstruktion dahingehend geändert werden sollte, dass es Fristen gibt, ab denen bestimmte sicherheitsrelevante Verbesserungen auch in alten Designs zu implementieren sind. Diese Fristen können großzügiger bemessen sein, als im Automobilbereich, aber es sollte sie geben.

Und solange ein Hersteller derart lebensgefährlichen Murks wissentlich auf den Markt bringt, sind seine Produkte für mich persönlich "out".

P.s.: @Luftikus: Ich habe den Eindruck, dass Du aus der Luftfahrtbranche kommst, zumal Du auch schon über die Salamitaktik von Böng verärgert warst, vermutlich bei einer Airline, die betroffen ist, ggf. kaufmännisch. Ja, das alles ist für Airlines sehr ärgerlich. Ja, es wäre gut, wenn es einen noch ernstzunehmenden Wettbewerber von Airbus gäbe. Und ja, dann solltet Ihr Eurem Lieferanten sowas von auf den Fuß steigen, dass man das Aua im gesamten Bundesgebiet hört :-(
 
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Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Du hast in einem Flugzeug immer alte Elemente, die früheren Vorschriften gemäß konstruiert wurden. Dafür muss es eine Regelung geben, wie man die übernehmen darf, sonst verhindert man, dass überhaupt noch etwas neues gemacht werden kann (=verbessert werden kann).

Die Zulassungsvorschriften sind Sache der Zulassungsbehörden, nicht die des Herstellers. Auch, falls Du da was geändert haben willst.
 
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Heinzkarl

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07.03.2019
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Naja wobei Boeing wohl bei der Zulassung betrogen hat. Wenn ich mir mit meinem Auto mit nicht zulassungsfähigen Anbauteilen z.B. Klappenauspuff extra einen TÜV suche der mir die Plakette erteilt ohne das Auto zu sehen, weil ich sage „jaja alles Original...“ wird meinem Auto auch die Zulassung entzogen wenn ich erwischt werde, völlig egal ob der Tüvprüfer mir eine Plakette gegeben hat oder nicht. Dann heißt es entweder zurück zu Original oder so anpassen wie die Gesetzeslage es verlangt. So eben auch bei Boeing.
 
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ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
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Du hast in einem Flugzeug immer alte Elemente, die früheren Vorschriften gemäß konstruiert wurden. Dafür muss es eine Regelung geben, wie man die übernehmen darf, sonst verhindert man, dass überhaupt noch etwas neues gemacht werden kann (=verbessert werden kann).
Die Regelung gibt es vernünftigerweise auch, die steht für den USA in den FAR und das wurde hier auch schon diskutiert. Fakt ist aber, dass bei einer wesentlichen Änderung, und Engines sind da explizit aufgeführt, für alles, was da dran hängt, der aktuelle Stand der Technik Maßstab für die Sicherheit ist.

Das gilt für MCAS, für das im Grunde FBW Kriterien gelten müssen (hat die EASA ja auch schon vermerkt, drei AoA).
An diese FAR Vorgaben hat sich Boeing halt nicht gehalten, sie haben nett gesagt "gemauschelt".
Das ist ihnen jetzt um die Ohren geflogen.

Und für das Warnsystem gilt, dass wenn es sich nunmal im Zusammenspiel mit den Änderungen als nachweislich unsicher herausgestellt hat, und genau das sagt ja der Report, dass man dann eben mit derlei unsicheren Produkt, Großvater hin oder her, nicht mehr auf den Markt darf. Wenn die NG damit gerade noch auskommt und die MAX eben nicht mehr, dann ist das halt so und dann ist das eben die Grenze.

Und zu den Fristen: Es wäre auch für Boeing besser gewesen, einfach eine Frist für die Übernahme der Verbesserungen zu definieren. Dann gäbe es nämlich das aktuelle Desaster nicht, weil die Teckies zu den Rotstifttypen hätten sagen können, dass das rein muss, widrigenfalls das Produkt nicht mehr auf den Markt darf. Da sollte man in der Tat als Lehre - auch im Interesse der Hersteller - das Großvaterprinzip dahingehend modifizieren, was natürlich Sache des Gesetzgebers ist.
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
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So ein Verstoß wäre aber ein anderes Thema als die eigentlichen Zulassungsvorschriften seitens der Behörden.
Wäre ? Ist - im übertragenen Sinn.

Bei einem einzelnen Fahrzeug macht man halt kurzen Prozess und legt das Ding still. Bei einer Serie zieht halt irgendwann, wie z.B. bei Porsche geschehen, der Bundesverkehrsminister den Stecker, dann darf nichts mehr neu zugelassen werden und für die Altfahrzeuge gibt es einen Rückruf zwecks Änderungen, wer den nicht befolgt, dessen Fahrzeug wird stillgelegt. So geschehen, wobei es da "nur" um die Umwelt ging. Porsche ihre Diesel waren daraufhin Geschichte.

Bei Sicherheitsproblemen wird ggf. sofort stillgelegt, auch Serien, und/oder ganz massiv Hardware (!) nachgerüstet. Ich sage nur TT und A-Klasse (Elchtest).

Es hat sich halt keiner vorstellen können, dass ausgerechnet in der extrem sicherheitskritischen Luftfahrt ausgerechnet ein etablierter Hersteller eines Massenprodukts einen derartigen Schindluder betreibt. Die Konsequenz ist die gleiche, Stilllegung, nur sind die wirtschaftlichen Folgen ungleich größer. Jetzt kommt halt stückchenweise heraus, dass auch andere Komponenten nicht mehr so sicher sind, wie man das erwarten dürfte, und sich die Probleme potenzieren.

Eine wirkliche Antwort auf dieses Problem ist schwierig, aber ein "weiter so" kann es nach 346 Toten nicht sein.

Minimum wären IMHO erstmal eine sichere Flugsteuerung UND eine sichere Bedienbarkeit, sonst kein Ungrounding, und dann z.B. für das Warnsystem Auflagen, dies innerhalb von Frist X bei allen Maschinen um-/nachzurüsten und die Piloten nachzuschulen.